Hallo meine lieben Leserlies,
herzlich Willkommen zu Tag 2 unserer Vorstellungstour des Fischer TOR Verlages.
Heute stellen wir euch die Leitgedanken sowie die Genres des Verlages näher vor:
Was sind Science Fiction, Fantasy und Horror?
Science Fiction: (engl. science „Wissenschaft“, fiction „Fiktion“) ist ein Genre der
Literatur und des Films, aber auch anderer Bereiche wie etwa der bildenden
Kunst oder der Videospiele, das den Einzelnen, die Gesellschaft oder die Umwelt
in (oft radikal) alternativen Konstellationen betrachtet. Science-Fiction
entwirft – häufig in die Zukunft verlegte, teilweise auch räumlich entfernte –
Konstellationen des Möglichen und beschreibt deren Auswirkungen. Dabei werden
reale wissenschaftliche und technische Möglichkeiten mit fiktionalen
Spekulationen angereichert.
Fantasy: (von engl.
fantasy „Phantasie“) ist ein Genre der Phantastik, dessen Wurzeln sich in der
Mythologie und den Sagen finden. [Die Fantasy stellt] übernatürliche,
märchenhafte und magische Elemente in den Vordergrund. Oft bedient sie sich der
Motive alter Mythen, Volksmärchen oder Sagen. So tauchen Sagengestalten wie
Zwerge oder Zauberer auf, aber auch eigens erfundene Wesen oder anthropomorphe
(menschenartige) Tiere. Häufig wird die Handlung in eine fiktive Welt verlegt,
die sich deutlich von der irdischen Realität unterscheidet. Das Fiktionale gilt
innerhalb des imaginären Hintergrundes als real.
Horror: Der Begriff
Horrorliteratur bezeichnet eine Literaturgattung, deren Gegenstand die
Schilderung von angsteinflößenden, oft übernatürlichen Ereignissen ist. Dabei
rücken überwiegend die grausigen Motive der Handlung (Monster, Untote, Dämonen,
Entstellungen, Qualen etc.) in den Vordergrund bzw. Mittelpunkt. Die
Horrorgeschichte [ist] eine Geschichte, die den Leser schockt oder ängstigt und
eventuell sogar Gefühle der Abscheu oder des Hasses bei ihm auslöst.
Hauptthemen der Horrorliteratur sind u.a. Mord, Selbstmord, Folter, Angst,
Verrücktheit, Gespenster, Vampire, Poltergeister, dämonische Pakte, teuflische Besessenheit,
Hexerei, Voodoo, Lykanthropie und das Makabere.
Ganz prägnant zusammengefasst: Science
Fiction spielt meist in der Zukunft, nicht selten im Weltraum, extrapoliert
gesellschaftliche und technologische Entwicklungen und stellt, mehr oder
minder, eine Auseinandersetzung mit der Realität dar. Fantasy entführt einen in
– leicht oder bis zur Unkenntlichkeit veränderte – historische Räume, lässt
Übernatürliches zu, ja fordert es nachgerade, will im besten Sinne
Fluchtliteratur sein. Das Horrorgenre ist ebenso Teil der Spannungsliteratur
wie der Phantastik und lehrt einem das Gruseln, wobei schlicht alle Mittel
erlaubt sind.
AUTOREN
UND SUBGENRES
Subgenres
der Science Fiction
Ein Genre, das alle kennen und das für
viele der Inbegriff der Science Fiction ist, ist die Space Opera. Ihren Ursprung hat die Space Opera in den
Pulp-Magazinen der 30er und 40er Jahre, etwa in Edmond Hamiltons Erzählungen
von ›Captain Future‹. In den achtziger Jahren war es der Knaller im ZDF-Vorabendprogramm.
›Star Trek‹ wäre auch eine Space Opera
oder, als Beispiel für ein Gewächs, das auf dem eigenen schattigen, deutschen
Hinterhof gewachsen ist: ›Perry Rhodan‹.
Die größte und bekannteste Space Opera ist
aber natürlich ›Star Wars‹, weil sich hier alle Momente finden, die die Space
Opera ausmachen: fremde Planeten und Rassen, Raumschiffe, ritterliche Helden
usw. Ein sehr buntes Universum in dem viel Raum für abenteuerliche Geschichten
ist.
Eine andere Form der Science Fiction wird als Harte Science Fiction bezeichnet. Gemeint sind damit Romane, die relativ tief in wissenschaftliche und technische Zusammenhänge einsteigen: Historisch lassen sie sich auf Jules Verne zurückführen, aber im Grunde haben alle großen Autoren der 50er und 60er Jahre harte Science Fiction geschrieben: Isaac Asimov, Stanislav Lem, Arthur C. Clarke etc. Es geht um zukünftige Raketen- und Waffentechnik, Schwarze Löcher, Terraforming, Das Wesen von Zeit und Raum, interkulturelle Kommunikationsprobleme beim First Contact mit Außerirdischen und andere schwierige Fragen.
Das nächste Subgenre sind eigentlich zwei.
Gemeint sind die Utopie oder das
Negativ davon, die Dystopie. Auch die
Utopie ist ein altehrwürdiges Genre, das älteste überhaupt, das sich bis auf
Platons Staat zurückverfolgen lässt und zumindest in der europäischen
Geschichte immer und zu jederzeit auf dieeine oder andere Weise präsent war. Man
denke an Thomas Morus ›Utopia‹ oder Edward Bellamys ›Rückblick aus dem Jahr
2000‹, beides Versuche, eine ideale Gesellschaft zu imaginieren.
Im 20. Jahrhundert drängt sich allerdings
die Dystopie in den Vordergrund, etwa mit ›1984‹ von George Orwell oder Aldous
Huxleys ›Schöne neue Welt‹.
Das wäre alles eher Stoff für Literaturhistoriker oder
Klassikerreihen, hätte es nicht in den letzten Jahren eine ganz erstaunliche
Entwicklung gegeben: Beginnend mit dem Mega-Erfolg der "Tribute von Panem" ist
die Dystopie plötzlich zu einem Genre für Jugendliche geworden und hat
begonnen, die gesamte sogenannte Young Adult-Literatur zu dominieren. Veronica
Roth: "Die Bestimmung" oder Kiera Cass, "Selection".
All diese Bücher kreisen um ein paar
zentrale Motive: die oppressive Gesellschaft, die Selbstfindung der
jugendlichen Protagonistin, die Rebellionsromantik usw.
Im vierten Quadrat steht die sogenannte Near-Future-Science-Fiction. Wie der
Name schon sagt, spielt sie in der nahen Zukunft und zeichnet sich dadurch aus,
dass sie bestehende Trends extrapoliert und damit prognostiziert, was uns in
einigen Jahren erwarten könnte.
Wirklich abgehoben hat das Genre erst in
den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts, wo es unter dem Begriff "Cyberpunk"
besonders um die Zukunft der Digitalisierung und der Neuen Medien ging.
Seine größten Erfolge hat der
Near-Future-Roman in der Regel als Wissenschaftsthriller: Bücher, die auch
Nicht-Genre-Lesern ein Begriff sind, etwa Dave Eggers "Der Circle" oder Marc
Elsbergs "Black Out".
Subgenres
der Fantasy
Hier zuallererst der Begriff High Fantasy. High Fantasy findet in
einer anderen Welt statt, die erstmal nichts mit der unseren zu tun hat. In
Shannara etwa wie bei Terry Brooks oder Narnia wie bei C.S. Lewis oder in
Westeros. Das sind Welten, die sich mehr oder weniger von unserer wirklichen Welt
unterscheiden, weil es in ihnen Magie gibt.
Mächtige Zauberer oder magische Artefakte.
Halbgötter und Dämonen, Drachen usw. Aber auch, weil es sich im Wesentlichen um
unmoderne Welten handelt, die keine moderne Technik oder moderne Institutionen
kennt. Man bewegt sich hier meistens in verschiedenen alternativen Versionen
des europäischen Mittelalters. Es gibt Könige und Ritter, Burgen und natürlich
immer wieder große Schlachten und Heldentaten.
Wenn man sich ansieht, wo das alles
herkommt, landet man unweigerlich bei Tolkien, der in den vierziger und
fünfziger Jahren wiederum die Sagen und Märchenwelten geplündert hat, um seine
eigene Version einer fantastischen Vergangenheit auf dem von ihm erfundenen
Kontinent Mittelerde zu erschaffen. Tolkien war Mediävist und als solcher sehr,
sehr gründlich, was das Worldbuilding angeht. Er hat seinen Völkern eigene
Sprachen mit auf den Weg gegeben, eine konkrete Geographie erfunden und eine
Jahrhunderte zurückreichende Geschichte, um eins der eindrücklichsten und einflussreichsten
Bücher des Jahrhunderts zu schreiben.
Demnach ist die moderne High Fantasy in
all ihren Varianten ohne Tolkien nicht zu denken. Wenn man von Fantasyliteratur
spricht, dann ist meistens diese High Fantasy gemeint.
Dabei sollte man auch kurz auf die anderen
wichtigeren Subgenres eingehen:
Da wäre etwa die Paranormal Romance. Also Liebesgeschichten in einem fantastischen
Setting.
Gestartet wurde der Boom vor etwa 10 Jahren durch
Stephenie Meyers "Twilight"-Trilogie, es folgten die unvermeidlichen und
zahlreichen Copycats: Paranormal Romances gibt es mit Vampiren, Engeln,
Dämonen, Werwölfen, Gestaltwandlern usw.
In Amerika und England sehr groß ist die
thematisch verwandte Urban Fantasy.
Anders als die High Fantasy spielt sie nicht in einer verklärten Anderwelt,
sondern in den Großstädten, wie man sie kennt. Allerdings eben Großstädten, die
auch von Vampiren, Werwölfen und anderen übernatürlichen Wesen bevölkert
werden.
Das vierte Genre ist geprägt von Terry
Pratchett: die Humoristische Fantasy –
genauso, wie es humoristische SF gibt, Stichwort: Douglas Adams –, die aber
ebenfalls, im Großen und Ganzen, keine besondere Rolle spielt. Adams und
Pratchett sind tot, und es zeichnet sich im Moment nicht ab, dass jemand ihre
Rollen beerben wird.
Horror
als Genre
Der Horror. Hier muss man sagen: Für die
Horrorliteratur sieht es nicht gut aus. Genre-Enthusiasten erinnern sich noch
mit Vorliebe an die achtziger und neunziger Jahre, als das Genre wuchs und
gedieh. An die Zeit, als Stephen King seine größten Romane geschrieben hat und
seltsame Gestalten wie Clive Barker mit seinen ›Büchern des Blutes‹ beinahe
mainstreamtauglich waren.
Seitdem die Vampire und Werwölfe ihre
erotischen Interessen entdecken, der Psychothriller brutaler wird als der
fieseste Slasher-Film je war, und Stephen King lieber Krimis schreibt, befindet
sich das gepflegte, übernatürliche Grauen auf dem Rückzug. Die Vampire küssen
mittlerweile lieber, als dass sie beißen.
Hier einige Leitgedanken der Programmarbeit:
(I.)
FISCHER Tor macht Unterhaltungsbestseller. Bücher
also, die ein breites Publikum ansprechen, das weit über die Kernleserschaft
einzelner Genres hinausgeht. Vor allem werden wir uns bemühen, all die alten
Schwellenängste abzubauen, die noch in den Köpfen der Menschen sitzen. Nur weil
etwas Science Fiction ist, braucht man kein Diplom in Luft- und
Raumfahrttechnik, um daran Gefallen zu finden.
(II.)
FISCHER
Tor macht gute Literatur – die populär ist. Das heißt, wir haben einen gewissen
Anspruch, an Originalität, an das Erzählniveau, sind aber auf gar keinen Fall
elitär. Die besten Geschichten lassen sich meist auch in einfachen Worten
erzählen – oder die Sprache selbst wird zum kreativen Kick.
(III.)
FISCHER Tor macht Literatur für Erwachsene – und
für Jugendliche. Wobei unsere Herangehensweise sich von FISCHER FJB und
Sauerländer unterscheidet: Wir publizieren keine Bücher für Jugendliche, die
auch eine ältere Leserschaft finden können, sondern unsere Titel richten sich
an Erwachsene und können, in manchen Fällen, auch Jugendliche begeistern.
(IV.)
FISCHER Tor bringt die Shooting Stars von morgen.
Das ist wohl am schwierigsten einzulösen. Aber wir trauen uns ein großes Gespür
für Potenziale zu, für Autoren, die kurz vor dem großen Durchbruch stehen und
es schaffen, alte Hasen und junge Leser gleichermaßen zu begeistern.
(Quelle: Wikipedia und "TOR Das Erste Programm - Herbst 2016")
Bilder von pixabay.com
Ich hoffe wir konnten euch so richtig neugierig machen und euch auf die nächsten Tage und kommenden Buchvorstellungen einstimmen.
Hier noch einmal die komplette Vorstellungstour im Überblick.
Küsschen, Ally
Huhu Ally,
AntwortenLöschenwas ein informativer und toller Beitrag.
Liebe Grüße
Mandy
Huhu Mandy,
Löschenich danke dir, schön dass er dir gefällt :)
Liebe Grüße, Ally
Huhu liebe Ally, <3
AntwortenLöschenwo habt ihr nur all diese tollen Fotos her? Ich bin ganz hin und weg von ihnen :-D Gefallen mir alle sehr gut und laden definitiv zum träumen ein.
Vielen Dank für die vielen Infos. Ich wusste z.B. nicht das Star Wars zum Subgenre Space Opera zählt. Ok, ich wusste gar nicht das dieses Subgenre überhaupt gibt :-D
Liebe Grüße und Küsschen
Sandra
Huhu meine liebste Sandra :-*
Löschendie Bilder sind von "Pixabay" den Link zur Seite findest du oben in meinem Beitrag :). Die haben echt eine tolle Auswahl für so ziemlich alle Themen.
Sehr, sehr gerne :) Vom Subgenre "Space Opera" hatte ich vor unseren Post auch noch nie gehört :) man lernt eben echt nie aus :)
Liebe Grüße und Küsschen zurück :)
Ally