Verlag: Fischer KJB
Hardcover
ISBN: 978-3-7373-4033-5
Seiten: 379
Preis: 16,99 €
Übersetzung: Susanne Hornfeck
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Margot, genannt Gottie ist ein Mathematik – und Physikgenie,
an Hand von Formeln und Gleichungen lässt sich die Welt zwar erklären, doch
verstehen muss sie diese noch lange nicht. Ihr Großvater ist vor beinahe einem
Jahr gestorben und Gottie ist noch immer völlig verzweifelt und trauert sehr um
Grey, der für sie Vater – und Mutter zugleich war. Ihre Mutter ist am Tag ihrer
Geburt gestorben und ihr Vater lebt seither oft in seiner eigenen Dimension.
Gottie hat sich völlig zurückgezogen, möchte einfach nur alleine sein, über das
Universum, Wurmlöcher sowie über Raum – und Zeittheorien nachdenken. Denn seit
einer Weile hat die junge Frau regelrechte Flashbacks, die sie in die
Vergangenheit katapultieren.
Als ihr bester Freund Thomas nach fünf Jahren wieder Teil
ihres Lebens wird, will Gottie nicht ständig in die Vergangenheit
zurückversetzt werden, da sie ansonsten im hier und jetzt zu viele Dinge
verpasst. Doch wie kann sie die Flashbacks, die meist auch Auswirkungen auf die
Gegenwart und Zukunft haben, stoppen?
Dieses wundervolle Cover hat mich sofort in seinen Bann
gezogen und auch die Geschichte die sich zwischen den Buchdeckeln versteckt,
klang ganz nach meinem Geschmack. Diese ist zum einen auch wahnsinnig berührend
und tiefgreifend, verwirrte mich aber auch des Öfteren. Die 17-jährige Gottie
ist ein Mathematik und Physikgenie. Sie liebt Formeln und ist völlig angetan
von der Raum – Zeittheorie, warum dies so ist, erfuhr ich auch recht schnell.
Vor beinahe einem Jahr ist Gotties über alles geliebter
Großvater, welcher sie und ihren zwei Jahre älteren Bruder Ned fast alleine
aufgezogen hat, gestorben. Gottie trauert noch immer so sehr, sodass sie sich
vollkommen aus dem Leben zurückgezogen hat. Ihre Mutter ist bereits am Tag
ihrer Geburt gestorben, ihr Vater ist die meiste Zeit zwar körperlich anwesend,
steckt aber geistig oft in seiner ganz eigenen Sphäre. Ned und Gottie wurden
geboren, als ihre Eltern noch sehr jung waren, so hat Großvater Grey die
Erziehung der Kinder größtenteils übernommen. Niemand, nicht einmal Gotties
beste Freundin Sofie, kann sie aus ihrem Schneckenhaus herauslocken und so
führt Gottie ein recht einsames Leben. Ned studiert und ist nur in den
Sommerferien zu Hause und ihr Vater verbringt die meiste Zeit in der
Bücherscheune, dem Antiquariat der Familie.
Schon seit einer geraumen Weile hat Gottie sogenannte
Flashbacks, sie wird plötzlich und mitten aus einer Situation heraus in die
Vergangenheit gezogen, ihre Gegenwart allerdings geht/läuft weiter. So steckt
sie zum Beispiel mitten in einer Unterhaltung, kehrt dann irgendwann, entweder
an dieselbe Stelle, oder an einen anderen Ort und zu einem späteren Zeitpunkt
wieder zurück, was ihr Umfeld allerdings niemals mitzubekommen scheint. Während
dieser Zeitsprünge erlebt sie viele für sie oft bedeutende Augenblicke nochmals.
Die junge Frau liest die alten Tagebücher ihres Großvaters und lässt somit den vergangenen
Sommer und sein letztes Lebensjahr Revue passieren. Auch diese Tagebücher lösen
öfter Flashbacks aus. Da ich Zeitreisegeschichten jeglicher Art sehr mag, war
ich von Gotties „Ausflügen“ definitiv fasziniert. Gleichzeitig war ich mir aber
auch lange nicht im Klaren darüber, ob diese auch tatsächlich stattfinden, oder
ob sie nur in Gotties Fantasie geschehen. Auch die Verschiebungen in der
Zeitachse und die damit unter Umständen veränderte Zukunft, konnte ich mir zwar
durchaus vorstellen, gleichzeitig wollte sich aber der komplette Durchblick einfach
nicht einstellen. Gottie hingegen stellt Formeln und Theorien auf, die für sie
irgendwann plausibel wurden. Für mich waren die Zeitsprünge und warum diese
geschehen, bis zum Schluss nicht komplett nachvollziehbar, auch wenn mir die
„Lösung“ am Ende echt gut gefiel und ich das Buch auch sehr zufrieden schließen
konnte.
Wie Anfangs bereits erwähnt, stand meiner
„Flashback-Zeitreise-Verwirrtheit“ allerdings auch eine extrem schöne, traurige
und sehr ergreifende (Lebens-) Geschichte gegenüber. Diese wird noch intensiver,
als Thomas, Gotties damaliger bester Freund und Wegbegleiter, nach fünf Jahren
vollständiger Funkstille nicht nur zurück in ihr Leben kehrt, sondern auch noch
den ganzen Sommer über mit ihr im Haus ihrer Familie lebt. Aus anfänglichen
Streitereien und Missverständnissen, wird schnell wieder eine tiefe
Verbundenheit, die die damals kindliche Liebe in eine ernstere, erwachsenere
verwandelt. Gemeinsam mit Thomas, der Grey selbst extrem gut gekannt hat,
schafft es Gottie langsam wieder zurück in ihr Leben zu finden und aus dieser
lähmenden Trauer heraus auch endlich wieder Freude und Spaß zu empfinden. Mit
sehr viel Feingefühl und Zartheit beschreibt Harriet Reuter Hapgood die Emotionen
der Protagonistin. Ich konnte Gotties Verlust, ihre Ängste und ihre tiefe
Trauer komplett nachvollziehen und auch absolut verstehen. Für Gottie wäre
es natürlich einfacher gewesen, sich zumindest Sof anzuvertrauen oder mit ihrem
Bruder zu reden. Dass sie die beiden mit ihrem Verhalten des Öfteren vor den
Kopf gestoßen hat, war ihr lange überhaupt nicht bewusst. Gottie hat ihre Zeit
des Alleinseins und Leidens gebraucht, denn auch diese Monate haben sie für ihr
weiteres Leben geprägt. Mit viel Liebe zum Detail, köstlichem Essen, extremen
Wetterlagen und einer großen Portion Verständnis, hat die Autorin ein Debüt
geschrieben, dass es definitiv in sich hat. Sie nimmt ihre Leser, zumindest in
Gefühlsdingen, an die Hand und brachte mir somit Gottie auch sehr nahe. Ich
mochte den Teenager allgemein echt gerne, auch wenn sie kein einfacher Mensch
ist. Auch die anderen Charaktere konnten mich überzeugen, da diese sehr
unterschiedlich und authentisch sind. Und auch das Setting, der verwilderte
Garten, die Bücherscheune und allgemein das Örtchen Holksea sowie die vielen
Sommer - und Sonnenstunden zogen mich wirklich in den Bann.
Ich bin extrem zwiegespalten was das Gesamtwerk anbelangt. Dennoch
habe ich beschlossen, dass für mich hier nicht alles erklärbar und logisch sein
muss, auch wenn mir das nicht ganz so leicht fällt. Ein derartiges Buch habe
ich auf jeden Fall noch nie gelesen, was dieses dann doch sehr einzigartig
macht.
Mit „Ein bisschen wie Unendlichkeit“ ist Harriet Reuter
Hapgood ein sehr interessanter und einprägsamer Roman gelungen, der mich auf
der Gefühlsebene komplett abholen konnte. Einzig die Zeitsprünge und deren Bedeutung,
blieben für mich bis zum Schluss nicht vollkommen erklärbar, was letztendlich
meine Lesefreude ein wenig eingedämmt hat. Aber dennoch hat mich dieses Buch
berührt und somit auch überzeugt.
Knappe 4/5 Flügeln für Gottie und ihr Universum!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als
Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine
Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr
erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell
auch zu weiteren Romanen.
Hi Prinzessin <3,
AntwortenLöschenwie immer toll geschrieben. Wir hatten ja bereits während deines Lesens über deine Meinung gesprochen und ich hätte es glaube ich nach der Hälfte abgebrochen, da es für mich viel zu verwirrend ist/wäre :)
Aber schön, dass du für die das Beste herausziehen konntest, auch wenn nicht alles erklärbar war. Manchmal macht gerade das ein Buch aus und hebt sich ab.
Drück dich, Küsschen,
Uwe
Hi Schnuffi, <3
Löschenich danke dir sehr. Ein Buch für dich ist "Ein bisschen wie Unendlichkeit" wirklich eher nicht.
Und ja, dass stimmt, und genau diese Kombination hebt das Buch wirklich von der Masse ab.
Drück dich, Küsschen,
Ally
Das hört sich nach einem absolut außergewöhnlichen Buch an. Diese Zeitsprünge würden mich auch faszinieren, ich kann mir aber auch vorstellen, dass es ganz schön seltsam und ermüdend ist, wenn man nicht so wirklich versteht, wie, weshalb und warum. Danke für den interessanten Einblick in dieses besondere Buch!
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
Anka
Außergewöhnlich ist es wirklich :)
LöschenErmüdend fand ich es nicht, ich war meist fasziniert und wie ja erwähnt, hauptsächlich öfter verwirrt ;). Ich kann aber auch absolut nachvollziehen, dass es manchen beim Lesen so ergangen ist.
Sehr gerne Liebes, ich danke dir für deinen Kommentar und deine lieben Worte <3
Drück dich,
Ally
Das spricht mich gerade total an :) --> Wunschlistenalarm! :D
AntwortenLöschenHihi, das freut mich sehr, auf der WuLi ist es schon mal gut aufgehoben :)
LöschenHuhu Ally,
AntwortenLöschendas hört sich nach einem sehr besonderen Buch an, das direkt auf meine WuLi wandert. :D
Nur schade, dass die Flashbacks nicht so klar erklärt werden.
LG Alica
Huhu Alica,
Löschenbesonders ist es wirklich! Schön, dass es gleich auf deiner WuLi gelandet ist :).
Vielleicht sind die Flaschbacks für dich ja auch logischer.
Liebe Grüße,
Ally
Huhu mein Ally-Schatz <3
AntwortenLöschenOptisch spricht mich das Buch ja auch echt an. Es sieht einfach klasse aus. Und auch diese Grundidee, klingt ganz nach meinem Geschmack. Aber mich wundert es nicht, dass ich hier deine kleinen Problemchen herauslese, darüber hatten wir uns ja schon etwas intensiver drüber unterhalten. Dennoch freut es mich ungemein, dass das Buch am Ende trotzdem eine gute Bewertung von dir bekommen hat :)
Ich werde mir das Buch auf jeden Fall genauer anschauen. Vielen Dank für deine, wie immer, gelungene Rezi, die nicht zu viel verrät, mich trotzdem sehr neugierig gemacht hat :*
Alles Liebe und eine dicke Umarmung <3
Deine Cata <3 <3 <3
Huhu Cata-Schatz, <3
Löschenoptisch ist das Buch auch ein absolutes Highlight :) es ist wirklich wunderschön!!! *grins* ja, über die Zeitreise-Zeitachsen-Problemchen haben wir uns wirklich ausführlich unterhalten :) Ich habe für mich einfach am meisten das mitgenommen, was mich an der Geschichte berührt hat und das ist eine Menge.
Sehr, sehr gerne :) Ich danke dir wie immer für deine lieben Worte, diese bedeuten mir wirklich sehr viel!
Ebenfalls alles Liebe und eine extra dicke Umarmung <3 <3 <3
Deine Ally
Huhu!
AntwortenLöschenDas ist interessant, ich habe gerade die Rezension von Nicole vom Blog Goldkindchen zu dem Buch gelesen, und ich glaube, ihr wart über ähnliche Dinge verwirrt. Sie hat sich dann entschieden, dem Buch 3 Sterne zu geben, aber bei dir war es ja auch eine knappe Entscheidung für vier Sterne! Ich denke, ich möchte das Buch irgendwann selber lesen, wenn ich gerade in der richtigen Stimmung für so eine Geschichte bin. :-)
LG,
Mikka
Huhu Mikka,
Löschenich schätze mal, dass es den Meisten so gehen wird wie uns ;). Ich kann auch absolut verstehen, dass Nicole noch einen Stern mehr abgezogen hat, weil sie das Verwirrende noch mehr gestört hat als mich. Lies es auf jeden Fall und bilde dir deine eigene Meinung, es lohnt sich definitiv :)
Liebe Grüße,
Ally