Verlag: JUNIEK
Bilderbuch
ISBN: 978-3-9822647-0-7
ISBN: 978-3-9822647-0-7
Alter: ab 4 Jahre
Seiten: 40
Preis: 20,00 €
Übersetzung: -
Seiten: 40
Preis: 20,00 €
Übersetzung: -
Illustrator(in): Elisa Eckartsberg
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Angst ist ein sehr mächtiges und unschönes Gefühl, dass niemand gerne spüren mag. Dabei ist jedes Gefühl wichtig und möchte angenommen werden. Ein Kind nimmt seine Angst an und lernt sie somit kennen, was diese unglaublich freut. Die Angst erzählt ihm, warum sie sehr nützlich ist und sich mit der Hilfe des Kindes bzw. aller Kinder auch in etwas Gutes verwandeln kann.
Unter dem Motto "Gehin und fühle" hat Elisa Eckartsberg den JUNIEK Verlag gegründet und so ihr Erstlingswerk "Du bist also meine Angst" veröffentlicht.
Die Geschichte beginnt eines Abends, als ein Kind nicht schlafen kann und Angst im Dunkeln bekommt. Es fühlt sich unwohl und überlegt, wie sonst auch seine Eltern zu rufen. Doch dann beschließt es, in sich hinein zu hören und trifft dort tatsächlich auf seine Angst.
Die Angst erzählt dem Kind, dass sie ein Gefühl ist und erklärt ihm, was sie alles auslöst und wie sie dies macht. Die beiden kommen ins Gespräch und dem Kind wird klar, dass die Angst zwar ein unangenehmes Gefühl ist, es aber zum Beispiel auch in einer Gefahrensituation von ihr gewarnt und somit beschützt wird. Es begreift, dass die Angst wichtig ist, worüber diese sich sehr freut! Sie zeigt dem Kind, dass aus ihr auch ein anderes Gefühl entstehen kann.
Meine Neffen sind noch zu jung für dieses Buch, ich freue mich aber bereits jetzt darauf, es ihnen vorzulesen und mit ihnen anzuschauen. Auch sie erleben täglich eine Bandbreite an Gefühlen und diese durch großartige Bücher näher zu beleuchten und zu erforschen ist definitiv wichtig und schön.
Auch Elisa Eckartsberg hat das mit ihrem Debüt auf wundervolle Weise getan. Sie führt die kleinen Bilderbuchgucker*innen behutsam und sehr einfühlsam an das Gefühl Angst heran. Sie erläutert durch anschauliche, einprägsame und schöne Illustrationen, wie die Angst entsteht, wie das Gehirn ihr einen Impuls schickt und wie diese sich im Anschluss anstrengt, um wahrgenommen zu werden.
Es ist absolut niedlich und berührend, wie glücklich die Angst darüber ist, von dem Kind wirklich wahrgenommen zu werden. Die Beiden lernen sich dadurch intensiver kennen und das Kind nimmt seine Angst an, wodurch sie gleich viel weniger einschüchternd ist.
Im Buch gibt es eine Stelle, in der das Kind das Angst-Männchen fragt, ob es seine Angst ist. Das Männchen bestätigt und spricht das Kind direkt mit Namen an. An dieser sind drei Punkte zu sehen, sodass die/der Vorlesende, dort den Namen des Kindes das zuhört, einfügen kann. Dies verleiht der Geschichte eine schöne und persönliche Note und das Kind fühlt sich direkt angesprochen, was richtig toll ist.
Sehr gut finde ich auch, dass die Autorin in ihrem Buch erzählt, das viele Erwachsene die Angst in sich hinein fressen oder zu verdrängen versuchen, wodurch diese nur noch größer wird. Doch wenn man sie und auch all die anderen Gefühle zulässt und über diese spricht, werden sie kleiner und bei guten Gefühlen sogar größer. Oft sind es auch die Gedanken, die die unterschiedlichsten Emotionen auslösen, teilt man diese, verlieren auch sie an Macht.
Jeder, vor allem auch bereits die Kinder, können selbst bestimmen, wie viel sie ihren Gedanken glauben. Dies veranschaulicht Elisa Eckartsberg mit dem Beispiel des Monsters unterm Bett. Das Kind hat keine Angst vor dem Monster an sich, sondern vor dem Gedanken daran, dass dort eines sitzen könnte. Durch ihre Gedanken, können die Kinder negatives, aber auch viel positives erschaffen, unter anderem auch wunderbare Welten.
Elisa Eckartsberg zeigt in ihrem Erstling viele Beispiele auf, die auch bereits die kleinen Leser*innen verstehen und perfekt verinnerlichen können. Wenn diese mit einem Erwachsenen über ihre eigenen Emotionen und die des Kindes im Buch sprechen, lernen sie ihren Gefühlen zu vertrauen und ihnen Beachtung zu schenken.
Ebenfalls schön ist, dass aus einem zunächst negativen Gefühl wie der Angst auch ein neues, positives Gefühl, wie zum Beispiel Mut entstehen kann. Auch das, wird in diesem Buch erzählt.
Zu Beginn ist der Hintergrund des Buches sehr dunkel, sogar schwarz und das Männchen, das die Angst des Kindes verkörpert, riesig. Doch dieses wird kleiner und die Beiden begegnen sich auf Augenhöhe. Am Ende ist das Kind sogar größer als das Angst-Männchen, dieses gleicht einem Kuscheltier.
Ich bin begeistert von dieser schönen, warmherzigen und so wichtigen Geschichte, die das Thema Angst von allen Seiten ausführlich betrachtet. Das Angst-Männchen, sowie auch die anderen Gefühle, sind schön kindgerecht gestaltet, sodass man diese gleich ins Herz schließt. Humorvolle Sequenzen heitern die Story auf und verdeutlichen, dass auch schlimmen Gefühlen der Schrecken genommen werden kann.
Mit "Du bist also meine Angst" hat Elisa Eckartsberg ein wundervolles und empathisches Erstlingswerk zum Thema Angst und Gefühle im allgemeinen geschrieben, diese auf schöne und authentische Weise beleuchtet und großartig erklärt. Das Bilderbuch zeigt auf, dass unsere Gedanken die Angst nähren und füttern, und dass das Zulassen dieser und das darüber reden, sie weniger bedrohlich macht. Außerdem wird auch vermittelt, dass die Gefühle zu uns Menschen gehören und uns ausmachen!
Von mir gibt es für dieses Bilderbuchdebüt 5/5 Flügeln und eine absolute Leseempfehlung!
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