Emily und ihre Familie sind Nekromanten, sodass Totenbeschwörungen und der Umgang mit Geistern für sie ganz alltäglich sind. Als Familie Seymour, gemeinsam mit ihrem Gast Ashton Goodwin eine ebensolche durchführt, wird dieser versehentlich und durch die vermeintliche Schuld von Emily getötet. Sie lässt daraufhin nichts unversucht, um Ash wiederzubeleben. Als dies, letztendlich mit weitreichenden Folgen, gelingt, decken die Beiden eine Verschwörung auf, die noch etwas viel Größeres nach sich zieht und die magische Welt erschüttert.
Da ich die Bücher von Jennifer Alice Jager sehr gerne mag, war ich extrem gespannt auf den Auftaktband ihrer neuen Reihe und somit auf „Emily Seymour – Totenbeschwörung für Anfänger“.
Emily, die im Gegensatz zum Großteil ihrer Familie keine Nekromantischen Fähigkeiten zu besitzen scheint, war mir sofort sympathisch. Sie ist wunderbar tollpatschig und chaotisch und fühlt sich oft wie das schwarze Schaf der Familie, das meist die unliebsamen Arbeiten übernehmen muss. Denn auch wenn sie bei Totenbeschwörungen keine nennenswerte Hilfe ist, muss im Anschluss daran trotzdem aufgeräumt werden, was meist Emily übernimmt. Als Familie Seymour wegen eines Geisterproblems gerufen wird, begleitet Gast Ashton Goodwin diese zu einer Beschwörung mit fatalen Folgen. Aufgrund eines vermeintlichen Fehlers von Emily stirbt Ash, sodass die junge Frau solange sucht bis sie einen, ziemlich gefährlichen Weg, findet um Ashton zurückzuholen. Doch dadurch fangen die Probleme erst so richtig an, denn beide sind nun nicht nur miteinander „verbunden“, sondern stoßen auch auf etwas, dass weitreichende Folgen mit sich bringt.
Emily, die Ashton vom ersten Augenblick an total anziehend findet, ist von der zurückgekehrten Version ihres Angebeteten nicht sonderlich begeistert. Ash ist ihr gegenüber abweisend und sogar regelrecht feindselig, wofür es allerdings auch einen guten Grund gibt. Das volle Ausmaß dessen, wird Emily erst mit der Zeit bewusst, sodass sich die Teenager zunächst ziemlich oft zoffen und anzicken, was einige sehr humorvolle Szenen mit sich bringt. Hier ist Emily etwas wankelmütig und kann sich nicht so recht entscheiden, ob Ash nun ein Idiot oder doch ein toller Hecht ist, was ich ein klein wenig anstrengend fand. Je weiter die Geschichte voranschreitet, je mehr erfahren sie voneinander, was die Dynamik nochmals verändert. Das gefiel mir richtig gut, denn ab diesem Punkt begegnen sie sich auf Augenhöhe. Der Humor bleibt zum Glück nach wie vor erhalten, doch es kommen auch mehr gefühlvolle Momente hinzu, was schön zu lesen war. Insgesamt mochte ich Ashton und Emily zusammen richtig gerne, beide sind grundehrliche Charaktere, die sich um das Wohl anderer sorgen und nicht nur an sich denken. Sie geben ein tolles Team ab, das zusammen letztendlich auch etwas aufdeckt, dass es in sich hat und noch viel mehr offenbart, als gedacht. Emily entwickelt sich durch die Ereignisse weiter, sie entdeckt was in ihr steckt und nutzt ihr volles Potential, was richtig toll ist.
Auch den Teil von Ashs Familie, den ich kennenlernte, gefiel mir extrem gut, wohingegen mich Emilys Familie oft zwiegespalten zurück lies. Ihre Tante und ihre Cousine sind sehr von sich eingenommen, überheblich und eingebildet. Für Emilys Mutter scheint nur Sohn Cedric von Wert zu sein, diesen wiederum konnte ich nicht richtig einschätzen. Und Emilys Vater liebt seine Tochter zwar und hält auch oft zu ihr, doch als nicht magiebegabter Elternteil, hat er nur wenig zu sagen. Die Oma hingegen ist ziemlich schräg, cool und mysteriös. Ab und an sagt sie Dinge und gibt Tipps, was Emily oft weiter hilft, auch wenn es nicht immer sofort offensichtlich ist. Und auch Emilys Hexenfreundin Santana, steht ihr immer bei.
All die magische Aspekte, die Totenbeschwörungen und vor allem die Reisen durch die verschiedenen Raumfalten, die wiederum dazu führen, dass Emily und Ash gefühlt in den unterschiedlichsten Epochen landen und somit auch alle möglichen Städte und Orte besuchen, fand ich richtig toll. Das verleiht der Story zusätzlich die richtige Würze, da ich Zeitreisen egal in welchem Zusammenhang und wie diese letztendlich vonstattengehen, sehr mag und faszinierend finde.
Je weiter die Geschichte voranschreitet, umso packender und mitreißender wurde diese. Ich war wirklich gespannt, wie und warum Ashton ins Kreuzfeuer geraten ist, und was es mit vielem anderen auf sich hatte. Im weiteren Verlauf erhielt ich Antworten, die allerdings auch neue Fragen aufwarfen. Ich konnte mir nie ganz sicher sein, wer zu den Guten und wer letztendlich doch zu den Bösen gehört, auch wenn ich natürlich meine Vermutungen anstellte.
Das Ende ist genial, da ich mit diesem tatsächlich so gar nicht gerechnet habe, auch wenn ich darauf gehofft hatte, dass noch etwas Spektakuläres passiert, was definitiv der Fall ist. Dieser Cliffhanger ist wirklich fies und lässt mich Band zwei, der schönerweise bereits im Frühjahr erscheint, absolut herbeisehnen.
Der farbige Buchschnitt der Erstauflage, der ein Stück des Covers wiedergibt, ist wunderschön. Die Farbgestaltung an sich ist ebenfalls richtig hübsch und ein richtiger Hingucker. Und auch die Kapitel-Überschriften sind herrlich originell und ließen mich des Öfteren schmunzeln.

„Emily Seymour – Totenbeschwörung für Anfänger“ von Jennifer Alice Jager ist der Auftaktband einer magischen Trilogie rund um die Nekromanten-Familien Seymour und Goodwin die seit Jahren verfeindet sind. Ein unglückseliger Tod, eine Zurückholung, eine dadurch erzeugte „Verbundenheit“ und ein gefährliches Rätsel, das es zu lösen gilt, machen Emily und Ashton zu Partnern, die zunächst nur sehr widerwillig aber letztendlich doch als Einheit zusammenarbeiten. Humorvolle, packende und gefühlvolle Szenen, sorgten für ein schönes Lesevergnügen und machen neugierig auf den Folgeband.
Daher vergebe ich für diesen ersten Teil 4,5/5 Flügeln!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.
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