Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Finsterwelt - Das verbotene Buch - Katharina Herzog - Rezension

 
Verlag: Dressler
Hardcover
ISBN: 978-3-7513-0086-5
 Seiten: 246
Preis: 14,00 €
Übersetzung: -
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 Die zwölfjährige Leonie besucht seit ca. einem halben Jahr Schloss Rosenfels, ein Internat für Kinder aus Märchenfamilien. Sie selbst stammt vom Froschkönig ab, was ihr nicht sonderlich gut gefällt. Denn immer, wenn Leonie aufgeregt ist oder stark fühlt, verwandelt sie sich unkontrolliert. In ihrer Froschgestalt trifft sie auch das erste Mal auf Tristan, den Neuen im Internat, was definitiv peinlich ist. Als er und Leonie die Märchenkammer im Dornröschenturm entstauben müssen, findet und öffnet sie ein Buch, das ein Eigenleben führt. Denn am nächsten Tag scheint es, als hätte es Leonies beste Freundin Marle nie gegeben. Niemand außer ihr und Tristan können sich noch an sie erinnern. Als sich noch mehr Dinge zu verändern beginnen, müssen die Kinder handeln, Marle retten und das Geheimnis hinter all dem lüften.
 

 Da ich Geschichten, in denen Märchen eine Rolle spielen unglaublich gerne mag, habe ich mich sehr aufs Lesen von "Finsterwelt - Das verbotene Buch" von Katharina Herzog gefreut. Auch, dass die Protagonistin eine Nachfahrin einer Märchenfigur ist, gefiel mir unglaublich gut.
 
Bereits der spannende Prolog, machte mich extrem neugierig auf das Buch. Denn dort, wird man als Leser*in gemeinsam mit Zwerg Otto, Zeuge eines beunruhigenden Vorfalls im Finsterwald, der direkt an Schloss Rosenfels angrenzt und weite Kreise nach sich zieht.
 
Zu Beginn lernte ich auch die wundervolle Leonie kennen, die nach den Weihnachtsferien zurück in die Dornröschensschule kehrt. Da das Mädchen mit ihren Emotionen kämpft, verwandet sie sich währenddessen unkontrolliert in einen Frosch. Denn Leonie stammt vom Froschkönig ab, was sie meist nicht besonders toll findet. So trifft Leonie auch in ihrer Froschgestalt das erste Mal auf Tristan, ihren neuen, gutaussehenden Klassenkameraden, was ihr natürlich sehr peinlich ist. Doch dieses Ereignis rückt alsbald in den Hintergrund, denn Leonie findet beim entstauben der Märchenkammer im Dornröschenturm ein bisher gut verborgenes Buch. Als sie dieses öffnet und darin zu lesen beginnt, traut sie ihren Augen kaum. Denn in den Märchen darin, siegen am Ende nicht die Guten, sondern die Bösen. Als Leonie das Buch schließen will, lässt es das nicht zu. Am nächsten Morgen scheint es, als hätte es Marle, Leonies beste Freundin und Nachfahrin von Rotkäppchen, niemals gegeben. Nur Tristan erinnert sich neben Leonie noch an sie. 

Leonie ist geschockt und versucht herauszufinden, was mit Marle passiert ist. Als noch weitere Dinge geschehen, ist den beiden Kindern schnell klar, dass alles mit dem mysteriösen Buch, das von Ferdinand Grimm, dem Bruder von Jakob und Wilhelm Grimm, geschrieben wurde, zusammenhängt. Leonie und Tristan beginnen nachzuforschen und befinden sich schnell mitten drin in einem fesselnden Abenteuer, das ihnen einiges abverlangt.
 
Die komplette Idee dieses Buches ist genial, denn Ferdinand Grimm und seine dunklen Märchen in den Fokus zu stellen, bietet so viele Möglichkeiten, die Katharina Herzog definitiv voll ausgeschöpft hat. Ich fand es faszinierend, einige der bekannten Märchen aus einer anderen Perspektive zu erleben. Außerdem ist es natürlich großartig, die Kinder, die auf Schloss Rosenfels zur Schule gehen besser kennenzulernen und zu erfahren, von welcher berühmten Märchenfigur diese abstammen. Die Autorin hat allen auch wunderbare Merkmale und Eigenschaften zugeordnet, die mich mehr als einmal schmunzeln ließen. 

Die meiste Zeit verbringt man als Leser*in natürlich mit Leonie und mit Tristan, denen in diesem Auftaktband eine zentrale Rolle zufällt. Tristan ist ein sehr geheimnisvoller Charakter, da man nicht erfährt, von welcher Märchenfigur er abstammt. So war ich natürlich permanent am rätseln und überlegte, warum er unter keinen Umständen möchte, das Leonie dies weiß. Ich mochte bzw. mag Tristan aber unglaublich gerne, er ist mutig, einfühlsam und stark. Außerdem kann er bereits richtig gut zaubern, was den beiden Kindern mehr als einmal zu Gute kommt. Tristan hilft Leonie, obwohl er Angst davor hat, einen Schulverweis zu bekommen, was ich ebenfalls großartig fand. Zunächst können sich die Zwei auch nicht besonders gut leiden, doch dies ändert sich schnell und so werden Leonie und Tristan bald ein tolles Team. Die Beiden sind wirklich süß zusammen, daher hat es viel Spaß gemacht, sie zu begleiten.

Dank Ferdinand Grimm, seiner Märchen, seiner Gehilfen und all den bösen und dunklen Dingen, die passieren, wird es, vor allem auch für Jüngere, richtig schön spannend und auch gruselig, was in perfektem Kontrast zu den humorvollen Szenen steht. Auch die "bösen" Charaktere sind extrem interessant, weshalb ich bereits jetzt sehr neugierig bin, wie es mit ihnen weiter geht. Die Botschaft, dass niemand nur gut oder böse ist, wird ebenfalls toll transportiert. Außerdem begreift Leonie mit der Zeit, dass auch ihre Mitschüler*innen, egal von welcher Märchenfigur sie abstammen, ihre Freude, aber auch ihre Schwierigkeiten haben.

Sehr informativ fand ich auch all die Details und auch die erfundenen Geschehnisse rund um die Familie Grimm, allen voran natürlich die über Ferdinand. Man merkt, dass die Autorin hier ausführlich recherchiert hat und dass viel Herzblut in "Finsterwelt" steckt. Ebenfalls gut gefallen hat mir auch, dass Leonies Onkel Märchenforscher ist und somit einen Part in diesem ersten Band einnimmt. Generell erfährt man viel, und auch berührendes, über Leonies Familie. Besonders gerne mochte ich natürlich auch all die Märchenelemente, die in jeder Szene enthalten sind. Diese und all die anderen Komponenten, machen den kompletten Auftaktband zu einem herrlichen Leseerlebnis. Ich freue mich auf jeden Fall unglaublich auf Band zwei! 


"Finsterwelt - Das verbotene Buch" von Katharina Herzog ist der Auftaktband einer fantastischen Reihe in der die unterschiedlichsten Märchen, sowie deren Nachkommen, eine große und entscheidende Rolle spielen. Als Leonie ein ungewöhnliches Märchenbuch, das ein Eigenleben führt, findet, geschieht ein schreckliches Ereignis, das weitere nach sich zieht. Die Kinder Leonie und Tristan geben alles, um diese rückgängig zu machen, ihre Widersacher und vor allem das Buch, aufzuhalten, was mir lustige, berührende, spannende und fesselnde Lesemomente bescherte. 


Daher vergebe ich von Herzen 5/5 Flügeln für diesen ersten Teil!





  Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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