Verlag: Loewe
Klappenbroschur
ISBN: 978-3-7855-8447-7
Seiten: 317
Preis: 14,95 €
Übersetzung: -
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Die 19-jährige Celine studiert Psychologie. Bedingt durch
ihre Gabe, sie sieht in Sequenzen die Zukunft anderer, lebt sie sehr
zurückgezogen und alleine. Denn ihre Gabe verschreckt die Menschen und so
wollen sie mit der jungen Frau meist nichts zu tun haben und fürchten sich auch
ein wenig vor ihr. Als Celine die etwas ältere Pandora, die ihr Studium bereits
abgeschlossen hat, kennenlernt, ist sie froh, endlich zumindest eine
Bezugsperson an ihrer Seite zu haben. Ihre Eltern und ihr kleiner Bruder kamen
vor vielen Jahren bei einem Zugunglück ums Leben, ebenfalls ein Ereignis, das
Celine vorausgesehen hat.
In den Semestersommerferien bietet Pandora Celine eine
Praktikumsstelle im Institut für neurale Informatik an, denn Pandoras Team
benötigt Unterstützung bei einem Forschungsprojekt. Dort lernt Celine Chi, eine
künstliche Intelligenz kennen. Je mehr das Team an Chi optimiert und daran
arbeitet, ihr mehr Menschlichkeit zu verleihen, desto schlauer und
eigenständiger wird die KI, bis sie eines Tages ohne fremdes Zutun von selbst
„erwacht“.
Ich lese unglaublich gerne Zukunftsromane und finde Künstliche Intelligenzen zwar auch faszinierend, aber vor allem sehr gruselig. Dennoch werden gerade diese Art von Computern bereits jetzt eingesetzt und mit Sicherheit in naher Zukunft tatsächlich so intelligent sein wie Chi und ein Eigenleben entwickeln, vor welchem wir Menschen uns definitiv in Acht nehmen müssen. Margit Ruile hat daher mit God´s Kitchen ein sehr realistisches Szenario geschaffen, das mir beim Lesen des Öfteren Gänsehautmomente bescherte.
Zunächst lernte ich Protagonistin Celine kennen, die ein
sehr einsames Dasein fristet, da sie eine spezielle Gabe besitzt, mit
welcher sie immer wieder Ausschnitthaft die Zukunft der Menschen sehen kann, mit
denen sie zu tun hat. Den Meisten, denen
Celine bisher davon erzählt hat, glauben ihr nicht, bis dann tatsächlich genau
das eintrifft, was sie vorhergesehen hat. Dies wiederum verschüchtert ihre
Mitmenschen, sodass sie sich von ihr fernhalten. Umso erfreuter ist Celine als
Pandora, die bereits ihr Studium abgeschlossen hat, den Kontakt zu ihr sucht.
Pandora entwickelt sich beinahe zu einer Freundin, denn die beiden Frauen gehen
zusammen aus und verbringen an manchen Tagen ihre Freizeit zusammen. Pandora wird
beinahe zu einer Bezugsperson für Celine, auch wenn sie ihr nicht die Wahrheit
über sich erzählt. Denn seit dem Tod ihrer Eltern und des jüngeren Bruders,
welchen Celine ebenfalls vorhergesagt hat, lässt sie niemanden mehr an sich
heran. Doch zu Pandora, der geheimnisvollen Wissenschaftlerin, fühlt sie sich
sofort hingezogen.
Als Pandora Celine über die Sommersemesterferien einen Job
im Institut für neurale Informatik, in welchem sie selbst arbeitet, anbietet,
sagt Celine nach kurzem zögern zu. Dort trifft sie das erste Mal auf Chi, eine
Künstliche Intelligenz. Gemeinsam mit Kim soll sie daran arbeiten, Chi unter
anderem an Hand von Datenerhebungen menschlicher werden zu lassen. Im gleichen
Zuge im dem Chi lernt, wird auch ihr Äußeres immer mehr optimiert, sodass sie
bald kaum mehr von einem Menschenmädchen zu unterscheiden ist. Auf den ersten
Blick wirkt Chi auf Grund dessen, dass sie einem Kind nachempfunden wurde,
unschuldig und süß, doch die KI hat es in sich. Chi lernt immer mehr und
entwickelt sich „geistig“ rasend schnell. Als ein Mord geschieht, der einem
bereits vorangegangenen Todesfall folgt, wird Celine klar, dass Chi mit allen
Mitteln gestoppt werden muss.
Die Grundstimmung der Geschichte ist recht düster,
angefangen bei Celines traurigem Alltag, bis hin zu den teils unheimlichen
Ereignissen, die Schlag auf Schlag folgen. Schnell wurde mir auch klar, dass
Pandora ihre ganz eigenen Ziele verfolgt und der Studentin nicht aus purer
Nächstenliebe den Praktikumsplatz angeboten hat. Celine hat auch von Anfang an
ein komisches Gefühl, dennoch schenkt ihr die Arbeit mit Chi Kontinuität und
holt sie aus ihrer Einsamkeit heraus. Das Computermädchen, das mit den ermittelten Daten und
persönlichen Einschätzungen von Celine gefüttert wird und dadurch erlernen
soll, präzise Vorhersagen zu treffen, baut recht bald eine Bindung zu Celine auf,
die zum einen überwältigend, aber auch extrem unheimlich ist. Die KI verrät Celine
auch Dinge, die diese eigentlich nicht erfahren sollte. Die junge Frau ist von Chi
angetan und doch fürchtet sie sich auch vor ihr. Diesen Zwiespalt beschreibt
die Autorin extrem gut, sodass ich gebannt an den Seiten klebte und kaum
aufhören konnte zu lesen. Umso mehr Celine von Chi erfährt, umso deutlicher wird ihr bewusst, wie selbstständig die KI inzwischen arbeitet. Sie begreift, wie gefährlich das so unschuldig wirkende
Puppenmädchen tatsächlich ist.
Pandora hat mich nicht nur einmal überrascht, sodass ich
sehr hin und hergerissen bin, wie mir diese Figur gefällt. Absolut schlau und interessant
ist sie allemal. Extrem spannend fand ich Celines Hellsichtigkeit, ihre Gabe
zieht sich wie der buchstäblich rote Faden durch die Geschichte und spielt in
ihr auch eine entscheidende Rolle. Ich halte es auch für durchaus möglich, dass
es Menschen wie Celine gibt, die besonders sensibel und dadurch für das
Übernatürliche empfänglicher sind. Trotz, oder gerade wegen ihrer Gabe, ist
Celine sehr stark und folgt meist ihren Instinkten und ihrem Bauchgefühl. Ich
mochte sie von Anfang an, auch wenn sie kein Charakter ist, mit dem man sich
leicht identifizieren kann. Ich fand es großartig, als Kairos in ihr Leben
trifft. Denn dieser hat, bedingt durch die Gabe seines Bruders, keinerlei
Berührungsängste und gibt Celine dadurch bereits sehr viel, was sie absolut verdient hat. Kim wiederum war mir ein wenig suspekt, er scheint quasi im
Institut zu leben. Die Forschung und seine Arbeit sind das Einzige, was für ihn
zählt. Hauptsächlich empfand ich allerdings Mitleid mit ihm, denn auch er ist
sehr einsam und somit der richtige "Kandidat" für die Arbeit an Chi. Auch Programmleiter Hektor lebt für seinen Job, wobei ich bei ihm stets das Gefühl hatte, dass er eher ein Mitläufer ist und vor den offensichtlichen Tatsachen die Augen verschließt. Er wirkte auf mich zu glatt, aber definitiv nicht böse oder gar Machthungrig.
Margit Ruiles Schreibstil ist angenehm und flüssig, sie
beschreibt auf eine ganz tolle Weise, die mir total gut gefällt. Durch ihren
Stil baut sie eine besondere und unheimliche Atmosphäre auf, die kontinuierlich
vorhanden ist. Gerade diese ruhige und unaufgeregte Art des Erzählens, steigert
den Gruselfaktor. Außerdem beleuchtet die Autorin ethische Grundsätze und zeigt
ihren Lesern sehr deutlich und direkt auf, wie leicht der Mensch von
Künstlichen Intelligenzen abhängig wird und wie schnell diese den Alltag
übernehmen können.
Mir standen beim lesen dieser mysteriösen Geschichte des
Öfteren die Härchen zu Berge. Trotzdem hat es Spaß gemacht, die
einzelnen Puzzleteilchen zusammenzufügen und die verschiedenen Ereignisse
miteinander in Verbindung zu bringen. Auch das Ende hat mir definitiv gut
gefallen, da die Story insoweit abgeschlossen wurde und ich mir Celines Zukunft
gut vorstellen kann. Es wäre aber durchaus auch möglich, aus dem Schluss eine
Fortsetzung entstehen zu lassen. Bei dem Gedanken daran, bekomme ich erneut
eine Gänsehaut. Diesen Effekt hat auch das perfekt designte Cover auf mich, das
Chis Silhouette und die komplexen „Gedankengänge“ eines Computers bzw. der KI zeigt.
Mit God´s Kitchen hat Margit Ruile einen absolut realistischen Zukunftsroman geschrieben, der zum Nachdenken anregt und spannende Lesestunden garantiert. Die Künstliche Intelligenz Chi ist absolut faszinierend, aber auch gefährlich, da sie zu schnell zu viel Macht besitzt. Dies muss sich auch die hellsichtige Protagonistin Celine eingestehen. Ein Wettlauf gegen die Zeit und das Unausweichliche beginnt!
4/5 Flügeln für dieses gruselige Zukunftsszenario!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In
meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung
zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr
erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie
eventuell auch zu weiteren Romanen.
Hallo Prinzessin <3,
AntwortenLöscheneine sehr neugierig machende Rezi zu diesem Buch. Die Idee einer KI finde ich sehr interessant und nun bin ich am Überlegen, ob ich es nicht doch zu früh von meiner WuLi herunter genommen habe ;)
Sehr schön geschrieben.
Drück dich, Küsschen,
Uwe
Huhu Schnuffi, <3
Löschenvielen Dank, so soll das sein! :) Die Idee ist auch großartig und ich denke, dass dir das Buch auch gut gefallen wird! Du hast es auf jeden Fall zu früh von der WuLi genommen.
Drück dich, Küsschen,
Ally
Huhu Allylein, <3
AntwortenLöschendas klingt doch nicht schlecht. Handelt es sich hierbei um einen Einzelband oder wird es eine Reihe, weißt du das? Und das Mysteriöse an der Geschichte reizt mich doch sehr.
Liebe Grüße
Sandra
Hallo Sandralein, <3
Löschenes ist auch echt gut :). So viel ich weiß wird es ein Einzelband bleiben. Die Geschichte ist abgeschlossen, auch wenn man sie weiter erzählen könnte. Schön, dass dich das mysteriöse reizt :D
Liebe Grüße,
Ally
Huhu mein liebster Ally-Schatz <3,
AntwortenLöschendeine Meinung zu diesem Buch habe ich ja herbeigesehnt ^^ und deine Rezi hat mir gleich einen Schauer über den Rücken laufen lassen, aber nicht weil sie schlecht ist, denn das ist sie nicht :), sondern, weil die Thematik schon irgendwie erschreckend und gruselig ist. Danke für deinen sehr tollen Eindruck vom Buch. Die Thematik reizt mich schon sehr, mal sehen ob ich das Buch auch mal lesen werde.
Liebste Grüße,
deine Cata
Huhu mein liebster Cata-Schatz, <3
Löschendu bist echt toll!!! Die Thematik des Buches ist schon sehr gruselig, vor allem auch weil ich mir Chi und die Umgebung etc. auch extrem gut vorstellen konnte. Es ist wirklich erschreckend, wie nahe die Story an der Realität ist.
Schön, dass es dich reizt :)
Allerliebste Grüße,
Ally