Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Die Silbermeer Saga - Der König der Krähen - Katharina Hartwell - Rezension

https://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/die_silbermeer_saga_der_koenig_der_kraehen-9445/

Verlag: Loewe
Hardcover
ISBN: 978-3-7432-0366-2
Seiten: 611
Preis: 19,95 €
Übersetzung: -
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Jedes Jahr verschwindet während der Kaltwochen ein Kind auf der Insel Colm spurlos. In diesem Jahr trifft es allerdings noch ein zweites, Tobin, Eddas Bruder. Eine schwarze Feder ist das Einzige, das ihr von ihm geblieben ist. Anhand dieses Indizes, dieser Spur, möchte Edda Tobin wiederfinden. Da sich die Bewohner von Colm nur ein Stück weit in das gefährliche Meer mit all seinen magischen Kreaturen wagen, suchen sie auch nicht nach den entführten Kindern, denn diese, so sagt man, hat der geheimnisvolle Krähenkönig geholt. Für Tobin überwindet Edda ihre Angst und begibt sich gemeinsam mit einem fast Fremden ins Inselreich.


Da ich mystische und märchenhafte Geschichten sehr mag, war ich unglaublich neugierig auf „Die Silbermeer-Saga – Der König der Krähen“ von Katharina Hartwell

Edda und Tobin haben noch nie wirklich nach Colm gehört, denn sie wurden als Findelkinder von dem Fischer Ruben aufgenommen. Vor allem der zierliche Tobin, wird von den anderen Jungs oft gehänselt, aber auch Edda ist nicht wirklich beliebt. Einzig Teofin, der ein Handicap hat, ist eng mit Edda befreundet. So erträgt Edda auch die stupide und dennoch oft anstrengende Arbeit im Fischhaus ohne zu murren. Sie beschützt Tobin so gut sie kann, fristen ansonsten aber eher ein unspektakuläres Dasein. Einzig die Kaltwochen, die Zeit, bevor der Frühling Einzug hält, fürchten alle Inselbewohner. Denn jedes Jahr um diese Zeit, verschwindet ein Kind spurlos. Keiner sieht diese Kinder je wieder und außer auf Colm, suchen die Bewohner auch nicht weiter nach ihnen. Laut einer Sage, hat der Krähenkönig die Kinder zu sich ins Meer geholt, und aus ihnen Seekinder gemacht. In diesem Jahr, verschwinden auf einmal zwei Kinder, eines davon ist Tobin. Ab diesem Moment ist für Edda klar, dass sie alles tun wird, um ihren Bruder wiederzufinden, auch wenn dies heißt, dass sie sich dem gefährlichen Meer und dessen Kreaturen stellen muss. Eine schwarze Feder, die in Tobins Zimmer zurückgeblieben ist, sowie die Hexe Maron, bestärken Edda in ihrem Vorhaben.   
  
Im Buch ist eine wunderschöne Karte, anhand derer man gut sehen kann, welche Inseln und Reiche Edda und ihre Gefährten, zwei an der Zahl, die während der Geschichte wechseln, bereisen. Die Welt, die Katharina Hartwell erschaffen hat, ist im wahrsten Sinne des Wortes gigantisch groß! Die Sprache und einige Begrifflichkeiten und Ausdrücke, sind recht altertümlich und zum Teil auch gewöhnungsbedürftig, erinnern dadurch aber stark an ein Märchen aus einem anderen Land. Die Story spielt auch in einer nicht technologisierten Zeit, wodurch das Märchenhafte noch mehr zum Ausdruck gebracht wird. 

Der Weltenaufbau ist sehr gut durchdacht und die einzelnen Inseln und Begebenheiten auch richtig gut beschrieben, sodass ich mir alles wunderbar bildlich vorstellen konnte. Begeistert bin ich definitiv auch von den unterschiedlichsten Wesen, wie zum Beispiel von den bösartigen Wassermänner oder den friedliebenden Carpune sowie den Hexen. Auch das Meer, das kein gewöhnliches ist und sich auch gerne mal durch magische, alte Worte, vollkommen schwarz färbt, ist faszinierend. Die Autorin hat einen beinahe unerschöpflichen Ideenreichtum. Ich bin mir sicher, dass uns Leser in den Folgebänden noch weit mehr Kreaturen begegnen werden. 

Die willensstarke Edda, gefiel mir vom ersten Moment an sehr. Zum einen wünscht sie sich mehr vom Leben als das, was ihr Colm zu bieten hat und zum anderen ist für sie vollkommen klar, dass sie alles tun wird, um ihren Bruder zu finden. Sie wächst an ihren Aufgaben, verfolgt klare Ziele und lässt sich auch von einem „Nein“ nicht aufhalten oder gar einschüchtern. 

Das Meer ist gefährlich und die Reise auch beschwerlich und dennoch nimmt man doch, genau wie Edda es tut, alles in Kauf, um das eigene Kind zu retten, selbst dann, wenn die Chancen eventuell nicht die Besten sind. Daher konnte ich die Colmer überhaupt nicht verstehen, sie nehmen ihr Schicksal hin, tun allesamt was Freya und Hans die in etwa die Funktion eines Bürgermeisters oder Leiters innenhaben, sagen, und arbeiten Tag ein Tag aus. Auch Eddas Ziehvater, der wirklich taff ist, tut nichts dergleichen, um mit Edda gemeinsam aufzubrechen. Stattdessen lässt er sie mit dem seltsamen Fremden Brand, ziehen, bei dem sich mir des Öfteren die Nackenhaare aufgestellt haben. Zum Glück trifft Edda auch auf andere Menschen und Wesen, die mir deutlich sympathischer und ihr wohlgesonnen sind. Einige sind aber dennoch sehr undurchsichtig, sodass es schwer ist, diese zu durchschauen, was absolut reizvoll ist. 

Diesen ersten Band umgeben viele Geheimnisse, allen voran natürlich Eddas und Tobins wahre Herkunft, Brands Identität und noch so einiges mehr. Da noch zwei weitere, sicher ebenso Seitenstarke Bände folgen, hält sich Katharina Hartwell oft sehr bedeckt und verrät nur Bruchstücke, was verständlich ist. Aber dennoch hätte ich mir auf den über 600 Seiten ein wenig mehr Antworten gewünscht. Es passiert unglaublich viel und doch hatte ich öfter das Gefühl, auf der Stelle zu treten, weil manche Szenen doch lange brauchen, um in Schwung zu kommen. Dadurch war für mich die Story auch ein wenig zäh, auch wenn ich das Magische und das Atmosphärische definitiv mochte. 

Ein großer Pluspunkt ist, dass es zumindest in diesem ersten Band, noch keine Liebesgeschichte gibt, das hätte einfach nicht gepasst, da die Suche nach Tobin im Vordergrund steht. Auch die norddeutsch klingenden Namen, harmonieren perfekt mit dem Inhalt, ebenso der mystische Flair, der einen beim lesen stets umgibt. Die zahlreichen Charaktere sind gut ausgearbeitet und besitzen den nötigen Tiefgang. Mir haben allerdings ab und an richtig intensive Emotionen gefehlt, ich denke, dass ich deswegen auch nicht ganz so gefesselt war, wie ich gerne hätte sein wollen.  

Die Geschichte ist zu Beginn eher düster, was unter anderem natürlich an Colm, den meist mürrischen Bewohnern und dem unglaublich tristen Alltag liegt. Deutlich spannender und auch bunter wird es, als Edda auf dem Silbermeer und auf den einzelnen Inseln ist. Auf denen gibt es einiges zu entdecken, was ich auch wirklich mochte. Interessant sind auch Eddas Träume von Wesen und Orten, die ihr immer wieder begegnen. Auch diese tragen dazu bei, dass sich weitere Fragen auftun. Das wiederum macht natürlich neugierig auf den Folgeband. Auch das Ende lässt mich diesem gespannt entgegenblicken. 


Die Silbermeer-Saga – Der König der Krähen“ von Katharina Hartwell ist ein imposantes und bildgewaltiges Werk, das vor allem durch das großartige World Building, die tolle Idee, interessante Kreaturen, eine wundervolle Protagonistin und durch die mystische, märchenhafte Atmosphäre besticht. Ich hätte mir ein wenig mehr Antworten und noch tiefergehende Emotionen gewünscht, die ich hoffentlich in den Folgebänden bekommen werde. 

4/5 Flügeln für Eddas erstes Abenteuer! 



Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

7 Kommentare:

  1. Hallo Prinzessin <3,

    die Geschichte ist wirklich interessant, aber eher von der ruhigen Sorte. Trotzdem mag ich das bisher gelesene und ich bin gespannt, was noch alles geschehen wird. Deine Kritikpunkte kann ich verstehen und es sind auch meine, was wir ja auch schon besprochen haben.

    Drück dich, Küsschen,
    Uwe

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    1. Hallo Schnuffi, <3

      da kann ich dir definitiv zustimmen. Trotz meiner Kritikpunkte mag ich das Buch, auch wenn ich wirklich gerne mehr Antworten bekommen hätte. Ich bin schon gespannt wie es weiter geht und woher Edda und Tobin kommen/abstammen.

      Drück dich, Küsschen,
      Ally

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  2. Huhu Ally-Schatz, <3

    zu diesem Buch hattest du mir ja bereits ein wenig erzählt und ich kann verstehen, dass du nicht 100% überzeugt bist, aber doch gerne wissen möchtest wie alles weitergehen wird.
    Ich bin sehr gespannt, wie dick der nächste Band sein wird. :-)
    Auch die märchenhafte Atmosphäre klingt super!

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Huhu Sandra-Schatz, <3

      ja, ich bin wirklich hin und hergerissen, aber definitiv neugierig auf den Folgeband. Ich geh davon aus, dass auch Band 2 und 3 recht dick sein werden. ;) Die Atmosphäre mochte ich echt gerne.

      Liebe Grüße,
      Ally

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  3. Meine wundervollste und liebste Ally ♥
    das Buch klingt ja total vielversprechend und facettenreich. Irgendwie erinnert es mich jetzt ganz leicht an Anouks Spiel.. wo man auch ständig unterwegs war. Ich hab jetzt für solche Bücher richtig Blut geleckt und Deine Rezension macht mich absolut neugierig. Diese Lektüre wandert direkt auf meine Wunschliste
    Vielen Dank fürs Vorstellen
    Fühl Dich ganz fest umarmt
    Deine Andrea ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥

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    1. Meine süßeste und beste Andrea der Welt, ♥♥♥

      facettenreich ist das Buch absolut. Und Edda ist auch oft für längere Zeit an einem Ort, von daher ist das eine gute Mischung. Schön, dass ich dich so neugierig machen konnte, dass das Buch auf deiner Wunschliste gelandet ist.

      Ich danke dir wie immer sehr!

      Fühle du dich auch ganz feste umarmt,
      deine Ally ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥

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  4. Hallöchen meine Liebe <3

    dieses Buch liebäugle ich ja auch schon eine ganze Weile. Aber zu 100% weiß ich noch nicht, ob ich mir das zulegen soll. Vielleicht warte ich hier die ersten Meinungen zum Folgeband ab.

    Deine Kritikpunkte bremsen meine Vorfreude auch ein wenig, aber mir wäre es vermutlich nicht anders ergangen. Deine Worte machen dennoch neugierig und wie ich dich kenne, wirst du sicherlich weiterlesen :)

    Fühl dich gedrückt,
    deine Cata

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich sehr über einen Kommentar freuen.


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