Die Chroniken von Mistle End - Der Greif erwacht - Benedict Mirow - Rezension

Verlag: Thienemann

Hardcover

ISBN: 978-3-522-18540-0

Seiten: 414

Preis: 16,00 €

Übersetzung: -

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Cedrik und sein Vater Aengus O`Connor ziehen nach Mistle End, das versteckt in den Bergen Schottlands liegt. Aengus wurde dort als Lehrer angestellt, sodass das Vater-Sohn-Gespann ihre ursprüngliche Heimat London kurzerhand hinter sich lässt. In dem verschneiten Dorf angekommen, schließt Cedrik schnell Freundschaft mit den Geschwistern Emily und Elliot. Bald wird Cedrik klar, dass in seiner neuen Heimat seltsame und ungewöhnliche Dinge vor sich gehen. Doch erst, als eines Nachts ein schneeweißer Greif auf dem Dach des Hauses der O`Connors landet und den Jungen zu einer Prüfung einberuft, spürt Cedrik die Magie, die ihn überall zu umgeben scheint. Nun gilt es herauszufinden, was diese mit ihm zu tun hat. 

Bereits dieses wunderschöne Cover von "Die Chroniken von Mistle End - Der Greif erwacht" von Benedict Mirow hat mich sofort begeistert, sodass ich mich extrem auf diesen ersten Band gefreut habe. Vater Aengus und Sohn Cedrik O`Connor ziehen, nachdem Aengus seinen Job in London verloren hat, nach Mistle End, in ein kleines, verstecktes Dorf in den Bergen Schottlands. Kurz nach der Ankunft, freundet sich Cedrik mit den Geschwistern Emily und Elliot an, die dem Jungen seine neue und herrlich verschneite Heimat zeigen. Umso mehr Cedrik von Mistle End kennenlernt, umso klarer wird ihm, dass dieser Ort besonders ist. Die Geschwister weihen ihren Freund nach und nach in die Geheimnisse ein, doch erst als Cedrik eines Nachts Besuch von einem schneeweißen Greif bekommt, der ihn zu einer Prüfung beordert, wird ihm die Magie, die ihn umgibt, vollumfänglich bewusst. Warum Cedrik diese nun spürt, muss er unbedingt herausfinden. 

Ich finde es großartig, wenn es in Geschichten so richtig schön schneit und die Welt unter einer weißen Decke versteckt ist, da dies für mich bereits pure Magie bedeutet. Auch das Haus, in dem Vater und Sohn O`Connor wohnen, ist schön mysteriös. Das sind auch die Bewohner definitiv, da diese zum Teil etwas skurril und seltsam sind. Emily, Elliot und ihre Eltern, habe ich allerdings schnell ins Herz geschlossen. Die Bäckerfamilie sorgt nicht nur für Cedriks und Aengus leibliches Wohl, die Vier haben auch das Herz am rechten Fleck. 

Im weiteren Verlauf des Buches, erfährt nicht nur Cedrik mehr über Mistle End und seine Bewohner, sondern natürlich auch der Leser. Ich konnte mir die Charaktere und das Setting wunderbar vorstellen, da Benedict Mirow beide(s) richtig gut und schön bildlich beschreibt. Schottland ist ohnehin prädestiniert für Mythen und Legenden aller Art. Auch die Atmosphäre des kleines Dorfes strahlt eine Anziehung aus, der man sich nicht entziehen möchte. So war ich extrem gespannt darauf, was es mit dem weißen Greif und Cedriks Prüfung auf sich hat und was in dem Jungen steckt.  

Das auch Cedrik außergewöhnlich ist, liegt natürlich nahe, doch die Gabe, die der Autor seinem Protagonisten verliehen hat, ist überraschend, was mir unglaublich gut gefallen hat. Doch als die Dorfbewohner davon erfahren, beäugen sie den Jungen kritisch und sind sich uneins, wie es mit ihm weiter gehen soll. Auch Cedrik steht dadurch vor einigen Herausforderungen, doch zum Glück stehen Emily und Elliot ihm mit ihren magischen Fähigkeiten stets bei. Die Kräfte von Schwester und Bruder fand ich beide toll, sie passen auch perfekt zu den Kindern. Corvus ist eine sehr undurchsichtige und unheimliche Figur, die ich lange nicht komplett einschätzen konnte. Das er etwas verbirgt, war mir allerdings schnell klar. Diese Komponente bringt viel Schwung in die Geschichte und auch so einige Ungereimtheiten, machen absolut neugierig. 

Cedrik mochte ich zu jeder Zeit unglaublich gerne. Die Entscheidungen die er trifft, sind gut durchdacht, und dies, obwohl er immer auf sein Inneres und auf seinen Instinkt hört. Er hat einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ist zu jedem sehr fair. Aengus, sein Vater, ist ein Experte in Sachen Mythologie und daher oft in seine Studien versunken. Er ist herrlich verplant, liebt seinen Sohn aber sehr.

In Mistle End leben, wie erwähnt, sehr ungewöhnliche Charaktere und eine Vielzahl an Wesen, die einfach zu diesem Ort gehören. Auch über die Entstehungsgeschichte des Dörfchens und über die Hintergründe, hat sich der Autor viele Gedanken gemacht. Er vermittelt seinen Lesern dadurch auch wichtige Werte und klärt Missstände auf. Freundschaft, Geschwisterliebe - aber auch Streit und Zweifel, Ängste, Sorgen sowie Zusammenhalt, Vertrauen und der Glaube an sich selbst, sind wichtige Elemente der Geschichte, sodass sich sowohl Kinder als auch Erwachsene damit identifizieren können. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und lockert die doch ab und an dunkle Grundstimmung schön auf.

Die Spannung ist vor allem für die Zielgruppe konstant hoch, da sich Cedrik oft auch unbeabsichtigt und unverschuldet in brenzlige Situationen katapultiert. Zu Beginn, waren die Erzählungen für mich ein wenig holprig, dies legte sich aber im weiteren Verlauf. Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker. Und auch das Ende hat mir sehr gut gefallen und macht so richtig schön neugierig auf den Folgeband. Die vorangegangenen Ereignisse bieten unglaublich viel Potential, sodass ich mich auf jeden Fall auf weitere Bücher freue! 

"Die Chroniken von Mistle End - Der Greif erwacht" von Benedict Mirow bietet großartige All-Age-Fantasy, die fesselt und begeistert. Besonders die Idee hinter Cedriks Kräften und wie dieser damit umgeht, hat mir extrem gut gefallen. Das Setting ist wunderbar mystisch und die Bewohner des kleinen Dörfchens sind auf eine gute Art skurril und interessant. Ein toller Auftaktband, den ich absolut empfehlen kann!

Von mir gibt es für Cedriks erstes Abenteuer 4,5/5 Flügeln!

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.