Olivias Eltern haben sich vor kurzem scheiden lassen und wohnen nun in derselben Straße, in zwei fast identischen Häusern, was für das Mädchen ziemlich komisch und manchmal auch verwirrend ist. Zwischen diesen beiden Häusern lebt Miss Flora, die stadtbekannte Ratgeberkolumnistin, die Olivia bittet, ihre Post zu verwalten, solange sie ihre kranke Schwester pflegen muss. Olivia geht dieser Aufgabe gewissenhaft nach, bis ihr ein Brief ihrer ehemals besten Freundin in die Hände fällt. Sie trifft daraufhin kurzerhand eine Entscheidung, die für jede Menge Chaos aber auch für berührende Momente sorgt und so einiges ins Rollen bringt.
Ich lese die Bücher von Julie Murhpy unglaublich gerne, da ich die Mischung ihrer Geschichten und die Themen, die sie behandelt, toll und wichtig finde und sehr schätze. Daher war ich extrem gespannt auf das erste Kinderbuch der Autorin und somit auf „Liebe Olivia, wie buchstabiert man Freundschaft?“.
Olivia ist rund um großartig, ich habe sie sofort liebgewonnen. Die Eltern des Mädchens haben sich vor kurzem scheiden lassen und um es ihrer Tochter leichter zu machen, ist ihr Vater in ein fast identisches Haus, in derselben Straße gezogen. Auch die Einrichtung gleicht sich sehr, was irgendwie verrückt, aber zugleich auch amüsant ist. Olivia versucht sich mit ihrem neuen Leben zu arrangieren und pendelt zwischen beiden Häusern und Elternteilen hin und her. Sowohl ihre Mum, als auch ihr Dad, sind wundervoll, sie lieben Olivia über alles und unterstützen ihre Tochter. Zwischen den beiden Häusern steht das von Miss Flora, der stadtbekannten Ratgeberkolumnistin, die am liebsten ihre Ruhe hat und nur sehr selten ihr Anwesen verlässt. Notgedrungen muss Miss Flora dies doch tun, als sie für einige Zeit ihre kranke Schwester pflegen soll. Damit ihre Post weiterhin verwaltet wird, wendet sie sich an Olivia, die schließlich zustimmt, sich darum zu kümmern. Das Mädchen fühlt sich mit der Zeit richtig wohl im Haus der Ratgeberin, das für sie auch ein wichtiger Rückzugort in all dem Chaos wird. Als Olivia auf einem der Briefe die Handschrift ihrer ehemaligen besten Freundin Kira erkennt, trifft sie eine gewagte Entscheidung, die alles verändert.
Olivia ist nicht die klassische Protagonistin, sie hat eine rundliche Figur, mit der sie sich aber absolut wohl fühlt, ist eher tolpatschig und nicht bei allen beliebt. Aufgrund einiger Vorkommnisse und auch aus verletztem Stolz, haben sich Kira und Olivia entfremdet und verhalten sich der jeweils anderen gegenüber alles andere als nett. Doch zum Glück hat Olivia ihren besten Freund Oscar, der immer an ihrer Seite ist und Kater Cheese, der ihr stets Trost spendet und unverzichtbar ist.
Das Thema Freundschaft ist ein wichtiger Grundpfeiler der Geschichte. Gerade im anfänglichen Teenageralter mit 13 Jahren, wird diese immer wieder auf die Probe gestellt. Die jungen Menschen müssen sich erst selbst finden und werden mit den unterschiedlichsten Gefühlen konfrontiert. Missverständnisse und Eifersucht sind ebenso tägliche Begleiter wie Zusammenhalt und für einander da sein.
Durch Olivias Aktion verändert sich sehr vieles zum
positiven, auch wenn dies zunächst nicht immer so aussieht. Auch die Freundschaft
zwischen Olivia und Oscar wird auf die Probe gestellt, beide durchleben einige
Emotionen, die sie letztendlich noch enger zusammenschweißen. Auch mit Kira entwickelt sich Neues und das alt vertraute kehrt ein
Stück weit zurück. All diese unterschiedlichen Gefühle transportiert Julie Murphy extrem gut und absolut realistisch,
sodass man diese beinahe am eigenen Leib spürt. Auch die Beziehung zwischen Olivia und ihren Eltern steht im Fokus, auch
diese hat die Autorin so schön und absolut authentisch herausgearbeitet. Ich mochte beide sehr, aber vor allem der Vater, hat es mir angetan.
Wie es für die Autorin so typisch ist, integriert sie Themen
wie schwul und dicker sein, ganz selbstverständlich auch in dieses Buch, sie
hebt nichts extra hervor, zeigt aber dennoch auf, dass es leider immer Menschen
geben wird, die bei vielem nicht die nötige Toleranz und Akzeptanz an den Tag legen. So
steckt auch dieses Kinderbuch voller großartiger und wichtiger Botschaften, es
ist zum Teil ernst, berührend und sensibilisiert, ist aber auch so herrlich komisch und
lebensbejahend. Auch dies ist etwas, dass ich an Julie Murphy so gerne mag, sie
verliert nie die Leichtigkeit und Freude, denn beides kommt ebenfalls nie zu
kurz, selbst dann, wenn die Grundgeschichte traurig ist. Traurig ist ihr erstes
Kinderbuch trotz der ernsteren Aspekte aber definitiv nicht. Denn es passiert
unglaublich viel Schönes, vor allem im Zwischenmenschlichen. Und gerade auch die Szenen mit Miss Flora und ihrer Kolumne, ließen mich oft grinsen. Und auch eine Sequenz in einer Trampolinhalle ist
urkomisch, auch wenn Olivia dies verständlicherweise nicht so sieht.
Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite ein absolutes Wohlfühl- und Herzensbuch, das mir wundervolle Lesestunden beschert hat und mich glücklich zurück lässt. Das Ende ist abgeschlossen, absolut passend und genau richtig.
„Liebe Olivia, wie buchstabiert man Freundschaft?“ von Julie Murphy ist ein warmherziges, berührendes, humorvolles, zauberhaftes und tiefgründiges Buch, das die Geschichte der 13-jährigen Olivia erzählt. Sie hat nicht nur mit der Scheidung ihrer Eltern zu kämpfen, sondern erlebt auch in ihren Freundschaften Höhen und Tiefen, und kümmert sich in all dem Chaos auch noch um die Ratgeberkolumne ihrer Nachbarin Miss Flora. Authentische und liebenswerte Charaktere sowie wichtige Botschaften, runden diese Geschichte perfekt ab.
5/5 Flügeln und eine absolute Leseempfehlung für diesen wunderbaren Einzelband!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.
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