Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Dark Blue Rising - Teri Terry - Rezension

Verlag: Coppenrath
Hardcover
ISBN: 978-3-649-63871-1
 Seiten: 445
Preis: 20,00 €
Übersetzung: Wolfram Ströle
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Beinahe 16 Jahre ihres Lebens, ist Tabby mit ihrer Mutter Cate immer wieder umgezogen. Die beiden sind vogelfrei und landen immer dort, wo es sie gerade hinzieht. Traue niemandem, wurde Tabby bereits als Kind eingebläut, so leben die beiden meist unter sich und haben kaum Kontakt zu anderen. Das ändert sich, als Cate plötzlich verhaftet wird und Tabby erfährt, dass diese sie als Kind entführt hat. Für die Teenagerin bricht eine Welt zusammen, sie weiß nicht mehr was sie glauben und wem sie vertrauen soll. So versucht sich Tabby mit ihren leiblichen Eltern zu arrangieren, während sie sich an immer mehr Dinge von früher erinnern kann. Die junge Frau, wird beinahe magisch vom Meer angezogen, so stellt sie auch fest, dass sie überdurchschnittlich und unmenschlich lange tauchen kann. Immer wieder muss sie auch an Cates Warnung, sich vor dem „Kreis“ zu hüten, denken. In einem Schwimmcamp, verdichten sich die Hinweise darauf und Tabby wird klar, dass nicht nur sie ein Geheimnis in sich trägt. 

Ich lese die Bücher von Teri Terry seit Jahren unglaublich gerne, da die Themen, die sie behandelt, zwar reiner Fiktion entspringen, allerdings durchaus auch erschreckende Realität werden könnten. Außerdem mag ich ihre Art des Erzählens sehr, da sie mich durch ihren Stil und die kurz gehaltenen Kapitel, sofort packen und in ihren Bann ziehen kann. Dementsprechend war ich richtig gespannt auf den Auftaktband ihrer neuen Trilogie und somit auf „Dark Blue Rising“.

Bereits der Einstieg ist sehr interessant, da Tabby und ihre Mutter Cate, die Gesellschaft und Menschen im Allgemeinen meist meiden oder bei Kontakt, nichts von sich preisgeben. Tabby wünscht sich zwar Freunde und hätte auch gerne ein festes zu Hause, fühlt sich aber dennoch pudelwohl und findet es toll, dass sie sich keinen vorgegebenen Zwängen, wie zum Beispiel zur Schule gehen, unterwerfen muss. Tabby und Cate sind seit Tabbys frühester Kindheit permanent unterwegs und leben nie lange an einem Ort. Ein Krankenhausaufenthalt der Teenagerin führt letztendlich allerdings dazu, dass sie erkannt und Cate einige Tage später verhaftet wird. Dies löst eine regelrechte Kettenreaktion aus, denn Tabby erfährt, dass Cate nicht ihre Mutter ist und dass diese sie als Kleinkind entführt hat. 

Kurze Zeit später trifft Tabby, nach diversen Gesprächen mit einer Therapeutin und der Polizei, auch auf ihre leiblichen Eltern. Die junge Frau weiß nicht, wem sie vertrauen und glauben kann. Sie wird von Albträumen geplagt doch auch Erinnerungen, finden immer mehr den Weg zurück in ihr Bewusstsein. Tabbys Eltern bemühen sich sehr um ihre Tochter, doch auch Cate und ihre Warnung vor dem „Kreis“, lassen sie nicht los. Nur im Meer fühlt sich Tabby wirklich wohl. Sie findet heraus, dass sie unglaublich lange tauchen kann, was sich in einem Schwimmcamp, dass das Mädchen über die Sommerferien besucht, noch deutlich verstärkt. Je mehr Tabby entdeckt und je mehr Puzzleteile sie zusammensetzt, umso klarer wird ihr, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht und dass nicht nur sie ein ungeheuerliches Geheimnis in sich trägt.

Die Geschichte ist insgesamt, vor allem zu Beginn, eher ruhig, aber dennoch ist eine gewisse Grundspannung stets vorhanden. Selbst dann, wenn man als Leser*in Tabby nur durch deren Alltag folgt oder sie beim Schwimmen begleitet. Denn, dass Tabby außergewöhnliche Leistungen im und unter Wasser vollbringen kann, kristallisiert sich schnell heraus. Und auch, dass sie einiges in sich trägt, das ans Tageslicht kommen muss, wird schnell klar. Auch im Schwimmcamp passieren ungewöhnliche Dinge, weshalb sich nicht nur Tabby fragt, ob diese mit dem „Kreis“ in Verbindung stehen, sondern unweigerlich auch die Leser*innen. Die Idee an sich ist grandios und auch die Tatsache, dass die Autorin dem Klimawandel in diesem Auftakt viel Raum gibt, ist toll. Man wartet permanent darauf, dass etwas geschieht und Neues offenbart wird und ist unglaublich gespannt, wie was zusammenhängt. Dies ist definitiv eines der großen Talente der Autorin, sie braucht keine krassen und spannenden Szenen, um an ihre Bücher zu fesseln. Denn die Psyche und das Unterbewusstsein, so wie früher erlebtes der Charaktere, in diesem Fall von Tabby, reicht mehr als aus, um aus diesem ersten Band dennoch einen Pageturner zu machen. Abgesehen davon, gibt es durchaus Sequenzen, die einen fesseln und mitnehmen.

Es war toll, Tabby zu begleiten und mit ihr gemeinsam, Licht ins Dunkle zu bringen. Gleichzeitig war ich auch mehr als einmal geschockt darüber, zu was die Menschen in dieser Geschichte fähig sind und sicher auch in Wirklichkeit sein können. Das Szenario, welches Teri Terry hier geschaffen hat, könnte in Zukunft durchaus wahr werden. Zusätzlich dazu, weiß man zu keiner Zeit, wem man wirklich trauen kann. Charaktere, die man eigentlich sympathisch findet, verbergen oftmals etwas, sodass man selten weiß, woran man ist. Natürlich gibt es Figuren, die zu den „Guten“ gehören, dies stellt sich auch im weiteren Verlauf heraus, aber die Anzahl derer, bei denen man nicht sicher sein kann, ist definitiv höher. So klammert man als Leser*in auch den Personenkreis Polizei, Ärzte, Therapeuten und Co. ebenso wenig aus, wie Mitschüler und Tabbys Freunde. Einer der allerinteressantesten Charaktere ist auf jeden Fall Tabbys leibliche Großmutter. Ich bin sicher, dass diese auch in den Folgebänden noch ordentlich zum Zug kommt. Die Einzige, die man somit tatsächlich ohne Vorbehalte mögen „darf“, ist Protagonistin Tabby. Ich fühlte, litt und hoffte definitiv sehr mit ihr.

Auch die unterschiedlichsten Beziehungen und menschlichen Verknüpfungen, sind sehr gut ausgearbeitet und machen, auch in Bezug auf die weiteren Bände, wirklich neugierig. Die unterschiedlichen Leute und auch Gruppierungen, die in all dies verwickelt sind, sorgen dafür, dass man selbst am rätseln ist und diverse Mutmaßungen anstellt.

Das Ende ist unheimlich gut, es lässt viele Fragen offen, auf die ich am liebsten sofort Antworten hätte, daher bin ich auf die Folgebücher extrem gespannt.

 

Mit „Dark Blue Rising“ ist Teri Terry erneut ein Reihenauftakt gelungen, der dank seiner Thematiken zum Nachdenken anregt, der packend ist, und den man kaum aus der Hand legen mag. Protagonistin Tabbys komplettes bisheriges Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie nicht nur herausfindet, dass sie als Kleinkind entführt wurde, sondern auch besondere Fähigkeiten in ihr Schlummern. Dies weiß auch eine bestimmte Gruppierung, wodurch ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel beginnt, dass in diesem ersten Band, erst seinen Anfang nimmt. 

 

Von mir gibt es 4,5/5 Flügeln für dieses erste Buch!

 

 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

 

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