Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Shelter - Ursula Poznanski - Rezension

Verlag: Loewe
Hardcover
ISBN: 978-3-7432-0051-7
 Seiten: 429
Preis: 19,95 €
Übersetzung: -
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Am späteren Abend von Nandos Geburtstagsparty, als nur noch er, Benny, Darya, Till und Liv anwesend sind, denken sich die Fünf aus einer Laune heraus eine Geschichte über Außerirdische aus, die einige Menschen besetzen. Diese Story verbreiten die Freunde mit diversen Fake-Accounts übers Internet und warten gespannt, ob jemand ihnen glaubt. Zusätzlich dazu, sprayen sie mitten in der Nacht auch noch ein simples Zeichen überall in der Stadt auf.

Zur großen Überraschung aller, nehmen nicht nur viele Leute die Geschichte für bare Münze, einige behaupten sogar Aliens zu beherbergen. Als sich ein gewisser Octavio, den die Studenten nicht kennen, einschaltet und „seinen“ Anhängern immer mehr Anweisungen und kryptische Botschaften schickt, eskaliert die Lage Zusehends.

Bennys Versuche alles aufzuklären, macht es nur noch schlimmer, wodurch er in Lebensgefahr gerät. Das so harmlos begonnene Experiment, wird zu einer verwirrenden Realität, sodass Benny alles daransetzt, diesen Wahnsinn zu stoppen. 

Als begeisterter Fan der Jugendthriller von Ursula Poznanski, freue ich mich jedes Jahr darauf, ihr neuestes Werk zu lesen. Daher war ich unglaublich neugierig auf „Shelter“, da auch der Klappentext eine spannende und interessante Geschichte versprach.

Diese beginnt während der Geburtstagsfeier von Nando, einem Studenten, zu fortgeschrittener Zeit, als nur noch ein kleiner Rest der Gäste anwesend und bereits angetrunken ist. Liv, die noch ein Thema für ihre Bachelorarbeit sucht, bringt buchstäblich einen Stein ins Rollen, als sich die Clique, zusätzlich noch bestehend aus Benny sowie Till und Darya, kurzerhand eine skurrile Story, rund um Außerirdische, die einige Menschen besetzen, ausdenkt. Um der Sache mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, designen die Fünf ein einfaches Zeichen, welches sie in besagter Nacht überall in der Stadt verteilen, indem sie dieses aufmalen oder aufsprayen. Am nächsten Tag legen sie Fake-Accounts auf diversen Internetportalen an und gründen zusätzlich eine Facebook-Gruppe. Was als kleiner Scherz beginnt und einfach nur Spaß macht, entwickelt sich schnell zu etwas Größerem. Liv ist komplett begeistert von der Dynamik die entsteht und davon, wo überall in den Städten plötzlich ihr Zeichen zu sehen ist. Doch dann taucht Octavio aus dem Nichts heraus auf, reißt die Postings quasi an sich, stellt kryptische Beiträge online, gibt den unterschiedlichen "Aliengruppen" Namen und entwickelt sich so schnell zum Leader der Verschwörung.

Alle außer Liv, sind entsetzt darüber, welche Ausmaße ihr harmlos begonnenes Experiment angenommen hat. Vor allem Benny fühlt sich schuldig, da manche Menschen die Grenzen bereits überschritten haben und persönlichen Schaden nehmen. Er gerät auch immer mehr ins Kreuzfeuer und sogar in Lebensgefahr, als er massiv versucht, die erfundene Geschichte aufzuklären. Und auch dem Rest der Clique ergeht es alles andere als gut. Darya verschwindet sogar für eine Weile und schickt Benny nur eine mysteriöse Nachricht, aus der er nicht schlau wird. Auch Till verhält sich irgendwann seltsam und Nando landet sogar im Krankenhaus.

Für Benny, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, ist klar, dass er Octavio das Handwerk legen muss, da dieser inzwischen alle Geschicke zu lenken scheint. Da trifft es sich gut, dass auch Octavio Benny zu sich locken will.

Ich war so gespannt, wer sich hinter Octavio verbirgt und was dieser vor allem damit bezweckt, die Glaubhaftigkeit der Alien-Story voranzutreiben und seine Anhänger zu immer mehr Dingen und Taten anzustacheln. Doch darauf, was sich letztendlich dahinter verbirgt, wäre ich definitiv nicht gekommen. Ursula Poznanski lässt ihre Geschichten oft in andere Richtungen laufen als erwartet, das ist definitiv eine Spezialität von ihr. Als Leser*in muss man auch stets rätseln und tappt oft im Dunkeln, was ihre Bücher schön spannend macht und natürlich dafür sorgt, dass man diese nicht aus der Hand legen will. Das ist auch bei "Shelter" absolut der Fall, ich hätte mir nur noch ein wenig mehr Grusel gewünscht.

Ich fieberte komplett mit Benny, den ich von Anfang an unglaublich gerne mochte, mit und hoffte so sehr, dass er es schaffen würde, dem Wahnsinn ein Ende zu setzen. Während er versucht der Lage wieder Herr zu werden, muss er sich auf die Aufnahmeprüfung an einer Schauspielschule vorbereiten. Zusätzlich dazu ist er auch noch als Barista tätig, sodass er wegen der Außerirdischen-Sache permanent unter Strom steht. Darya, die zusätzlich dazu, noch ein extra Päckchen zu tragen hat und Nando, der Benny am meisten unterstützt, waren mir nach ihm am sympathischsten. Till, der insgesamt etwas blass blieb, mochte ich im Gesamten auch. Liv ging mir mit ihrer Art, ihrem Starrsinn und mit der Tatsache, dass sie das Experiment unter keinen Umständen abbrechen will, ziemlich auf die Nerven. Sie ist nur auf ihren Vorteil bedacht, und dabei ist es ihr auch völlig egal, wer darunter zu leiden hat oder gar Schaden nimmt. 

Ich fand es wahnsinnig interessant, was eine erfundene Geschichte alles auslösen kann und wie schnell sich diese, dank Internet und Social Media, in der Welt verbreitet. Außerdem ist es natürlich extrem schockierend, wie viele Menschen an eine derart absurde Sache glauben und was diese Menschen wiederum bereit sind, dafür zu tun. Sie brechen bereitwillig das Gesetz und schrecken auch nicht davor zurück, sich selbst zu verletzen etc.

Viele hinterfragen das Ganze natürlich auch, ziehen die Behauptungen ins lächerliche und lassen sich nicht so schnell veräppeln. Durch diese zwei unterschiedlichen Gruppierungen, kommt es aber natürlich zu einigen Diskussionen, diversen Beleidigungen und so wie in „Shelter“, auch zu (lebens)gefährlichen Situationen.

Auch ich ertappte mich während des Lesens immer wieder dabei, wie ich darüber nachdachte, wie viel Aufmerksamkeit ich selbst einer solchen Behauptung, wie in diesem Buch dargestellt, schenken würde und in wie weit ich derartige Geschehnisse online verfolgen würde. Fakt ist, dass ein solches Szenario, wie es sich die Autorin ausgedacht hat, ganz schnell zur Realität werden könnte und in einer anderen Form, sicher auch bereits wurde.

Das Ende hat mir richtig gut gefallen, da es absolut passend ist. So konnte ich das Buch auch mehr als zufrieden schließen. Ich bin bereits jetzt gespannt, welche genialen Dinge Ursula Poznanski sich als nächsten ausdenken wird bzw. von was sie sich in Zukunft inspirieren lässt.  

Mit „Shelter“ hat Ursula Poznanski wie gewohnt eine interessante Szenerie entworfen, die jederzeit so, oder so ähnlich zur Realität werden könnte. Sie bedient sich aktueller Dinge, wie in diesem Fall der Hingabe der Menschen zum Internet und zu Social Media, und spinnt darum eine packende Story, die einen nicht mehr loslässt. Die Leser*innen begleiten den rund um sympathischen Protagonisten Benny und versuchen an seiner Seite Rätsel zu lösen und ein völlig aus den Fugen geratenes Experiment zu stoppen. Ich hatte geniale Lesestunden und kann die Geschichte daher absolut empfehlen. 

 

Ich vergebe 4,5/5 Flügeln für dieses tolle Buch! 

 



 

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

 

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