Bereits die Inhaltsbeschreibung und der Titel von „Hey, ich bin der kleine Tod…Aber du kannst auch Frida zu mir sagen“ von Anne Gröger klingt absolut genial, weshalb ich mich sehr aufs lesen gefreut habe. Ich wurde auch definitiv nicht enttäuscht, denn dieses Kinderbuch ist absolut großartig und herzerwärmend.
Samuel, der erst vor kurzem, nach einer Immunsystem-Therapie, aus dem Krankenhaus entlassen wurde, in dem er fast sein ganzes Leben verbracht hat, will absolut nichts riskieren und verlässt daher das Haus niemals. Samuels Eltern versuchen alles, um ihn zu einem möglichst normalen Leben zu bewegen, doch er weigert sich strikt. Dies ändert sich, als Frida, inklusive Umhang und Sense, in seinem Zimmer auftaucht und sich als "Der kleine Tod" vorstellt. Solange sie ihren Umhang trägt, kann nur Samuel sie sehen, nimmt sie diesen ab, wird sie für alle anderen ebenfalls sichtbar. Frida sieht aus wie ein ganz normales Mädchen, allerdings kennt sie sich als eben Solches, und auf der Erde im Allgemeinen, nicht aus. Samuel möchte Frida sofort wieder loswerden, doch diese hat nicht vor zu gehen, denn der Tod selbst, hat sie zu ihm geschickt. Frida soll von Samuel lernen, wie es ist ein Mensch zu sein. Dumm nur, dass Samuel sich aus Angst vor Krankheiten, Naturgewalten, sämtlichen Unfällen oder gar Kindern, den größten Dreck- und Keimschleudern überhaupt, fürchtet und so niemals das Haus verlässt. Da die Chancen, dass Frida so etwas von ihm lernt nicht besonders hoch sind und sich Samuel daheim auch kaum tödlich verletzt, greift Frida zu allen möglichen Mitteln, sodass Samuel letztendlich gezwungen ist, nach draußen zu gehen. Denn Frida glaubt, ihre Prüfung besteht darin, Samuel zu holen. Dieser wiederum hofft, wenn er den Forderungen und Wünschen von Frida nachgibt, sie schnell wieder los zu werden, sodass er sein ruhiges und abgeschottetes Leben weiterführen kann.
Auch wenn die Tatsache, dass Samuel bereits mehrfach fast gestorben wäre und daher schon viel durchmachen musste natürlich absolut schrecklich ist, musste ich doch des Öfteren wegen seiner Paranoia vor allen möglichen Keimen und Unfällen etc. grinsen. Samuel kennt nämlich sämtliche Statistiken und Wahrscheinlichkeitsberechnungen in Bezug auf diese auswendig, was er seinen Eltern, die alles versuchen, damit Samuel ein normales Leben führt, permanent vor Augen hält. Er ist auch ständig mit Desinfektionsmitteln bewaffnet, mit dem er auch definitiv nicht geizt. Erst als Frida, die überhaupt nicht weiß, wie sich ein Mensch verhält, in seinem Zimmer auftaucht und ihn mit ihrer herrlich komischen Art zur Weißglut treibt, beginnt Samuel zwangsläufig wieder zu leben. Dies beinhaltet nicht nur einen Besuch auf dem Spielplatz, sondern auch einen Ausflug mit den Pfadfindern und eine ganz besondere Bergbesteigung.
Fridas Art zu denken und die Dinge anzupacken, ist zwar oft nicht einfach zu händeln, da sie durchaus auch ruppig werden kann und andere vor den Kopf stößt, aber dennoch ist sie ein absolut genialer Charakter, der so nicht oft zu finden ist.
Sie ist so süß naiv und sagt einfach das, was ihr gerade durch den Kopf geht. Da Frida bis zum Ende der Geschichte davon ausgeht, dass Samuel sterben muss, damit sie ihn holen kann, um ihre Prüfung zu bestehen, bringt sie ihn in gefährliche Situationen oder schlägt Unternehmungen vor, die definitiv Gefahrenpotential haben. Samuel ist das komplette Gegenteil von ihr, er versucht allem, bei dem etwas passieren kann, aus dem Weg zu gehen. Doch da er Frida schnellstens wieder loswerden will, macht er Sachen, die er ohne sie niemals getan hätte und blüht dabei sichtlich auf. Denn auch wenn Samuel Angst hat, hat er auch sichtlich seinen Spaß. Frida, die Samuels Vertrauen gewinnen will, denn sie hat inzwischen gelernt, dass sie dieses braucht, um voranzukommen, tut alles, um seine Freundin zu werden. Was zunächst nur Mittel zum Zweck ist, entwickelt sich schon ganz bald zu etwas wundervollem, denn die Beiden werden wahre Freunde. Dadurch ergeben sich allerdings ganz neue Komplikationen im Hinblick auf Fridas Mission.
Frida und Samuel stehen natürlich im Mittelpunkt der Geschichte, dennoch ist es toll, dass auch ein Geschwisterpfadfinder-Gespann eine wichtige Rolle in dieser spielen. Emily, die ungefähr so alt wie Samuel ist, und ihr kleiner Bruder Charlie, sind auch beides absolut geniale Figuren. Emily trägt eine Beinprothese, sie gibt alles, um Charlie zu einem starken Jungen zu machen. Sie ist eine absolute Kämpferin, mit einem unglaublich weichen Kern. Charlie ist von Neurodermitis geplagt, weshalb er hin und wieder auch gemobbt wird. Doch auch er ist voller Tatendrang und will seine Schwester stolz machen. Beide sind an Samuels Seite, als dieser sie braucht.
Dieses Buch strotzt nur so vor Humor, aber auch vor vielen unglaublich bewegenden und zu Herzen gehenden Momenten. Ich habe Tränen gelacht, hatte aber definitiv auch glasige Augen vor Rührung. Diese Mischung ist absolut grandios und besonders, und macht dieses Buch zu einem wahren Schatz.
Die Geschichte wird aus Samuels Sicht erzählt, die Leser*innen bekommen aber permanent im Wechsel dazu Einblicke in Fridas Gedankengänge, die in Form von Notizen eingestreut wurden. Auch dies ist absolut genial gemacht, da dadurch quasi ein dauerhafter Schlagabtausch stattfindet, der mir ein permanentes Lächeln ins Gesicht zauberte. Dies, gemischt mit den bereits erwähnten emotionalen Szenen, ließen mich nur so durch die Story fliegen, die viel zu schnell zu Ende war.
Apropos Ende, dieses hätte nicht wundervoller und schöner sein können. Ich bin so begeistert von diesem Kinderbuch und kann es daher absolut empfehlen.
„Hey, ich bin der kleine Tod…Aber du kannst auch Frida zu mir sagen“ von Anne Gröger ist ein unglaublich humorvolles und ebenso zu Herzen gehendes Kinderbuch, dass die Geschichte des ehemals schwer kranken Samuel erzählt, der von Frida, aka "dem kleinen Tod" besucht wird, die/der eine ganz spezielle Mission hat, die letztendlich anders als gedacht erfüllt wird.
Von mir gibt es 5/5 Flügeln für dieses geniale Buch!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In
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