Prison Healer - Die Schattenheilerin - Lynette Noni - Rezension

Verlag: Loewe

Hardcover
ISBN: 978-3-7432-0986-2

Seiten: 520
Preis: 19,95 €
Übersetzung: Sandra Knuffinke und Jessika Komina

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Die siebzehnjährige Kiva lebt seit ihrer Kindheit in Zalindov, einem streng bewachten und zumeist brutalen Gefängnis. Dort kümmert sie sich als Heilerin um alle Insassen und Wärter, was ihr ein einigermaßen sicheres Leben garantiert. Dennoch hält sich Kiva von den Meisten fern, da Freundschaften sie nur angreifbar machen. Nur der elfjährige Tipp, der ihr oft auf der Krankenstation aushilft, ist wie ein Bruder für sie. Dies ändert sich erst, als Jaren, ein neuer Gefangener, auf ihre Krankenstation kommt. Obwohl sich Kiva gegen ihre Gefühle wehrt, empfindet sie bald mehr für ihn. Und auch Naari, die einzige weibliche Wärterin, wird im Laufe der Zeit eine Verbündete, die Kiva dringend braucht. Denn als Tilda, die Rebellenkönigin, in Zalindov und auf ihrem Behandlungstisch landet, weiß sie nicht, was dieser fehlt. Mutig nimmt Kiva den Platz von Tilda, die zu krank ist um selbst anzutreten, ein, und unterzieht sich an ihrer Stelle dem Elementarurteil. Sie muss vier Prüfungen überstehen, dann sind sie und die Rebellenkönigin frei. Doch wenn Kiva versagt, wird nicht nur Tilda sterben.  

 

Der Inhalt von „Prison Healer – Die Schattenheilerin“ von Lynette Noni hat mich sofort angesprochen und auch das wunderschöne Cover, machte mich neugierig auf die Geschichte.

Kiva, die als Kind mit ihrem Vater nach Zalindov, dem brutalen Gefängnis von Wenderall gebracht wurde, arbeitet seit dessen Tod vor einigen Jahren, dort als Heilerin. Sie versorgt alle Insassen und auch Wärter und hat somit einen der besseren und auch sichereren Jobs. Dennoch ist Kiva stets auf der Hut und geht daher kaum Bindungen zu anderen Menschen ein. Die große Ausnahme bildet Tipp, ein elfjähriger Junge, der für Kiva wie ein Bruder ist und für den sie sorgt so gut sie kann. Er darf ihr auch oft auf der Krankenstation helfen, sodass beide viel Zeit miteinander verbringen. Und auch Mot, der sich um die Verstorbenen und deren Einäscherung kümmert, ist ihr wichtig.

Als eines Tages Jaren, ein neuer Gefangener eingeliefert wird, entsteht langsam eine zarte Bande zwischen ihnen. Kiva, die ihre Gefühle lange nicht zulassen will, fühlt sich immer mehr zu Jaren, der sich sehr um sie bemüht und sie umwirbt, hingezogen. Und auch Naari, die einzige weibliche Wärterin, hilft Kiva des Öfteren, sodass diese auch auf sie zählen kann. Verbündete kann Kiva auch dringend gebrauchen, denn als die Rebellenkönigin Tilda, mehr tot als lebendig, in Zalindov ankommt, unterzieht sich Kiva an ihrer Stelle dem Elementarurteil. Sie muss vier, eigentlich nicht zu schaffende Prüfungen bestehen, ansonsten ist nicht nur Tildas Leben verwirkt.

Bereits das Setting ist absolut genial! Vorne im Buch ist eine detaillierte Karte von Zalindov abgebildet, die den Leser*innen die einzelnen Bereiche, Gebäude, Außenanlagen und noch vieles mehr zeigt. Dadurch konnte ich mir das Gefängnis noch besser vorstellen, was während der Elementarprüfungen hilfreich war und ansonsten auch super interessant ist. Das ist auch die Geschichte an sich, die die komplette Zeit über in Zalindov spielt. Dort herrschen meist raue Sitten, denn die Insassen müssen sehr hart arbeiten und bekommen wenig zu essen. Wenn sie sich nicht gerade abrackern, dürfen sich die Gefangenen frei bewegen, sodass sich auch innerhalb der Mauern Grüppchen bilden. Aufstände, Streitigkeiten und Gewalt, welche vor allem von Seiten der Wärter ausgeht, sind daher keine Ausnahme. Und auch eine Seuche, deren Ursprung Kiva zu finden versucht, hält sie auf Trapp. Kiva ist eine hervorragende Heilerin, die ihr Handwerk von Kindesbeinen an von ihrem verstorbenen Vater gelernt hat.

Ich mochte Kiva von Beginn an sehr gerne, da sie sich um alle, auch um die wirklich unangenehmen Zeitgenossen, kümmert und alles tut, um ihren Patienten zu helfen und diese am Leben zu erhalten. In großen Abständen bekommt Kiva Botschaften von ihrer, in Freiheit verbliebenen, Familie die ihr stets verspricht, sie irgendwann aus dem Gefängnis zu befreien. Das lässt Kiva durchhalten und im Stillen auch unerbittlich weiterkämpfen. Das tut Kiva auch für Tipp, ihn liebt sie sehr. Kiva bringt Tipp alles bei was sie weiß und kann, daher ist er für sie eine große Hilfe bei ihrer täglichen Arbeit und beim Versorgen der Kranken. Auch ich habe den stotternden Jungen sofort extrem ins Herz geschlossen. Ebenso erging es mir mit Jaren, er ist großartig, hilfsbereit, absolut fair und auch er kämpft für Gerechtigkeit und passt auf Kiva und Tipp auf, so gut er kann. Auch Naari ist genial, sie zeigt immer wieder Herz, ist humorvoll, unterstützt Kiva und auch Jaren und hält ihre männlichen Kollegen in Schach.

Der Verlauf der Story ist, auch aufgrund der Elementarprüfungen, durchweg spannend und fesselnd. Ich verfolgte gebannt die Geschehnisse und hoffte und bangte mit Kiva. Jaren ist immer an ihrer Seite, wodurch die bereits erwähnte Liebesgeschichte langsam beginnt. Diese steht aber nie im Fokus, was gut ist. Ich empfand die Zwei zusammen als sehr angenehm. 

Ich wurde nicht nur einmal überrascht, und war ab und an auch definitiv perplex über die krassen Ereignisse. Eine Sache wurde mir irgendwann klar, doch auf etwas, bin ich trotzt kleinerer Hinweise, nicht gekommen. Daher war das Ende für mich auch komplett unerwartet und ich brauchte einige Zeit, dieses mit dem vorhergegangenen gelesenen in Einklang zu bringen. Es lässt so vieles in ein anderes Licht rücken und mich gebannt auf den zweiten Teil blicken, der hoffentlich ganz bald erscheinen wird.

„Prison Healer – Die Schattenheilerin“ von Lynette Noni ist ein grandios, genialer und packender Auftaktband rund um die junge Heilerin Kiva, die seit zehn Jahren im Gefängnis Zalindov lebt und sich dort für die schwer verletzte Rebellenkönigin Tilda, dem Elementarurteil stellt. An ihrer Seite ist ihr Ziehbruder Tipp sowie der Mitgefangene Jaren, der sie bedingungslos unterstützt. Eine fesselnde Story, geniale Ereignisse und unvorhergesehene Wendungen, machen diesen ersten Band nicht nur zu einem absoluten Pageturner, sondern auch zu einem Highlight. 

 

Ich vergebe 5/5 Flügel für diesen großartigen ersten Teil! 

 

 
 

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