Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Ich bin Mari - Shari & André Dietz - Rezension

Verlag: arsEdition
Bilderbuch
ISBN: 978-3-8458-5079-5
Ab 4 Jahren
 Seiten: 32
Preis: 15,00 €
Übersetzung: -
Illustrator(in): Saskia Gaymann
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Mari ist ein Kind wie jedes andere. Sie spielt, schläft, isst, trinkt, lacht, geht in die Schule, liebt Bücher und Fernsehen und macht Pipi und Kacka. Doch manche Dinge sind bei Mari eben besonders normal, denn sie hat das Angelmann-Syndrom, einen seltenen Gendefekt. In diesem großartigen Bilderbuch erzählt sie von ihrem Leben und berichtet davon, wie sie die Welt sieht und wahrnimmt. Mari kann nicht sprechen, „nur“ lautieren, doch ihre Eltern verstehen sie trotzdem und haben daher ihre Geschichte für sie aufgeschrieben. 

 
 
Da mir André Dietz als Schauspieler bekannt ist und ich bereits wusste, dass er und seine Frau Shari ein besonderes Kind haben, war ich sehr gespannt auf dieses so wichtige und wunderschön von Saskia Gaymann illustrierte Bilderbuch und somit auf "Ich bin Mari". 

Mari hat das Angelmann-Syndrom, das ist ein seltener Gendefekt. Daher ist sie ein besonderes, aber natürlich dennoch ein Kind, wie jedes andere auch. Mari lebt mit Mama und Papa (Mampf und Gnmpf) sowie ihrem großen Bruder (Ruffi) und ihren jüngeren Schwestern (Ohi und Bibs) im Kölner Umland. Da den Eltern das Thema Inklusion besonders am Herzen liegt, haben sie die Geschichte ihrer Tochter Mari für sie aufgeschrieben. Sie geben ihr dadurch eine Stimme und bauen auf so schöne Weise Vorurteile ab.

Zu Beginn wird am Beispiel eines Hauses und dessen Bauplan erklärt, dass bei Mari ein winziges Stückchen in eben diesem vergessen wurde, weshalb in Maris „Haus“ das Licht fast immer an ist, sie daher schlecht schläft und sozusagen immer unter Strom steht. So kommt es manchmal auch zu einem Kurzschluss, einem Grank (Epilepsie-Anfall) wie sie diesen nennt. Dadurch wird den kleinen Bilderbuchgucker*innen auf sehr anschauliche und angenehme Art Mari bereits etwas nähergebracht.

Auf den ersten beiden Doppelseiten wird Mari nochmals ausführlicher vorgestellt und man lernt auch Maris Familie, ihre Eltern, Geschwister und die beiden Hunde kennen, was einen schönen Einblick in ihr Leben gibt. Im Anschluss daran wird erklärt, dass Mari, abgesehen davon, dass sie etwas schielt aussieht wie jedes andere Kind. Und dass sie nicht sprechen kann, sondern sich durch lautieren und dadurch, dass sie ihren Mitmenschen zeigt, was sie möchte, ausdrücken kann. Auf sehr süße und liebevolle Weise, berichtet Mari ihren Zuhörer*innen auch warum sie noch eine Windel und ihren Schnuller benötigt. Und warum sie oft im Rollstuhl sitzt, auch wenn sie ganz gut laufen kann.

Auf den Folgeseiten wird erzählt wie der Alltag der Familie abläuft, bei was Mari Hilfe braucht, warum sie öfter etwas stürmischer, auch im Hinblick auf das Ausdrücken ihre Gefühle, ist und worin ihre Geschwister extrem gut sind bzw. was diese lieben.

Mari berichtet auch davon, wie gerne sie mit ihrer Mama und ihren Geschwistern einkaufen geht, auf dem Spielplatz spielt oder schwimmt und wie die ganze Familie immer wieder und auf sehr freundliche und geduldige Art den Menschen Maris Besonderheit und ihr Verhalten näherbringt. Dadurch bauen sie Vorurteile ab und halten manchen Menschen aber auch einen Spiegel vor, was ebenso wichtig ist. Auch das Mari hin und wieder besagten epileptischen Anfall bekommt, ist sehr verständlich und bildlich schön dargestellt und erklärt.

Die kleinen Bilderbuchgucker*innen und deren Vorleser*innen erfahren außerdem was Mari besonders gerne mag, wie sie die Dinge ausspricht bzw. lautiert und was sie täglich erlebt. Am Ende des Buches erklärt sie wie jeder sich verhalten sollte, wenn sie/er einem besonderen Kind oder einem besonderen Erwachsenen begegnet, was ebenfalls ganz toll vermittelt wird.

Shari und André Dietz erzählen so liebevoll und mit sehr warmherzigen Worten von ihrer Tochter, ihren Gefühlen und ihrem Verhalten, sodass Berührungsängste erst gar nicht entstehen, was unheimlich berührend und herzerwärmend ist. Sie beschönigen nichts, zeigen aber auch ganz klar auf, wie außergewöhnlich ihr Leben mit Mari und ihren restlichen Kids ist und wie sehr sie alle vier lieben!

Saskia Gaymann, die als Freundin der Familie gute Einblicke hat, hat alle Sechs grandios illustriert und deren Gefühle so genial eingefangen, dass man diese auf jeder Seite sieht und spürt. Man kann gar nicht anders, als diese wundervolle Familie ins Herz zu schließen, deren Botschaft weiterzutragen und ihren Wunsch auf eine gute Inklusion zu unterstützen.

Mein großer Neffe ist gerade erst vier Jahre alt geworden, damit er dieses wichtige Buch komplett versteht und verinnerlicht, möchte ich noch ca. ein halbes Jahr oder etwas länger warten, ehe ich es mit ihm und später auch mit meinen jüngeren Neffen, lesen werde.  

"Ich bin Mari" von Shari und Adré Dietz erzählt die Lebensgeschichte ihrer ältesten Tochter Mari, die einen seltenen Gendefekt (Angelmann-Syndrom) hat. Sie geben ihrem Kind eine Stimme, berichten von ihrem Alltag und davon, was Mari am liebsten mag und wie sie die Welt sieht und erlebt. Außerdem teilen sie mit, wie sie täglich auf freundliche Weise versuchen Vorurteile abzubauen und den Menschen ihre besondere Tochter näher zu bringen. Saskia Gaymann hat all diese Momente grandios illustriert und somit für immer auf Papier gebannt. 

 

Selbstverständlich vergebe ich 5/5 Flügeln für dieses wundervolle, geniale und so wichtige Bilderbuch! 

 


 

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

 

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