Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Ewig & Immer - Das Geheimnis der Lady Halewood - Alexandra Fischer-Hunold - Rezension

Verlag: dtv
Hardcover
ISBN: 978-3-7641-7127-8
 Seiten: 351
Preis: 20,00 €
Übersetzung: -
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 Kurz nach ihrem Abitur, reist die 18-jährige Juno nach England. Dort ist sie für ein Jahr als Gesellschafterin einer alten Dame auf einem abgelegenen Adelssitz angestellt. Auf Staunton House ist alles sehr altmodisch, es gibt kein Internet, keinen Strom und somit nur Kerzenlicht und besonders die Ladys, tragen hübsche, aber sehr unbequeme Kleider. Juno findet dies zwar alles etwas seltsam, spielt aber mit. Denn vor allem Sebastian Calverton, der achte Earl of Witham, hat es ihr angetan. Doch dann wird die Gesamtsituation immer merkwürdiger. Juno kann das Anwesen nicht verlassen und die Zeit scheint tatsächlich stehen geblieben zu sein, denn die mit ihr anwesenden Bewohner des Landsitzes glauben tatsächlich, dass sie im 19. Jahrhundert leben. Mysteriöser und noch unheimlicher wird es, als Juno in ihrem Zimmer seltsame Geräusche hört, Dinge verschwinden und Musik erklingt, die außer ihr niemand wahrnimmt. Als sich die Anderen immer komischer verhalten und Juno mehr herausfindet, bekommt sie es mit der Angst zu tun, da sie auch nicht mehr weiß, wem sie trauen kann. Ein buchstäblicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
 

 Da ich mystische Geschichten in denen Zeitreise oder generell ein Zeitenwechsel eine Rolle spielt, unglaublich gerne mag, habe ich mich sehr aufs Lesen von "Ewig & Immer - Das Geheimnis der Lady Halewood" von Alexandra Fischer-Hunold gefreut. 
 
Juno, deren Oma vor kurzem verstorben ist, will es nach bestandenem Abitur zunächst etwas ruhiger angehen. Daher hat sie über eine Agentur einen Job im wunderschönen England angenommen. Dort soll sie für ein Jahr die Gesellschafterin von Lady Marjorie Calverton, einer alten Dame werden und dieser hauptsächlich aus ihren Lieblingsromanen vorlesen. Als Juno auf Staunton House ankommt, staunt sie nicht schlecht, denn dort gibt es weder Internet noch Elektrizität. Außerdem sind alle sehr altmodisch gekleidet, was auch von Juno, die eine eigene Zofe an die Seite gestellt bekommt, gewünscht wird. 

Juno, die das alles, und ganz besonders Sebastian Calverton, den achten Earl of Witham, sehr faszinierend findet, "spielt" zunächst begeistert mit. Doch schnell wird Juno klar, dass weder Sebastian noch seine Schwester Lady Fiona, sowie deren Großmutter Lady Marjorie Calverton und deren Gäste Lord Robert Farnfield sowie Mr. Charles Wharton und seine Frau, etwas inszenieren, denn diese leben tatsächlich wie im 19. Jahrhundert.
 
Als Juno merkt, dass sie das Anwesen nicht mehr verlassen kann, in ihrem Zimmer Dinge verstellt werden und sie außerdem seltsame Geräusche und Klavierspiel, das nur sie wahrnimmt, hört, weiß die junge Frau, dass sie in etwas sehr mysteriöses und gefährliches verstrickt ist. 

Juno tut alles, um herauszufinden, was vor sich geht und warum sie in Staunton House und in der damaligen Zeit festsitzt. Trotz ihrer misslichen Lage, gibt es auch Momente, die Juno genießt. Sie bekommt täglich lecker zu Essen, das Außengelände ist traumhaft schön, mit Fiona und Robert versteht sie sich gut und für Sebastian entwickelt die junge Frau Gefühle, die dieser zunächst auch erwidert. Doch je weiter die Tage voranschreiten, umso seltsamer benehmen sich die Bewohner des Hauses und umso unheimlicher ist es Juno zu Mute. Als sie erneut etwas erschreckendes herausfindet, beginnt im wahrsten Sinne des Wortes, ein Wettstreit gegen die Zeit und gegen etwas sehr Dunkles.

Ich fand es absolut großartig, dass ich genau wie Juno, die mir von Beginn an sehr sympathisch war, lange Zeit nicht wusste, was vor sich geht und warum sich diese sechs Menschen, inklusive aller Bediensteten, in Staunton House und im 19. Jahrhundert befinden, ohne dass diese das für ungewöhnlich halten. Auch das Zusammenspiel der Charaktere gefiel mir, weshalb es mir diese spezielle Zeitreise auch definitiv angetan hat. Ich hatte einen Verdacht, der sich letztendlich auch bestätigt hat, doch wie es dazu kam, findet Juno und somit auch die Leser*innen, erst ganz zum Ende des Buches heraus. Auch das ist natürlich toll, da es die Geschichte schön spannend und verwirrend macht. 
 
Doch Juno ist fest entschlossen den Dingen auf den Grund zu gehen, da sie sich nichts sehnlicher wünscht, als wieder zurück in ihre Zeit zu kehren und diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Wie groß und entscheidend Junos Rolle in all dem ist, wird ihr erst nach und nach gänzlich bewusst. So weiß Juno nie, wem sie wirklich vertrauen kann, denn dass jemand nicht ehrlich ist und somit sozusagen die Fäden in der Hand hat, ist offensichtlich. 

So ist vor allem Junos Beziehung zu Sebastian extrem interessant und undurchschaubar, denn dieser sendet Juno permanent die unterschiedlichsten Signale. Zum einen will Sebastian unbedingt bei Juno sein, küsst diese und zeigt ihr damit seine Gefühle, um sie im nächsten Augenblick wieder von sich zu stoßen. So ist auch bis zum Schluss nicht wirklich klar, warum Sebastian so handelt, wie er es tut. 

Fiona möchte unbedingt mit Juno befreundet sein, sie macht es ihr auch leicht sie zu mögen und doch scheint auch sie etwas zu verbergen. Lady Marjorie Calverton scheint krank zu sein, da sie in einem Augenblick noch völlig klar ist, im anderen aber wirres Zeug von sich gibt, auch sie ist definitiv interessant. Auch Robert ist eine extrem geheimnisvolle und fordernde Figur, er ist waghalsig und benimmt sich oft anders, als erwartet. Mrs. und Mr. Wharton sind eher Randfiguren, die aber dennoch ihren Teil zu dieser herrlich ungewöhnlichen Story beitragen. Auch Staunton House verbreitet, vor allem auf Grund der Umstände, einen gewissen Gruselfaktor. Dieser Adelsitz ist somit der perfekte Schauplatz und das absolut passende Setting für diese Geschichte.

Ich war von der ersten bis zur letzten Seite an gefesselt von diesem Roman und wollte das Buch daher auch nie aus der Hand legen. Auch die Auflösung ist definitiv genial und auch toll durchdacht. Der Epilog hat mich nochmal sehr überrascht, weil ich vor allem mit einer Sache nicht gerechnet habe. Doch nach kurzem in mich gehen, gefällt mir auch dieser, da er absolut richtig ist. 


"Ewig & Immer - Das Geheimnis der Lady Halewood" von Alexandra Fischer-Hunold ist ein Einzelband, der ganz besonders durch seine Geheimnisse und das damit verbundene Mysteriöse besticht. Juno landet, dank ihres neuen Jobs, den sie nach ihrem Abitur für ein Jahr in England antritt, auf Staunton House und katapultiert sich dadurch mitten ins 19. Jahrhundert, was für die restlichen Bewohner des Anwesens allerdings vollkommen normal scheint. Seltsame und angsteinflößende Vorkommnisse lassen Juno handeln, sodass sie sich schnell in einem gefährlichen und packenden Abenteuer gegen die Zeit befindet. Juno, die fast auf sich alleine gestellt ist und der in all dem eine Schlüsselrolle zufällt, gibt nicht auf, sodass ihr letztendlich auch das beinahe Unmögliche gelingt. 
 
 
Ich vergebe 5/5 Flügeln für diesen fesselnden Roman! 
 

 
  Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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