Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Das Mädchen das in den Wellen verschwand - Axie Oh - Rezension

Verlag: Loewe
Klappbroschur
ISBN: 978-3-7432-1709-6
 Seiten: 378
Preis: 17,95 €
Übersetzung: Nadine Mannchen
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 Jedes Jahr wüten in Minas Heimatstadt tödliche Stürme, die Mensch und Ernte in große Gefahr bringen und allen einiges abverlangen. So wird jedes Jahr ein Mädchen geopfert und in die Fluten geworfen. Diese soll die wahre Braut des Meeresgottes werden und so dafür sorgen, das die Unwetter ein Ende nehmen. Als die große Liebe von Minas Bruder Joon an der Reihe ist und ihre Pflicht erfüllen soll, greift dieser in das Ritual ein. Um Joon nicht zu gefährden und um ihn und Shim Cheong zu retten, opfert Mina sich freiwillig. Im Reich der Geister, trifft Mina auch tatsächlich auf den Meeresgott und muss feststellen, das auf diesem ein Fluch liegt. Um überhaupt die Möglichkeit zu haben, diesen zu brechen, muss Mina nicht nur über sich hinauswachsen, sondern auch schnell sein, denn ihr bleiben dafür nur dreißig Tage. 
 

 Da die Geschichte von "Das Mädchen das in den Wellen verschwand" von Axie Oh großartig klang und ich das Asiatische und/oder Koreanische extrem interessant finde, habe ich mich sehr aufs Lesen gefreut. 

Zu Beginn lernte ich Mina kennen, die in einem kleinen Städtchen lebt und ihre Familie, allen voran ihren großen Bruder Joon und ihre Großmutter, über alles liebt. Ihre Heimatstadt ist arg gebeutelt, denn dort wüten Jahr um Jahr gigantische Stürme, die für einige tödlich enden und große Teile der Ernte zerstören. Um dem entgegen zu wirken, opfert das Dorf oder eines in der unmittelbaren Nähe, jedes Jahr aufs Neue ein Mädchen. Dieses wird in die Fluten geworfen, um den Meeresgott milde zu stimmen und um dafür zu sorgen, dass dieser seine wahre Braut findet und so die grausamen Stürme enden. 

Als festgelegt wird, das Joons große Liebe Shim Cheong ihre Bestimmung erfüllen soll, begehrt dieser auf, da er seine Freundin nicht verlieren und gehen lassen kann. Um wiederum beide zu retten, opfert sich Mina freiwillig und landet tatsächlich im Reich der Geister. Aufgrund des roten Faden des Schicksals, der Mina und den Meeresgott verbindet und dank seines gigantischen Drachen, gelangt die junge Frau zu ihm. Um das Leben des Gottes nicht zu gefährden, raubt Shin, seines Zeichens ehemaliger Gott und Oberhaupt des Hauses Lotos, der jeweiligen Brautanwärterin deren Seele. 

Das lässt sich Mina allerdings nicht gefallen und so beschließt sie, sich ihre Seele wieder zurückzuholen. Unterstützt wird sie dabei von Mask einer jungen Frau, dem Jungen Dai und einem Kleinkind Namens Miki, das immer an Dais Seite ist. Die drei helfen Mina nicht nur dabei, sich in Haus Lotos einzuschleichen, sondern sind auch im weiteren Verlauf stets für Mina da. Shin so wie dessen treueste Gefährten und Beschützer Kirin und Namgi, sind von Minas Willensstärke, ihrem Mut, ihrem Einfallsreichtum und ihrer Art sehr angetan und akzeptieren und schätzen daher auch ihren Teilsieg. Dieser wiederum bringt Haus Lotos in Erklärungsnot und Shin dazu, einen ungewöhnlichen Schritt zu gehen.
 
So nimmt das Schicksal einen ganz besonderen Lauf. Mina bleiben nur dreißig Tage um den Fluch, unter dem der Meeresgott steht, zu brechen. Dabei hat sie zwar dauerhaft das Wohl ihrer Familie und natürlich ihrer Heimatstadt im Kopf, darf dabei aber auch sich und ihr Herz nicht vergessen, denn dieses und die Liebe zu Shin, die langsam aber stetig wächst, sind ebenso wertvoll und wichtig. So findet sich Mina bald in ausweglosen aber auch in außergewöhnlichen Situationen wieder, die ihr viel abverlangen, aber auch ganz viel geben. Mina ist fest entschlossen, aufgeben ist keine Option und so gibt sie buchstäblich alles von sich, immer auch unterstützt von Shin, Namgi und Kirin, sowie von den drei Kindern und auch von zwei früheren Bräuten, auf die Mina im weiteren Verlauf ebenfalls trifft. 

Ich war komplett gebannt und gefesselt von diesem genialen Setting und der koreanischen Mythologie, die voller Magie und Wunder steckt. Axie Oh hat hier eine unglaublich interessante und einmalige Welt kreiert, die mich definitiv für sich einnehmen konnte. Ebenso konnten dies die Geister, die im Prinzip so "leben", wie die Menschen. Denn diese gehören entweder einem der anderen Adelshäuser an oder führen ein einfacheres Dasein mit ähnlichen Problemen, wie dies auch die Lebenden tun. Das hatte ich so gar nicht erwartet, fand es aber richtig gut. Es gibt so einige Parallelen zur Menschenwelt und doch, gibt es natürlich auch Unterschiede, denn die Geister, die im Reich des Meeresgottes wohnen, haben sich bewusst dafür entschieden und sind dem Fluss, mit dem die Toten ins Jenseits gelangen, aus eigener Kraft oder auch durch beherztes Eingreifen, entstiegen. Dieses komplette Konstrukt und auch die Legenden, die hinter diesem stecken und die Geisterwelt von Korea, sind definitiv faszinierend.

Es gab zwar kleinere Parts, die mich nicht komplett packen konnten, doch dies wurde durch die genialen Ideen und vor allem auch durch die authentischen Charaktere, schnell wieder wett gemacht. Ich mochte Mina vom ersten Moment an so unglaublich gerne und auch Shin und Namgi, die beide gleichermaßen überwältigend und großartig sind, haben mein Herz im Sturm erobert. Und auch Mask, Dai und die kleine Miki, haben darin schnell einen Platz gefunden. Auch Minas Familie hat ihren ganz eigenen Anteil an der Story, was ebenfalls schön ist und zeigt, warum Mina ihre Familie so viel bedeutet.

Die Liebesgeschichte ist mitreißend, fesselnd, berührend und wundervoll authentisch. Mina und Shin gehören zueinander und doch stellen sie zunächst das Wohl und das Überleben beider Welten über ihr eigenes Glück, was an Größe kaum zu überbieten ist. 

Ich wurde auch tatsächlich des Öfteren überrascht, denn auch wenn ich manches erahnen konnte, steckte oft noch mehr dahinter. Und besonders mit einer Tatsache, hatte ich so gar nicht gerechnet, fand bzw. finde diese aber absolut genial. Im Laufe der Geschichte lernt Mina weitere Götter kennen und steckt auch bald mitten drin in deren persönlichen Streitigkeiten. Mit einer Göttin hat sie auch ihre ganz eigenen Dispute, kann diese aber von etwas essentiellem überzeugen, auch das ist ein großartiger Schachzug der Autorin. Was Mina letztendlich herausfindet und tut, um das Schicksal des Meeresgottes und dessen ungewöhnlichen Fluch zu brechen und was letztendlich wirklich hinter diesem steckt, verrate ich natürlich nicht. Die hier gewählten Verstrickungen und Zusammenhänge sind jedenfalls wunderbar und verleihen der Geschichte ihre ganz eigene Dynamik.

Das Ende hätte ich mir nicht besser vorstellen und wünschen können, denn was dort passiert, ist einfach wow! So habe ich das Buch glücklich und beseelt geschlossen. 

"Das Mädchen das in den Wellen verschwand" von Axie Oh ist ein grandioses Fantasyabenteuer, das die Welt der Lebenden, der Götter und Geister und des Meeres, sowie eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und eine Legende, miteinander vereint. Protagonistin Mina opfert sich nicht nur und nimmt den vorherbestimmten Platz einer Anderen ein, sie geht ihren eigenen Weg, kommt hinter ein lange gehütetes und vergessenes Geheimnis, stellt das Wohl ihrer Mitmenschen und des Meeresgottes über ihr eigenes und erfüllt damit aber tatsächlich ihr ungewöhnliches Schicksal und begegnet dabei auch der Liebe ihres Lebens. Ich hatte fantastische Lesestunden mit diesem mystischen Einzelband! 
 
 
Daher vergebe ich selbstverständlich auch 5/5 Flügel/Schwingen!
 
 
 

  

  Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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