The Romeo & Juliet Society - Rosenfluch - Sabine Schoder - Rezension

Verlag: Ravensburger

Klappbroschur

ISBN: 978-3-473-40238-0

 Seiten: 410

Preis: 16,99 €

Übersetzung: -

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 Auch heute noch liegt auf den Familien von Julia Capulet und Romeo Montague ein Fluch. Alle siebzehn Jahre muss sich ein Liebespaar aus beiden Häusern opfern, geschieht dies nicht, hätte das für alle Nachfahren und Akademiebesucher tödliche Folgen. Joy ahnt davon nichts, bis sie entführt und an besagte Akademie gebracht wird und das buchstäblich in allerletzter Minute. Joy erfährt, dass sie eine Capulet ist und sich somit auf keinen Fall in einen Montague verlieben darf. Doch auch wenn sie beide Fürsten anziehend findet, schlägt ihr Herz nur für einen. Doch dann beginnen die monatlichen Bälle und das damit verbundene Auswahlverfahren, das ganz eigenen Regeln folgt, schreckliches mit sich bringt und alles unwiderruflich verändert.

 

Da ich die Bücher von Sabine Schoder absolut genial finde und daher bereits seit ihrem Debütroman ein riesengroßer Fan ihrer Geschichten bin, konnte ich es kaum erwarten, den ersten Band und somit "The Romeo & Juliet Society - Rosenfluch" zu lesen. 

Zu Beginn lernte ich Joy kennen die mir sofort unglaublich sympathisch war. Außerdem fand ich es richtig toll, dass einige der ersten Szenen nicht nur in Österreich, sondern direkt am Bodensee und auf der wunderschönen Seebühne spielen. Da ich auf der deutschen Seite in der Nähe des Sees wohne, ist mir besagte Location bestens bekannt. 

Bereits nach kurzer Zeit gibt es allerdings einen Location-Wechsel denn Joy wird quasi vom

Schlangenfürsten Rhyme Capulet und dem Katzenfürsten Cut Montague sowie den Oberhäuptern der Häuser nach Verona, an die "Romeo & Juliet Society" gebracht und das gerade noch rechtzeitig. Denn Joy entpuppt sich als letztes fehlendes Mitglied einer der beiden Familien. Durch ihr Auftauchen an der Akademie, schafft sie es im allerletzten Augenblick, den Unstern zu besänftigen und dadurch den Rosenfluch zu verlangsamen und das Allerschlimmste vorerst zu verhindern. Spätestens ab dieser Szene, war ich gefangen in dieser fantastischen Geschichte, die mich auch nach dem Lesen nicht mehr loslässt.

 

Joy kann zunächst kaum fassen und begreifen, dass sie zum einen zur Capulet-Familie gehört, was sie recht schnell erfährt, und zum anderen tatsächlich gezwungen ist, in der Akademie zu bleiben, denn der Fluch schlägt auch bei ihr unbarmherzig zu, wenn sie diese verlässt. Doch Cut und vor allem Rhyme, dessen Schwester Poetry, Stage, Tear und Drapes tun alles, damit Joy sich wohl fühlt. Sie wird ein Teil der Capulet-Clique und findet in diesen fünf Menschen bald wahre Freunde, die sie fast vergessen lassen, in welch gefährliches Komplott sie involviert ist. 

 

Aufgrund der Zugehörigkeit der Familien und Häuser, herrscht zwischen den Montagues und Capulets und deren Anhängern eine gewisse Feindschaft, die sie mal mehr und mal weniger obsessiv ausleben. Doch Joy versteht sich dennoch richtig gut mit Cut, was auf Gegenseitigkeit beruht. Und auch die Beziehung zwischen Cut und Rhyme ist eine besondere, auch wenn sich die Beiden aufgrund ihres Fürstenstatus stets aufziehen und oft ruppig miteinander umgehen. 

Bereits diese Fehde ist super interessant, doch auch hier steckt noch so viel mehr dahinter. Das ist ein Aspekt, den ich so sehr an Sabine Schoders Büchern liebe. Ihre Geschichten haben immer unglaublich viel Tiefgang, ebenso wie ihre Charaktere. Ich bin definitiv sowohl Rhyme als auch Cut verfallen und kann daher natürlich komplett nachvollziehen, dass Joy beide Jungs toll findet. Allerdings, und auch das ist ein weiterer riesengroßer Pluspunkt in den Romanen der Autorin, entscheidet sich die Protagonistin und somit in diesem Auftaktband auch Joy für einen Jungen, hat aber trotzdem auch ihre vertrauten Momente mit dem Anderen und das ohne nervige Dreiecksgeschichte und unnötiges hin und her. Dafür bin ich als Leserin so dankbar! Ich hoffe sehr, dies bleibt auch in den beiden Folgebänden so, wobei ich davon tatsächlich ausgehe, da sich die Autorin damit selbst treu bleiben würde. Sabine Schoder braucht kein Liebesdreieck, um starke Emotionen zu transportieren und ihre Leser*innen vollkommen abzuholen. Dadurch ist auch die Liebesgeschichte so wunderbar authentisch und tiefgreifend. Ich habe jede Minute davon genossen, habe mitgefühlt, gehofft und wurde tief berührt.

 

Aber auch der Humor kommt, trotz der Ernsthaftigkeit des Fluchs und der Tatsache, dass ein Liebespaar am Ende der Spiele und der Ballsession sterben muss, nicht zu kurz. Ebenso wie die Wichtigkeit der Freundschaft, denn auch Poetry, Stage, Tear und Drapes nehmen einen großen Part in der Geschichte ein. Alle vier sind, ebenso wie ihre passenden Namen, wundervolle Begleiter für Joy und Menschen, auf die sie sich stets verlassen kann. 

 

Drapes und Tears haben zusätzlich noch eine einzigartige Aufgabe. Diese, so wie viele kleine Details und Hintergrundinformationen, die Teil des Fluchs sind, sind extrem faszinierend, ebenso wie die Souffleure, die mit ihren Masken im Rosengarten wandeln, kaum mehr menschlich sind und stets nur Reime rezitieren. Auch Rhymes Schlangen, die es zu Hauff in den unterschiedlichsten Größen gibt sowie Cuts kleine und große Raubkatzen, sind gigantisch und sorgen ebenso dafür, dass dieser erste Band so mitreißend ist. Schlange Rambo hat es mir hier am meisten angetan sowie die Tatsache, dass die Tiere mit ihren Fürsten verbunden sind und deren Gefühle teilen.

 

Im Mittelpunkt steht natürlich ebenso auch der Unstern sowie der Rosenfluch, die damit zusammenhängenden Spiele und Bälle und das dort anwesende Komitee, das wiederum ein Liebespaar auswählt, das bis zum äußersten gegeneinander kämpfen muss oder den Fluch durch ihr Opfer, für weitere siebzehn Jahre aussetzen lässt. Auch wie das wiederum mit den Souffleuren zusammenhängt, lies mit staunen. Ebenso interessant sind in diesem Zusammenhang auch die beiden Oberhäupter Giulietta Capulet und Romeus Montague, die es allein dadurch, dass sie etwas aussprechen schaffen, die Emotionen aller Schüler zu lenken. Giulietta und Romeus beeinflussen somit ganz einfach ihre Schutzbefohlenen, die tagelang unter deren Bann stehen und nur fühlen, was diese ihnen "eingeflüstert" haben, auch das ist richtig heftig. Selbstverständlich gibt es noch weitere fiese und manipulative Figuren, die ebenfalls mitmischen.

 

Je weiter die Story voranschritt umso gebannter verfolgte ich diese und umso mehr erfuhr ich. Einzelne Puzzleteile setzten sich zusammen, um nur kurze Zeit später doch wieder auseinanderzufallen. Ich wurde während des Lesens immer wieder überrascht, doch ich hätte, wirklich niemals damit gerechnet, was ganz am Ende geschieht. Das wiederum ist natürlich ein gigantischer Schachzug, der absolut alles verändert, der aber tatsächlich auch absolut perfekt gewählt ist, denn dadurch bietet sich eine Ausgangssituation für die Folgebände, die nicht spannender, krasser, fieser und vor allem emotionaler sein könnte! Das was passiert, macht aber auch richtig viel Sinn, denn dadurch ist jetzt schon klar, dass auch Band zwei unfassbare gigantisch wird. 

Ich könnte noch stundenlang weiter schwärmen und würde mit meinen Worten dieser Geschichte doch nie wirklich gerecht werden. Sabine Schoders Bücher sind alle absolut großartig, doch mit diesem Auftaktband hat sie sich wirklich selbst übertroffen und kann sich daher definitiv in die Reihe der Fantasyqueens einreihen. Sie hat mit dem Schreiben einer Geschichte in meinem Lieblingsgenre auf jeden Fall ihre Bestimmung gefunden.

 

"The Romeo & Juliet Society - Rosenfluch" von Sabine Schoder ist ein phänomenaler, gigantischer und gefühlvoller Auftaktband, der für mich schnell zu einem absoluten Highlight wurde. Ein Jahrhunderte alter Fluch, dem alle siebzehn Jahre ein Liebespaar zum Opfer fällt, zwei dadurch verfeindete Familien, die aber untrennbar miteinander verbunden sind, zwei hinreißende und mutige Fürsten, weitere tolle Charaktere und Protagonistin Joy, die unwissend in all dies hineingezogen wird, bescherten mir großartige, fesselnde und emotionale Lesestunden. Ich bin rund um begeistert von diesem ersten Buch, der grandiosen Idee, dem Setting, den unterschiedlichen Figuren und all den Dingen, und vielen tollen Details, die hinter all dem stecken.

Somit vergebe ich selbstverständlich 5/5 Flügel/Schwingen inklusive Krönchen für diesen ersten Band! 

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.