Emblem Island - Der Fluch der Nachthexe - Alex Aster - Rezension

Verlag: dtv

Hardcover

ISBN: 978-3-423-76506-0

 Seiten: 346

Preis: 16,00 €

Übersetzung: Christina Neiske

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 Der zwölfjährige Tor kennt sein Schicksal und seine Bestimmung seit seiner Geburt. Sein Emblem auf dem Arm weißt ihn als Anführer aus, doch damit ist er alles andere als glücklich. Beim jährlichen Neujahrsfest wünscht sich Tor daher eine andere Bestimmung, denn er liebt das Wasser und schwimmen über alles. Doch das hat fatale Folgen, denn sein ursprüngliches Emblem verschwindet und an seiner Stelle taucht ein düsteres Auge auf. Die Nachthexe hat nicht nur ihn, sondern auch seinen besten Freund Engle und seine Mitschülerin Melda verflucht. Und nur die Hexe, kann diesen aufheben, andernfalls bedeutet das den baldigen Tod der Kinder. So machen sich die Drei auf die abenteuerliche Suche nach ihr und stoßen dabei auf weitere gruselige Kreaturen, die sie an ihre Grenzen bringen.  

 

 Da die Inhaltsbeschreibung von "Emblem Island - Der Fluch der Nachthexe" von Alex Aster richtig toll klang, war ich sehr gespannt auf diesen Auftaktband. 

Auf Emblem Island kommt jedes Kind mit einem Emblem auf der Haut auf die Welt. Besagtes Emblem und eine dazugehörige Lebenslinie offenbaren somit auch bereits im Babyalter die Bestimmung und somit die Gabe eines jeden Bewohners. Deren Weg ist daher vorgezeichnet, womit die meisten sehr zufrieden sind. Der zwölfjährige Tor hingegen hadert seit langem mit seinem Führungsemblem, denn im Gegensatz zu seiner Mutter, die das Dorf anführt, verspürt er keinerlei derartige Ambitionen. Tor ist am glücklichsten in und unter Wasser. Da sich jeder Bewohner ab zwölf Jahren in der Neujahrsnacht etwas wünschen darf, wagt dies auch Tor und hofft auf eine neue Bestimmung. Doch das hat schlimme Folgen, denn anstelle seines Emblems, prangt dort am nächsten Morgen ein dunkles Auge auf seiner Haut. Die Nachthexe hat ihn verflucht und prophezeit Tor seinen baldigen Tod. Da sich der Fluch durch einen gewissen Umstand zu allem übel auch noch auf seinen besten Freund Engle und die gleichaltrige Melda überträgt, machen sich die Drei auf die gefährliche Suche nach der Nachthexe. Denn nur sie, kann ihren Fluch wieder aufheben. 

Die drei Kinder sind, wie oft in Abenteuergeschichten, sehr unterschiedlich, was auch in diesem ersten Band gut passt. Tor mochte ich sofort unglaublich gerne, ich konnte nachfühlen wie unglücklich er mit seiner Bestimmung ist und wie sehr er sich danach sehnt, eine neue, die mit seinem Lieblingselement Wasser zusammenhängt, zu bekommen. Er ist ein toller Junge, der sich traut von seinem vorbestimmten Weg abzuweichen und auszubrechen. Doch was sein Wunsch tatsächlich auslöst und dass die Nachthexe ein gerissenes Spiel mit ihm spielt, hätte Tor niemals erwartet. 

Da auch Engle und Melda die Auswirkungen zu spüren bekommen und ebenfalls ein böses Auge auf ihrer Haut tragen, schwört sich Tor alles zu geben, um die Beiden vom Fluch zu befreien. Engle, der permanent hungrig und etwas chaotisch ist, ist eher zurückhaltend und nicht gerade mutig, dennoch ist er stets an Tors Seite. Melda ist ziemlich schlau und komplett von sich und ihren Fähigkeiten überzeugt, was zunächst ein wenig anstrengend ist. Sie macht im Verlauf der Geschichte die größte Entwicklung durch und wird vom Einzel- zum Teamplayer. Sie kümmert sich nicht nur um ihre Mitstreiter, sondern gibt, als einer von ihnen in Lebensgefahr schwebt, etwas her, das ihr unglaublich viel bedeutet. Die Kinder wachsen zu einer tollen Einheit zusammen, sodass auch Melda für die Jungs bald zu einer wahren Freundin wird. Immer dann, wenn eine(r) von ihnen schwächelt oder aufgeben möchte, wird er von den beiden anderen aufgefangen und unterstützt. 

Gefahren lauern für die Gefährten tatsächlich auch überall, sie begegnen fantastischen, mystischen und schaurigen Wesen und Gestalten, die ihnen nicht nur einmal nach dem Leben trachten. So gestaltet sich die Suche nach der Nachthexe alles andere als einfach, was die Spannung konstant hoch hält. Während ihrer Reise begleitet die Kinder das "Buch der Legenden" dieses enthält mehr Wahrheiten und somit Hinweise, als zunächst gedacht. Vor jedem Kapitel gibt es einen Auszug aus besagtem Buch und dadurch einen Einblick, was die Leser*innen und Charaktere erwartet. Die Legenden sind zum Teil ziemlich schaurig und gruselig, was gut zur allgemeinen Story passt. 

 

Auch die Welt von Emblem Island gefiel mir, sie ist außergewöhnlich und je nach Ort sehr bunt und wild oder auch dunkel und unheimlich. Ich hätte es toll und auch interessant gefunden, an machen Schauplätzen etwas länger zu verweilen und noch mehr darüber zu erfahren. Natürlich ging dies aufgrund dessen, dass den Kindern die Zeit davon lief, nicht. So hatte ich allerdings das Gefühl, dass sich eine Bedrohung und ein Abenteuer an das nächste reiht, ohne das diese miteinander verwoben sind.

Das Ende hat mich komplett überrascht, da ich damit so absolut und überhaupt nicht gerechnet habe. Dieses macht somit unglaublich neugierig auf den Folgeband und vor allem auf Tors weiteres Schicksal. 

"Emblem Island - Der Fluch der Nachthexe" von Alex Aster ist der Auftaktband einer mitreißenden Fantasygeschichte. Denn als der zwölfjährige Tor sich eine andere Bestimmung wünscht, löst er damit eine Kettenreaktion aus, die es in sich hat, denn er, und durch gewisse Umstände auch sein bester Freund Engle und die gleichaltrige Melda, werden von der Nachthexe verflucht. Um besagten Fluch aufzuheben und um ihr Leben zu retten, machen sich die drei Kinder auf die Suche nach ihr. Dadurch werden sie in ein gefährliches Abenteuer katapultiert und müssen sich mit den unterschiedlichsten Orten, gruseligen Wesen und extremen Situationen und Widrigkeiten auseinandersetzen, denn nur dann, können sie der Hexe Paroli bieten und gegen diese bestehen. 

Ich vergebe für diesen ersten mitreißenden Band 4/5 Flügel/Schwingen!

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