Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Die Bibliothek der wahren Lügen - Jesus Canadas - Rezension

Verlag: Coppenrath
Hardcover
ISBN: 978-3-649-64850-5
 Seiten: 303
Preis: 18,00 €
Übersetzung: Elisabeth Leuthardt
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 Als Oskar den Schreibwettbewerb seines Lieblingsautors Simon Bruma gewinnt und dieser ihn daher in den Sommerferien zu sich nach Hause einlädt, um ihm die Kunst des Erzählens beizubringen, könnte der Junge nicht glücklicher sein. Doch dort angekommen, folgt die Ernüchterung. Nachts wird er von körperlosen Schatten verfolgt, die ihm sichtlich Angst machen. Außerdem lernt er November, die Tochter von Bruma kennen, die an einer mysteriösen Krankheit leidet. Der Autor ist felsenfest davon überzeugt, dass nur Oskar ihr helfen kann und das mit einem Notizheft und einer Schreibfeder.
 

 Da die Inhaltsbeschreibung von "Die Bibliothek der wahren Lügen" von Jesus Canadas nach einer tollen und magischen Geschichte klang, habe ich mich sehr aufs Lesen gefreut. 

Der 14-jährigen Oskar wird in der Schule gemobbt, daher sucht er oft Trost, Zuflucht und Kraft in Büchern, und am meisten in denen seines Lieblingsautors Simon Bruma. Dessen Geschichten verbindet Oskar außerdem mit seinem verstorbenen Vater, der diese ebenfalls geliebt hat. Als Oskar bei einem Schreibwettbewerb gewinnt und in den Sommerferien zu einem Schreibkurs bei Bruma zu Hause eingeladen wird, kann er sein Glück kaum fassen. In der Villa des Autors angekommen fühlt er sich allerdings nicht wirklich wohl. Nachts geschehen dort seltsame Dinge und er wird von umherirrenden Schatten verfolgt. Einzig November, die Tochter von Simon Bruma hat es ihm sofort angetan, auch wenn die beiden ständig aneinandergeraten. Noch seltsamer wird es, als der Autor Oskar mitteilt, dass nur er seine kranke Tochter retten kann und dies mit Papier und Stift. Oskar lässt sich darauf ein, sodass er und November sich während jeder Schreibzeit in seiner Geschichte wiederfinden. In dieser müssen sie sich mit den unterschiedlichsten, auch skurrilen Begebenheiten und Charakteren auseinandersetzen.

Ich bin sehr zwiegespalten was dieses Buch betrifft. Die Idee an sich ist gut und definitiv auch sehr interessant und ungewöhnlich, was mir gefiel. Einiges fand ich aber auch verwirrend und wirklich seltsam. Die komplette Handlung wird aus Oskars Sicht erzählt, und mit Randnotizen von ihm aufgelockert, was ich, ebenso wie ihn, richtig gerne mochte. Der Junge wiederum schreibt aber auch die Geschichte, in der er sich gemeinsam mit November wiederfindet. In dieser tummeln sich die Figuren aus Simon Brumas Romanen, sodass November Oskar immer wieder damit aufzieht, dass er eine FanFiction zu Papier bringt. Mit/In besagter Story soll Oskar November retten, doch wie, weiß er bis zum Ende nicht wirklich. Dadurch wird natürlich eine gewisse Spannung aufgebaut, mir fehlte aber der rote Faden und deshalb auch ein Stück weit das tatsächliche Ziel. 

Dennoch bin ich Oskar und November, die den größten Teil der Zeit in seiner Geschichte verbringen und nur zwischendurch in der Villa, gerne gefolgt und war auch gespannt, was vor den Kindern liegt und welche Herausforderungen sie meistern müssen, um November zu retten. Dass die zwei sich mögen ist stets klar, auch wenn sie sich gerne streiten und gegenseitig aufziehen. In der FanFiction ist November auch nicht krank, sie zeigt nur in der echten Welt Symptome und fühlt sich auch nur dort schwach. Es wird viel, für meinen Geschmack zu viel, gegen andere Personen und Wesen gekämpft, hier hätte ich mir andere Hindernisse für die Kinder und deren Mitstreiter gewünscht. Von Beginn an verschwimmt die Wirklichkeit mit der Realität und zusätzlich auch noch mit Oskars Fantasie, was bereits während der Anfangsszenen mit seiner Familie auffällt. Auch das fand ich, vor allem auch in Bezug auf Oskars Mama und Schwester Bibi, etwas befremdlich. Die kleine Bibi die ich sofort ins Herz geschlossen habe, tut Oskar sichtlich gut, daher ist es schön, dass er sie an seiner Seite hat.

Es gab auch definitiv Szenen und Momente, die mir gefielen, die mich mitreißen und berühren konnten. Daher bin ich auch absolut fein mit dem Ende, denn dieses ist in Bezug auf die Geschichte realistisch, es hält eine Überraschung bereit und ist generell sehr passend. Auch Oskars wichtigste Waffen, Notizheft und Füller, sind natürlich großartig!

Das wunderschöne Cover, der tolle Farbschnitt und generell die Aufmachung des Buches sind traumhaft schön. 
 

 "Die Bibliothek der wahren Lügen" von Jesus Canadas lässt mich hin und hergerissen zurück. Ich mochte die Idee, den einfühlsamen Protagonisten Oskar, die Tatsache, dass das Geschichten erzählen und Schreiben im Fokus steht, das zwischen der realen Welt und der fiktiven gewechselt wird und die Kinder gemeinsam ein unvergessliches Abenteuer erleben. Leider ist die Handlung aber auch öfter verwirrend, seltsam und für mich nicht immer logisch und stimmig. Außerdem wird Oskar eine zu große Last aufgebürdet, dennoch gibt er alles, um November zu retten. Das passende Ende hat mich definitiv wieder versöhnt. 


Daher vergebe ich 3,5/5 Flügel/Schwingen für diesen ungewöhnliche Einzelband.
 
 


 


Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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