Verlag: Fischer Sauerländer
Hardcover
ISBN: 978-3-7373-7453-8
Seiten: 572
Preis: 21,90 €
Übersetzung: Andreas Helweg
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Ein gefährliches Virus, noch aggressiver als das Corona-Virus, breitet sich unaufhaltsam auf dem kompletten Planeten aus. Diejenigen die es überleben, sind danach wie verwandelt, sie sind glücklich, negative Gefühle wie Stress, Depressionen, Ängste, Einsamkeit etc., sind verschwunden. Immer mehr Genesene genießen ihr neues Leben und das unbeschreibliche Glücksgefühl, das damit einhergeht. Doch Crown Royal, wie das neue Virus genannt wird, birgt auch gefährliche Schattenseiten, die sich erst im Laufe der Wochen immer mehr herauskristallisieren. Außerdem ist die vorherrschende innere anfängliche Zufriedenheit vielen Politikern, Wirtschaftsbossen und mächtigen Menschen ein Dorn im Auge, denn sie brauchen die Unzufriedenheit ihrer Kunden und Wähler. Während die Nation bedingt durch Crown Royal immer mehr gespalten wird, beginnt ein gefährlicher Wettlauf um einen Impfstoff, der das Unglück und die wahren Charaktereigenschaften der Menschen zurück bringen soll.
In dieser neuen Realität lebt Mariel mit ihrer Mutter in einem verbeulten, alten Ford Fiesta und somit an der Armutsgrenze. Beide wünschen sich daher zunächst auch ein Stück von diesem ungewöhnlichen Glück. Ron steht aufgrund des Reichtums seines Vaters jeglicher Luxus zur Verfügung, dennoch erscheint ihm sein Leben oft sinnlos. Das Schicksal bringt unter anderem die beiden unterschiedlichen Teenager, die auch völlig gegensätzlich auf Crown Royal reagieren, zusammen, und katapultiert sie mitten hinein in einen Machtkampf um eine neue Weltordnung.
Da die "Corona-Zeit" definitiv eine sehr prägende war, war ich unglaublich gespannt auf den neuesten Roman von Neal Shusterman und somit auf "All better now".
"Crown Royal" ein neues Virus, noch brutaler und heftiger als das "Corona-Virus", hält die Welt in Atem und breitet sich rasend schnell aus. Die bisherigen Charaktereigenschaften der Genesenen treten komplett in den Hintergrund, die Menschen verändern sind vollkommen. Ängste, Depressionen, Unzufriedenheit, Einsamkeit und noch viele negative Emotionen mehr, fühlen die Geheilten nicht mehr. Eine unbändige Zufriedenheit gepaart mit unendlichem Glück sind die vorherrschenden Gefühle derjenigen, die den Virusbefall überleben. All jene gehen ab diesem Zeitpunkt völlig sorglos durchs Leben, sie opfern sich sogar stetig auf und wollen allen Menschen helfen und diese, auch zum Teil bis hin zur Besessenheit, bekehren und heilen.
So bringt dieses neue glückliche und unbeschwerte Leben auch einige Schattenseiten mit sich. Und auch den hochrangigen Regierenden der einzelnen Länder, Wirtschaftsbossen und anderen cleveren und weiterdenkenden Menschen, wird schnell klar, dass sie etwas gegen das rasant weiter ausbreitende Virus unternehmen müssen. So beginnt besagter Wettlauf gegen die Zeit und um die Herstellung eines Impfstoffs der "Crown Royal" Einhalt gebietet.
Die Leser*innen begleiten drei Protagonisten und noch einige Figuren mehr, durch die komplette Geschichte, was super spannend und mitreißend ist. Denn während des Verlaufs begegnen sich einige Personen, ihre Wege kreuzen sich somit und Handlungsstränge verknüpfen sich miteinander, was ich in allen Büchern des Autors extrem gerne mag.
Die Hauptpersonen sind Mariel Mudroch, die zu Beginn mit ihrer Mum in einem Fort Fiesta lebt und mit ihr ohne Plan und ohne Perspektive durch das Land tingelt, Ron
Escobedo der dank seines Vaters der der drittreichste Mensch der Welt ist, keinerlei finanzielle Sorgen hat, dem Leben aber dennoch oft überdrüssig ist und Morgan Willmon, die aufgrund ihrer Hochbegabung bereits als junge Frau das College abgeschlossen hat.
Mariel und Ron begegnen sich bereits zu Beginn des Buches, sie beschreiten, bedingt durch einige Ereignisse, auch einen Großteil des Weges gemeinsam. Beide reagieren auf "Crown Royal" völlig unterschiedlich, was viele spannende Szenen mit sich bringt und mich auch des Öfteren zum nachdenken brachte. Morgans Handlungsstrang verläuft lange Zeit völlig unabhängig von den beiden anderen. Erst gegen Ende treffen sie aufeinander, was ebenfalls toll mitzuverfolgen war. Generell war es faszinierend und erschreckend zugleich die drei zu begleiten.
Während Mariel und Ron zunächst dasselbe Ziel verfolgen, werden deren Gefühle füreinander stärker, verändern letztendlich aber auch die Dynamik zwischen ihnen. Dennoch sind sie lange Zeit ein Team und helfen und unterstützen sich gegenseitig. Doch vor allem Ron entwickelt sich in eine Richtung, die Mariel mit Sorge betrachtet.
Morgan hingegen erbt aufgrund ihres scharfen und klugen Verstands das komplette Vermögen inklusive eines Firmenimperiums von Glynis, die fest davon überzeugt ist "Crown Royal" nicht zu überleben. So besitzt Morgan plötzlich große Macht und geldliche Mittel, die sie auch zu nutzen weiß. Ihr oberstes Ziel ist es, das Virus auszulöschen und sich keinesfalls mit diesem zu infizieren. Letzteres gelingt ihr, dank ihres unermüdlichen Einsatzes tatsächlich, sie macht, dank ihres Ärzte- Wissenschaftlern- und Virologen-Teams definitiv auch Fortschritte, die ich interessiert verfolgte.
Ich mochte alle drei Protagonisten nicht sonderlich, Mariel ist mir von ihnen aber auf jeden Fall am sympathischsten. Dennoch konnte ich die Intensionen aller drei ein Stück weit nachvollziehen, deren Handlungen und Entscheidungen passen zu ihren Persönlichkeiten und somit auch zur gesamtem Geschichte.
Im ersten Moment erscheint eine Welt in der immer mehr Menschen glücklich sind, denen es gut geht und die sich um andere kümmern und bemühen toll und erstrebenswert. Die Schattenseiten kristallisieren sich aber immer mehr und mit heftigen Ereignissen und den daraus resultierenden Folgen, heraus, was ich gebannt beobachtete. Besagte Folgen sind nicht nur für die einzelnen Menschen fatal, sondern haben auch enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft und das komplette Weltgeschehen.
Die wechselnden Perspektiven der Protagonisten und auch der restlichen Figuren, sowie die verschiedenen Handlungsorte sorgen ebenfalls dafür, dass die Story stets mitreißend und einnehmend bleibt. Neal Shusterman hat ein unglaubliches Händchen dafür, viele Personen in eine Geschichte einzubinden und harmlos wirkende Momente, in etwas großes zu verwandeln. Man verliert als Leser*in aber dennoch nie den Überblick, was auch sehr für die Art des Erzählens des Autors spricht. Die Geschichte regt sehr zum nachdenken an, ich überlegte des Öfteren was ich an Stelle mancher Figur und natürlich auch anstelle der Protagonisten tun und wie ich handeln würde. Sämtliche Handlungen, und auch wie diese sich zum Teil miteinander verweben, sind unglaublich gut durchdacht. Die aufkommenden Konflikte werden stetig mehr und spalten die Genesenen und nicht infizierten in zwei Lager, was mich ebenfalls an die Seiten fesselte. Alle Menschen, egal ob reich oder arm, alt oder jung usw. müssen sich gleichermaßen mit "Crown Royal" auseinandersetzen, denn das Virus macht vor kaum jemandem halt.
So katapultierten mich Neal Shustermans Erzählungen auch zurück in die Corona-Zeit die ich, so wie auch eine ähnliche, auf keinen Fall wieder erleben möchte. Daher spielt der Autor auch absolut mit den Ängsten und den unterschiedlichsten Gefühlen der Leser*innen, die er durch diesen ersten Band auslöst.
Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, sie steuern auf einen vorläufigen Showdown zu, der verändert und manches in ein neues Licht rückt und der sehr neugierig auf den zweiten und finalen Band macht.

"All better now" von Neal Shusterman ist der Auftakt einer erschreckend realistischen Dystopie, die mich in die, zum Glück hinter uns liegende, "Corona-Zeit" zurück katapultiert hat. Besagtes Virus wird von einem noch heftigeren und daher von "Crown Royal" abgelöst. Die Genesenen und somit Überlebenden, "erwachen" mit einer veränderten Persönlichkeit, sie verspüren unbändiges Glück, negative Gefühle sind ausgelöscht und existieren in deren Wahrnehmung auch nicht mehr. Was sich im ersten Moment als Segen erweist, kehrt sich alsbald ins Gegenteil um, denn die Genesenen kennen kein Limit und sind besessen davon zu retten und zu bekehren. So spaltet sich die Gesellschaft schnell in diejenigen, die sich nach wie vor unbedingt mit dem Virus infizieren wollen und in diejenigen, die absolut alles dafür tun, um sich nicht anzustecken. Letztere geben alles, um einen Impfstoff zu entwickeln, der schützt und Bestenfalls heilt und das frühere "Ich" der Menschen zurückbringt. Ich verfolgte sämtliche Handlungsstränge, allen voran die der drei Protagonisten, die mir nur bedingt sympathisch sind, gebannt und stellte während des Lesens auch ständig Überlegungen an.
Daher vergebe ich für diesen fesselnden und einnehmenden Auftaktband 4,5/5 Flügel/Schwingen!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In
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