Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Bernsteinstaub - Mechthild Gläser - Rezension


Verlag: Loewe
Hardcover
ISBN: 978-3-8414-4029-7
Seiten: 614
Preis: 18,99 €
Übersetzung: Andrea Fischer 
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Als Ophelia plötzlich beginnt die Zeit anhand von Zeitsand zu sehen, ist sie völlig verwirrt. Doch ihre Verwandten können sie beruhigen, denn Ophelia ist eine sogenannte Zeitlose. Sie besitzt die seltene Gabe Zeitströme zu lenken und zu beeinflussen. Da sie recht talentiert ist, lernt Ophelia schnell, was ihr des Öfteren sehr hilft. Denn bereits kürzeste Zeit später spielt die Zeit plötzlich überall auf der Welt verrückt. Gemeinsam mit ihrer Schwester Grete, Leander und Darius, ebenfalls Zeitlose, soll Ophelia das Zeitchaos stoppen und die Zeit wieder in ihre geregelten Bahnen zurücklenken. Dem nicht genug, muss die junge Frau auch noch gegen die anderen drei in einem Turnier antreten, um herauszufinden, ob sie die würdige Nachfolgerin des legendären „Herrn der Zeit“ werden könnte. Als Leander und Ophelia ein Geheimnis lüften, dass die gesamte Welt der Zeitlosen auf den Kopf stellen könnte, entscheiden sich beide für den einzig richtigen Weg.


Da ich die Bücher von Mechthild Gläser unheimlich gerne lese, freute ich mich sehr auf „Bernsteinstaub“. Gleich zu Beginn lernte ich Protagonistin Ophelia kennen, deren Leben sich plötzlich von einem auf den anderen Tag vollkommen verändert, da die junge Frau beginnt, Zeitsand zu sehen. Es stellt sich jedoch sehr schnell heraus, dass Ophelia keineswegs verrückt geworden ist, denn sie ist eine Zeitlose. Ihre Gabe besteht darin, Zeitströme zu lenken. Bereits am nächsten Tag darf Ophelia zu ihren Verwandten, Onkel Jacques und den Tanten Blanche und Pippa nach Paris, da auch diese Zeitlose sind. Doch die Tage in Paris sind bald gezählt, da wichtige Ereignisse im Leben der Zeitlosen anstehen. Daher treffen sich alle vier Familien in Rom, im Bernsteinpalast, dem Hauptsitz und zeitgleich auch dem Ort, an dem die Zeit stillsteht. Die Zeitlosen, die sich in den Mauern des Palastes aufhalten, altern nicht. So verbringen alle Zeitlosen, besonders jene, deren Lebenszeit bereits abgelaufen ist, viel Zeit in den heiligen Hallen. In Anbetracht des sehr weit fortgeschrittenen Alters des „Herrn der Zeit“, soll unter den jüngsten Sprösslingen der vier Familien ein Nachfolger ausgewählt werden. Zu diesem Zweck findet das Bernsteinturnier statt, bei welchem Ophelia unter gewissen Umständen plötzlich ebenfalls antreten muss. Doch bereits während der ersten Phase des Turniers, spielt die Zeit so sehr verrückt, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Und so müssen sich die vier Anwärter Darius, Leander, Ophelia und ihre ältere Schwester Grete, um das Zeitchaos kümmern. 

Es ist wirklich toll, dass in „Bernsteinstaub“ ein Ereignis das Nächste mit sich bringt, so ist eine gewisse Grundspannung immer vorhanden und ich flog beim Lesen nur so durch die Seiten. Recht kurz nach Beginn der Geschichte, gibt es bereits Zeitanomalien, die den Zeitlern (den Menschen ohne Gabe) kaum bis gar nicht auffallen, doch diese verschlimmern sich rasch. So wurde nicht nur Ophelias Neugierde, sondern auch meine schnell geweckt, da ich unbedingt wissen wollte, was es damit auf sich hat. Außerdem hat es mir extrem gut gefallen, dass Ophelia als Zeitlosenneuling sogleich mit diversen spannenden und interessanten Dingen konfrontiert wird. So kommt zu keiner Zeit Langeweile auf, ganz im Gegenteil. Die Idee an sich, finde ich ebenfalls grandios, da diese neu und innovativ ist. Denn die Zeitlosen sehen stets und an vielen Orten sogenannte kleinere und größere Zeitströme aus Sand, die sich ganz natürlich in die Menschenwelt integrieren. So ist es ihnen auch beispielsweise möglich, mit den unterschiedlichsten Schiffen, Barken genannt, darauf in kürzester Zeit recht weite Strecken zurückzulegen und somit die einzelnen Länder der Erde zu erreichen. So spielt die Geschichte nicht nur an ein oder zwei Orten, sondern an mehreren, auch dies gefiel mir ausgesprochen gut. Mich packte regelrecht die Reiselust, auch wenn die Charaktere die Orte nicht zu ihrem Vergnügen besuchen.

Je weiter die Geschichte voranschreitet, umso mehr finden Ophelia und Leander, die sich immer besser verstehen, heraus. Auch diesen Aspekt des Buches mochte ich sehr, da sich vor allem Ophelia entscheiden muss, was das Richtige ist. Und in all dem Zeitchaos findet auch noch das Bernsteinturnier statt, das von den Teilnehmern so einiges abverlangt. 

Ophelia war mir von Beginn an sehr sympathisch. Ich mochte ihre offene und neugierige Art unheimlich gerne. Mit Eifer nimmt sie ihre neue Rolle als Zeitlose an und stürzt sich voller Tatendrang in ihr neues Leben und die Aufgaben, die ihr gestellt werden. Sie ist recht talentiert und lernt daher schnell, die Zeitströme zu beherrschen. Dies kommt ihr nicht nur im Turnier, sondern auch in anderen Situationen sehr zu Gute. Zu Anfang mag Ophelia den zurückgezogenen Leander nicht wirklich, doch je mehr Zeit sie mit ihm verbringt und je mehr sie über ihn erfährt, umso stärker ändert sich das. Leander ist oft in sich gekehrt, was allerdings an seiner sehr speziellen Gabe liegt. Wenn er den Leuten tief in die Augen schaut, kann er sehen, wann diese die Schwelle des Todes überschreiten, was für ihn sehr belastend ist. So geht er auch keine tieferen Bindungen ein. Einzig mit dem „Herrn der Zeit“ steht er in Kontakt. Sein größter Wunsch ist es, seine Nachfolge anzutreten, da er dann hauptsächlich mit den Seelen der Verstorbenen und nicht mit den Menschen direkt zu tun hat. Leander wuchs in seinen ersten Lebensjahren im Heim auf, da er der Einzige noch lebende Nachfahre seiner Familie ist. Erst als er Ophelia kennenlernt, lässt er die Nähe zu einem Anderen wieder zu. Die beiden verlieben sich. Zum Glück ist die Liebesgeschichte keinesfalls aufdringlich, diese fügt sich ganz wunderbar in die Geschichte ein, ohne in den Fokus zu rücken.

Grete, Ophelias ältere Schwester ist extrem ehrgeizig, alles was sie anpackt, möchte sie perfekt machen. Engere Beziehungen zu Menschen geht sie daher kaum ein, auch die Verbindung zu Ophelia ist wenig vorhanden und eher distanziert. Auch wenn Ophelia Grete dennoch am Herzen liegt, zeigt sie es kaum. Für mich blieb sie daher sehr oberflächlich. Auch wenn ich sie zum Ende hin ein wenig mehr mochte. Auch zu Darius konnte ich keine Bindung aufbauen, da dieser sich oft wie ein Kotzbrocken verhält und immer auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Der „Herr der Zeit“ ist ein sehr interessanter Charakter, seine Arbeit ist auch absolut faszinierend, da er die Seelen heil und behütet ins Totenreich bringt. Mit Ophelias Onkel und Tanten hatte ich ebenfalls meinen Spaß, da die drei sehr skurrile, lustige und ehrliche Personen sind, die ihre Nichten stets unterstützen und besonders für Ophelia wichtige Bezugspersonen sind. Einblicke in die Vergangenheit runden den Roman perfekt ab, da man als Leser so auch einiges von früheren Ereignissen erfährt, die zum Teil auch großen Einfluss auf die Zukunft und auch auf Ophelias Entscheidungen nehmen.

Mir hat es unheimlich gut gefallen, wie Mechthild Gläser am Schluss alles aufgelöst hat und was/wer letztendlich für die Vorfälle und chaotischen Zeitentgleisungen verantwortlich war. Auch Ophelias Rolle in dem Ganzen mochte ich sehr, da sie auf ihr Herz hört und nicht nur auf sich bedacht ist. 


„Bernsteinstaub“ von Mechthild Gläser ist ein spannendes und sehr gelungenes „Zeitreisebuch“. Das Setting und die Idee an sich, sind absolut großartig. Die Autorin hat eine neue und sehr interessante Art des „Zeitreisens“ erschaffen, was mir wiederum tolle Lesestunden beschert hat. Auch die unterschiedlichen Charaktere sowie ihre Gaben, tragen sehr zu diesem rundum tollen Buch bei. 

5/5 Flügel für Ophelia und Leander!!!




 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen. 

6 Kommentare:

  1. Huhu Ally-Schatz, <3

    ohhh ihr macht mich alle sooooo mega neugierig auf das Buch! Ich weiß einfach jetzt schon, dass ich es genauso lieben werde wie ihr. Das Thema ist einfach mega genial und Rom als Ort ein Traum.
    Danke noch mal für eure tolle Blogtour!

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Huhu Sandra-Schatz, <3

      *grins*, schön, dass wir dich alle so neugierig machen. Das Buch ist auch absolut perfekt für dich, sprich auch du wirst davon begeistert sein. Das Thema und auch das Setting finde ich ebenso genial. Ich danke dir, dass du dich so begeistert beteiligt hast.

      Liebe Grüße,
      Ally

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  2. Hallo Prinzessin <3,

    eine sehr schöne und neugierig machende Rezi zu einem richtig tollen Buch. Schön, dass wir hier wieder einer Meinung sind. Die Ideen von Mechthild Gläser bezüglich dem Sand und dem Herrn der Zeit fand ich klasse.

    Drück dich, Küsschen,
    Uwe

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    1. Hallo Schnuffi, <3

      ich danke dir wie immer sehr, schön dass meine Rezi neugierig machend ist. Das Buch ist wirklich ganz großartig, da müssen wir ja auch einer Meinung sein *grins*. Die Idee finde ich auch fantastisch, ebenso den Herrn der Zeit, ein sehr spannender Charakter.

      Drück dich, Küsschen,
      Ally

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  3. Liebe Ally,
    das Buch hört sich ja super interessant und kannte ich noch gar nicht. Ich werde es mir gleich mal auf der Wunschliste notieren. Bei Dir bekomme ich auch immer so viel neuen Input an Bücher:) Ich glaube auch, dass diese Lektüre wieder ein großer Hype ist?! Danke für die Vorstellung!
    Ich wünsche Dir einen tollen Abend und liebe Grüße
    Andrea♥

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    1. Liebste Andrea,

      "Bernsteinstaub" ist definitiv auch ein Buch für dich :). Es freut mich immer sehr, dass du durch mich Bücher-Input bekommst, so soll das sein! Ob es ein Hypebuch wird, wird sich die nächsten Wochen zeigen, ich fand es gewohnt großartig. Mechthild Gläser schreibt einfach tolle Geschichten.

      Ich danke dir wie immer sehr und wünsche dir auch einen tollen Abend,
      liebe Grüße,
      Ally

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich sehr über einen Kommentar freuen.


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