Verlag: Carlsen
Hardcover
ISBN: 978-3-551-65411-3
Seiten: 372
Preis: 14,99 €
Übersetzung: -
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Die 13-jährige Flinn führt ein sehr einsames und
abgeschiedenes Leben. Sie wohnt mit ihrer Mutter und ihren jüngeren Brüdern in
Weidenborstel, einem Ort buchstäblich im Nirgendwo. Vor zwei Jahren verschwand
Flinns großer Bruder Jonte spurlos. Einziger Anhaltspunkt ist eine Postkarte von
ihm mit einem seltsamen Spruch auf der Rückseite und einem wunderschönen Zug
auf der Vorderseite. Seit Jontes Abwesenheit verbringt Flinn die meisten Nächte
auf dem kleinen, abgelegenen Bahnhof. Sie ist immer noch voller Hoffnung, dass
ihr Bruder eines Tages zurückkommt oder sie doch noch einen Hinweis auf
seinen Verbleib findet. Flinns Mutter kümmert sich kaum noch um ihre Kinder, so
bekommt sie von den nächtlichen Ausflügen ihrer Tochter auch nichts mit bzw.
sind ihr diese egal.
Eines Nachts begegnet Flinn am Bahnhof einem geisterhaft
aussehenden Tiger. Noch ehe sie diesen Schock wirklich verdauen kann, fährt der
Zug auf Jontes Karte in den Bahnhof ein. Kurzerhand springt Flinn auf diesen
auf und ist somit als Passagier ohne Zugticket unterwegs. So lernt Flinn zunächst auch Fedor kennen und kurze Zeit später
auch Pegs und Kasim. Die drei entpuppen sich bald als Freunde und wichtige
Verbündete. Doch nicht alle Schüler und Lehrer im "Welten-Express", einem
fahrenden Internat für Jugendliche mit großem Potential, sind ihr zugetan, da
sie kein offizielles Ticket erhalten hat. Dennoch schafft es Flinn, dass sie
zunächst an Bord bleiben darf und so beginnt ihre aufregende Suche nach Jonte.
Das wunderschöne Cover von „Der Welten-Express“ von Anca
Sturm so wie der toll klingende Inhalt, machten mich unheimlich neugierig auf
dieses Buch. Da es durchaus Parallelen zu „Harry Potter“ und auch zu „Der
Polarexpress“ gibt, was mich persönlich aber nicht störte, erhoffte ich mir
aufregende und fantastische Lesestunden. Das Setting des fahrenden Zuges, der
viele Länder der Welt bereist, ist wunderschön und die zahlreichen magischen
Dinge, versprühen einen Zauber, dem ich sofort verfallen bin. Hier hat die
Autorin auch definitiv aus dem Vollen geschöpft und Ideenreichtum bewiesen.
Gleich zu Beginn der Geschichte lernte ich die 13-jährige
Flinn kennen, die es nicht wirklich leicht hat. Sie lebt mit ihrer Mutter und
den jüngeren Halbbrüdern in Weidenborstel, einem recht einsamen Ort in
Deutschland. Ihr großer Bruder Jonte ist vor zwei Jahren plötzlich spurlos
verschwunden. Das einzige Lebenszeichen von ihm ist eine Postkarte auf welcher
ein Zug abgebildet ist. Diese Karte ist einige Wochen nach seinem Verschwinden
bei der Familie eingetroffen. Seit dem Verlust ihres Sohnes, hat sich die
Mutter noch weniger um ihre Kinder gekümmert, sodass sich Flinn regelrecht
unerwünscht und unbedeutend fühlt. Flinn vermisst Jonte unbändig, da er sie
immer verstanden und zu ihr gehalten hat. Daher verbringt sie auch jede Nacht
auf dem kleinen Bahnhof, immer in der Hoffnung, dass ihr Bruder wie durch ein
Wunder zurückkommt. Als sie eines Nachts an besagtem Bahnhof sitzt, begegnet ihr
ein geistähnlicher Tiger. Doch Flinn hat kaum Zeit, sich vor dem Tier zu
fürchten, denn es passiert etwas Unglaubliches. Ein Zug, welcher genauso
aussieht wie auf Jontes Postkarte, fährt ein. Völlig überrumpelt beschließt
Flinn auf den Zug aufzuspringen, bevor dieser ihr kleines Dorf wieder verlässt.
Es gibt nur ein Problem, Flinn hat kein Zugticket. Dies wird ihr auch schnell
zum Verhängnis, als sie am nächsten Morgen von der Schaffnerin Madame Florett in
die Mangel genommen wird. Doch zu diesem Zeitpunkt hat der gigantische Zug
Weidenborstel längst hinter sich gelassen. Der Kohlenjunge Fedor war so freundlich
und hat Flinn die Nacht über in seiner Hängematte versteckt. Bei ihm fühlt sich
Flinn auch sogleich wohl und geborgen. Als sie auch noch Freundschaft mit Pegs und Kasim
schließt, steht Flinns Entschluss unumstößlich fest, sie will Jonte finden.
Denn sie ist sich sicher, dass ihr Bruder ebenfalls Schüler des "Welten-Expresses",
dem fahrenden Internat, als welches sich der Zug entpuppt, gewesen ist.
Viele der anderen Schüler behandeln Flinn, die ein
Bleiberecht von zwei Wochen bekommt, von oben herab und besonders mit Madame
Florett, die Flinn für eine Schnüfflerin hält, versteht sich die Teenagerin
überhaupt nicht. Und auch Garabina, die extrem überheblich und zickig ist,
piesackt Flinn wo sie nur kann.
Ich konnte Flinn und ihren Wunsch, Jonte zu finden absolut
nachvollziehen. Und auch, dass sie sich wegen ihrer Vergangenheit klein und
unbedeutend fühlt, verstand ich, dennoch wurde ich mit ihr nicht richtig warm.
Oft macht sie z. B. Äußerungen, die ihr Gegenüber kränken oder verärgern und
das weiß sie auch, dennoch stellt Flinn dies dann nicht klar. Leider kam es
außerdem immer wieder vor, dass ich ihre Handlungen nicht greifen konnte. Das
wurde erst im späteren Teil des Buches ein wenig besser. Denn langsam aber stetig
verwandelt sich Flinn in einen liebenswerteren Menschen. Sie wird
selbstbewusster, packt an und verhält sich auch gegenüber ihren Mitmenschen
etwas angenehmer.
Pegs und Kasim hingegen, mochte ich von Anfang an echt gerne,
aber auch zu ihnen hatte ich traurigerweise kaum eine Bindung. Mir gefiel es
allerdings sehr, dass die beiden Flinn so schnell als Freundin aufnehmen und
sie auch bedingungslos in allem unterstützen und ihr bei der Suche nach Jonte
so tatkräftig halfen. Auch das Verhältnis zu Fedor wird immer enger, sodass auch er
Flinn zur Seite steht, so gut er kann. Im Laufe der Geschichte erfährt der
Leser auch mehr von den Dreien, auch dies ist absolut positiv, da ich ihnen so
zumindest näherkam. Die Lehrer fand ich durchweg seltsam, für mich verhalten
sich diese nicht wirklich wie Erwachsene. Allen voran missfiel mir Madame Florett,
mit ihrer strengen und freakigen Art. Sie schläft sehr wenig, geistert nachts
auf den Gängen herum, ist herrisch und verfolgt ihre eigenen Ziele. Sie ist die
typische Antagonistin, daher passt ihre Rolle natürlich, dennoch ist sie mir zu
abgedreht. Ich hätte es genial gefunden, wenn sie etwas unheimlicher gewesen
wäre. Auch Rektor Daniel, der es nicht mag, mit Mr. Wheeler angesprochen zu
werden, war mir meist suspekt. Er ist zwar sehr freundlich gegenüber Flinn, den
anderen Schülern und Lehrkräften, benimmt sich meiner Meinung nach aber selten wie dies der Leiter eines
Internats tun sollte. Entweder sind die Lehrer zu streng
und geradezu biestig, oder sie verhalten sich zu lasch und so, als ob es ihnen
nicht besonders wichtig ist, ihren Schützlingen die großartigen Fächer und
Werte der Schule näher zu bringen. Auch das Gebaren von Flinns Mutter hat mir von
Anfang an kein Stück gefallen, erschien mir aber auch im weiteren Verlauf nicht
wirklich logisch. So erging es mir zu meinem Bedauern auch bei manchen
Handlungssträngen.
Ich habe mir ein spannendes und gerade auch für Kinder
aufregendes Abenteuer gewünscht, doch leider plätschert die Story meist eher
dahin, und das obwohl eigentlich recht viel passiert. So fehlte mir oft der
Antrieb und die Motivation des Weiterlesens. Und auch dies ist einfach nur
schade, weil der "Welten-Express" eine absolut tolle, heimelige und magische
Atmosphäre bietet, derer ich mir auch stets bewusst war. Ich konnte die Magie
und die Gemütlichkeit, die von den einzelnen Abteilen ausgeht, durchaus spüren. Der
"Übersetzer", der es im Zug und in seiner unmittelbaren Umgebung möglich macht,
sämtliche Sprachen zu verstehen, die Buchstaben und Bilder, die sich von selbst bewegen, die kleinen Lämpchen in den Klassenzimmern,
die Nischen im Studierzimmer, die Schuluniform und die kuscheligen Schlafanzüge,
um nur ein paar Dinge zu nennen, machen dieses fahrende Internat zu einem
Wohlfühlort. Nachts verwandelt sich der Express allerdings in eine
unheimlichere, mystischere Version seiner selbst. Es gibt viel zu entdecken und
auch zu bestaunen, auch dieser Aspekt gefiel mir sehr. Denn so wird die Suche
nach Jonte und dem Folgen der kleinen Hinweise durchaus interessant. Allerdings
konnte ich hier wiederum nicht verstehen, warum Flinn nicht zumindest einen
Teil der Belegschaft, zum Beispiel den wirklich netten Koch Ratefy oder den
Hausmeister Curly um Hilfe bittet und ins Vertrauen zieht.
Das Setting ist, wie ich bereits erwähnt habe, wirklich ein
Traum. Ich konnte mir den "Welten-Express" extrem gut und auch schön bildlich
vorstellen. Ich spürte die Magie in jeder einzelnen Zeile. Es ist großartig und
von Anca Sturm auch wundervoll beschrieben, wie der Zug die einzelnen Länder
durchquert und die unterschiedlichsten Bahnhöfe, mit den verschiedenen Läden und
Geschäften ansteuert.
Es steckt so unglaublich viel Potential in dieser
Geschichte, daher hoffe ich so sehr, dass sich die Autorin in den Folgebänden großzügig
davon bedient. Außerdem wünsche ich mir auch aus tiefstem Herzen, dass sie
ihren Charakteren mehr Tiefgang und Echtheit verleiht, denn um ein Buch
wahrhaft zu lieben, muss ich vor allem auch die Protagonisten lieben (können) und
mich mit ihnen verbunden fühlen.
Das Ende ist wirklich schön und ich war auch absolut
gerührt, auch wenn ich mir so ungefähr vorstellen konnte, wie dieser
Auftaktband aufhören wird. Der Schluss macht auch absolut neugierig auf die
Fortsetzung. Es gibt auch so einige ungeklärte Fragen, deren Antworten mich
brennend interessieren.
"Der Welten-Express" von Anca Sturm überzeugt vor allem durch das fantastische, zauberhafte Setting und die grandiose Idee. Leider hatte ich weder zu Protagonistin Flinn, noch zu den anderen Charakteren, einen Bezug oder wurde gar warm mit ihnen, was wirklich schade ist. Es steckt allerdings durchaus Potential in diesem ersten Band, daher hoffe ich sehr darauf, dass die Personen in den Folgebänden mehr Tiefgang entwickeln und ich sie auch ins Herz schließen kann.
3/5 Flügeln für das erste "Welten-Express"-Abenteuer!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In
meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung
zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr
erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie
eventuell auch zu weiteren Romanen.
Huhu liebste Ally, <3
AntwortenLöschenda sind Uwe, du und ich ja alle einer Meinung. Nicht nur was das Buch, sondern auch die Bewertung angeht. Und wie ich dir schon gesagt habe, verstehe ich das mit dem Antrieb zum Weiterlesen nur zu gut. So ist es mir leider auch ergangen.
Liebe Grüße
Sandra
Huhu liebste Sandra, <3
Löschenja das sind wir wirklich, auch wenn es natürlich traurig ist. Und ja, es ist echt schade, dass uns beiden der Antrieb zum Weiterlesen gefehlt hat.
Liebe Grüße,
Ally
Hallo Ally,
AntwortenLöschenich finde deine Rezension voll super. Du hast wirklich versucht es so positiv wie möglich zu formulieren :-), obwohl dir viele Dinge nicht zugesagt haben. Ich bin weiterhin skeptisch, ob ich das Buch lesen sollte. Mal sehen.
Viele Grüße
Andrea
Hallo Andrea,
Löschenich danke dir sehr für das liebe Kompliment. Ich mag es gar nicht, über ein Buch her zuziehen, selbst wenn es einige Aspekte gab, die ich nicht so gerne mochte. Und es hat ja auch so viel Potential! Ich kann aber natürlich verstehen, dass du skeptisch bist.
Viele Grüße,
Ally
Hallo Prinzessin <3,
AntwortenLöschenbei diesem Buch sind wir zu 100% einer Meinung. Die Idee gefällt mir noch immer, aber leider hapert es etwas an der Umsetzung, wobei mir das Ende richtig gut gefallen hat.
Drück dich, Küsschen,
Uwe
Hallo Schnuffi, <3
Löschenja das sind wir, auch wenn es schön wäre, wenn es eine andere Meinung wäre. Mir gefällt die Idee natürlich auch immer noch und das Setting ist einfach traumhaft. Das Ende fand ich auch richtig schön.
Drück dich, Küsschen,
Ally
Guten Abend meine liebste Ally,
AntwortenLöschendeine Rezension ist schön formuliert obwohl man merkt, dass das Buch nicht ganz sooooo gut war.
Schade, wenn das Potenzial nicht ganz ausgereizt wurde.
Danke für die Vorstellung!
Liebe Grüße und vielen Dank für Deine vielen lieben Kommentare unter meinen Beiträgen :-)
Fühl Dich ganz lieb umarmt ♥
Deine Andrea
Ebenfalls guten Abend meine liebste Andrea,
Löschenich danke dir sehr! Und ja, es ist echt schade dass es so ist. Denn das Setting und die Idee an sich, sind so schön.
Sehr gerne, ich freue mich auch immer total über deine lieben Kommentare :-*
Fühl dich auch lieb und feste umarmt, <3
deine Ally
Hallöchen meine liebste Ally <3,
AntwortenLöschenich durfte dich beim Lesen dieses Buches ja schon ein wenig begleiten und die Idee klingt tatsächlich absolut zauberhaft. Ach es ist immer so schade, wenn man als Leser das Potenzial sieht, es aber nicht ausgeschöpft wird. Da drücke ich dir die Daumen, dass dir die Folgebände mehr gefallen bzw. die Figuren mehr zusagen. Aber darüber haben wir schon ab und an gesprochen, die Protas bilden eben eine wichtige Basis einer Geschichte.
Ich danke dir trotzdem wie immer für deine wundervolle Rezi. Deine Kritikpunkte kann ich absolut nachvollziehen, da bleibt nur zu hoffen, dass die Autorin in Band 2 auch angekommen ist.
Ich drück dich ganz fest,
deine Cata
Hallöchen meine liebste Cata, <3
Löschenja, die Idee ist auch wirklich zauberhaft. Und ja, es ist einfach sooo schade, da das Potential so groß und das Setting so wunderschön ist. Ich bin noch nicht sicher, ob ich wirklich weiter lesen werde, auch wenn gerade das Ende echt neugierig auf Band 2 macht. Die Protas und die Beziehung zu ihnen, ist für mich beim Lesen extrem wichtig.
Ich danke dir auch wie immer sehr :)
Ich drücke dich auch ganz fest,
deine Ally