Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Ursula Poznanski - Thalamus - Rezension

https://www.loewe-verlag.de/titel-1-1/thalamus-8866/

Verlag: Loewe
Klappbroschur
ISBN: 978-3-7855-8614-3
Seiten: 446
Preis: 16,95 €
Übersetzung: -
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Der siebzehnjährige Timo erwacht nach einem Unfall und einer Narbe an seiner Schädeldecke. Er kann zwar klar denken, doch seine Motorik wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem kann er sich nicht mehr artikulieren, er stößt nur noch an ein Tier erinnernde Laute aus. Aus diesem Grund wird Timo in das Rehabilitationszentrum Marktwaldhof geschickt, dessen Heilungsquote außerordentlich hoch ist. 

Der Teenager kommt in dem weit abgelegenen Zentrum bald gut zurecht. Von seinem unbändigen Willen, schnell zu genesen angetrieben, ist er meist optimistisch und findet mit seiner offenen Art auch rasch Freunde, die oft ähnliche Schicksale wie das Seine erlitten haben. 

Doch in der Nacht gehen in Markwaldhof seltsame Dinge vor sich. Sein im Wachkoma liegender Bettnachbar Magnus steht plötzlich auf und auch Timo fühlt sich nachts stärker, kann sich ohne Rollstuhl und Krücken bewegen. Dieses Phänomen beobachtet er auch bei den anderen Patienten, doch leider gelingt es ihm auf Grund seiner fehlenden Sprache lange nicht, sich den Anderen mitzuteilen. Die Ärzte und auch das Pflegepersonal scheinen von den Vorkommnissen nichts mitzubekommen, sodass Timo zunächst an sich und seiner korrekten Wahrnehmung zweifelt. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, als ein Patient stirbt und es auch anderen, bereits beinahe Geheilten, zusehends schlechter geht. 


Als großer Fan von Ursula Poznanskis Geschichten und ihrem wundervollen Schreibstil, war für mich natürlich sofort klar, dass ich auch ihr neuestes Werk „Thalamus“ unbedingt und auch schnellstmöglich lesen muss. Der Einstieg fiel mir gewohnt leicht und so erlebte ich mit Protagonist Timo nicht nur seinen schweren Motorradunfall, sondern auch die schwierigen Stunden nach seiner Operation hautnah mit. Timo hat großes Glück, er erholt sich langsam, aber stetig. Da er ein Schädelhirntrauma erlitten hat, sind sowohl seine Motorik als auch sein Sprachvermögen stark in Mitleidenschaft gezogen, wodurch er einen Platz im begehrten Rehabilitationszentrum Markwaldhof bekommt. Die Kurklinik ist für ihre hohe Heilungsquote bekannt und so ist Timo voller Hoffnung, dass er bald wieder gehen und vor allem auch wieder sprechen kann. Bereits nach kürzester Zeit, macht Timo große Fortschritte, sodass er sich zunächst per Rollstuhl und nach einigen Tagen sogar per Krücken fortbewegen kann. Nur sein Sprachzentrum lässt ihn nach wie vor im Stich, sodass nur unverständliche Worte aus seinem Mund kommen, wenn er versucht zu sprechen. Dies frustriert Timo sehr, doch er findet schnell Freunde und Gleichgesinnte, sodass er sich bald nicht mehr alleine fühlt und verbissen an seiner Genesung arbeitet. 

Eines Nachts beobachtet Timo, wie sein im Wachkoma liegender Bettnachbar, dieses verlässt und sogar mit ihm spricht. Zunächst denkt Timo, dass er halluziniert, was nach schweren Hirnverletzungen keine Seltenheit ist. Doch als Timo Magnus des Öfteren dabei zusieht, wie dieser des Nachts herumspaziert, während er sich tagsüber nicht mehr bewegen kann, wird ihm klar, dass etwas ganz und gar nicht stimmt bzw. mit rechten Dingen zugeht. Zusätzlich zu Maguns Ausflügen gesellen sich diverse Schlafwandelattacken der anderen Patienten und auch von ihm selbst hinzu, was ebenfalls äußerst merkwürdig ist. Zusätzlich dazu beginnt Timo in seinem Kopf eine Stimme zu hören, die ihm Dinge erzählt, die er gar nicht wissen kann. Als plötzlich ein als beinahe geheilter Patient stirbt, verstärkt Timo seine Recherchebemühungen noch und versucht seinen Freunden, ganz ohne Sprache oder Schreibmöglichkeiten, klarzumachen, was vor sich geht. Im weiteren Verlauf werden auch die Anderen misstrauisch und so versuchen die Teenager gemeinsam das Rätsel zu lösen. Dabei stoßen sie auf sehr interessante und zugleich schockierende Wahrheiten. 

Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Dies lag zum einen an der spannenden und mysteriösen Handlung und zum anderen an dem genial gewählten Setting der Rehaklinik Markwaldhof. Das Zentrum liegt weit abgelegen von anderen Häusern, umgeben von einem Wald, im buchstäblichen Nirgendwo. Gebannt verfolgte ich Timos Bemühungen und rätselte mit ihm, was es mit den vorwiegend nächtlichen Aktivitäten der Patienten und deren plötzlicher Agilität auf sich hat, die am Tag viel weniger, bis gar nicht mehr vorhanden ist. Außerdem war ich extrem gespannt darauf zu erfahren, warum Timo so plötzlich diese Stimme hört und wie dies mit den restlichen seltsamen Geschehnissen zusammenpasst. Mir hat es auch sehr gut gefallen, wie sich Timo zunächst mit Carl und schließlich auch mit den Mädels Mona, Valerie und Tamara sowie Georg anfreundet und wie auch der dreizehnjährige Jakob ein wichtiger Verbündeter und Helfer wird. Ich konnte sofort eine Bindung zu Timo aufbauen und seine Ängste und Sorgen vollkommen nachvollziehen. Seine anfängliche Hilflosigkeit, die vor allem durch das fehlende Sprachvermögen sowie die immensen Schwierigkeiten beim Schreiben, welches ihm kaum bis gar nicht gelingt, herrührten, bescherten mir regelmäßig einen dicken Klos im Hals. Umso bewundernswerter ist es, dass Timo nicht aufgibt und abgesehen von kleinen Rückschlägen, verbissen kämpft. Auch die anderen Charaktere, allen voran Carl und Mona habe ich ins Herz geschlossen. Wie gewohnt sind alle Personen absolut authentisch und tiefgründig, was mir besonders wichtig ist. Ein Teil des Ärztetrupps hingegen war mir suspekt, definitiv zurecht!

Ich liebe es, wie Ursula Poznanski ein aktuelles Thema, das uns in naher Zukunft tatsächlich beschäftigen könnte, und welches bereits erforscht wird, in ihren Geschichten verwebt, wie sie ihre Fantasie spielen lässt und wie dadurch eine mitreißende und fesselnde Story entsteht, die es so oder zumindest in der Art, bald tatsächlich geben könnte. Denn dadurch entwickelt sich schnell eine packende und bedrohliche Atmosphäre, die mir mehr als einmal eine Gänsehaut beschert und meine Nerven strapaziert hat. Außerdem fand ich es extrem gut, wie die Autorin die medizinischen Dinge erklärt hat, sodass sie auch ein Laie, wie ich, verstehen und die Prozesse auch nachvollziehen konnte. 

Immer wieder hatte ich Ahnungen, die sich ab und an sogar als richtig erwiesen. Mit anderen Dingen hatte ich so gar nicht gerechnet! Ursula Poznanski schafft es immer wieder mich mit ihren Geschichten und den darin vorhandenen Ereignissen in die Irre zu führen, ein weiterer Pluspunkt für ihre Bücher und ihre Genialität. Ich hätte mir noch ein wenig mehr Grusel - und Schockmomente gewünscht. Ich bin mit dem Ende und der letztendlichen Auflösung aber sehr zufrieden.


Wie nicht anders zu erwarten war, hat mich Ursula Poznanski mit ihrem Roman "Thalamus" sehr begeistern können. Das Thema ist erneut genial gewählt und das Setting dafür einfach perfekt. Gleich zu Beginn erfasste mich eine Grundspannung, die durchweg erhalten blieb. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, gemeinsam mit Timo und seinen Freunden die mysteriösen Vorkommnisse und Rätsel zu lösen, die sich tief hinter den Mauern von Markwaldhof verbergen. 

knappe 5/5 Flügeln für Timo und seine Genesungsabenteuer!





Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.



8 Kommentare:

  1. Hallo liebe Ally,

    die Handlung hört sich sehr geheimnisvoll an und ich finde es toll, wenn man miträtseln und sich überraschen lassen kann!

    Liebe Grüße
    Desiree

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    1. Hallo liebe Desiree,

      die Handlung ist auch toll, es macht einfach mega Spaß die Geschichte zu lesen :). Und das miträtseln ist wirklich super.

      Liebe Grüße,
      Ally

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  2. Huhu Allylein, <3

    schön das dir auch der neueste Poznanski so gut gefallen hat! Ich habe bisher zwei sehr unterschiedliche Erfahrungen mit der Autorin gemacht und daher bisher nicht wieder zu einem Buch von ihr gegriffen. Erebos fand ich absolut genial, Saeculum hat mir leider gar nicht gefallen.
    Aber ihre Trilogie subbt zumindest noch bei mir und die soll ja richtig gut sein. :-)

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Huhu Sandra-Schatz, <3

      ich mag Ursulas Erzählstil soooo gerne und ihre Idee sind immer toll! Mit der Eleria-Trilogie machst du definitiv nichts falsch, die Dystopie ist großartig. Da bin ich ziemlich sicher, dass sie auch dir gefallen wird.

      Liebe Grüße,
      Ally

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  3. Guten Morgen Prinzessin <3,

    deine Rezi macht mich sehr neugierig und wie du ja weißt, mag ich Ursulas Ideen und ihren Schreibstil ebenfalls sehr gerne ^^

    Ich freue mich schon sehr aufs Lesen und es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, bis es ebenfalls bei mir eingezogen sein wird.

    Drück dich, Küsschen,
    Uwe

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    1. Huhu Schnuffi, <3

      dir wird das Buch auch 100%-ig gefallen :). Ich lese Ursulas Worte extrem gerne, egal um welche Geschichte es geht. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt, was du zur Idee etc. sagen wirst.

      Drück dich, Küsschen,
      Ally

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  4. Huhu mein allerliebster Ally-Schatz <3,

    meine Kommentarflut geht munter weiter :D aber so im Verzug war ich echt ewig nicht mehr :o

    Ich habe deine Rezi jetzt nur überflogen, weil ich - wie du ja weißt - das Buch mit möglichst wenig Hintergrundinfos lesen will. Allerdings hast du mich so neugierig gemacht, dass ich doch den letzten Teil der Rezi etwas genauer gelesen habe :D

    Dass ich ebenso Ursulas Bücher liebe, weißt du ja, da fällt mir übrigens ein, ich sollte echt mal die Eleria-Trilogie weiterlesen. Und in den letzten Jahren sind so viele neue Romane u. a. dieser hier oder "Aquila" erschienen, die ich unbedingt lesen will. Allein das Cover sieht mega stark aus und auch dass was du geschrieben hast, hat mich sehr angefixt.

    So wer schenkt mir Lesezeit? Jemand freiwillig? Nein? Schade :D

    Ich drück dich ganz fest und danke dir für deine Rezi <3,
    deine Cata

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    1. Huhu mein allerliebster Cata-Schatz, <3

      es macht wirklich nichts, dass du in Verzug bist. Auf deine Meinung zu "Thalamus" bin ich echt gespannt, ich fand es, wie du ja weißt, toll. "Aquila" finde ich allerdings noch genialer :) und die "Eleria-Trilogie" sind meine absoluten Lieblingsbücher von Ursula. Ich freue mich immer, wenn ich dich anfixen kann. ;)

      Wenn du jemanden gefunden hast, der dir Lesezeit schenkt, sag Bescheid ;)

      Ich drücke ich auch ganz feste und danke dir ebenso,
      deine Ally :-*

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich sehr über einen Kommentar freuen.


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