Verlag: Magellan
Hardcover
ISBN: 978-3-7348-4717-2
Seiten: 364
Preis: 15,00 €
Übersetzung: Jessika Komina und Sandra Knuffinke
Als Beas Freundin Sammie nach den Sommerferien plötzlich nichts mehr von ihr wissen will, kein Wort mehr mit ihr spricht, und nur noch mit den anderen Mädels Zeit verbringt, fühlt sie sich einsam und unsichtbar. Ihre Eltern erwarten ein Baby und sind ansonsten ziemlich stark in ihre künstlerischen Berufe eingebunden. Bea, die schon seit Jahren Gedichte schreibt und dadurch ihre Gefühle verarbeitet, versteckt eines, das mit unsichtbarer Tinte geschrieben ist, in einer Mauerspalte. Eines Tages beginnt ihr jemand zu antworten, was sie unheimlich glücklich macht. Außerdem lernt sie Will kennen, der vollkommen von Labyrinthen fasziniert ist und unbedingt eines betreten möchte, dass sich im Privatbesitz eines sehr reichen Geschäftsmannes befindet. Bea nimmt all ihren Mut zusammen um Will zu helfen, seinen Traum zu verwirklichen. Gleichzeitig sucht sie immer noch nach dem geheimnisvollen Briefeschreiber. Denn durch ihn und Will, wird Bea immer deutlicher bewusst, dass man sich selbst treu bleiben und trotzdem gemocht werden und neue Freunde finden kann.
Von der Autorin Kat Yeh habe ich bereits „Kirschen im
Schnee“ gelesen, das für mich ein absolutes Highlight war. Umso mehr habe ich
mich auf „Mein Weg aus unsichtbarer Tinte“ gefreut. Auch dieses Buch ist
definitiv besonders und anders. Als Bea nach den Sommerferien, die sie mit
ihren Eltern und weiteren Verwandten in Taiwan verbracht hat, zurückkommt, hat
sich vieles verändert. Ihre beste Freundin Sammie spricht plötzlich nicht mehr
mit ihr, behandelt sie wie Luft und auch der Rest ihrer Clique, hat sich von
ihr abgewandt. Ihre Eltern, beide Künstler, sind beruflich sehr eingespannt und
erwarten außerdem ein Baby. Bea fühlt sich alleine gelassen und unsichtbar! Um
ihre Gefühle zu verarbeiten, schreibt sie seit Jahren Gedichte. Diese versteckt
sie seit neuestem in einer Mauerspalte, da dieser Platz für sie sehr tröstlich
ist. Eines Tages erhält Bea plötzlich Antworten auf ihre schönen Zeilen und
somit auf ihr Innerstes, die ihr Herz vor Freude höherschlagen lassen. Doch
nicht nur dieser geheimnisvolle Freund hilft ihr durch die schwierige Zeit,
auch Will, ein Junge in ihrem Alter, verbringt nun die Mittagspausen mit ihr.
Je näher Bea diesen außergewöhnlichen Jungen kennenlernt, umso mehr versteht
sie ihn und seine Art zu denken. Will ist extrem begeistert von Labyrinthen,
daher ist es sein oberstes Ziel, ein im Privatbesitz stehendes, zu
besichtigen. Bea hilft Will bei der Recherche, die beiden stürzen sich
gemeinsam in dieses nicht ganz ungefährliche Abenteuer.
Auf sehr einfühlsame Weise beschreibt die Autorin Beas
Situation. So ziemlich jeder hat es sicher schon einmal erlebt, dass sich eine
gute Freundin oder ein guter Freund, ohne ersichtlichen Grund plötzlich von
einem abwendet und man sich dadurch sehr einsam und alleingelassen fühlt.
Genauso ergeht es Bea, die sich vor Kummer am liebsten tatsächlich unsichtbar
machen würde. Sie will nicht mehr auffallen oder gar peinlich wirken, daher
versteckt sie sich gerne. Anstatt mit ihren sehr liebevollen, aber vollkommen
eingespannten Eltern zu reden, verkriecht sich Bea, findet aber zum Glück Trost
in ihren Gedichten und in den Menschen, die sie dadurch, auch über Umwege,
kennenlernt. In jeder Buchzeile steckt eine wunderbare Botschaft nach der
anderen. Denn Bea merkt mit der Zeit, dass sie eben doch wahrgenommen wird,
dass es Menschen gibt, die sie gerne haben, genauso wie sie ist. Bea lernt, dass sie sich nicht verändern und verbiegen muss, um wirklich
gemocht zu werden. Durch diesen Prozess begleitet der Leser Bea und durchlebt
mit ihr die unterschiedlichsten Emotionen. Dadurch fühlte auch ich sehr
intensiv mit der jungen Protagonistin mit. Denn durch Beas besondere Art, zieht
sie Personen, die ebenfalls besonders und anders sind, an.
Und auch wenn Bea viele unschöne und zum Teil auch grausame
Dinge erlebt, ist dieses Buch dennoch ein Wohlfühlbuch, weil es in erster Linie
bestärkt und unterstützt. Vor allem den jungen, aber auch älteren Lesern
wird aufgezeigt, wie wichtig es ist, sich etwas zu trauen, auf andere zuzugehen
und vor allem auch an sich selbst und an die eigenen Träume zu glauben. Jeder
Mensch verliert im Laufe seines Lebens Freunde und wichtige Bezugspersonen.
Doch meist dann, wenn man dies überhaupt nicht erwartet, tauchen neue,
wundervolle Menschen auf, die zu Freunden werden und unheimlich bereichern. Es
ist nicht immer leicht, andere ziehen – und los - zulassen, aber dennoch ist dies
oft einfach nötig, vor allem dann, wenn besagte Person(en) einem nicht mehr
gut tun. All dies wird auch Bea nur allzu deutlich bewusst. Je weiter die
Geschichte voranschreitet, umso mehr Hoffnungsschimmer durchdringen die zu
Beginn etwas düstere und traurige Stimmung, auch das hat mir richtig gut
gefallen, da es sehr passend ist.
Zu diesen Aspekten kommt noch hinzu, dass der Leser
gemeinsam mit Bea rätseln darf, wer der geheimnisvolle Briefeschreiber ist.
Außerdem nimmt das Projekt „Labyrinth“ einen sehr großen Raum in der Story ein.
Um dieses ranken sich die kleineren Handlungsstränge, die am Ende ein
wundervolles Ganzes ergeben. Mit jedem geschriebenen Wort, hielt mich Autorin
Kat Yeh mehr in ihrer intensiven Geschichte gefangen. Der Schreibstil ist sehr
aussagekräftig und voller Gefühl, was vor allem auch durch Beas Gedichte und
die Liebe zum geschriebenen Wort, gut zur Geltung kommt und noch mehr
hervorgehoben wird. Die Charaktere in diesem Buch, sind alle durchweg authentisch,
allen voran auch der Listenliebende Will, den ich durch sein Anderssein und
seine Eigenarten, extrem gerne mochte. Ebenso großartig sind Jamie und Briggs,
die im Laufe der Zeit ebenfalls wichtig für Bea werden. Beas Eltern sind alles
andere als typische Eltern. Ihre Tochter ist oft auf sich alleine gestellt und
somit bereits ziemlich selbstständig. Sie lassen Bea ihre Entscheidungen auch
oft alleine treffen und gewähren ihr auch gerne einen Tag Auszeit von der
Schule, wenn sie diesen braucht. Oft schweben die beiden regelrecht in ihrer
Künstlersphäre, aber dennoch lieben sie ihre Tochter abgrundtief und gehen
unheimlich liebevoll mit ihr um. Beas frühere beste Freundin und ihre Ex-Clique
werden bis zum Schluss, als man ihre vollständigen Namen erfährt, nur mit S, L,
L und A betitelt. Dies ist natürlich von der Autorin so gewollt und
beabsichtigt. Die Intention dahinter, finde ich sehr gelungen. Auch wenn sie
nicht direkt erklärt wird, bin ich mir ziemlich sicher, warum dies so ist. Ein
weiteres Detail, dass diesen Roman einzigartig macht.
Auch Bea ist absolut speziell und wirkt auf viele dadurch
zunächst seltsam, doch sie ist definitiv schlauer als viele ihrer
Altersgenossen, sie nimmt die Welt und die darin enthaltenen Wunder viel
intensiver wahr, einfach dadurch, dass sie hin - und nicht weg sieht. Beas Humor
ist toll und ich liebe ihre Gedankengänge und ihre kreative Ader. Bea wächst
mit jeder Herausforderung, jeder neuen Aufgabe und mit jedem neuen Tag. Umso
mehr Vertrauen Bea wieder in sich, die Anderen und in ihre Umwelt bekommt, desto
„sichtbarer“ und „größer“ wird sie wieder. Sie lernt, wie wichtig zuhören und
richtiges hinhören ist. Bea beschreitet ihren Lebenspfad, auch wenn dieser oft
verwinkelt und verwurzelt ist.
Somit ist auch das Ende bezaubernd, berührend und absolut
glücklich machend.
„Mein Weg aus unsichtbarer Tinte“ von Kat Yeh ist eine Hommage an alle Außenseiter und Menschen, die nicht der Norm entsprechen und somit gegen den Strom schwimmen. Dieses Buch steckt voller großartiger Botschaften und jeder Menge Gefühl und kämpft gegen Mobbing und die Ausgrenzung jeglicher Art an. Es zeigt auf, dass es irgendwo immer Menschen gibt, die zu einem stehen, die einen unterstützen und lieben.
Sehr gute 4/5 Flügeln für Bea und Co.!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In
meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung
zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr
erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie
eventuell auch zu weiteren Romanen.
Hey meine liebe Ally, <3
AntwortenLöschendas klingt mal wieder nach einem wunderschönen Buch aus dem Hause Magellan. Ich weiß noch ganz genau wie begeistert Laura und du von "Kirschen im Schnee" waren und es freut mich, dass auch dieses zweite Buch der Autorin einen Platz in deinem Herzen gefunden hat.
An den Magellanbüchern liebe ich ja, dass sie immer wieder wichtige Themen aufgreifen und verarbeiten. Auch hier scheint es viele wichtige Botschaften zu geben und das Thema Mobbing ist ja immer aktuell.
Liebe Grüße
Sandra
Huhu meine liebe Sandra, <3
Löschendas ist es definitiv :). Der Magellan Verlag ist einfach so großartig! "Kirschen im Schnee" ist unfassbar toll und so tiefgründig, was man so gar nicht denken würde. „Mein Weg aus unsichtbarer Tinte“ hat definitiv auch einen Platz in meinem Herzen, da hast du recht. Ich freue mich auch sehr auf weitere Bücher der Autorin.
Und da kann ich dir nur zustimmen, die Themen in den Magellan Büchern sind immer sehr besonders und die Botschaften unglaublich wichtig.
Liebe Grüße,
Ally
Hi liebe Ally,
AntwortenLöschenentschuldige, dass ich nicht so oft vorbei schaue, wie ich möchte. Das Buch klingt wunderbar und tatsächlich nach etwas ganz Besonderem. Ich finde es beeindruckend, wie selbstständig Bea anscheinend ist, aber ich verstehe auch, dass sie sich vor allem von ihrer Freundin allein gelassen fühlt. Mit dem Stichwort "Wohlfühlbuch" hast du mich dann endgültig gekriegt ;-D
Liebe Grüße
Desiree
Hi liebe Desi,
Löschendu bist ja so ein Herzi, du musst dich doch nicht entschuldigen, mir geht es ja leider genauso. Aber es ist doch schön, dass wir es trotzdem immer wieder schaffen. Das Buch und die Charaktere sind wirklich besonders. Bea ist sehr selbstständig und trotzdem vermisst sie ihre Eltern in der Zeit in der es ihr nicht gut geht. Dadurch lernt sie aber auch, wie wichtig es ist zu reden und auszusprechen was man fühlt. Und apropos fühlen, es ist echt ein "Wohlfühlbuch". Schön, dass ich dich überzeugen konnte.
Liebe Grüße,
Ally
Hallo Prinzessin <3,
AntwortenLöscheneine schöne Rezension und die hier behandelten Thematiken sind leider nach wie vor aktuell. Aber es ist schön zu lesen, dass Bea neue Freunde findet, die zu ihr stehen und ihr Halt geben. Das Verhalten ihrer Eltern kann ich leider nicht ganz nachvollziehen, da sie ihrer gegenüber ebenfalls eine Verantwortung haben, selbst wenn die Mutter schwanger ist und beide beruflich sehr viel zu tun haben.
Es freut mich, dass dir das Buch so gut gefallen hat.
Drück dich, liebe Grüße,
Uwe
Hallo Schnuffi, <3
Löschenvielen Dank und ja das sind sie, und werden es auch leider immer bleiben, um so wichtiger sind Bücher darüber, die wach rütteln und aufmerksam machen. Die Eltern leben so ein bisschen in ihrer Welt, aber sie lieben ihr Kind sehr. Und auch wenn ich die beiden nicht immer verstehen konnte, mochte ich sie dennoch.
Drück dich, liebe Grüße,
Ally
Huhu mein liebster Ally-Schatz <3,
AntwortenLöschenich durfte dich ja während des Lesens ein wenig begleiten und schon da hast du mich mit der Geschichte angefixt. Und jetzt wo ich deine Rezi lese, glaub ich, dass dies ebenfalls eine Geschichte für mich wird. Danke dafür! Bea klingt wirklich sehr außergewöhnlich und die Idee mit den Gedichten erinnert mich ein wenig an "Briefe an Julia" falls du den Film kennst. Der nebenbei bemerkt echt schön ist. Von daher werde ich mir das Buch genauer anschauen.
Danke für deine schöne Rezi!
Ich drück dich,
deine Cata
Huhu mein liebster Cata-Schatz, <3
Löschenja, das durftest du und es freut mich, dass ich dich anfixen konnte. Die Geschichte ich auf jeden Fall etwas für dich, wie die meisten Magellan-Bücher! Bea ist wirklich toll und besonders und ja, "Briefe für Julia" ist wunderschön <3.
Ich danke dir für deinen lieben Kommentar!
Ich drücke dich auch,
deine Ally