H.O.M.E. - Die Mission - Eva Siegmund - Rezension

Verlag: cbt

Klappbroschur

ISBN: 978-3-570-31231-5

Seiten: 434

Preis: 13,00 €

Übersetzung: - 

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Zoë, ein Teil ihrer Crew sowie Kip und Tom wurden auf die Mission geschickt, auf die die Schüler der Akademie über so viele Jahre vorbereitet wurden. Doch Zoë kann sich nicht auf ihren Einsatz freuen, denn sie weiß inzwischen nur allzu genau über die Machenschaften und Motive ihrer Ausbilder Bescheid. Um ihre Crewmitglieder nicht in Gefahr zu bringen und zu demotivieren, zieht sie diese nicht ins Vertrauen. Nur Kip und Tom, die Zoë während ihrer Zeit in Berlin beigestanden haben, kennen alle Hintergründe. Am Zielort angekommen, erwarten die Jugendlichen einige Komplikationen, sodass sie zunächst vollauf damit beschäftigt sind, die ihnen auferlegten Aufgaben zu erfüllen. Doch dann geschieht etwas, dass alles verändert.

 Nach dem spannenden Ende des ersten Bandes, konnte ich es kaum erwarten, die Fortsetzung und gleichzeitig das Finale der „H.O.M.E. – Dilogie“, „Die Mission“ von Eva Siegmund zu lesen. Der Folgeband geht für uns Leser quasi nahtlos weiter, auch wenn für die Akademieschüler und ihre beiden Begleiter eine bedeutend längere Zeit verstrichen ist. Als Zoë und ihre Crew, sowie Kip und Tom endlich am Zielort ankommen, hat vor allem Zoë bereits einige nervenaufreibende Tage hinter sich. Nichtsdestotrotz führt sie ihre Mitglieder an die neue Umgebung und ihren zu erfüllenden Auftrag heran. Zoë verschweigt ihren Mitschülern die wahren Machenschaften ihrer Ausbilder, damit diese auch weiterhin hochmotiviert und keiner unmittelbaren Gefahr ausgesetzt sind. Die Crew fühlt sich auch sichtlich wohl in ihrer neuen Umgebung. Für sie alle gibt es viel zu erforschen und zu entdecken, so sind zu Beginn auch alle mit großem Eifer bei der Sache, auch wenn es ab und an zu Reibereien kommt. Für Zoë ist die Situation deutlich schwieriger, da sich ihr Verhältnis zu Jonah, nach ihrer Zeit in Berlin, deutlich verändert hat. Denn nun gibt es Kip, dem sie nach wie vor Gefühle entgegenbringt, die dieser auch erwidert. Zoë braucht Kip in mehrerlei Hinsicht, da es für sie unmöglich ist, die komplette Last dieser Mammut-Aufgabe alleine zu tragen. Doch dann verändert ein einschneidendes Ereignis, die für die Menschheit so wichtige Mission, unwiderruflich.

Das Setting des zweiten Bandes hat mir unglaublich gut gefallen, da es so komplett anders wie im ersten Teil ist, sehr faszinierend. Vor allem die hochsommerlichen Temperaturen und die ausufernde Flora haben es mir definitiv angetan. Gemeinsam mit Zoë und den anderen, erkundete ich gebannt die Umgebung. Zoë, die alle Hintergründe der Mission kennt, tat mir schon während der Reise leid, denn auf ihr lastet eine große Verantwortung, die sie kaum bis gar nicht teilt bzw. teilen kann. Umso schöner war es natürlich, dass Tom und vor allem Kip, die Akademieschüler begleiten „durften“. Vor allem Kip mit seiner ruhigen Art und seinem starken Wesen, ist Zoë eine absolute Stütze bei der Bewältigung all der Anforderungen, die an sie gestellt werden. Zwischen Jonah und Zoë ist die Lage verständlicherweise angespannt. Zum einen natürlich durch Zoës längere Abwesenheit, wegen Kip und durch die neue Umgebung, die auch vieles in ein anderes Licht rückt. Die Dosis an Liebe ist perfekt, denn es gibt einige wirklich schöne und gefühlvolle Augenblicke, dennoch stehen diese nie im Mittelpunk.  

In ihrer Rolle als Kapitän, muss Zoë alle Missionsteilnehmer motivieren, die zahlreichen Fragen beantworten und ihre Crew in allen Lebenslagen zur Seite stehen. Drei neue Charaktere sowie einige Tierarten, sorgen ebenfalls für frischen Wind. 

Durch all diese Komponenten war die Geschichte zu keiner Zeit langweilig, dennoch hätte ich mir noch mehr Action gewünscht. Auch wenn durchaus viel passiert, was mir wiederum gut gefallen hat. Zoë wird von ihren "Chefs" bzw. durch deren technische Mittel akribisch überwacht. Wenn sie und ihre Gruppe die Aufgaben nicht im vorgesehenen Zeitrahmen erledigen, werden sie bestraft. Dieser Aspekt sorgt durchaus für Nervenkitzel. 

Die Geschichte wird erneut hauptsächlich aus der Sicht von Zoë erzählt, dadurch hatte ich wieder einen ziemlich guten Bezug zu ihr, konnte ihre Gefühle absolut nachvollziehen und ihre Entscheidungen verstehen. Zwischendurch kommentiert Jonah anhand von Logbucheinträgen die Geschehnisse, was definitiv interessant ist. Außerdem gibt es die, von Teil eins bekannten Sequenzen der Drahtzieher, sodass die Leser wieder rundum informiert werden.  

Eva Siegmunds Schreibstil ist gewohnt großartig und gefühlvoll. Sie erzählt wunderbar mitreißend und so, dass man sich alles schön bildlich vorstellen kann. Auch alle ihre Charaktere sind tiefgründig und wirken dadurch authentisch und sehr menschlich. Von den meisten erfährt man allerdings nur sehr wenig, was mich aber nicht gestört hat, da natürlich die Hauptpersonen im Fokus stehen. Ich konnte mit allen, ganz besonders mit Protagonistin Zoë mitfühlen, was für mich sehr wichtig ist.

Ganz besonders toll finde ich auch, dass der erste Band, der hauptsächlich in Berlin spielt, sich sehr vom zweiten abhebt. In Berlin herrscht Wasserknappheit und die Menschen stehen vor einem unausweichlich scheinenden Krieg. In Band zwei ist bereits die Umgebung eine vollkommen andere, ebenso das Equipment, es ist allgemein Techniklastiger, was ich richtig genial fand. Dieser Folgeteil ist zudem mystischer, geheimnisvoller und gespickt mit kleinen Anteilen von Science-Fiction-Elementen, was das Dystopie-Feeling deutlich verstärkt. Eva Siegmund erhebt erneut den imaginären Zeigefinger und macht deutlich, wie wichtig es ist, verantwortungsvoll mit der Erde und deren Ressourcen umzugehen.

Umso weiter die Story voranschreitet, umso mehr spitzt sich auch die Lage zu, es wird temporeicher, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Das „eigentliche“ Ende lies mich mehr als zufrieden zurück, denn dieses ist absolut stimmig und wirklich schön. Leider gibt es danach noch ein weiteres Kapitel, dass die komplette Reihe in ein anderes Licht rückt. Natürlich sorgt gerade dieses absolut für Überraschung, aber dennoch nimmt es dem großen Ganzen das Besondere und Einzigartige. Denn dass, was die Autorin darin thematisiert, gibt es bereits in so vielen anderen Büchern. Natürlich ist diese Materie cool und erschreckend zugleich, aber an das „erste“ Ende und an alles was die Reihe so großartig gemacht hat, kommt das tatsächliche definitiv nicht heran. Sehr schade, dass die Autorin sich letztendlich dafür entschieden hat, denn der vorläufige Schluss war absolut rund und toll gelöst.

 „H.O.M.E. – Die Mission“ von Eva Siegmund ist ein rundum gelungener und interessanter Finalband, welcher in einer faszinierenden, besonderen Welt spielt und somit im krassen Gegenteil zum Setting des ersten Bandes steht. Zoë und ihre Crew müssen viele Herausforderungen meistern, die vor allem sie an ihre Grenzen bringt. Ein einschneidendes Ereignis sorgt für einen spannenden Wendepunkt, den das Ende leider wieder in ein völlig anderes Licht rückt!

4/5 Flügeln für das Finale!!!  

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