Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company - Corinna Gieseler - Rezension

Verlag: Hummelburgverlag

Hardcover

ISBN: 978-3-7478-0003-4

Seiten: 279

Preis: 16,99 €

Übersetzung: - 

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Freda ist vollkommen perplex, als sie einen Anruf für ihren Kater Mr. Livingstone entgegen nimmt, und sich daraufhin bereits kurze Zeit später tatsächlich mit ihm am Nordpol wiederfindet. Dort, mitten in einer wundervollen Winterlandschaft, liegt die Christmas Company, das Großunternehmen des Weihnachtsmanns. Wie jedes Jahr möchten seine Gehilfen die Wünsche der Kinder erfüllen, doch dies ist unmöglich, denn anonyme Computerhacker haben das System lahmgelegt. Zusätzlich dazu, wird die Christmas Company von gruseligen Winterwesen bedroht. Um Weihnachten zu retten, brechen Freda, Mr. Livingstone, Engel Serafin und Kobold Jonker, zu einer Expedition ins ewige Eis auf. 

  
Dieses wunderschöne Cover und die toll klingende Geschichte sowie die Tatsache, dass ich weihnachtliche Bücher unglaublich gerne mag, machten mich sehr neugierig auf „Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company“ von Corinna Gieseler, welches im noch jungen Hummelburgverlag erschienen ist. 

Gleich zu Beginn lernte ich die etwas schüchterne, ruhige Freda kennen, die ihren Ohren kaum trauen kann, als ihr Kater Mr. Livingstone nicht nur einen Anruf bekommt, sondern auch plötzlich mit ihr sprechen kann. Mr. Livingstone wird dringend in der Christmas Company benötigt, denn der Weihnachtsmann braucht seine Hilfe. Mysteriöse Hacker haben den Computer der Company lahmgelegt. Zusätzlich bedrohen auch noch unheimliche Kreaturen das Großunternehmen des Weihnachtsmanns. Um Weihnachten zu retten, schickt der Chef Freda, ihren Kater, Engel Serafin und Kobold Jonker auf eine Mission ins ewige Eis. Die kleine Gruppe wächst nicht nur über sich hinaus, sie muss auch jede Menge Gefahren bestehen. Auf ihrer Reise in die Arktis treffen die Vier auf die unterschiedlichsten Winterwesen und deren Mythen. 

Bereits der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, da mir die ruhige und gemütliche Freda sogleich sympathisch war. Auch ihren plötzlich sprechenden Kater Mr. Livingstone, mochte ich auf Anhieb, auch wenn er zunächst wenig Auskunftsfreudig ist, sodass ihm Freda quasi blindlings in das Abenteuer ihres Lebens folgt. Als das ungleiche Duo in der Christmas Company eintrifft, kam bei mir recht schnell das erste wohlige Weihnachtsgefühl auf, denn das Unternehmen des Weihnachtsmanns sowie dessen Umgebung, wurden von der Autorin ganz wundervoll beschrieben. Durch zahlreiche Bücher und Filme hat sicher jeder seine eigene Vorstellung des Nordpols und vom zu Hause des Weihnachtsmanns, welche sich bei mir recht gut mit der Christmas Company deckt. Sehr überrascht hat mich die Tatsache, dass es nicht nur einen, sondern viele Weihnachtsmänner dort gibt. Sie stammen aus den unterschiedlichsten Ländern, werden daher oft anders benannt, symbolisieren aber dieselbe Figur. Der klassische Weihnachtsmann ist der Chef dieser buntgemischten Bande. Zum Teil sind die Herren auch richtig liebenswürdig und nett, andere hingegen sind grummelig und wirken beinahe ein wenig unheimlich. Auch das hatte ich so definitiv nicht erwartet. Ein bisschen haben mich die Streitigkeiten zwischen ihnen und auch zwischen den Engeln gestört. Ihre Eigenarten hingegen, ließen mich schmunzeln. Auf Grund des Hackerangriffs haben sich alle Vertreter in der Christmas Company versammelt, sodass Freda und Mr. Livingstone auf sie treffen. Der Chef ist sich sicher, dass Freda einen wichtigen Teil dazu beitragen kann, Weihnachten zu retten. So kommt es auch zu der bereits erwähnten Expedition ins ewige Eis. 

Freda wird damit regelrecht überrumpelt, und so startet sie mit ihrer kleinen Truppe sehr widerwillig. Zunächst mag Freda das Engelchen und den Kobold nicht sonderlich gerne, auch das Vertrauen in ihre beiden Begleiter ist nicht gerade groß. Doch je mehr sie zusammen erleben, umso offener und liebevoller sind die beiden magischen Figuren gegenüber dem Kind. So entstehen mit der Zeit auch schöne Freundschaften. Die vier treffen auf ihrem Weg ganz unterschiedliche Weihnachtswesen, wie zum Beispiel die heilige Lucia, Julenisse, den Lord of Misrule, die Gryla, Krampusse, die Befana, die heiligen drei Könige und jede Menge Perchten, die je nach Landes – und Ortzugehörigkeit für bestimmte Legenden und Traditionen stehen. Dies hat mir unheimlich gut gefallen, denn mir waren längst nicht alle bekannt. So lernen und erfahren nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene viel Neues. Die unterschiedlichsten, oft auch vergessenen Weihnachtstraditionen, werden ausführlich beschrieben, daher konnte ich mir diese auch ganz genau vorstellen. Sie sind auch ein wichtiger Bestandteil des Buches. Denn neben der schieren Übermacht des Weihnachtsmanns, sind diese in all den vielen Jahren in den Hintergrund gerückt, auch wenn manche Riten immer noch großen Anklang in der Bevölkerung finden. Das vermittelt die Autorin ihren Lesern auch auf richtig schöne und anschauliche Weise. Vor allem auch den kleinen Lesern wird dadurch begreiflich gemacht, wie es überhaupt zu dem Desaster in der Christmas Company kam, sprich was der Auslöser dafür war. Zusätzlich zu den Winterfiguren, lernen die Leser auch den Umgang mit Schlittenhunden und die besten und wichtigsten Überlebensstrategien bei eisigen Temperaturen kennen. Die Story unterhält nicht nur, sondern bildet und vermittelt auch wichtige Werte wie Freundschaft, den Glauben an sich selbst, Mut, Zusammenhalt und respektvolles Verhalten gegenüber anderen. 

Da die Anzahl der Weihnachtswesen doch recht zahlreich ist, könnte ich mir vorstellen, dass besonders jüngere Leser sich damit ein wenig schwertun. Man muss schon konzentriert lesen, um alles zu verinnerlichen. Ich fand es sehr gelungen, wie Corinna Gieseler all diese Figuren in ihrer Geschichte miteinander verwoben hat. Absolut großartig ist das am Ende beigefügte achtseitige Glossar, dass die Weihnachtsfiguren und deren Bräuche beleuchtet und erklärt. Noch genialer hätte ich es allerdings gefunden, wenn die Autorin auf diese Brauchtümer bereits in der Geschichte eingegangen wäre. So bekämen besonders auch Kinder, einen noch intensiveren Bezug zu den Figuren. Das Buch ist eher energiegeladen und actionreich, eine spannende Szene löst die Nächste ab, was absolut toll ist. Ich persönlich hätte mir allerdings noch mehr der kuscheligen Weihnachtsatmosphäre und Gemütlichkeit gewünscht. Die winterliche, eisige Stimmung hingegen ist richtig gut eingefangen, ich habe trotz der warmen Temperaturen, die während des Lesens noch herrschten, gefröstelt. 

Ein weiterer Pluspunkt sind definitiv die unterschiedlichen Charaktere. Protagonistin Freda mochte ich, wie ja bereits geschrieben, sehr gerne. Aber auch das taffe und kluge Engelchen Serafin und den mutigen Kobold Jonker fand ich toll. Mr. Livingstone ist speziell, das macht ihn aber auch sehr interessant und einzigartig!

Auch der Schreibstil ist schön kindgerecht, aber dennoch auch so, dass Erwachsene die Story gerne lesen. Das Ende ist absolut stimmig und soweit auch abgeschlossen, es könnte theoretisch aber auch eine Fortsetzung geben, worüber ich mich auf jeden Fall sehr freuen würde. Manches kann man erahnen, vieles kam aber nicht nur für Freda, sondern auch für mich überraschend. 

Ein besonderes Lob muss ich noch für die wundervolle Gestaltung aussprechen. Nicht nur das Cover mit seiner Farbgebung und den darauf abgebildeten Figuren ist ein Traum, auch die Innengestaltung ist zauberhaft. Jeden Kapitelanfang ziert nicht nur eine Zahl, sondern zeigt auch einen der zahlreichen Charaktere. 

„Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company“ von Corinna Gieseler vereinen das heutige Weihnachten mit alten Mythen und Ritualen, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Die liebevolle, herzliche Protagonistin Freda und ihre buntgemischte kleine Gruppe, versuchen gemeinsam das beinahe Unmögliche, und wollen Weihnachten für Millionen Menschen auf der ganzen Welt retten. Für alle Weihnachtsliebhaber, egal ob jung oder alt, ist dieses Buch ein bezauberndes Geschenk, um die Wartezeit zu verkürzen und die schönste Zeit des Jahres noch mehr zu genießen. 

Sehr gute 4/5 Flügeln für Freda, Serafin, Jonker, Mr. Livingstone und all die anderen fantastischen Wesen! 

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.