Auf der Suche nach dem Kolibri - Ava Dellaira - Rezension

Verlag: Magellan

Hardcover

ISBN: 978-3-7348-5043-1

Seiten: 395

Preis: 18,00 €

Übersetzung: Jessika Komina und Sandra Knuffinke 

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Marilyn, hat ehrgeizige Pläne für die Zukunft, sie möchte aufs College gehen, studieren und Fotografin werden. Ihre Mutter hätte es allerdings am liebsten, wenn Marilyn eine erfolgreiche und berühmte Schauspielerin wird, so schleppt sie ihre Tochter von einem Casting zum nächsten. Daher kann es Marilyn auch kaum erwarten, dem zu entfliehen und ein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen. Doch als sie James kennenlernt, der mit ihr gemeinsam College – und Zukunftspläne schmiedet, ist sie auch im Hier und Jetzt glücklich, bis die beiden jäh vom Schicksal auseinandergerissen werden. 

Viele Jahre später muss Angie, Marilyns Tochter unbedingt herausfinden, was tatsächlich mit ihrem Vater passiert ist. Laut Marilyn ist dieser bereits vor ihrer Geburt bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Doch es gibt Hinweise darauf, dass Marilyn Angie nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. So macht sich Angie gemeinsam mit ihrem Exfreund Sam auf den Weg nach Los Angeles, um endlich herauszufinden, woher sie kommt und was damals wirklich geschah.

 

„Auf der Suche nach dem Kolibri“ von Ava Dellaira hat mich sofort sehr angesprochen, als ich das allererste Mal von diesem Buch erfahren habe. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen im Wechsel erzählt, je weiter diese voranschreitet, umso mehr überlappen sich die Ereignisse. Zum einen begleitet der Leser Marilyn, die ein klares Ziel vor Augen hat, sie möchte studieren und Fotografin werden, auch wenn ihre Mutter aus ihr einen Filmstar machen möchte. Doch James unterstützt Marilyn in ihren Träumen, sodass sie trotz der schwierigen Lebensverhältnisse glücklich ist, bis zu jenem verhängnisvollen Tag, als das Schicksal die beiden trennt. 

Angie hat noch keinerlei Vorstellungen davon, wie ihr Leben einmal aussehen soll. Doch eines weiß sie sicher, sie muss herausfinden, was damals wirklich mit ihrem Vater James passiert ist, denn dass ihre Mutter Marilyn ihr nicht die ganze Wahrheit erzählt hat, ist anhand von eindeutigen Hinweisen klar. So begibt sie sich mit ihrem Exfreund Sam nach Los Angeles. 

Dadurch, dass die Geschichte immer im Wechsel erzählt wird, entsteht eine unglaubliche Sogwirkung, da man unbedingt erfahren möchte, was mit James geschehen ist und warum Marilyn ihrer Tochter die wahren Umstände verschwiegen hat. Auch wenn „nur“ der Alltag der beiden jungen Frauen erzählt wird, ist dieser durchweg fesselnd und voller Gefühl. 

Da Marilyn als Kind die Hauptrolle in einem Werbespot hatte, ist ihre Mutter Sylvia ganz erpicht darauf, aus ihr einen Weltstar zu machen. Marilyn, die ihre Mutter nicht enttäuschen will, besucht ein Casting nach dem anderen. Doch ihr ist längst klar, dass sie hinter der Kamera stehen und Fotos machen möchte. Durch James wird sie immer selbstsicherer und gesteht sich eine Zukunft zu, die sie nach ihren Wünschen und Vorstellungen gestalten möchte. Die Liebesgeschichte der beiden beginnt sehr langsam und zart, was diese nur umso authentischer und schöner macht. Ich konnte die immer stärker werdenden Gefühle absolut greifen und mich wunderbar in Mari hineinversetzen. Ihren Erzählstrang empfand ich als noch nahbarer, da ich Mari unglaublich gerne mochte und sie für ihren unbändigen Willen und ihren Kampfgeist bewunderte. Ich habe Marilyn ihre Wunschzukunft so sehr gegönnt, auch wenn ich bereits wusste, dass alles ganz anders kommen würde. Was genau damals passiert ist, erfuhr auch ich erst sehr spät und gemeinsam mit Angie, die einiges auf sich nimmt, um mehr über ihre Wurzeln und ihren Dad zu herauszubekommen. 

Auch Angie ist definitiv eine tolle Person, die mir gefallen hat, doch zu ihr habe ich keine so tiefe Bindung aufgebaut. Sie verhält sich oft seltsam, auch wenn Marilyn der Auslöser ist bzw. ihren Teil dazu beigetragen hat, konnte ich nicht alles nachvollziehen, was Angie tut. Dennoch tat sie mir sehr leid, da sie extrem hin und hergerissen ist, was auch das Verhältnis zu ihrem Exfreund Sam, den ich sehr in mein Herz geschlossen habe, belastet. Die Suche nach der Wahrheit ist sehr spannend und emotionsgeladen, was mir extrem gut gefallen hat. Ava Dellaira versteht es hervorragend mitzureißen und ihre Leser in den Bann des Buches zu ziehen. In vielen kleinen Details, wie z. B. die Musik oder durch einen "Walk-Man" den Mari benutzt, wird der Flair des jeweiligen Jahrzehnts in dem die Geschichte gerade spielt, hervorragend transportiert. Alles wirkt sehr atmosphärisch, sodass ich mir auch die Orte und Gegebenheiten richtig gut vorstellen konnte.

Je weiter die Story voranschreitet, umso mehr verweben sich Vergangenheit und Gegenwart miteinander. Auch wie extrem sich Marilyn durch die damaligen Geschehnisse verändert hat, wird einem immer deutlicher bewusst. Sie stellt das Glück ihrer Tochter über alles, erdrückt sie dadurch aber fast mit ihrer Liebe und mit der Tatsache, dass sie alles Negative von ihr ferngehalten möchte. Doch dass dies nicht richtig war, wird ihr erst klar, als Angie sich von ihr lossagt und nach L.A. aufbricht. Beide Protagonistinnen werden auf ganz unterschiedliche Art von ihren Müttern eingeengt und wünschen sich mehr Freiheit und Unabhängigkeit. Mit viel Fingerspitzengefühl wird auch das Thema Rassismus behandelt, denn auch dieses spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte. Auch die unterschiedlichen Familienkonstellationen und die Wichtigkeit einer Familie, werden intensiv aufgegriffen. Daher stehen nicht nur Marilyn und Angie im Fokus, auch den anderen Figuren wie Sam, James Bruder Justin und Sylvia wird genug Raum gegeben, wodurch auch diese sehr authentisch sind.

Die letzten Seiten des Romans führen Marilyn und Angie auf eine so herzerwärmende Weise zusammen, dass ich den Tränen nahe war. Dieses Buch verzaubert und bewegt definitiv!

 „Auf der Suche nach dem Kolibri“ von Ava Dellaira ist ein sehr emotionales, zutiefst berührendes, mitreißendes, schockierendes, ergreifendes, lebensbejahendes und schönes Buch. Beide Handlungsstränge sind untrennbar miteinander verbunden und ergeben gemeinsam ein wundervolles Ganzes und somit einen weiteren Magellan-Herzensroman! 

5/5 Flügeln für Marylins und Angies Lebensgeschichte! 

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.