Die Runenmeisterin - Das Eiserne Buch - Torsten Fink - Rezension

Verlag: Thienemann

Hardcover

ISBN: 978-3-522-20266-4

Seiten: 463

Preis: 17,00 €

Übersetzung: -

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Ayrin konnte den Angriff des Hexenfürsten erfolgreich vereiteln. Dadurch wurde dieser allerdings auf die junge Frau aufmerksam. Fasziniert von ihr, will der Namenlose sie auf die dunkle Seite der Magie ziehen. Er lässt nichts unversucht, schadet ihren Freunden, ihrem Dorf und letztendlich Meister Maberic, den er infizieren lässt, sodass dieser erblinden und sogar sterben könnte. Gemeinsam mit den anderen Runenmeistern, ihrem Bruder Baren, Hauptmann Hufting, Leutnant Botaric und einigen anderen, macht sich Ayrin auf die Suche nach dem machtvollen Eisernen Buch, das seit langem als verschollen gilt. Dieses könnte die Rettung für Meister Maberic bedeuten. Weder Ayrin noch ihre Gefährten wissen, dass das Buch schwarze Runen enthält, die die Runenschülerin auf einen gefährlichen Pfad führen könnten. Und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. 

 

 

„Die Rumenmeisterin – Das Eiserne Buch“ von Torsten Fink, schließt nahtlos an den ersten Band an. Bereits nach wenigen Seiten war ich wieder mitten drin in den Geschehnissen rund um die Runenschülerin Ayrin und ihren Meister und lies mich von dem altertümlichen Schreibstil, der perfekt zur Geschichte passt, einnehmen. Dieser zweite Band ist dem ersten sowohl im Aufbau, als auch von der Erzählweise sehr ähnlich. Nach den Ereignissen des ersten Bandes, tauschen Meister Maberic und Ayrin ihr Gebiet mit dem eines befreundeten Runenmeisters, um etwas abgeschiedener zu arbeiten und möglichst aus dem Radarfeld des Namenlosen zu verschwinden. Doch Hexe Ragne und Alb Tsifer, sind den beiden nach wie vor dicht auf den Fersen. Hingegen den Wünschen des Hexenfürsten, wollen sie Ayrin möglichst beschützen. Dennoch reicht die Macht des Namelosen weit, sodass auch Ragne und Tsifer dem personifizierten Bösen nicht vollkommen entrinnen können. So kommt es auch, dass Ayrin und Barens Heimatstädtchen dem Einfluss des Fürsten erliegt und letztendlich Maberic der Leidtragendste ist und schwer erkrankt. Um ihren Meister zu retten, würde Ayrin alles tun, und so begibt sie sich schlussendlich mit den anderen Runenmeistern und einem kleinen Gefolge, auf die Suche nach dem „Eisernen Buch“ der wahrscheinlich letzten Hoffnung für den Lar. 

Wie bereits erwähnt, ist der zweite Band gleich aufgebaut wie der Erste. Zunächst ziehen Ayrin und Maberic eher gemächlich durch die Lande und gehen ihrem Handwerk nach. So ist, genau wie beim ersten Buch auch, die Story zu Beginn eher ruhig, aber dennoch passiert trotzdem einiges. Dies liegt vor allem an den gut ausgearbeiteten Charakteren, die in nicht gerade kleiner Anzahl eine wichtige Rolle spielen. Der Fokus liegt natürlich auf Ayrin und Meister Maberic, die wiederum über die komplette Zeit von Hauptmann Hufting begleitet werden. Auch Lar Thimin, Maberics Neffe, sowie Ayrins Zwillingsbruder Baren, die anderen Runenmeister sowie Leutnant Botaric, mischen wieder kräftig mit. Im Laufe der Reise schließen sich Großmeister Tokkart, einige Soldaten sowie der Magos mit seinem Lehrling Teyn der Gruppe an. Und im Hintergrund verborgen, aber dennoch ständig präsent, sind Ragne und Tsifer. 

Ich mag das Zusammenspiel der einzelnen Figuren unglaublich gerne. Meister Maberic ist nach wie vor etwas verschroben, aber wie stolz er auf Ayrin ist, wird in jeder einzelnen Zeile mehr als sichtbar. Ayrin, die bereits im Finale des ersten Teils gezeigt hat, wie talentiert sie ist, entwickelt sich nach wie vor extrem weiter. Sie beherrscht die Kunst der Runen immer besser, da sie oft sieht, was anderen verborgen bleibt und ihrer Intuition folgt. Die Runenschülerin trägt das Herz auf dem rechten Fleck, was sie im weiteren Verlauf mehr als einmal unter Beweis stellt. Auch Baren, ist ein rundum toller Kerl, er lernt stetig dazu und ist auf dem besten Weg, ein ausgezeichneter Sternenkundiger zu werden. Thimin ist ein noch recht junger Runenmeister, er ist sehr unkonventionell und bringt frischen Wind in die ehrwürdige Gruppe der Lare. Aber auch die alten Runenmeister, deren Freundschaft und Treue zu Maberic unerschütterlich ist, mag ich sehr. 

Nach wie vor genial sind Ragne und Tsifer, die sich einen Schlagabtausch nach dem nächsten liefern, der für einige Lacher meinerseits sorgte. Eigentlich können sich die Beiden nicht leiden, aber ohne einander können sie ebenso wenig. Und wenn es drauf ankommt, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel.

In diesem Folgeband lernt der Leser neue Charaktere, wie den hochnäsigen, alles besser Wissende Meister Tokkart, sowie den Forscher Magos und seinen Gehilfen Teyn, der sich sehr für Ayrin interessiert, was Bo Tegan überhaupt nicht gefällt, kennen. Der Magos ist ein eher seltsamer Kauz, der die Regeln so biegt, wie sie für ihn am besten passen. Die sanften Liebesbande zwischen Ayrin und Bo, fügen sich sehr unaufdringlich in Geschichte ein und ließen mich des Öfteren schmunzeln. Und auch Hufting, mit seiner chaotischen, aber dennoch charmanten Art und seiner geschwollenen Sprache, entlockte mir immer wieder ein grinsen. 

Gegen Mitte des Buches, als Maberic erkrankt, nimmt die Story an Fahrt auf, es wird spannender und etwas actionreicher. Auch wenn die Magie, dank der Runen und deren Auswirkungen immer allgegenwärtig ist, kommt sie besonders in den Schlussszenen zum Tragen. Ich finde sowohl die Magie der Runen, als auch die Alte wunderschön. Allerdings hätte ich mir ein noch phänomenaleres und krasseres Ende für diesen Mittelteil gewünscht. 

Auch wenn das Buch recht umfangreich ist, und es auch viele eher gemächliche Sequenzen gibt, war das Lesen zu keiner Zeit langatmig. Die Mischung passt hier einfach, dennoch wäre eine gewisse allgemeine Straffung nicht verkehrt gewesen. Das mittelalterliche Setting, die heimeligen Wagen der Runenmeister, die vielen Dörfer, die schöne Natur und die Entstehungsgeschichte der Runen mag ich sehr. 

Am Schluss tun sich für Ayrin Neuigkeiten auf, die der Leser bereits im ersten Buch erfährt. Sie hört aber auch etwas, worauf ich die ganze Zeit gehofft habe, daher sind die Weichen für einen letzten Band definitiv gelegt. 

Der angenehme Schreibstil und der stets vorhandene Humor gepaart mit einer guten Portion Sarkasmus, den auch die Figuren wunderbar transportieren, lockert die doch stellenweise düstere Handlung schön auf. 

 „Die Rumenmeisterin – Das Eiserne Buch“ von Torsten Fink entführt die Leser erneut in die Welt der Runen und deren Magie. Ayrin wird ein weiteres Mal mit der Macht des Namenlosen konfrontiert, muss ihren Meister vor dem sicheren Tod bewahren und einem mächtigen, dunklen Buch widerstehen. Gemeinsam mit den anderen Runenmeistern, ihrem Zwillingsbruder und einigen anderen Gefährten, stürzen sich Ayrin und Maberic in ein weiteres gewagtes Abenteuer! 

Von mir gibt es 4,5/5 Flügeln für diesen zweiten Band!  

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