Cryptos - Ursula Poznanski - Rezension

Verlag: Loewe

Hardcover

ISBN: 978-3-7432-0050-0

 Seiten: 444

Preis: 18,00 €

Übersetzung: -

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Jana ist Weltendesignerin, sie lässt alternative Realitäten an ihrer Designstation entstehen, in denen sich die Menschheit die meiste Zeit aufhält. Die Erde in der Zukunft ist durch den Klimawandel so geschädigt, dass sich immer wieder Naturkatastrophen ereignen die sich ansonsten mit langen Dürrephasen abwechseln. So flüchten die Menschen nur allzu gerne in tolle Fantasyländer, längst zerstörte Städte, Uhrzeitkontinente oder an idyllische Orte, wie Kerrybrook. Kerrybrook ist Janas ganzer Stolz, denn der Zuwachs an Leuten, die an dieses beschauliche Fleckchen „ziehen“ ist enorm. Hier fühlen sich alle wohl und geborgen. Doch plötzlich geschieht ausgerechnet dort ein Mord. Jana will herausfinden, wie dies passieren konnte und stößt auf ungewöhnliche Vorkommnisse, die sie zwingen zu handeln. 

 

Sobald ein neues Buch von Ursula Poznanski im Loewe Verlag erscheint, muss ich dieses umgehend lesen, da ich die Geschichten der Autorin großartig finde. Wie nicht anders zu erwarten, fiel mir der Einstieg in „Cryptos“ sehr leicht und ich konnte sofort eine Bindung zu Protagonistin Jana aufbauen. Diese lebt in einer Welt, die Dank des Klimawandels ziemlich zerstört ist. Meist ist es brennend heiß, sodass man sich ungern im Freien aufhält. Das andere Extrem sind Überflutungen und Stürme, die oft unerwartet auftreten. Um der Realität weitestgehend zu entfliehen, „leben“ die Menschen den Großteil ihrer Zeit in virtuellen Welten und kehren nur in ihre Depots zurück, um dort zu schlafen und die notwendige Hygiene vorzunehmen. Ansonsten tauchen sie, speziellen Kapseln sei Dank, die in besagten Depots stehen, ab in die wunderbarsten Welten, die für jeden Geschmack etwas zu bieten haben. Ob nun Fantasy, herrliche Sandstrände, längst zerstörte Städte oder Uhrzeitwelten, die Menschen kommen voll auf ihre Kosten. Sie erleben dort Abenteuer, bestehen Challenges, können in andere Figuren schlüpfen, den tollsten Hobbys frönen oder sich einfach nur entspannen, wie in Kerrybrook einem idyllischen Fischerdorf. Jana, die unter anderem diese Welt designt hat, ist sehr glücklich über den steten Zuwachs, den das Dörfchen zu verzeichnen hat. Doch eines Tages passiert das Unfassbare, es geschieht dort ein Mord mit weitreichenden Folgen. Dies wird Jana schnell bewusst, als sie Nachforschungen anstellt, die sie zwingen etwas zu unternehmen. 

Die durch den Klimawandel zerstörte Welt in der Zukunft ist absolut erschreckend und könnte so ohne weiteres irgendwann bittere Realität werden. Im puren Kontrast hierzu stehen die alternativen Realitäten, die Weltendesigner wie Jana erschaffen und für deren stetigen Fortbestand diese zuständig sind. Außer den Designern, die täglich viele Stunden vor ihren Stationen ausharren, verbringt kaum ein jemand mehr Zeit außerhalb. Das Leben findet virtuell in den großartigsten und phänomenalsten Welten statt. Ich habe mir diese noch gigantischer und um ein Vielfaches weiterentwickelter vorgestellt, als es die derzeit führenden Computerspiele sind. Den Menschen fehlt es an nichts, sie werden dort sogar mit dem besten Essen und Trinken versorgt. Dies, sowie den Transfer an sich, hat die Autorin genial gelöst, daher konnte ich mir perfekt vorstellen, wie es sein muss und wie es sich anfühlt, in all die Welten einzutauchen. Diese sind so toll und fantasievoll beschrieben, dass ich viele davon am liebsten selbst bereist hätte. Auch dem Großteil der Menschheit in der Zukunft geht es so, daher ist das Vertrauen in Mastermind grenzenlos. Auch Jana ist stolz, ein Teil des Unternehmens zu sein, das den Menschen durch ihre neuen Realitäten so viel mehr an Lebensqualität bietet. Doch als besagter Mord geschieht und Jana zu recherchieren beginnt, ändert sich für sie alles. Diese Entwicklung war absehbar, aber dennoch blickte ich ihr gespannt entgegen. 

Jana stößt auf Grund der Ereignisse auf eine Gruppe, die ihr vieles verrät und die sie hinter die „Kulissen“ schauen lässt, wodurch ihr die Augen geöffnet werden. Als Jana sich der Truppe anschließt, wird es definitiv sehr interessant und der Spannungsbogen steigt an. Die Idee mit den virtuellen Realitäten, deren Bereisung und Designs, sowie das komplette System, ist absolut faszinierend und unglaublich gut durchdacht und ausgearbeitet. Dadurch schaffte es Ursula Poznanski in gewohnter Manier, mich an die Seiten zu fesseln. Es war grandios, mit Jana gemeinsam in die unterschiedlichsten Orte, Städte und Fantasiereiche einzutauchen. Denn dort wird es oft rasant und brenzlig, was wiederum dazu führte, dass ich am liebsten nur gelesen hätte. Die Autorin baut auch knifflige Szenen ein und verlangt den Charakteren dadurch einiges ab. Und nicht nur einer, muss hier um sein Leben fürchten. Allerdings hätte ich mir noch mehr Spannung und Nervenkitzel gewünscht, denn obwohl ich mit Jana und den anderen mitgefiebert habe, blieben die erhofften Schockmomente aus.

Ursula Poznanski spricht mit ihrem neuesten Roman ein sehr aktuelles und brisantes Thema an, das uns alle angeht. Sie hat sich einige Gedanken zum Klimawandel gemacht und ein absolut realistisches Zukunftsszenario geschaffen. Gewohnt ehrlich weißt sie auf die Gefahren hin und findet, zumindest in ihrer Geschichte, eine mögliche Lösung, um die vorhandenen Probleme anzupacken. Die wichtigsten Entscheidungen, die Jana, ihre Freunde und ihre Verbündeten treffen, steuern am Ende auf ein ganz bestimmtes Ziel hin. Wie sie dieses letztendlich in die Tat umsetzen und was sie dadurch erreichen, fand ich absolut genial.  

Auch das Zwischenmenschliche und somit die unterschiedlichsten Gefühle kommen nicht zu kurz. Sowohl familiäre Bande, als auch eine dezente Liebesgeschichte, sind Teil von "Cryptos", stehen aber nie im Vordergrund, was hier auch definitiv nicht gepasst hätte. Jana fand ich rund um großartig, sie ist taff, mutig und einfach wundervoll. Und auch einige ihrer Mitstreiter konnten mich definitiv von sich überzeugen, allen voran Tivon, Konrad, Rick und auch Matisse.

Mit dem Ende bin ich absolut zufrieden! Aber natürlich hoffe ich sehr, dass wir niemals so leben müssen wie Jana und Co. Auch wenn die virtuellen Welten noch so spektakulär und anziehend sind, dürfen diese gerne in der Computerspielewelt bleiben!

 

„Cryptos“ von Ursula Poznanski ist ein toller Pageturner, der ein realistisches Zukunftsszenario widerspiegelt und in dessen Fokus „dank“ Klimawandel, virtuelle Realitäten stehen, in denen die Menschheit den Großteil ihrer Lebenszeit verbringt. Als Weltendesignerin Jana hinter die Fassade ihres Arbeitgebers, dem Großkonzern Mastermind, blicken muss, verändert sich für sie alles. Gemeinsam mit ihren Verbündeten, versucht Jana die noch verbliebene Menschheit vor einer sich anbahnenden Verschwörung zu retten, was nicht nur ihr alles abverlangt. 

Sehr gute 4/5 Flügeln für Jana und ihre mutigen Mitstreiter!

  Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Hörbuch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Hörbuch, zum Autor, zu den Sprechern, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.