Seit dem Tod seines Vaters vor einigen Jahren, wird Tristan, der als Einziger in der Familie keine magischen Fähigkeiten besitzt, regelmäßig von seinen beiden Stiefbrüdern gemobbt. Auch seine Stiefmutter behandelt Tristan eher wie ihren Diener, denn wie einen Sohn. Bei Hexentreffen und Bällen ist Tristan daher ebenfalls nicht willkommen bzw. wird von seiner Familie schlicht nicht mitgenommen. Einzig Mara, seine beste Freundin aus Kindertagen, hält stets zu ihm. Dies ändert sich, als Ela, eine Austauschülerin aus Rom, in sein Leben tritt. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, doch Ela hat einen ganz speziellen Auftrag vom Hexenrat erhalten, wobei sie ausgerechnet ihn, den magielosen braucht.
Da ich Märchenadaptionen sehr gerne mag, war ich gespannt auf „Magic Tales – Verhext um Mitternacht“ von Stefanie Hasse. Besonders gereizt hat mich auch die Tatsache, dass es in ihrer Version des Märchens sozusagen eine männliche Cinderella gibt. Tristan mochte ich sofort, er ist absolut liebenswert, grundehrlich, hilfsbereit, freundlich und ein absoluter Kumpeltyp. Daher tat es mir sehr leid, dass er von seinen Stiefbrüdern regelmäßig durch magische Streiche gedemütigt wird. Tristan, der selbst keine Magie besitzt, ist den willkürlichen Attacken von Chris und Noah daher machtlos ausgeliefert. Dennoch lässt er sich nicht unterkriegen und zählt die Monate bis er der magischen Hexengemeinschaft endgültig den Rücken kehren kann. Immer und unerschrocken an seiner Seite ist Mara, seine beste Freundin seit Kindertagen sowie sein Hund Roger. Als eines Tages Adela, kurz Ela, ihres Zeichens ebenfalls Hexe, was Tristan allerdings nicht weiß, als Austauschschülerin an seiner Schule landet, ist er von ihr sofort fasziniert. Auch Ela findet den zurückgezogenen jungen Mann sehr ansprechend. Doch für etwaige Liebeleien hat sie eigentlich keine Zeit, denn ihr spezieller Auftrag des Hexenrats inkludiert auch Tristan. Ein für die Hexengemeinschaft wichtiges Ereignis steht an, dieses muss unter allen Umständen reibungslos verlaufen, so erhoffen sich die Hexen auch den entsprechenden Erfolg von Ela.
Auch Ela mochte ich richtig gerne, da sie das Herz auf dem rechten Fleck hat, sich immer für andere einsetzt, stets versucht das Richtige zu tun und eine begnadete Junghexe ist. Sie trägt ein Geheimnis in sich, von dem niemand in dem beschaulichen Dörfchen Falkhausen etwas ahnt. Durch eben dieses, lebte auch sie in den letzten Jahren sehr zurückgezogen. Doch ihre Mission führt Ela zu Tristan und seiner Familie. Ela versucht so viel wie möglich über ihn und seine Brüder in Erfahrung zu bringen. Dadurch erwachen Gefühle in ihr, die sich nicht lange unterdrücken lassen. In Tristans Nähe fühlt sich die Hexe extrem wohl und ihm ergeht es ebenso.
Ebenfalls eine größere Rolle spielen Gloria, Elas Schwester sowie Noah und Chris, Tristans Stiefbrüder. Vor allem die beiden Jungs, konnte ich nicht wirklich leiden, da sie ihre Macht gegenüber Tristan permanent zur Schau stellen. Außerdem sind beide meist arrogant und halten sich für etwas Besseres. Gloria ist ein sehr spezieller Charakter, aus ihr wurde ich nicht wirklich schlau und fand dadurch auch keinen Bezug zu ihr. Mara ist eine wunderbare Freundin, die man einfach mögen muss und auch Alex mit der sich Ela anfreundet, fand ich großartig. Interessant sind auch Tristans Stiefmutter Carina, die Ratsmitglieder und auch einige der anderen Hexen.
Die Idee, die hinter Elas Reise nach Deutschland steckt, hat mir wirklich gut gefallen. Auch die Tatsache, dass sowohl Hexen, als auch Dunkelhexen, unter den Menschen leben, ohne dass diese davon wissen, fand ich toll. Denn wie das Hexenvolk verborgen bleibt, hat die Autorin gekonnt gelöst. Ebenso wie das komplette Magiekonstrukt, denn dieses ist vom Wirken der Sigille bis hin zur Ausübung der Magie, sehr gut durchdacht und besonders. Etwas vergleichbares habe ich so noch nie gelesen, was ein ganz klarer Pluspunkt ist.
Ich hätte die Geschichte nicht unbedingt mit dem Märchen „Aschenputtel“ aka „Cinderella“ in Verbindung gebracht, doch wenn man weiß, dass es eine Adaption ist, achtet man auf Parallelen, die man dann definitiv auch findet. Ich liebe Bücher rund um Hexen und Magie, daher war ich sehr gespannt, wie Ela an ihr eigentliches Ziel kommen würde. Dass sie Tristan nicht die Wahrheit sagen kann, verkompliziert das Ganze natürlich noch. Dennoch hat es Spaß gemacht, zwischen dem alltäglichen Schulwahnsinn, den typischen Teenagerdramen und den magischen Komponenten, diese zarte Liebe zu verfolgen. Gemeinsam sind Ela und Tristan ein gutes Team, was sich im Verlauf der Story immer mehr herauskristallisiert.
Bedingt durch einige Ereignisse erfährt Tristan letztendlich aber doch mehr, sodass auch die Handlung deutlich an Fahrt aufnimmt. Auch der Leser wird nach und nach eingeweiht und erhält die nötigen Hintergrundinformationen und Einblicke in die Vergangenheit der Hexengeschichte. Dadurch war ich ab einem gewissen Punkt unglaublich neugierig, wie Stefanie Hasse alles auflösen und zu einem guten Ende führen würde. Die letzten ca. 100 Seiten sind schön spannend, die Ereignisse überschlagen sich und münden in einem Showdown, der mir absolut gefallen hat. Am Ende werden noch weitere Dinge aufgedeckt und erklärt, sodass ich das Buch zufrieden schließen konnte. Allerdings hätte ich mir noch mehr Informationen in Bezug auf Mara und etwas, das mit ihr in Verbindung steht gewünscht, da hier für mich eine Begebenheit nicht logisch nachzuvollziehen ist. Insgesamt hatte ich aber auf jeden Fall Freude am Lesen und blicke daher erwartungsvoll auf die noch kommenden Bände der „Magic Tales“ Reihe.
„Magic Tales – Verhext um Mitternacht“ von Stefanie Hasse ist eine moderne, toll abgewandelte Märchenadaption von Aschenputtel, die vor allem durch ein gut durchdachtes Magiekonzept, eine schöne Handlung, sowie durch zwei liebenswerte Protagonisten, die alles riskieren, um der magischen Gemeinschaft zu helfen, besticht. Ich hatte angenehme Lesestunden mit diesem Auftaktband und freue mich daher auf weitere Adaptionen aus der Feder der Autorin.
4/5 Flügeln für diesen schönen ersten Teil!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.
Hallöchen Ally-Schatz, <3
AntwortenLöschenmir ist es ähnlich wie dir ergangen. Hätte ich nicht gewusst, dass es sich hierbei um eine Art Märchenadaption handelt, hätte ich es nicht wirklich als solche empfunden.
Die letzten 100 Seiten fand ich ebenfalls sehr spannend und genau wie du mochte ich die verschiedenen Magieelemente sehr gerne.
Also mal wieder ein Buch wo wir größtenteils einer Meinung sind. :-)
Liebe Grüße
Sandra
Meine wundervollste, liebste und beste Ally ♥
AntwortenLöschenvielen Dank für diese bezaubernde Vorstellung von dem Buch. Du hast mich damit jetzt auch sehr neugierig gemacht.
Ich finde es gar nicht so schlimm wenn ein Buch erstmal langsam an Fahrt aufnimmt und sich dann nach und nach die Geheimnisse aufdecken. Klingt auf jeden Fall lesenswert und wandert somit direkt auf meine Wuli.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Deine Andrea ♥ dich Dich ganz fest in den Arm nimmt ♥♥♥
Hallo Prinzessin <3,
AntwortenLöschendas ich Märchenadaptionen ebenfalls mag, weißt du ja, ebenso wie mir diese Geschichte gefallen hat. Gerade der Tausch, sprich eine männliche Cinderella, konnte bei mir punkten. Auch die Story ließ sich gut lesen und ich war gespannt, was hinter allem stecken mochte. Was das Ende angeht sind wir uns einig, trotzdem bin ich gespannt, wie mir der zweite Band gefallen wird. Diese werde ich allerdings eher hören, als lesen.
Drück dich, Küsschen,
Uwe
Hallo liebste Ally,
AntwortenLöschendas Buch subbt leider noch, ich will es aber sehr bald lesen, denn Märchenadaptionen finde ich richtig toll und die Autorin mag ich auch sehr. Auf Tristan bin ich definitiv neugierig geworden und hoffe, dass mich die Geschichte auch so begeistern kann wie dich.
Liebste Grüße
Desiree