ISBN: 978-3-401-71454-7
Seiten: 12
Preis: 10,00 €
Übersetzung: -
Oft dauert es einige Zeit, bis man eine Arbeit verrichtet hat, ein Ziel erreicht, bei etwas an der Reihe ist oder etwas erledigt wird. Dies erleben bei den unterschiedlichsten Geschehnissen ein Affe, ein Bär, eine Katze, ein Frosch, eine Kuh und ein Elefant, hautnah mit. Warten ist definitiv nicht immer schön, doch wenn man etwas geschafft hat oder endlich drankommt, ist die Freude gleich doppelt so groß.
„Das dauert aber lange“ von Hans-Christian Schmidt hat mich sofort angesprochen, als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe. Denn die meisten Kinder sind nicht besonders geduldig und möchten am Liebsten alles sofort haben oder tun. Hier bildet auch mein Neffe keine Ausnahme. Doch der Autor zeigt in seinem Pappbilderbuch, dass manche Arbeiten eben doch länger dauern als gedacht, man sich anstrengen sollte, um ans Ziel zu gelangen und dass man sich, um etwas zu bekommen, eben auch ab und an anstellen muss. Um dies zu verdeutlichen, enthält dieses tolle Buch Panoramabilder, die durch aufziehen an den jeweiligen Seiten, für eine Verlängerung der einzelnen Szenen sorgen.
Auf der ersten Doppelseite treffen die kleinen Leser und Bilderbuchgucker zum Beispiel auf Affe Tom, der einen Zaun frisch gestrichen hat. Wird das Panoramabild an der Seite aufgezogen, wird ein großes Stück Zaun sichtbar, welches Tom noch zusätzlich streichen muss. Auf der Folgeseite versucht Bär Paul mit seinem Boot das andere Ufer zu erreichen. Wird hier der „Aufzieh-Effekt“ aktiviert, wird der Abstand des Bootes zur anderen Seite, sowie die Größe eines Krokodils, um ein ganzes Stück verlängert. Auf der nächsten Zweierseite wartet Katze Marie darauf, das Toilettenhäuschen benutzen zu können. Wird die Seite verlängert, kommen noch weitere Tiere zum Vorschein, die ebenfalls warten. Auf dem Sprungturm möchte Frosch Jonas nach unten hüpfen, doch durch das Aufziehen der Seite wird gezeigt, dass sich am Schwimmbeckenboden gar kein Wasser befindet, denn dort tummeln sich drei Mäuse und ein Vogel liegt gemütlich auf einem Handtuch. Auf der nächsten Doppelseite ist Kuh Alina fröhlich dabei, die Blumen im Garten zu gießen. Sobald die Leser in den Panoramabildmodus wechseln, kommen noch mehr Blumen zum Vorschein, die bereits ihre Köpfe hängen lassen. Auf den letzten beiden Seiten, möchte Elefant Karl unbedingt ein Eis essen. Dazu stellt er sich in der langen Schlange vor dem Eiswagen an. Benutzt der kleine Bilderbuchgucker auch hier den „Aufzieh-Effekt“ stehen plötzlich vier weitere Tiere in der Reihe.
Mein Neffe hat richtig viel Spaß dabei, die Panoramaseiten zu betätigen, da er es auch nach mehrmaligem anschauen immer wieder aufs Neue toll findet, was oder wer sich hinter jedem Bild verbirgt. Er braucht meist noch etwas Hilfe beim herausziehen der einzelnen Schiebeseiten, was seiner Freude aber keinen Abbruch tut. Ich finde es gut, dass die Seiten ein wenig schwergängiger sind, da sie dadurch haltbarer sind und nicht so schnell kaputt gehen. Abgesehen davon ist es auch schön, dass Kind beim Anschauen des Buches zu begleiten und ihm zu erklären, was in der jeweiligen Szene passiert ist und wie diese sich verändert hat. Natürlich sieht das Kind, und in meinem Fall mein Neffe, was sich hinter dem versteckten Teil befindet bzw. was zum Vorschein kommt. Aber dennoch ist es wichtig, auch darüber zu sprechen was neu hinzugekommen ist. Dadurch nimmt mein Neffe die Ereignisse auch ganz anders wahr und ihm wird klar, warum zum Beispiel Tom und Alina nun noch mehr zu tun haben oder warum Marie und Karl jetzt eben noch länger warten müssen. Diese einzelnen Sequenzen, lassen sich ganz wunderbar auf Beispiele im Alltag übertragen, denn jedes Kind musste schon einmal auf jemanden oder etwas warten oder Dinge zunächst fertigstellen, um ein Ergebnis zu erhalten.
Dadurch, dass mein Neffe sieht, dass auch die Tiere in diesem Pappbilderbuch warten müssen, wird auch ihm bewusst, wie oft es ihm ähnlich ergeht. Auch er bekommt nicht immer alles sofort oder muss zunächst warten, bis etwas fertig wird, ehe er spielen gehen kann oder dergleichen.
Durch die wundervollen und schön kindgerechten Illustrationen von Pina Gertenbach wird das Thema „geduldig sein“/“Geduld üben“ auf humorvolle und schöne Weise umgesetzt. Man schaut den Tieren bei ihren Erledigungen und ihren Arbeiten gerne zu, fühlt aber selbstverständlich auch mit ihnen, wenn sie noch mehr machen oder noch länger als gedacht, warten müssen. Den Kindern wird außerdem suggeriert, dass es sich auch definitiv lohnt, Dinge fertigzustellen oder eben auch mal auf etwas hinzufiebern, denn am Ende erhält man dafür die Belohnung und/oder die Anerkennung.
Es gibt auf jeder Seite einiges zu bestaunen, wodurch wir bei jedem weiteren lesen und anschauen Neues entdecken. Die Farben sind herrlich leuchtend und laden so immer wieder dazu ein, das Buch aus dem Regal zu nehmen, was wir bereits mehrfach getan haben. Ein positiver Nebeneffekt ist natürlich auch die Tatsache, dass die Motorik der Kleinen gefordert wird, wenn sie die Panoramafunktion aktivieren. Mein Neffe ist mit seinen zwei Jahren und fünf Monaten die perfekte Zielgruppe. Er zählt mir voller Freude auf, welche Tiere er auf den einzelnen Bildern sieht und was diese tun. Wie bereits oben erwähnt, ist es aber dennoch toll, gerade auch die Veränderungen anzusprechen und gezielt zu fragen, wer nun dazugekommen ist usw. Auch jüngere und ältere Kinder haben garantiert viel Vergnügen mit diesem Buch, das wir auf jeden Fall empfehlen können.
„Das dauert aber lange“ von Hans-Christian Schmidt und
illustriert von Pina Gertenbach besticht vor allem durch den tollen
"Panoramabilder-Auszieh-Effekt" sowie durch die herzigen und farbenfrohen Bilder
der einzelnen Tiere. Diese erleben in unterschiedlichen Szenen unter anderem, was es heißt, Dinge erst fertigstellen zu müssen oder sich anzustellen um etwas zu bekommen, und somit zu warten. Dadurch lernen die kleinen Bilderbuchgucker spielerisch was es bedeutet, sich in Geduld zu üben.
Hallöchen Ally-Schatz, <3
AntwortenLöschenda seid ihr ja momentan wirklich gut versorgt was die Kinderbücher angeht. Da freuen sich deine Neffen bestimmt riesig, wenn du mit all den schönen Büchern ankommst. :-)
Auch dieses Buch ist mir in der Vorschau ins Auge gesprungen. Ich fand das Cover total niedlich und süß.
Das es Panoramaseiten zum rausziehen hat finde ich eine extrem coole Idee und auch die Botschaft finde ich, gerade für die Kleinen, schon sehr wichtig. So ein Geduldbuch könnte bei uns zu Hause auch nicht schaden. :-D
Liebe Grüße
Sandra
Hallöchen Prinzessin <3,
AntwortenLöscheneine sehr witzige und schöne Idee, den Kindern so Geduld und das Warten beizubringen. Dies wird von einigen Eltern nicht immer gut vermittelt und ich könnte da so einige Storys erzählen :)
Drück dich, Küsschen,
Uwe