Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Her Wish so Dark - Das Reich der Schatten - Jennifer Benkau - Rezension

 

Verlag: Ravensburger
Hardcover
ISBN: 978-3-473-40198-7
 Seiten: 536
Preis: 19,99 €
Übersetzung: -
 Mit Klick auf das Buch, gelangt ihr direkt auf die Verlagsseite!
 

Als Desmond, Laires Verlobter, bedingt durch einen Fluch in die Fänge des Daemalords gelangt, steht für sie sofort fest, dass sie ihn befreien und um seine Begnadigung bitten wird. Die Zeit drängt, denn das Reich des Lords verändert deren Gefangene und verwandelt diese in fürchterliche Kreaturen, in sogenannte Daema. Gemeinsam mit Jero, ihrem früheren Leibwächter und Paladin, sowie ihrer besten Freundin Vika, begibt sich Laire in das Reich der Schatten. Bereits das Überschreiten der Grenze ins Daemareich gestaltet sich als schwierig und da die drei den Vorsprung eines weiteren Suchenden aufholen müssen, nehmen sie Alarics Angebot, ihnen zu helfen, widerwillig an. Denn er und Laire haben eine gemeinsame Vergangenheit, in der er sie bitter enttäuscht und verraten hat. Auch dieses Mal handelt Alaric nicht ohne Grund, denn auch er muss unbedingt ins Schattenreich, um dort einen allerletzten Auftrag zu erfüllen, denn nur dann, kann er seine Schwester, die seit vielen Jahren gefangen gehalten wird, befreien. So müssen sich die vier in dem magieträchtigen, gefährlichen Land, das voller Illusionen und starker Wesen steckt, behaupten, um letztendlich ihr Ziel zu erreichen. 

Da ich beide Bände der „One true Queen“ - Reihe absolut geliebt habe bzw. dies immer noch tue, habe ich mich extrem auf „Her Wish so Dark - Das Reich der Schatten“ von Jennifer Benkau, das ebenfalls in derselben Welt spielt, gefreut. Dieses Mal liegt der Fokus auf Nemija, einem Ort, der seit sehr langer Zeit durch den Daemalord "heimgesucht" wird. Ich war auch sofort angetan von der Idee und unglaublich gespannt darauf zu erfahren, was es mit dem Daemareich und besagtem Lord auf sich hat und durch wessen Fluch, Desmond das Schicksal ereilt hat, dort gefangen zu sein.

Auch Protagonistin Laire gefiel mir sofort, da sie sehr taff ist und für sie sogleich und unumstößlich fest steht, dass sie ihren Verlobten retten und um dessen Freilassung kämpfen wird. Zu Laires großem Glück, bestehen sowohl ihre beste Freundin Vika, als auch Jero, ihr früherer Leibwächter und Paladin, darauf, sie zu begleiten. Als sogenannte Suchende, liegt es an Laire, den richtigen Weg und die Grenzen ins Reich des Lords zu finden und zu überschreiten. Da die Zeit drängt und Desmond sich schon bald unwiderruflich in eine Daema, ein abscheuliches, mordendes Wesen verwandeln wird und es zudem einen zweiten Suchenden gibt, bleibt Laire nichts anderes übrig, als die Hilfe ihres ehemaligen Freundes Alaric, der sie verletzt und verraten hat, anzunehmen. Alaric wiederum benötigt eine Suchende, um ins Reich zu gelangen, wodurch eine Win-Win-Situation entsteht. Denn dieser muss einen allerletzten Auftrag erfüllen, um endlich seine, seit Jahren verschleppte Schwester, zu befreien, wofür er bereit ist alles zu tun.

Die Anziehungskraft, die nach wie vor zwischen Laire und Alaric vorhanden ist, macht es vor allem Laire schwer, ihn weiterhin zu hassen und nur das nötigste mit ihm zu sprechen. Die Dynamik der Gruppe ist daher von Beginn an explosiv, was für eine unterschwellige Grundspannung sorgt. Ich war so extrem neugierig darauf, mehr über die Vergangenheit der beiden und darüber, was damals so Schreckliches vorgefallen ist, zu erfahren. Auch wenn mir Alaric aufgrund dessen hätte unsympathisch und suspekt sein sollen, mochte ich ihn vom ersten Augenblick an sehr. Denn man merkt, wie viel ihm Laire nach wie vor bedeutet. Über einen längeren Zeitraum sind die Fronten dennoch verhärtet und erst durch gemeinsame Kämpfe, einige unwegsame und heftige Erlebnisse im Schattenreich sowie durch Zeit zu zweit, finden die beiden wieder mehr zueinander. Die Liebesgeschichte ist daher zu Herzen gehend und passt perfekt zur Story und auch genau in diese, brutale, beeindruckende, fantasievolle und magische Welt. Im Laufe der Wanderung lernt man Laire noch intensiver kennen. Sie verändert sich, da sie viel mehr sie selbst sein und endlich ihre Fähigkeiten, die in Nemija verboten und geächtet werden, ausleben kann und auch muss. Und auch von Alaric erfahren die Leser*innen so einiges, wodurch man ihn noch mehr versteht und bewundert. Die Geschichte wird meist aus Laires Sicht und aus deren Ich-Perspektive erzählt, es gibt aber auch Erzählstränge von Alaric und ein paar wenige von Desmond, der für mich als einziger relativ blass blieb. Die geheimnisvollste Figur ist definitiv der Lord selbst.

Jennifer Benkau hat ein untrügliches Gespür, für besondere und interessante Charaktere, die Tiefgang und eine enorm starke Präsenz besitzen. Dadurch fällt es einem als Leser*in sehr leicht, sich mit ihnen verbunden zu fühlen und somit auch ihre Gefühle hautnah zu spüren. Vor allem Laire und Alaric, aber auch Jero und sogar Vika, machen hier keine Ausnahme. Ich litt, zitterte, kämpfte, hoffte und freute mich mit ihnen, und konnte mich auch richtig gut in die Geschichte fallen lassen. Und auch das Setting, mit all seiner Magie, den Illusionen, der Landschaft, den Kreaturen und Gefahren, konnte mich definitiv begeistern. Ebenso auch der schöne, bildliche Schreibstil, durch den ich mir die komplette Welt, wunderbar vorstellen konnte. Das Daemareich ist skurril, groß, verwirrend, unheimlich, dunkel, faszinierend und so ganz anders, als die Dörfer und Orte des restlichen Kontinents.

Doch leider fehlte mir, die ansonsten so typische Sogwirkung, die die Bücher von Jennifer Benkau auf mich ausüben. Die Geschichte ist stellenweise recht zäh und zieht sich, was zum Großteil sicher auch an der fast durch das ganze Buch angelegten Reise durch das Schattenreich, und an den sich zum Teil wiederholenden Komponenten, liegt. Dadurch hatte ich das Gefühl, auf der Stelle zu treten und mir fehlte leider ab und an die Motivation, unbedingt weiterlesen zu wollen.

Doch da die Autorin ein wundervolles Talent hat, vergangene und aktuelle Handlungsstränge zu verknüpfen, kommen immer wieder Fragen auf, die doch ziemlich neugierig machen, weshalb ich natürlich trotzdem wissen wollte, wie sich alles fügen wird und was als nächstes geschieht. Trotz all der Düsternis kommen, wie bereits angedeutet, die Emotionen nicht zu kurz und es gibt auch humorvolle Momente, was absolut schön ist. Die letzten Kapitel bieten ein wahres Feuerwerk an Offenbarungen, Gefühlen, interessanten Wendungen und spannenden Augenblicken, sodass mir diese auch absolut gefallen haben. Ein Ereignis hatte ich tatsächlich erwartet, das andere hat mich komplett überrascht, es wird daher im Folgeband und Finale auf jeden Fall spannend und emotionsgeladen.

Her Wish so Dark - Das Reich der Schatten“ von Jennifer Benkau besticht vor allem durch ein fantasievolles und interessantes Setting, durch die grandiose Idee und die authentischen Charaktere, die berühren und in ihren Bann ziehen. Die Reise durch das Daemareich ist stellenweise leider zäh, wodurch ich nicht immer den Drang, unbedingt weiterlesen zu wollen, verspürt habe. Die Geschehnisse der letzten Kapitel, fesseln hingegen an die Seiten und offenbaren so einige, auch nicht vorhersehbare Dinge, die neugierig auf das Finale machen.   

4/5 Flügeln für diesen Fantasy-Auftakt!


 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

2 Kommentare:

  1. Hallöchen Ally-Schatz, <3

    es ist natürlich sehr schade, dass du die Geschichte in ihrem Verlauf als etwas zäh und langatmig empfunden hast. Umso toller ist es, dass das Ende dich richtig an die Seiten gefesselt hat. Mir fällt es teilweise immer ein wenig schwierig so ein Buch zu bewerten. Denn das Ende hat einen total gepackt und begeistert, gerade wenn es noch einige überraschende Wendungen gab. Das macht aber in den meisten Fällen nicht ungeschehen, dass der Anfang nicht so prickelnd war. Von daher finde ich deine Bewertung sehr nachvollziehbar.

    Liebe Grüße
    Sandra

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Prinzessin <3,

    was das Setting und die Charaktere angeht, kann ich dir bei "Her Wish so Dark" absolut zustimmen, denn das hat mir auch unglaublich gut gefallen. Allerdings hätte ich mir hier mehr Action, Spannung und Dramatik gewünscht. Dies war leider erst im letzten Drittel der Fall, was ich schade finde. Die Story und die Rückkehr nach Lyaskye war trotzdem schön und ich freue mich auf die Fortsetzung, gerade wegen des Cliffhangers.

    Drück dich, Küsschen,
    Uwe

    AntwortenLöschen

Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich sehr über einen Kommentar freuen.


Mit dem hinterlassen eines Kommentars, erkennst du die Speicherung deiner personenbezogenen Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) sowie eine eventuelle Nutzung und Weiterverarbeitung z. B. für Statistiken durch Google oder andere Firmen an. Nähere Informationen dazu erhältst du in der DATENSCHUTZERKLÄRUNG .