Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Paul wartet auf Weihnachten - Stefanie Gerstenberger - Rezension

 
Verlag: Fischer Sauerländer
Bilderbuch
ISBN: 978-3-7373-5850-7
Alter: ab 4 Jahre
 Seiten: 32
Preis: 15,00 €
Übersetzung: -
Illustrator(in): Susanne Göhlich
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Es sind nur noch acht Tage bis Weihnachten worauf sich Paul sehr freut. Er hat auch ganz tolle Ideen, mit denen er sich die Wartezeit verkürzt. Doch egal was er spielen möchte, seine Schwester Lina will dabei sein. Und da Mama dies ebenso möchte und Paul sich Geschenke vom Weihnachtsmann wünscht, willigt er ein. Doch Lina nervt, da sie unter anderem nicht so gut malen kann wie Paul, oder ein Lebkuchenhaus backen oder Indianer spielen. Als die Familie auf den Weihnachtsmarkt geht, muss Paul mit Lina gemeinsam in der Schwanfigur des Karussells fahren, da die Kleine dies noch nicht alleine kann. Etwas später an diesem Tag, ist Lina plötzlich verschwunden, Paul hat ein bisschen Angst um seine Schwester und macht sich Sorgen. Gemeinsam mit Mama und Papa sucht der Junge nach ihr, er will Lina unbedingt wieder haben, denn Weihnachten ohne sie ist unvorstellbar. Lina hat sich zum Glück nur heimlich zu den Engeln des Krippenspiels geschlichen, worüber Paul sehr froh ist. Und seine Schwester ist ein ganz toller Engel, was Paul wiederum richtig stolz macht.

 

Als ich das erste Mal das Cover von „Paul wartet auf Weihnachten“ von Stefanie Gerstenberger das so wunderschön von Susanne Göhlich illustriert wurde, gesehen und Titel und Inhalt des Buches gelesen habe, dachte ich sofort daran, dass dieses Buch meinem Neffen bestimmt gefällt. Er hat einen jüngeren Bruder und kann daher sehr gut nachvollziehen, dass die kleinen Geschwister immer mitspielen wollen, was manchmal natürlich auch nervt.

Ich bin absolut begeistert von den zauberhaften, nostalgischen Zeichnungen, die beim Betrachten sofort Weihnachtsstimmung aufkommen lassen. Man entdeckt auf jeder Buchseite eine Menge, sodass es wirklich viel Freude macht, die Illustrationen, die wunderbar auf den Inhalt abgestimmt sind, zu betrachten. Auch meinem Neffen gefallen diese unglaublich gut, denn er erzählt freudig was er sieht.

Auch die Geschichte an sich hat schöne Aspekte, allerdings habe ich hier auch Kritikpunkte.

Diese beginnt acht Tage vor Weihnachten und somit am 16. Dezember. Paul freut sich sehr auf das Fest und überlegt sich einige, wirklich tolle Dinge, damit die Zeit bis Weihnachten schneller vergeht. Er möchte unter anderem ein schönes Bild für seine Mama malen, ein Lebkuchenhaus backen, mit seinen Stofftieren einen Urwald erforschen, mit seinen Freunden Räuber und Gendarm spielen, sich verkleiden und einen Schneemann bauen. All das, gefällt mir auf jeden Fall, da Paul richtig schöne Ideen, und mit diesen, auch viel Spaß hat. Dass seine kleine Schwester Lina überall dabei sein möchte und mitspielen mag, ist auch komplett nachvollziehbar, ebenso wie die Tatsache, dass Paul davon öfter genervt ist. Das kleine Mädchen, kann natürlich noch nicht alles so gut wie ihr großer Bruder, weshalb dieser manchmal froh wäre, etwas alleine zu machen.

Doch die Mama, und das ist mein größter Kritikpunkt, will, dass Paul Lina überall mitspielen und mitmachen lässt und dies erreicht sie, in dem sie ihren Sohn quasi damit erpresst, dass ansonsten der Weihnachtsmann keine Geschenke bringt. Da Paul sich diese natürlich wünscht, willigt er stets ein. Alle Eltern und jede/r der viel mit kleinen Kindern zu tun hat bzw. diese erzieht, kennt Situationen wie im Buch. Man greift im Alltag definitiv ab und an zu "Wenn du jetzt nicht....dann gibt es dies oder das nicht"

Auch das ist sicher nicht in Ordnung, kommt aber definitiv vor. Doch wenn das jeden Tag und bei allem, was Paul so macht, wie in diesem Bilderbuch passiert, finde ich das schwierig. Auch als die Oma zu Besuch kommt, müssen die Kinder still sitzen, brav sein und diese nicht ärgern. Halten sie sich nicht daran, gibt es ebenfalls keine Geschenke zu Weihnachten. Bis auf den Besuch des Weihnachtsmarkts, nimmt sich die Mutter auch keine Zeit für die Kinder, denn ansonsten wäre es ein leichtes gewesen, sich um Lina zu kümmern und Paul auch mal etwas alleine machen zu lassen.

Bis auf den letzten vier Seiten, zählt Paul auf den restlichen auf, was Lina alles nicht kann und fragt stets, warum Lina seine Schwester sein muss! Auch das hat einen bitteren Beigeschmack. Mein Neffe hat mir beim Vorlesen zwar aufmerksam zugehört, so richtig greifen konnte er die Geschichte aber nicht. Natürlich kennt er es, dass sein kleiner Bruder immer die Spielsachen haben möchte, mit denen er gerade spielt und auch, dass dieser am liebsten überall dabei sein möchte. Selbstverständlich stört ihn das hin und wieder auch. Doch vor allem, hat er seinen Bruder unglaublich lieb und gerne bei sich und in der Nähe. Abgesehen davon, spielt mein Neffe natürlich auch alleine und wird auch nie gezwungen, mit dem Kleinen zu spielen etc. Und dieser wiederum, darf auch nicht alles haben, was dem Großen gehört.

Dass Geschwister streiten kommt natürlich öfter vor, doch im Normalfall lieben sich diese und das wiegt viel mehr als jeder Streit. Dies zeigt das Buch am Ende, denn als Lina verschwindet, wünscht sich Paul nichts sehnlicher, als seine Schwester wieder zu haben. Und das, hat sowohl meinem Neffen, als auch mir richtig gut gefallen, denn es gibt natürlich ein Happy End und die Kleine wird gefunden. 

Auch all die Dinge, die die Kinder (zwangsläufig) zusammen machen, sind, wie bereits erwähnt, richtig schön und verbreiten ein gemütliches Glücksgefühl und steigern die Vorfreude auf Weihnachten. 

Aber dennoch, kann ich dieses Bilderbuch leider nicht empfehlen.

 
Paul wartet auf Weihnachten“ von Stefanie Gerstenberger und zauberhaft von Susanne Göhlich illustriert, konnte mich leider nur zum Teil überzeugen. Die wundervollen Zeichnungen, verbreiten herrliche Weihnachtsstimmung, die sich leider nur zum Teil in der Geschichte widerspiegelt. Denn Paul, kann sich nie aus freien Stücken dafür entscheiden, mit seiner Schwester zu spielen, denn tut er dies nicht, bekommt er, laut Aussage seiner Mama, keine Geschenke vom Weihnachtsmann. Dies, und ein weiteres Manko, ziehen sich durch einen großen Teil des Buches, was bitter aufstößt. Leider machen das auch die tollen Dinge, die die Geschwister zusammen machen, so wie das schöne Ende, nicht wett.

Daher gibt es von uns 3/5 Flügeln! 



Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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