Da ich "Beautiful Liars" von Katharine McGee unglaublich gerne mag, habe ich mich wahnsinnig darüber gefreut, als ich erfahren habe, dass mit "American Crown - Beatrice & Theodore" eine weitere Reihe der Autorin bzw. zunächst der Auftaktband erscheint. Auch Geschichten rund um Königreiche finde ich toll, daher war ich sehr gespannt auf diesen ersten Teil.
Beatrice ist unglaublich lieb, freundlich, herzensgut, stark, bewundernswert und meist eine Frohnatur. Von Geburt an wurde sie auf ihre Rolle als erste Königin, nach über 250 Jahren Regentschaft ihrer männlichen Familienmitglieder, vorbereitet. Die Öffentlichkeit ist seither ebenso Teil ihres Lebens, wie ihre Familie. Ihr Beruf und ihr Volk stehen an erster Stelle, das wurde ihr bereits von ihrem Großvater eingetrichtert. Auch ihre Eltern leben nach diesem Grundsatz, auch wenn sie ihre Tochter mit viel Liebe und Geborgenheit großgezogen haben. Beatrice weiß, wie privilegiert sie ist, daher ist sie auch absolut im Reinen mit ihrem Schicksal und ihrer Rolle. Doch als ihre Eltern ankündigen, dass Beatrice frühzeitig heiraten soll, gerät sie zum ersten Mal wirklich ins Wanken und begreift, dass ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse, auch in dieser so wichtigen Entscheidung, nur bedingt von Belangen sind. Denn nur eine handvoll Männer, natürlich mit adligem Stand und aus guten Hause, werden überhaupt als Partner in Betracht gezogen. So kommt es, dass sie Theodor, kurz Teddy, kennenlernt. Teddy ist großartig und unterstützt Beatrice auch wo er nur kann, und dennoch liebt sie einen anderen. Besagter Anderer ist auch ein wundervoller und genialer Charakter der B, wie er Beatrice nennt, aus tiefstem Herzen liebt. Dadurch kommt es zwangsläufig zu den ersten Verstrickungen. Beatrice tat mir oft wahnsinnig leid, tauschen möchte man mit ihr, zumindest meist, definitiv nicht.
Samantha oder auch Sam genannt, ist die Zweitgeborene und
somit der Spatz in der Königsfamilie. Sie ist das komplette Gegenteil von
Beatrice, sie ist wild, laut, sagt ihre Meinung und fällt gerne, auch ab und an
mit negativen Schlagzeilen, auf. Als ewige Zweite fühlt sie sich von ihren
Eltern oft weniger geliebt und von ihnen, und auch vom amerikanischen Volk,
minderwertig behandelt und oft nicht wertgeschätzt. Sam reagiert oft impulsiv und eckt daher an. Aber dennoch ist sie ein fantastischer,
großherziger, ehrlicher und charmanter Charakter, sodass man als Leser*in gar
nicht anders kann, als sie aufrichtig zu mögen. Denn vieles ist nur Fassade, um
sich und die eigenen Gefühle zu schützen. Samantha macht bereits in diesem
ersten Band eine unglaubliche Entwicklung durch, die mir definitiv gefiel. Auch sie
und Teddy, sind durch ein Ereignis verbunden, was wiederum weitere
Verwicklungen nach sich zieht.
Nina lernt Samantha und Jefferson, ihren Zwillingsbruder und
Drittgeborenen, als siebenjähriges Mädchen kennen. Ihre Mum wurde die neue
Kämmerin des Königs, wodurch Nina sehr viel Zeit im Palast und mit den
Zwillingen verbringt. Nina wird schnell zu Sams bester Freundin, wodurch sie an
vielen Feierlichkeiten, Bällen und auch Urlauben der Königsfamilie teilnimmt.
Somit ist sie viele Jahre Teil des höfischen Geschehens und trotz ihres
Collegebesuchs, und dem Ziel ein eigenständiges Leben zu führen, oft am
Königshof anzutreffen. Als sie und Jefferson, in den Nina schon einige Jahre
verliebt ist, sich näherkommen, überschlagen sich auch in ihrem Leben die
Ereignisse. Auch Jeff, der als Junge und Dritter in der Thronfolge, mehr
Freiheiten genießt, mochte ich sofort gerne. Er ist sehr herzlich, ehrlich und
bildet mit Sam ein tolles Team. Auch wenn ich mehr als einmal gehofft habe,
dass er vor allem im Hinblick auf Daphne, nicht so gutgläubig ist.
Mit Daphne, die sehr durchtrieben, ein richtiges Biest, und nur auf ihren Vorteil bedacht ist, hatte ich definitiv meine Schwierigkeiten. Auch wenn diese Figur natürlich extrem interessant ist und ich immer wieder ins Staunen darüber geriet, wie sie mit ihren gerissenen Machenschaften erfolgreich ist, entwickelte ich ein gewisses Hasspotential ihr gegenüber. Doch auch Daphne hat ihre schwachen, menschlichen Momente, in denen es für mich nachvollziehbar war, warum sie handelt, wie sie es eben tut. Dennoch will man sie auf keinen Fall als Feindin haben, was Nina am eigenen Leib erfährt.
Beatrice steht als Thronerbin und somit als zukünftige erste Königin im Fokus und die anderen Handlungsstränge, spielen sich sozusagen um sie herum ab. Aber dennoch haben auch diese viel Gewicht und nehmen ihren eigenen, wichtigen Part in der gesamten Handlung ein.
Wie bereits erwähnt, finde ich es genial, eine Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt zu bekommen bzw. unterschiedlichen Handlungswegen zu folgen. Dadurch entwickelt die Story einen unbändigen Lesesog, dem man sich nicht entziehen kann und will. Katharine McGee hat hierfür ein absolutes Händchen, weshalb ich nur so an den Seiten des Buches klebte.
Die vielen Irrungen, Wirrungen und Intrigen aber auch die herzerwärmenden, gefühl- und liebevollen Momente, sorgen für geniale Unterhaltung. Da es der Autorin auch in diesem Auftaktband gelungen ist, dass ich eine engere Bindung mit den meisten Hauptpersonen eingehen konnte, sprich mir diese wichtig wurden und mich berührt haben, fieberte ich sehr mit ihnen mit.
Auch das wie die Personen untereinander agieren, wie sie miteinander verwoben sind und wie eng ihre Schicksale verbunden sind, ist genial, mitreißend und spannend zu gleich. Daher freute und litt ich gleichermaßen mit den Charakteren, hoffte und bangte mit ihnen, wurde wegen mancher Dinge und Ereignisse auch überrascht, und hätte die eine oder den anderen, auch gerne einmal geschüttelt.
Natürlich lebt dieses Genre von Missverständnissen und unvorhergesehenen Ereignissen, die zur Folge haben, dass die Menschen nicht mehr miteinander reden und Dinge auch nicht ansprechend und klären, was zu einem gewissen Maß auch absolut zur Spannung beiträgt. Doch manchmal wurde mir das fast ein wenig zu viel, was mich ein paar Nerven gekostet hat. Dies sorgt aber letztendlich auch dafür, dass ich es kaum erwarten kann, den nächsten Band zu lesen. In diesem werden sicher einige Sachen (auf)geklärt, aber auch neue Widrigkeiten geschaffen.
Sehr interessant sind auch die vielen Details rund um die Königsfamilie, deren Historie sowie alles, was mit deren Gesetzlichkeiten und Bestimmungen sowie den höfischen Gebräuchen, damals und auch heute, zu tun hat. Die Autorin hat ein tolles Setting kreiert und eine komplette Monarchie zum Leben erweckt, von der man als Leser*in immer mehr erfahren möchte.
Auch das Ende ist richtig fies und berührend zugleich. Daher ist es umso schöner, dass der zweite Band bereits diesen Herbst erscheint.Mit "American Crown - Beatrice & Theodore" hat Katharine McGee einen packenden und emotionalen Auftaktband rund um das amerikanische Königreich und dessen Kronprinzessin Beatrice geschrieben, die ihr eigenes Wohl und Liebesglück für die Krone und ihr Volk hinten anstellt. Auch ihre Schwester Samantha, deren besten Freundin Nina sowie Daphne, haben ihr Päckchen zu tragen und geraten in den königlichen Strudel aus Intrigen, Irrungen, großen Gefühlen, Freundschaft, Liebe und jeder Menge Turbulenzen.
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