Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

WUT, wofür bist du denn gut? - Elisa Eckartsberg - Rezension

 
Verlag: Juniek
Bilderbuch
ISBN: 978-3-9822647-1-4
Alter: ab 5 Jahre
 Seiten: 54
Preis: 20,00 €
Übersetzung: -
Illustrator(in): Elisa Eckartsberg 
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 Wut ist ein sehr kraftvolles und mächtiges Gefühl, das meist negativ behaftet ist. Dabei ist auch diese Emotion sehr wichtig und möchte ebenso akzeptiert werden. Der Junge in dieser Geschichte nimmt seine Wut an, da er sie, ebenso wie die Angst, kennenlernen möchte. Außerdem macht er sich auf die Suche nach seinen Bedürfnissen, da diese verschwunden sind. Die Wut hilft ihm dabei und erklärt, wie nützlich sie ist und, dass sie sogar etwas mit seinem Glück zu tun hat, was den Jungen natürlich sehr neugierig macht. 


Unter dem Motto "Gehin und fühle" hat Elisa Eckartsberg den JUNIEK Verlag gegründet und so ihr Erstlingswerk "Du bist also meine Angst" veröffentlicht. Mit "Wut wofür bist du denn gut?" ist nun bereits Band zwei erschienen, der ebenso großartig wie sein Vorgänger ist.
 
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in dem die Autorin und Illustratorin einen "Ort", den alle Menschen in sich tragen, vorstellt. Dort befindet sich all das, was jeden Menschen aus- und ihn einzigartig macht, der vereint, was uns etwas bedeutet und was wir brauchen. Hier leben sie, die Gefühle und die vielen kleinen Bedürfnisse, die dort verweilen, bis sie gebraucht werden.

In dieser Geschichte treffen die Leser*innen und Bilderbuchgucker*innen erneut auf den Jungen aus dem ersten Buch. Dieses Mal ist er ganz furchtbar wütend auf seinen Bruder. Daher ist es natürlich auch nicht verwunderlich, dass die Wut zu toben beginnt. Die kleinen Bedürfnisse verstecken sich alarmiert und die Angst, die Freude und die Trauer versuchen, das Gefühlschaos etwas einzudämmen. 

Viele Menschen, vor allem die Erwachsenen, kümmern sich zu wenig um ihre Bedürfnisse, sie achten nicht auf diese und verschließen ihr Herz. Dabei ist es so wichtig, diesen auf den Grund zu gehen. Freude und Angst warten zunächst darauf, dass der Junge sich austobt und seine Energie raus lässt, bis die Wut sich abreagiert hat. Auch ihr Bestimmer (der Junge) beruhigt sich, er geht in sich und trifft dort auf seine Freunde aus dem ersten Band, Angst und Freude. Die Beiden begrüßen ihn und stellen ihm Wut vor. Sie erklären ihm, dass Wut die stärkste Kraft in seinem Team ist, sie kann gefährlich, aber auch nützlich sein. 

Die Wut und der Junge unterhalten sich, sie ergründen, was der Auslöser war und weshalb beide so durchdrehen mussten. Die Wut kann verstehen, weshalb sich der Junge so gefühlt hat und warum sie daraufhin zum Einsatz kam. Ein ganzer Haufen Bedürfnisse wurde nicht erfüllt, woraufhin die Wut die Oberhand gewann.

Daraufhin stellt der Junge der Wut die Frage, wofür sie denn eigentlich gut ist, denn die Meisten, reagieren mit Abscheu auf sie. Die Wut erzählt dem Jungen, dass jedes Gefühl, auch sie, zwei Seiten hat. Die Wut animiert dazu, die eigenen Grenzen zu beschützen, sie kann aber auch zerstörerisch sein. 

Jeder Bestimmer, und somit jedes Kind und auch jeder Erwachsene, hat die Macht seine Gefühle zu regulieren und in die richtigen Bahnen zu lenken. Kinder dürfen wütend sein, denn sie haben das Glück, ihre Wut auch ungefiltert zu spüren. Viele Erwachsene unterdrücken diese, dabei tut es meist gut, seine Wut raus zu lassen und es gibt auch definitiv gute Wege, dies zu tun. Auch das, erläutert die Wut dem Jungen, ebenso wie sie ihm zeigt, dass sie sein Schutzschild ist und ihn stärkt. 

Jeder Mensch hat sein eigenes Glücksmuster, das individuell und frei gestaltet wird, dass er bewahren und beschützen sollte und das von niemandem zerstört werden darf. Die Eltern oder Bezugspersonen dürfen zwar den Rahmen vorgeben und aufpassen, dass ihr Kind nicht über das Blatt hinaus malt und sich nicht verirrt, doch das Bild gehört dem Kind alleine, es kann es jederzeit verändern, sodass neue Muster entstehen. 

Nach all diesen wunderbaren und wichtigen Erkenntnissen, ist dem Jungen vieles klar. Er weiß nun, dass seine Stärke in seinen Worten liegt, dass er seine Grenzen vorgeben und mit seinen Mitmenschen über seine Gefühle sprechen darf, denn dann, werden diese verstanden und akzeptiert. Der Junge in der Geschichte wird selbstbewusst und entschuldigt sich am Ende sogar bei seinem Bruder

Elisa Eckartsberg macht auch in diesem zweiten Band wieder deutlich, wie unglaublich wichtig, schön und bedeutsam Gefühle sind. Sie zeigt nicht nur den Kindern, sondern auch allen Erwachsenen, wie wertvoll die eigenen Emotionen sind und wie man deren volles Potential ausschöpfen kann. Den kleinen Zuhörer*innen wird auf sehr liebevolle Art klar gemacht, dass diese Fühlen dürfen und warum sie dies tun. Außerdem wird ihnen verdeutlicht, dass sie auf ihre Bedürfnisse achten und diesen auch unbedingt Raum geben sollen. Die Erwachsenen lernen einmal mehr, dass Kinder ihre Gefühle noch viel freier ausleben und ihnen wird herrlich authentisch verdeutlicht, wie sie ihre Kinder, Enkel, Neffen, Nichten usw. dabei begleiten und diese unterstützen können. 

Ich habe die Gefühle, die in diesem Bilderbuch als herzige kleine Wesen auftreten und die an Kuscheltiere erinnern, sehr ins Herz geschlossen. Ich bin erneut begeistert von dieser schönen, warmherzigen und so wichtigen Geschichte, die dieses Mal das Thema bzw. das Gefühl Wut von allen Seiten ausführlich betrachtet. Das "Wut-Männchen", sowie auch die anderen Gefühle, sind schön kindgerecht gestaltet, sodass man diese einfach mögen muss. Humorvolle Sequenzen heitern die Story auf und verdeutlichen, dass auch unschönen Emotionen das Negative genommen werden kann und das diese, ebenso wie die Guten, zu uns gehören. 

Ich freue mich sehr darauf, dieses und auch das Angst-Buch meinen Neffen vorzulesen und mit ihnen über die einzelnen Gefühle in den Büchern und natürlich über ihre eigenen zu sprechen. Noch sind meine Neffen etwas zu klein/jung dafür, doch auch sie werden älter und bis dahin, sind hoffentlich noch weitere Bände, dieser wirklich tollen und sehr zu empfehlenden Reihe erschienen. 
 

 Mit "Wut wofür bist du denn gut?" hat Elisa Eckartsberg einen wundervollen und empathischen zweiten Band ihrer Gefühle-Reihe geschrieben, der sich dieses Mal der Emotion Wut widmet und diese auf sehr authentische und einfühlsame Weise beleuchtet und erklärt. Das Bilderbuch zeigt auf, wie die Kinder ihre Wut nutzen, diese raus lassen und auch in positive Bahnen lenken können. Sie erfahren, für was ihre Wut gut ist, wie diese ihnen hilft und wie wichtig es ist, darüber zu reden, was sie wütend gemacht hat. Erneut wird vermittelt, dass die Gefühle zu uns Menschen gehören und uns ausmachen!
 


Von mir gibt es für dieses zweite Bilderbuch 5/5 Flügeln und eine absolute Leseempfehlung! 
 




Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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