Durch die Nacht - Menschen, die arbeiten, während wir schlafen - Polly Faber - Rezension

Verlag: Beltz & Gelberg 

Bilderbuch

ISBN: 978-3-407-75669-5

 Seiten: 32

Preis: 14,00 €

Übersetzung: Maren Illinger

Illustrator(in): Harriet Hobday

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Ein Mädchen in der Großstadt macht sich gerade Bett-geh-fertig, während ihre Mama zur Arbeit aufbricht. Nicht nur sie, sondern auch andere Menschen, gehen ihren Berufen in der Nacht nach. Die kleinen Bilderbuchgucker*innen lernen eine Reinigungskraft die ein Büro putzt, einen Nachtwächter, Polizisten, Reporter, eine Band, Tankstellenmitarbeiter, einen Lieferanten, einen Bäcker, eine Schienenarbeiterin, Rettungssanitäter, diverse Krankenhausangestellte und noch einige mehr, kennen. Außerdem erfahren die Kinder, dass die Mutter des Mädchens einen orangefarbenen Nachtbus fährt und viele der eben genannten Menschen, sicher zu ihrer Arbeit bringt.    

Ich war sofort fasziniert von "Durch die Nacht - Menschen, die arbeiten, während wir schlafen" von Polly Faber, da bereits das Cover sehr atmosphärisch ist und eine tolle Geschichte verspricht. Außerdem finde ich es unglaublich wichtig, meinen Neffen bzw. vorerst dem Ältesten, zu vermitteln, dass Menschen, sowie er es bisher kennt, nicht nur tagsüber arbeiten. 

Die grandios schönen Illustrationen von Harriet Hobday setzen sich im Inneren des Bilderbuches fort und lassen Vorleser*in und Zuhörer*in sofort in die Geschichte eintauchen. Zu Beginn sehen wir ein Mädchen, dass bereits ihren Schlafanzug angezogen hat und demnächst ins Bett geht, doch ehe sie dies tut, verabschiedet sie sich von ihrer Mutter, die zu ihrer Arbeit aufbricht. Was diese arbeitet, erfahren die Kinder und natürlich auch die Erwachsenen, erst ganz zum Schluss, so ist der Spannungsbogen beim ersten Lesen, tatsächlich recht hoch. Als man dann weiß, dass sie einen orangefarbenen Nachtbus fährt, achten die Kleinen selbstverständlich auf diesen und können ihn auch auf jeder einzelnen Seite entdecken, was mein Neffe richtig toll findet. Auch mir gefällt dies extrem gut, da das Bilderbuch dadurch aus unterschiedlichen Blickwinkeln angeschaut wird. Es macht total viel Spaß, den Bus zu suchen, aber natürlich auch, die unterschiedlichen Menschen bei ihrer Arbeit zu begleiten und zu erfahren, was diese machen und wo sie dies tun.

Los geht es mit Sammy, die in einem Büro die Spuren des Tages beseitigt und dieses somit reinigt. Im selben Büro arbeitet auch Georgio als Nachtwächter und kontrolliert anhand von Überwachungskameras die Gänge. Als nächstes dürfen die Kinder Polizistin Amira und Polizist Hassan begleiten, die es mit Störenfrieden in Form von Füchsen zu tun bekommen. Kisi, eine Reporterin, berichtet im Fernsehen über den Einsatz der Polizei. Liam hingegen macht "Krach" den viele ganz toll finden, denn er spielt Saxophon in einer Band. Einige Leute, die das Konzert besucht haben, holen sich in der nahegelegenen Tankstelle bei Eva etwas zu trinken oder kleine Snacks. Manche tanken dort natürlich auch. 

 

Ravi liefert mitten in der Nacht Ware aus, damit die Supermärkte und Läden bestückt sind und eingekauft werden kann. Die Befüllung der Regale übernehmen David und Romy. Dank Ravi, bekommt auch Luigi seine Zutaten um seinem Bäckerhandwerk nachzugehen, so erhalten auch die Frühaufsteher frische Brötchen und noch vieles mehr. Währenddessen sorgen Jonny, Doro und Isaak dafür, dass Probleme an einem Bahngleis behoben werden, damit der Morgenzug pünktlich fahren kann. Die Sanitäter Dani und Tom bringen mit ihrem Rettungswagen Menschen ins Krankenhaus, damit diesen dort schnell geholfen werden kann. Im Krankenhaus werden nachts auch viele Babys geboren. All dies und noch so vieles mehr, sieht und bekommt die Mama des Mädchens mit, wenn sie ihren orangenen Bus durch die nächtlich erleuchteten Straßen fährt und die Reisenden sicher an ihr Ziel bringt. Wenn die Sonne aufgeht, ist ihre Schicht zu Ende. Zu Hause angekommen, verabschiedet sie ihre Tochter in die Schule und geht schlafen.

 

Dadurch, dass all die Szenen in der Nacht spielen und daher nicht so hektisch sind wie es am Tag oft der Fall ist, kommt beim Vorlesen und Betrachten ein ganz besonderes, warmes Gefühl auf. Mein Neffe und ich, werden automatisch ruhiger und total entspannt, wenn wir dieses großartige Bilderbuch zusammen anschauen, den Erzählungen folgen und den fleißigen Menschen dabei zusehen, wie sie ihrer Arbeit nachgehen. 

Dadurch, dass so viele unterschiedliche Berufe gezeigt werden, ist die Geschichte herrlich abwechslungsreich. Polly Faber erzählt wunderbar anschaulich und in schönen Worten, was die in der Nacht Arbeitenden erleben und was genau diese zu tun haben. Dadurch bekommt mein Neffe nicht nur einen guten Einblick in deren Tun, er erfährt auch, wie wichtig es ist, dass viele Menschen Nachts arbeiten. 

Es ist toll, wie interessiert mein Neffe an den Berufen ist und wie ihm immer wieder neue Fragen oder auch Details ein- und auffallen. Es macht viel Freude, dieses wundervolle Buch immer wieder anzuschauen, vorzulesen und sich auszutauschen, daher wird es uns, und später auch meine kleineren Neffen, sicher noch lange begleiten. 

"Durch die Nacht - Menschen, die arbeiten, während wir schlafen" von Polly Faber ist ein wundervolles Bilderbuch in dem die Autorin von Menschen berichtet, die in der Nacht arbeiten. Die kleinen Zuhörer*innen erfahren, wie viele unterschiedliche Berufszweige es gibt und was die Menschen in ihrem Beruf zu tun haben und was diese leisten. Die Geschichte wird aus der Sicht eines Mädchens erzählt, welches wiederum den Beruf ihrer Mutter, die Busfahrerin ist, vorstellt. Besagte Mutter kennt durch ihre Fahrten all die Anderen, was einen tollen Plot-Twist ergibt. Ihr orangefarbener Bus ist auch auf jeder Seite zu sehen, was zusätzlich für jede Menge Spaß sorgt. Die bezaubernden Illustrationen von Harriet Hobday, die Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlen, wirken extrem beruhigend und runden diese tollen Erzählungen wunderbar ab.

 

 

Wir sind rund um begeistert von diesem Bilder- und Sachbuch und vergeben somit natürlich 5/5 Flügeln!  

 

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