Verlag: Arena
Hardcover
ISBN: 978-3-401-60638-5
Seiten: 576
Preis: 22,00 €
Übersetzung: Sabine Schilasky
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Lore führt seit ein paar Jahren ein eher zurückgezogenes Leben. Sie versucht normal zu sein und verdrängt die Tatsache, dass sie die letzte Sterbliche des Haus der Perseus ist. Doch dann beginnt die nächste Jagd und die Göttin Athene taucht bei Lore zu Hause auf, da sie deren Hilfe benötigt. Athene macht Lore ein Angebot, dass sie nicht ablehnen kann. Die Göttin bietet Lore nicht nur ein Bündnis gegen Wrath, den neuen Ares an, der vor Jahren ihre Familie ermorden lies und nun mächtiger ist, als jemals zuvor, sondern auch ihren Schutz. Ares ist nun, ebenso wie die anderen Götter, sieben Tage lang sterblich, sodass Lore endlich die Chance bekommt, ihre Familie zu rächen. Auch Castor, Lores bester Freund und Trainingspartner aus ihrer Kindheit, taucht plötzlich wieder, allerdings ganz anders als erwartet, auf. Dadurch bildet sich ein bunt gemischtes Team, das Ares, der die menschliche Welt vernichten will, aufzuhalten versucht, was alle an ihre Grenzen und darüber hinaus bringt.
Da ich extrem gespannt auf eine Geschichte rund um die griechische Mythologie und deren Götter war, habe ich mich sehr aufs lesen von "LORE" von Alexandra Bracken gefreut. Die Story ist sehr komplex, daher muss man als Leser*in stets aufpassen, dass man die einzelnen Häuser sowie die Götter, die Ursprünglichen, wie die Neuen, nicht verwechselt und richtig zuordnet. Dies gelingt im weiteren Verlauf auf jeden Fall leichter wie zu Beginn. Zum Glück gibt es am Ende des Buches ein Glossar, welches einem bei Bedarf definitiv auch weiterhilft.
Lore war mir sofort sympathisch und ich konnte, nach dem ich ein wenig aus ihrer Vergangenheit erfuhr, verstehen, warum sie sich versteckt bzw. sehr bedeckt hält. Doch ihr altes Leben holt sie unwiderruflich ein, als zunächst und völlig unerwartet Castor, ihr allerbester Freund und Trainingspartner aus Kindertagen auftaucht und dann auch noch Göttin Athene quasi vor ihrer Tür steht, da sie Lores Hilfe braucht. Die Göttin macht Lore einen Vorschlag, den sie nicht ablehnen kann, denn durch ein gemeinsames Bündnis ist diese bereit Wrath, der nun die Kräfte von Ares in sich trägt, zu töten. So hat Lore endlich die Chance ihre Familie, die dieser brutal ermorden lies, zu rächen. Auch Castor ist nicht mehr der, der er einst war und so weiß Lore endlich, warum dieser so plötzlich verschwand und die letzten Jahren wie vom Erdboden verschluckt blieb. Diese Tatsache ist für Lore zunächst ein Schock, doch ihr ehemals bester Freund ist in vielem dennoch der Alte, so ist deren Verbundenheit nach wie vor spürbar. Lore und Castor werden magisch voneinander angezogen, so ist auch schnell klar, dass sie während des bevorstehenden Agon zusammenarbeiten und alles tun werden, um Ares, der die menschliche Welt in Schutt und Asche legen will, aufzuhalten und die kommenden sieben Tage zu überleben. Mit von der Partie ist Lores menschlicher Freund und Mitbewohner Miles, sowie Evander, Castors Cousin, rechte Hand und Verbündeter. Gemeinsam erarbeiten sie einen Plan, der später auch Iro, aus dem Haus Odysseus sowie deren Clan und auch das Haus des Achilles, beinhaltet.
Ich fand das Setting und die Idee genial, brauchte allerdings ein wenig, um das ganze Gefüge zu verinnerlichen. Das fand ich allerdings nicht so schlimm, da die Story sehr packend ist und ich daher extrem gespannt war, was als nächstes passiert und offenbart wird. Und das ist eine ganze Menge, denn zum einen erinnert sich Lore immer wieder an Ereignisse von früher, wodurch es Rückblicke in ihre Vergangenheit gibt. Und zum anderen passiert auch in der Gegenwart ständig etwas, dass mich des Öfteren sprachlos machte. Gerade in Bezug auf die Götter, wusste ich oft nicht woran ich bin und wer von ihnen ein falsches Spiel spielt. Aber auch die restlichen Charaktere haben so ihre Geheimnisse, die erst mit der Zeit ans Licht kommen. Auch Lore verbirgt etwas, dass erst später aufgeklärt wird. Die Kräfte der Götter sind sehr unterschiedlich und ziemlich genial, hier hat sich Alexandra Bracken einiges einfallen lassen, was mir sehr gut gefiel.
Die Story ist stellenweise ziemlich heftig und bringt Tod und Verwüstung mit sich, was ich aufgrund des Inhalts aber erwartet hatte, denn wenn alte und neue Götter sowie deren Häuser Krieg gegeneinander führen, gehen diese definitiv über Leichen. Brutal ist auch, was Lores Familie angetan wurde. Deren Schicksal ging mir ziemlich nahe, weshalb ich mich auch gut in Lore hineinversetzen konnte und schnell begriff, warum sie so handelt, wie sie es tut, auch wenn mir nicht alles zusagte.
Der komplette Verlauf ist spannend und mitreißend und ich hoffte und bangte mit den Freunden bzw. Verbündeten. Ich wusste oft nicht, wo der jeweilige Handlungsstrang hinführt und was geschehen könnte. Manchmal war es nicht ganz leicht, den Überblick zu behalten, daher habe ich etwas langsamer gelesen um nichts zu "verpassen" und wirklich alles zu verstehen. Dies ist auf jeden Fall auch den zahlreichen Charakteren, dem Konstrukt an sich und der mit Regeln gespickten Jagd, geschuldet.
Besagter Krieg bzw. der Agon, der sich alle sieben Jahre in einer anderen Stadt wiederholt, dient zur Strafe der ursprünglichen Götter, die von den Jägern gejagt werden. Schafft es einer von ihnen einen alten, oder auch neuen Gott oder eine Göttin zu töten, gehen dessen oder deren Kräfte, auf den Sieger über und er oder sie, wird zur Gottheit. So tun die Häuser alles um einen Gott zu vernichten, umso mehr Macht zu bekommen. Lore, Cas, Van, Iro und natürlich auch Athene, sind somit zwangsläufig mitten drin und versuchen ihre Ziele zu erreichen.
Die Szenen zwischen Lore und Athene sind sehr packend, die beiden Frauen geben ein dynamisches Duo ab, umso überraschter und auch geschockt, war ich über manche Ereignisse, die ich absolut nicht habe kommen sehen. Ein wahres Licht in der Dunkelheit sind Lore und Cas, deren Gefühle wunderbar authentisch und somit herzerwärmend sind. Allerdings müssen die Beiden auch kämpfen und es dauert, bis sie wieder zueinander finden und sich komplett vertrauen. Miles ist ein toller bester Freund, er weicht nicht von Lores Seite und steht ihr immer bei, was wirklich schön zu lesen war. Van ist ein wenig grummelig und nicht leicht zu durchschauen, ich mochte ihn aber dennoch sehr gerne. Er steht bedingungslos hinter Cas, was mir sehr gefiel.
Ebenfalls interessant ist die Mischung aus griechischer Mythologie und des modernen New Yorks, denn so treffen altes und mystisches auf die heutige Gegenwart, was toll ist. Die Autorin hat einige Elemente aus besagter Mythologie übernommen und manches komplett erfunden, was ich gut fand. Trotz der Dicke des Buches, kamen kaum Längen auf, da es viele actiongeladene Szenen gibt und das Spannungsniveau recht hoch ist. Die unerwarteten Wendungen sorgten zusätzlich dafür, dass ich immer weiter lesen wollte.
Die oben erwähnten Charaktere lernte ich gut kennen und fühlte somit auch mit ihnen. Die Bösewichte blieben dagegen etwas blass, hier hätte ich mir ein paar mehr Einblicke gewünscht, die sicher, auch in Bezug auf den Agon, sehr informativ gewesen wären.
Das Ende ist wirklich schön und auch sehr berührend, allerdings kam es für mich ein wenig zu schnell und zu abrupt. Und es ist im Vergleich zum Rest des Buches beinahe zu einfach/zu leicht gestrickt. Im Hinblick auf das große Ganze, ist es aber dennoch passend und auch gut gewählt. Da es sich hier um einen Einzelband handelt, blieben an sich keine Fragen offen und die Autorin hat ihre Geschichte auch definitiv gut abgeschlossen.
"LORE" von Alexandra Bracken verbindet die griechische Mythologie und das moderne New York, einen alle sieben Jahre aufs neue stattfindenden Krieg zwischen Göttern und Götterjägern sowie die persönliche Geschichte von Lore und Castor, die beide bedeutenden Häusern angehören und den Wahnsinn des Tötens und somit den Agon und einen wild gewordenen Gott, ein für alle Mal stoppen wollen, miteinander. Die Story ist sehr komplex und stellenweise auch ziemlich brutal, packend, fesselnd und auch schön berührend. Insgesamt habe ich diesen Einzelband wirklich gerne gelesen, hätte mir aber noch mehr Einblicke in die Gedankengänge der bösartigen und machthungrigen Götter gewünscht. Das Ende ist wunderschön, gefühlvoll und hoffnungsfroh, kam allerdings auch etwas zu abrupt.
Daher vergebe ich 4/5 Flügeln für Lores und Castors Lebensgeschichte!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In
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