Für jeden ein Licht - Ein kleines Weihnachtswunder - Lee Wind - Rezension

Verlag: Fischer Sauerländer

Bilderbuch

ISBN: 978-3-7373-6133-0

Ab 4 Jahren

 Seiten: 40

Preis: 16,00 €

Übersetzung: Iris Berben

Illustrator(in): Paul O. Zelinsky

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 Während Simon bei den Vorbereitungen fürs Lichterfest hilft, schmückt Teresa mit ihren Eltern den Weihnachtsbaum. Die Beiden sind nicht nur Nachbarn sondern auch die besten Freunde. Sie können es kaum mehr erwarten und zählen die Tage bis zum großen Fest. Sie spielen zusammen, Teresa malt gerne und Simon schreibt Gedichte. Sie erfreuen sich an gemeinsamen Dingen und auch an dem, was sie unterscheidet. Jeden Abend erstrahlen ihre Fenster in festlichem Licht. Doch eines Abends passiert es, ein Stein fliegt ins Fenster, zerbricht dieses und die Kerzen der Chanukkia verlöschen. Leider gibt es überall Menschen, die Anderssein nicht akzeptieren. Doch Simon lässt sich nicht einschüchtern, er will die Kerzen wieder anzünden und sich nicht verstecken, weil er Jude ist. Voller Tatendrang malt Teresa ein Bild des Leuchters und hängt dieses in ihr Fenster. Tausende Menschen tun es ihr gleich.

 

 Bereits der Titel von "Für jeden ein Licht" von Lee Wind und die außergewöhnlichen Illustrationen von Paul O. Zelinsky, die auch das Cover zieren, machen definitiv aufmerksam auf dieses Bilderbuch. Der Inhalt und dieses so wichtige Thema, beschert Gänsehaut und lässt Kinder wie Erwachsene gleichermaßen nachdenken und regt hoffentlich viele dazu an, Gespräche zu führen. 

 

Die Kinder Teresa und Simon sind die besten Freunde und Nachbarn. Beide zählen die Tage bis zum großen Fest und können es kaum mehr erwarten. Sie spielen gemeinsam im Schnee, backen Plätzchen und lassen sich diese schmecken. Simon schreibt außerdem gerne Gedichte und Teresa ist sehr begabt im zeichnen. Abends leuchten viele Fenster in grünen und roten Lichtern und das von Simons Familie im blauen und weißen Chanukka-Licht. 

Doch eines Abends geschieht es, jemand wirft einen Stein ins Fenster, was dazu führt, dass die Kerzen der Chanukkia erlöschen. Die Polizei trifft ein, Simon und seine Familie sind traurig und verstört und doch wollen sie sich nicht verstecken und verbergen, dass sie Juden sind. Daher zünden sie ihre Kerzen am nächsten Abend wieder an. 

 

Teresa ist froh und erleichtert, als sie sieht wie die Chanukkia wieder leuchtet. Voller Freude malt sie eine große und wunderschöne Chanukkia mit den neun Kerzen und hängt das Bild in ihr Fenster. So leuchten bei ihr nicht nur rote und grüne, sondern auch blaue und weiße Lichter. Simon ist begeistert davon und glücklich, als sich Teresas Aktion herum spricht. Die Idee gefällt vielen so gut, dass diese den Leuchter ebenfalls zeichnen und die Bilder aufhängen. Auch Schulen, Bibliotheken und weitere öffentliche Einrichtungen beteiligen sich. 

 

Drei Wochen sind seit dem Vorfall vergangen und alle Menschen feiern miteinander das Fest der Liebe. Aus mehr als 10.000 Fenstern leuchten Kerzen und die Menschen singen "Weihnachtsbaum und Menora-Kerzen - rot und grün und blau und weiß leuchten zusammen in unsere Herzen". 

Ich bin gleichermaßen begeistert und sehr angetan von diesem Bilderbuch, das von einer wahren Begebenheit erzählt. Mein ursprünglicher Plan war es, das Buch mit meinem ältesten Neffen, der vor Kurzem vier Jahre alt geworden ist, zu lesen. Die Thematik ist allerdings noch zu schwierig und zu schwer verständlich für Kinder diesen Alters. Nächstes Jahr um diese Zeit, wenn er fünf ist, sieht dies eventuell bereits anders aus. Der Inhalt der Geschichte ist so wichtig und berührend, daher ist es mir ein besonderes Anliegen, dass er und auch meine beiden kleineren Neffen, diesen voll und ganz verstehen. Ich gehe daher davon aus, dass uns dieses Bilderbuch noch viele Jahre, besonders in der kälteren Jahreszeit und rund um Weihnachten, begleiten wird. 

Es ist extrem bewegend, wie aus einem schrecklichen und hinterhältigen Ereignis, etwas so schönes und mitreißendes wird, das so viele Menschen zum umdenken und handeln bewegt und die Welt dadurch ein ganzes Stück besser macht. 

Die Illustrationen von Paul O. Zelinsky sind ungewöhnlich, beinahe abstrakt. Dadurch, dass viele Bilder, Szenen und auch Gesichter "verwischt" sind, bekommen die Geschehnisse mehr Tiefe und verbreiten Schrecken, aber auch mehr Hoffnung und Freude.

 

 Das Bilderbuch steckt voller Botschaften, die in jedem der es anschaut und liest, etwas bewegt. Es hallt nach und zeigt hoffentlich ganz vielen Kindern und natürlich auch deren Vorleser*innen, wie wertvoll ein respektvoller Umgang und Solidarität sind. Und, dass es sich immer lohnt für das woran man glaubt und was man liebt zu kämpfen. 

"Für jeden ein Licht" von Lee Wind und illustriert von Paul O. Zelinsky erzählt die Geschichte von Teresa, die Weihnachten feiert, sowie von ihrem besten Freund Simon, der jedes Jahr das Chanukka zelebriert. Als ein feiger Anschlag auf Simons Familie bzw. ihre Chanukkia verübt wird, handelt Teresa. Sie zeichnet ein Bild des Leuchters und hängt dieses in ihr Fenster. Tausende Menschen schließen sich ihrem Beispiel an, beziehen dadurch Stellung und zeigen, dass Fremdenhass und Ausgrenzung nicht geduldet wird. Dieses Bilderbuch steckt voller wichtiger Botschaften, die hoffentlich ganz viele Kinder und Erwachsene erreichen. 

Ich vergebe 5/5 Flügeln für dieses wichtige Bilderbuch gegen Antisemitismus! 

    Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.