Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Die Weihnachtsagentur - Das schönste Fest aller Zeiten - Rüdiger Bertram - Rezension

Verlag: Arena
Hardcover
ISBN: 978-3-401-60621-7
 Seiten: 188
Preis: 12,00 €
Übersetzung: -
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Die Zwillinge Olga und Oskar leben gemeinsam mit ihren Eltern in einer gigantischen Villa, sodass es ihnen materiell an nichts fehlt. Besagte Eltern betreiben eine Firma, die Oster- und Weihnachtsdekorationen herstellt. Dementsprechend sind die Beiden vielbeschäftigt und vergessen vor lauter Arbeit sämtliche Feier- und Festtage. Die Kinder hoffen sehr, dass ihre Eltern die diesjährige Vorweihnachtszeit und das schönste Fest im Jahr, mit ihnen verbringen. Da die Erwachsenen ein schlechtes Gewissen haben, sollen Oskar und Olga dieses Jahr unvergessliche Dinge erleben, daher beauftragen diese kurzerhand eine Weihnachtsagentur. Frau von Schnörkel zieht in die Villa ein und ganz nach dem Motto alles muss gigantischer, kitschiger und größer sein, fährt sie alles im Überfluss auf. Doch so, haben sich die Zwillinge die Vorweihnachtszeit nicht vorgestellt. Sie versuchen zu retten was möglich ist und besinnen sich auf das, worauf es an Weihnachten wirklich ankommt. 
 

Das Cover von „Die Weihnachtsagentur - Das schönste Fest aller Zeiten“ von Rüdiger Bertram gefällt mir richtig gut, da es den Inhalt des Buches perfekt widerspiegelt und die Vorfreude auf Weihnachten steigert. 

In unserer heutigen recht hektischen Zeit, ist es oft gar nicht so einfach, die Vorweihnachtszeit zu genießen und die schönste Zeit des Jahres mit den eigenen Kindern zu zelebrieren. Dies kennen auch die Zwillinge Olga und Oskar nur zu gut. Denn ihren Eltern gehört eine eigene Firma die Oster- und Weihnachtsdeko herstellt, die sehr gefragt sind. Daher sind die Eltern so beschäftigt, dass sie vor lauter Arbeit sämtliche Feierlichkeiten und Festtage vergessen. Da sich die Kinder nichts sehnlicher als eine schöne Vorweihnachtszeit mit ihren Eltern wünschen, hinterlassen die Zwei nicht nur sehr auffallende Hinweise, sondern sprechen ihre Eltern sogar gezielt darauf an. Die Beiden wiederum engagieren eine Weihnachtsagentur unter der Leitung von Frau von Schnörkel

Da dieser ein unbegrenztes Budget zur Verfügung steht, zieht sie kurzerhand in die Villa ein und fährt so richtig auf. Ganz nach dem Motto größer, pompöser, teurer und kitschiger, wird nicht nur ein gigantischer Adventskranz an der Decke aufgehangen und ein riesengroßer aufblasbarer Weihnachtsmann inklusive Generator aufgestellt, sondern auch ein eigener Weihnachtsmarkt mit allem Drum und Dran aufgebaut und zusätzlich noch vier Superstars eingestellt. Die Eine wird täglich eingeflogen, um beim Öffnen des Adventskalendertürchens zu singen der Andere soll mit den Kindern Weihnachtsgeschenke basteln und die restlichen Beiden die Hauptrollen des Krippenspiels der Schule übernehmen. Das komplette Haus wird mit Deko und Lichtern regelrecht überschüttet und das tägliche Abendessen, gleicht einem nie enden wollenden Festmahl.

Die Zwillinge wissen die Bemühungen von Frau von Schnörkel durchaus zu schätzen, doch so wirklich wohl fühlen sie sich nicht. So flüchten sie immer öfter in die gemütliche Hütte im Garten, die von Fiete, einem älteren Seemann und ihrem „Mädchen für alles“ und seinem Hund Moby Dick bewohnt wird. Fiete ist der Ruhepol für die Kinder, der ihnen Kakao kocht, sich Zeit für sie nimmt, ihren schiefen, selbstgebastelten Adventskranz aufstellt und sich all ihre Sorgen und Nöte anhört. Und auch wenn er gegen die Übermacht von Frau von Schnörkel kaum ankommt, sabotiert er diese auf subtile und freundliche Weise, wo er nur kann.

Die Geschichte ist ein wenig überdreht, was vor allem an Frau von Schnörkel, ihrem Überfallkommando und ihren täglichen Überraschungen liegt. Dadurch, dass alles ein wenig zu überspitzt dargestellt wird, zeigt Autor Rüdiger Bertram seinen Leser*innen ganz deutlich auf, worauf es an Weihnachten wirklich ankommt. Denn die gemütlichen und besinnlichen Szenen in Fietes Hütte, stehen im krassen Gegenteil zu dem Trubel und dem „zu viel“ in und um die Villa herum.

Auf den ersten Blick ist ein so gigantisches Aufgebot, bei dem es an nichts fehlt, definitiv verlockend. Denn welches Kind wünscht sich im ersten Moment nicht, sein Idol zu treffen, einen Weihnachtsmarkt im eigenen Garten zu haben oder Geschenke im Überfluss zu bekommen. Doch schnell wird bewusst, dass dies alles ohne die Menschen, die man liebt und die einem nahe stehen, nur wenig Wert ist. Denn oft trägt weniger von allem, viel mehr zu einer tollen und atmosphärischen Weihnachtsstimmung bei, denn die gemeinsame Zeit ist so viel wertvoller. 

Das wird natürlich auch Olga und Oskar täglich klarer, so lassen sich diese auch gerne etwas einfallen, um auch andere glücklich zu machen und um zu teilen. Die Zwillinge mochte ich an sich sehr gerne, allerdings streiten diese permanent um eine Sache, die zu Beginn lustig ist, im weiteren Verlauf aber definitiv nervt. Auch wollen sich die Beiden ständig prügeln, was mir dann doch etwas zu viel des Guten war. Abgesehen davon, haben die Kinder das Herz aber am rechten Fleck, weshalb es rund um schön ist, dass ihnen Fiete und Moby Dick zur Seite stehen und für die sie da sind. Auch die Eltern lieben ihre Kinder und wollen für sie nur das Beste. Dass sie es damit sehr übertrieben haben, wird ihnen an Weihnachten und zum Glück auch in so einigen Situationen davor, bewusst. Fiete, mit seiner bodenständigen und liebevollen Art, ist definitiv mein Lieblingscharakter. Frau von Schnörkel meint es tatsächlich nur gut. Dass sie mit ihrer Art, ihrem Konsumwahn und ihrem Perfektionismus aber weit am Ziel vorbeischießt, ist ihr allerdings so gar nicht klar. Sie versucht schon beinahe krampfhaft alles makellos zu machen, wodurch jedoch meist das Gegenteil der Fall ist. Gerade ihr Verhalten, regt zum Nachdenken an.

Einige Geschehnisse brachten mich natürlich auch zum Schmunzeln, es passiert täglich so viel, dass die Geschichte niemals langweilig wird, ganz im Gegenteil. Diese ist in 24 Kapitel unterteilt, sodass sie auch hervorragend als buchischer Adventskalender genutzt werden kann. Die liebevollen Illustrationen von Julia Bierkandt gefallen mir sehr, diese fangen die geschriebenen Szenen absolut wundervoll ein und spiegeln diese gekonnt wider. Somit ist dieses Buch auf jeden Fall ein herrlicher Begleiter durch die Adventszeit, der die Leser*innen und Zuhörer*innen nicht nur daran erinnert des Öfteren innezuhalten, sondern durch die Botschaften auch zeigt, was an Weihnachten wirklich wichtig ist. 

Das Ende ist schön und so kommt, bis auf wenige Ausnahmen, das erste Mal so richtig Weihnachtsstimmung auf, was absolut toll ist. 

 
 
Die Weihnachtsagentur - Das schönste Fest aller Zeiten“ von Rüdiger Bertram ist ein turbulentes vorweihnachtliches Kinderbuch in 24 Kapiteln, das somit auch perfekt als Adventskalender genutzt werden kann. Auf den ersten Blick scheint es, dass die Zwillinge Olga und Oskar eine grandiose Vorweihnachtszeit erleben, in der ihnen alle Wünsche erfüllt werden. Doch, dass dem nicht so ist, zeigt dieses Buch auf humorvolle, überdrehte aber auch auf liebevolle Weise. Dank Fiete, Hund Moby Dick und durch einige pfiffige Einfälle der Kinder und des ehemaligen Seebären, werden dennoch einige Tage und vor allem auch das Weihnachtsfest schön, gemütlich und harmonisch. Wichtige Botschaften, die zum Teil sehr überspitzt dargestellt werden, verdeutlichen worauf es an Weihnachten wirklich ankommt. Ich hatte definitiv meinen Spaß mit diesem Buch und freue mich darauf, es in einigen Jahren gemeinsam mit meinen drei Neffen zu lesen!   


Somit vergebe ich 4/5 Flügeln für dieses humorvolle Weihnachtsbuch!





  Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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