Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

The Atlas Six - Wissen ist tödlich - Olivie Blake - Rezension

Verlag: Fischer TOR
Hardcover
ISBN: 978-3-596-70763-8
 Seiten: 537
Preis: 22,00 €
Übersetzung: Heide Franck & Alexandra Jordan
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Alle zehn Jahre bekommen sechs der talentiertesten und fähigsten Magier ihrer Generation die Möglichkeit das über Jahrtausende angesammelte, uralte Wissen und die dunkelsten Geheimnisse der Menschheit, in der geheimen Bibliothek von Alexandria zu studieren. Von den sechs Auserwählten dürfen nur fünf zur Initiation antreten, eine(r) von ihnen muss sterben. Die Verbliebenen erwartet ungeheure Macht, Weisheit und Reichtum. So treten zwei Physiomagier, eine Telepathin, ein Empath, eine Naturmagierin und ein junger Mann, der jede Illusion durchschauen kann, gegeneinander an. Zwischen ihnen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und ein Spiel auf Leben und Tod.  

"The Atlas Six - Wissen ist tödlich“ von Olivie Blake hat mich sofort, aufgrund der Magie- und Wettbewerbs-Thematik sowie der spannenden Geschichte, angesprochen.

Zu Beginn, lernte ich Atlas Six den Kurator der Bibliothek von Alexandria kennen, der die sechs Auserwählten nacheinander besucht und diesen seine mysteriöse Einladung überbringt. Da alle Sechs zu neugierig und zu wissbegierig sind um abzulehnen, folgen sie dieser und dürfen daraufhin zunächst für ein Jahr in besagter Bibliothek studieren. Diese verwahrt seit Jahrtausenden die dunkelsten Geheimnisse der Menschheit, unendlich viele Antworten und noch so einiges mehr, was die Auserwählten sehr reizvoll finden. Doch die Tatsache, dass zunächst eine(r) von ihnen tatsächlich eliminiert werden muss, damit die anderen Fünf nach ihrem Jahr initiiert und in die Geheimgesellschaft aufgenommen werden können, ist ihnen zu Anfang nicht klar.     

So starten die Sechs und somit Libby Rhodes und Nico de Varona, zwei der begnadetsten Physioomagier, die bereits einige Jahre miteinander studiert haben und sich nicht ausstehen können, die Telepathin Parisa Kamali und der Empath Callum Nova, beide Meister der Manipulation sowie Reina Mori, eine Naturmagierin und Tristan Caine, der jede Illusion durchschauen kann, mit den unterschiedlichsten Motivationen und Absichten in ihr gemeinsames Jahr.    

Libby und Nico, die mir von Anfang an und auch den kompletten ersten Band über, am sympathischsten waren, kennen sich dank ihres Studiums an der New York University of Magical Arts, bereits einige Jahre. Da beide überdurchschnittlich talentierte Physiomagier sind, wurden sie das komplette Studium über miteinander verglichen, sodass jeder Test und jede Aufgabe etc. in einem Battle zwischen ihnen bestritten wurde. Der Wunsch der Dozenten nach einer Zusammenarbeit, prallte während dieser gemeinsamen Zeit permanent an ihnen ab. Erst als Libby und Nico gegen die restlichen Vier antreten müssen, wird ihnen klar, wie viel mächtiger, stärker und besser sie gemeinsam sind. Libby ist mit ihrer etwas überdrehten Art und der Tatsache, dass sie zunächst in manchen Dingen an sich zweifelt, ab und an definitiv anstrengend. Sie ist aber von Grund auf ehrlich und spielt zu keiner Zeit ein falsches Spiel. Ihr ist es zuwider jemandem, selbst einem Feind, etwas anzutun. Libby stellt unzählige Fragen, die sie letztendlich aber meist tatsächlich weiterbringen. Mit Nico und später auch mit Tristan, erreicht sie Dinge, von denen sie nie gewagt hätte zu träumen.

Nico ist es vor allem wichtig, seinen Freund und Mitbewohner Gideon, ein Mischwesen, dauerhaft zu beschützen, daher reizt ihn das unendliche Wissen der Bibliothek und die damit einhergehende Macht sowie die vielfältigen Informationen, die ihm durch das Studium geboten werden. Auch er ist ein ehrlicher Charakter, der es zu keiner Zeit darauf anlegt andere zu zerstören. Allerdings strotzt er nur so vor Selbstbewusstsein und erledigt Angreifer, die es auf sein Leben abgesehen haben, mit aller Härte. Nico liebt es Libby zu ärgern und sie mit allem aufzuziehen, doch im Grunde seines Herzens hat er sie sehr gerne. Dies spiegelt sich auch sehr in ihrem gemeinsamen Tun und Wirken wider.

Reinas Macht als Naturmagierin ist groß, weshalb sie es von klein auf gewohnt ist, das um sie geworben wird. Da sie sich aber nicht ausnutzen lassen will, schlägt sie alle Angebote aus. Erst als Atlas ihr diese ungewöhnliche Möglichkeit bietet, nimmt sie an. Reina ist sehr ruhig, sie beobachtet, zieht Schlüsse und behält vieles für sich. Ihre Beweggründe waren mir nie in Gänze klar, dennoch mochte ich sie soweit ganz gerne.

Tristan, der in seiner Vergangenheit alles dafür getan hat, nicht mit seinem Gangstervater in Verbindung gebracht zu werden, sein eigenes Geld zu scheffeln und durch seine Verlobte und seinen reichen Schwiegervater mehr Ansehen zu erlangen, tat mir meist leid. Auch Tristan ist sehr machtvoll, da er absolut jede Illusion durchschauen kann und doch zweifelt er oft, da er hauptsächlich in Verbindung mit anderen, und mit Libby im speziellen, größeres vollbringt, bis zwei Ereignisse einiges verändern und sein wahres Potential offenbaren.

Parisa, die durch ihre Gabe nicht nur problemlos die Gedanken der Menschen um sich herum hören/lesen, sondern auch in deren Unterbewusstsein eindringen kann, um so ihren Einfluss auszuüben, war mir die ganze Zeit über suspekt. Sie verfolgt ihre ganz eigenen Ziele, die sie vor allem durch die Verführung anderer, auch erreicht. Sie benutzt ihre Mitmenschen, wie es ihr gerade passt, ohne sich vor den Konsequenzen zu fürchten. Dadurch macht sie auch ihre Mitstreiter*innen sowie einen Dozenten, in gewissem Maße von sich abhängig. Parisa manipuliert und intrigiert, um das zu bekommen was sie möchte. Und doch, hatte sie ein bisher alles andere als einfaches Leben, da sie oft auf ihre Schönheit reduziert und ihr Leben von Gewalt geprägt wurde. Wirkliches Glück oder gar Liebe, hat sie nie erfahren, was sie letztendlich sehr einsam macht.

Der undurchsichtigste und auf gewisse Weise bösartigste Charakter ist Callum. Er macht sich seine Empathenkraft permanent zu nutze, er manipuliert Gefühle wahnsinnig geschickt und auch so, dass sein Gegenüber davon überhaupt nichts mitbekommt. So weiß man oft nicht, was Realität und was Schein ist, wenn er involviert ist, sprich wenn er Kontakt mit jemandem hat. Callum ist extrem schwer einzuschätzen, was ihn zu einem gefährlichen, aber auch interessanten Magier macht. Mit seinen Aussagen trifft er auch oft ins Schwarze und regt zum Nachdenken an, dennoch mag ich ihn nicht.

Auch Atlas und Dalton, der die Gruppe ebenfalls anleitet, waren mir suspekt. Atlas macht auf den ersten Blick einen freundlichen und gütigen Eindruck, er vermittelt Wissen und ist für die sechs Auserwählten da. Und dennoch ist da etwas unterschwelliges, das mich an ihm zweifeln lies. Auch er ist eine komplexe Figur, die sehr schwer zu durchschauen ist. So erfahren die Leser*innen auch erst gegen Ende mehr von ihm. Auch Dalton ist ein sehr undurchsichtiger Charakter, den ich kaum bis gar nicht einschätzen konnte. Er verbirgt so einige Geheimnisse und auch wenn er freundlich und hilfsbereit scheint, ist das meist nur Fassade. In ihm steckt mehr als man zunächst erwartet und auch dass, zeigt sich nur bruchstückhaft. Ich bin gespannt, was mit ihm im Folgeband passiert.

Die sechs Kandidaten gewinnen im Laufe ihres ersten Jahrs an Macht, lernen viel über sich selbst und ihre Begabungen, studieren die unterschiedlichsten Themen, wie zum Beispiel die Zeit/mögliche Zeitreisen etc. und gehen so auch wirklich interessanten Themen und Thesen nach, sodass auch stets ein Hauch von Philosophie mitschwingt. Die Geschichte ist daher nicht nur sehr komplex, dieser haftet auch eine Grundspannung an, die dafür sorgte, dass ich immer wissen wollte, was als nächstes passiert. Außerdem schwebt über allem das sogenannte Damoklesschwert, da man als Leser*in weiß, dass eine(r) der Sechs sterben muss. Auch die Außerwählten sind natürlich nicht doof und begreifen was von ihnen erwartet wird. So wird nicht nur das Misstrauen gegenüber den Anderen geweckt, es werden auch Allianzen gebildet und Pläne geschmiedet.

Ziemlich am Ende passiert etwas, dass einiges verändert, was mir aber definitiv gefiel. Auch in Bezug auf einen Charakter hatte ich recht, weshalb ich, unter anderem auch deswegen, sehr gespannt auf den Folgeband bin. Die Mischung aus Krimi und Fantasyroman ist toll und aufregend zugleich. Auch die Bibliothek, die selbst wie ein Lebewesen wirkt und somit quasi ein Eigenleben führt, ist sehr speziell. Stellenweise ist die Story brutal und heftig, leidenschaftlich, mysteriös und ab und an auch etwas verwirrend was Fragen aufwirft, die bestimmt in Band zwei beantwortet werden. 

"The Atlas Six - Wissen ist tödlich“ von Olivie Blake ist ein spannender, mitreißender und mystischer Fantasy-Krimi-Mix der die Geschichte von sechs außergewöhnlich, talentierten Magiern erzählt, denen zunächst für ein Jahr die Möglichkeit geboten wird in der Bibliothek von Alexandria zu studieren, die eigenen Kräfte und Begabungen weiterzuentwickeln, über sich selbst hinauszuwachsen aber auch schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, die alles bisher gekannte übertreffen und ihnen alles abverlangen. Denn große Macht, Wissen und beinahe unbegrenzte Magie, bringen viele Vorteile, haben aber auch ihren Preis, was den Anwärtern täglich mehr bewusst wird.  

 

 Ich vergebe 4,5/5 Flügeln für diesen Auftaktband!




Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.  

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