Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

A Magic steeped in Poison - Was uns verwundbar macht - Judy I. Lin - Rezension

 
Verlag: Fischer Sauerländer
Hardcover
ISBN: 978-3-7373-7208-4
 Seiten: 465
Preis: 19,90 €
Übersetzung: Rusalka Reh
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Ning gibt sich die Schuld am Tod ihrer Mutter. Denn sie hat den vergifteten Tee zubereitet, der dieser das Leben nahm. Auch Nings kleine Schwester Shu hat von dem Tee getrunken und kämpft nun um ihr Überleben. So hat Ning nur ein Ziel, ihre Schwester retten! Daher nimmt sie die Einladung in den Königspalast und zur Teilnahme am Wettkampf der mächtigsten Tee-Magier des Reiches, an. Der oder die Gewinner*in soll der/die neue Hof-Shénnóng-shi werden. Diese(r) wird gut bezahlt und bekommt von der Prinzessin einen Wunsch erfüllt.

Ning ist gleichermaßen geschockt und überwältigt von der Hauptstadt, deren Reichtum und Extravaganz. Sie betritt eine völlig neue Welt, in der es vor Feinden nur so wimmelt, denn auch die anderen Tee-Magier möchten um jeden Preis gewinnen. Jede neue Runde fordert ihren Tribut, so muss Ning sich auf ihre getrockneten Kräuter, das von ihrer Mutter Gelernte, auf ihr Geschick und ihr Gefühl verlassen, um bei diesem brutalen Wettkampf weiterzukommen. Ein geheimnisvoller Fremder scheint Ning zugetan und auch ihre neugewonnene Freundin Lian unterstützt sie. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und bringen Dinge und Komplotte zu Tage, die alles verändern. 

Da mich das asiatische Setting und der spannend klingende Inhalt von „A Magic steeped in Poison - Was uns verwundbar macht“ von Judy I. Lin extrem angesprochen haben, war ich sehr gespannt auf die Geschichte und somit auf Band eins.

Vergiftete Teeziegel verändern das Leben vieler Familien, so auch das von Ning, unwiderruflich. Denn auch ihre Mutter, hat den Tee, den Ning daraus zubereitet hat getrunken und ist daran gestorben. Kurz vor ihrem Tod, konnte diese bei ihrer jüngsten Tochter Shu noch eingreifen, sodass diese weniger Gift abbekommen hat. Dennoch kämpft auch Shu um ihr Leben, dass das Gift immer mehr aus ihr heraussaugt. So ist Nings Mission klar, sie wird anstelle ihrer Mutter die Einladung der Prinzessin Li Ying-Zhen annehmen, zum Königspalast reisen und am Wettkampf der mächtigsten Tee-Magier des Reiches teilnehmen.

Dort angekommen ist Ning vollkommen überwältigt vom Reichtum, den vielen unterschiedlichen Menschen und dem allgemeinen Gefüge des Palasts. In Lian, einer weiteren Teilnehmerin, findet Ning eine Freundin, der sie vertrauen kann. Und auch der geheimnisvolle Fremde, Kang, der sich als Sohn des verbannten Prinzen entpuppt, scheint ihr zugetan. Bei den meisten anderen Personen, und vor allem gegenüber den restlichen Kontrahenten, bleibt Ning skeptisch, da diese mit allen Mitteln gewinnen wollen und somit quasi über Leichen gehen. Dennoch erhält sie weitere Verbündete, die ihr gerne helfen.

Die Geschichte ist zunächst eher ruhig, da sich die Autorin viel Zeit nimmt um ihre Leser*innen in diese einzuführen. Interessant ist sie allerdings von Anfang an, denn die Tee-Magie und alles was mit dieser zusammenhängt, ist definitiv faszinierend und besonders. Ning ist auch sehr begabt und hat eine natürliche Verbindung zu ihrer Magie, was ihr im weiteren Verlauf immer bewusster wird. Ning schlägt sich auch bei den Prüfungen, die ihr einiges abverlangen, erstaunlich gut, auch wenn sie nicht immer konventionelle Wege geht.

Es ist nicht immer ganz einfach dem Ränkeschmieden und den politischen Intrigen und Machtspielchen am Palast zu folgen, in die Ning, fast ganz ohne ihr Zutun, von Beginn an verstrickt ist. Bereits die Tatsache, dass sie Kang kennenlernt und Gefühle für ihn entwickelt, kann sie in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Auch Prinzessin Li Ying-Zhen wird auf die junge Magierin aufmerksam. Durch ein bestimmtes Ereignis, werden auch die beiden zu Gefährtinnen in all dem gefährlichen Wahnsinn, der den Palast umgibt und der für die Zukunft des Kaiserreichs entscheidend ist, was mir definitiv gefiel.

Mir war längere Zeit nicht klar, wohin das Ganze führt und was letztendlich Nings wahre Bestimmung ist. Genial ist, dass Ning, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe, nie aufgibt und alles tut, um ein Heilmittel für ihre Schwester zu finden. Zunächst ist sie auch eher schüchtern und zurückhaltend, doch dann wächst sie, auch aufgrund all der Geschehnisse um sie herum, über sich hinaus. Ning ist ehrlich, liebevoll, mutig und sehr zielstrebig, was ihr auch bald zugutekommt. Auch Lian, die treue Seele, die immer den Überblick zu haben scheint, mochte ich sehr gerne. Sie unterstützt Ning in allem, behält deren Geheimnisse für sich und kämpft ebenfalls für ein besseres Leben und ein starkes Königreich.  

Kang, der Adoptivsohn des verbannten Prinzen ist ein Mysterium. Auch er ist ein Kämpfer, hilfsbereit, freundlich und definitiv attraktiv. Auch seine Gefühle für Ning scheinen echt und ehrlich zu sein, dennoch wusste ich nie wirklich, woran ich bei ihm bin. Kang verbirgt so einiges, verfolgt seine Ziele und versteckt vieles hinter seiner undurchdringlichen Fassade. Ich bin sehr gespannt, worin seine weitere Rolle besteht und welche Pläne er weiterverfolgt.

Auch Prinzessin Li Ying-Zhen ist ein extrem interessanter Charakter, sie habe ich zunächst anders eingeschätzt. Auch ihre Taten und Ziele sind nicht immer ganz klar, dennoch versucht sie das Richtige für ihr Land zu tun. Sie ist sich ihrer Verantwortung sehr bewusst. Es gibt nur eine Person, ihre Leibwächterin, der Li Ying-Zhen bedingungslos vertraut. Dies ist auch gut so, denn die Meisten benutzen die Prinzessin nur für ihr eigenes Vorankommen. Auch bei ihr bin ich unglaublich neugierig, wie es weiter geht und wie Ning in all das was noch kommt, passen wird.

Die asiatischen Einflüsse der Story gefielen mir ebenfalls sehr, diese hat Judy I. Lin, dank ihrer eigenen Wurzeln, wunderbar mit der Gesamtgeschichte verwoben. Ich hatte permanent Lust auf Tee oder asiatisches Essen, das stets ausführlich beschrieben wird. Ich konnte die Magie der Kräuter beinahe spüren und riechen. Auch wie die Magie praktiziert wird und wie die einzelnen Pflanzen und Kräuter gepaart mit der Magie wirken, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es war faszinierend Ning dabei zu beobachten, zu begleiten und das zu fühlen, was sie fühlt. Diese einzigartigen Heilmethoden können so viel Gutes bewirken, aber auch missbraucht werden. Wie bereits erwähnt, ist komplette Welt in der dieser erste Band spielt grandios. 

Zu Beginn war ich nicht ganz so gefesselt, wie ich es mir gewünscht hätte, dennoch gefiel mir das Buch von Anfang an. Gegen Ende nimmt die Geschichte unglaublich an Fahrt auf, plötzlich geschieht beinahe alles, und fast zu viel, auf einmal. Es gibt Wendungen mit denen ich nicht gerechnet habe und die mich somit definitiv überrascht haben. Ich bin daher auch unglaublich neugierig auf den Folgeband, der zeitgleich auch das Finale ist. Auch das Ende ist wirklich fies und lässt mich den zweiten Teil herbeisehnen.


A Magic steeped in Poison - Was uns verwundbar macht“ von Judy I. Lin ist der Auftaktband einer grandiosen Dilogie die eine berauschende Mischung aus Magie, Fantasy, asiatischer Mythologie, einem spannenden Wettkampf, politischen Machtspielchen, Intrigen, Tod, Feindschaft, Freundschaft und Zusammenhalt sowie Liebe, vereint. Durch die Shénnóng-Magie, verbunden mit all den Teesorten und den Gerichten, die es am Hofe zu Essen gibt, werden die Sinne durch reine Vorstellungskraft auf eine ganz eigene Weise angesprochen, was auf jeden Fall das Sahnehäubchen des ersten Teils ist. Ich bin definitiv fasziniert von diesem Band, der mir tolle Lesestunden beschert hat. 
 
 
Ich vergebe 4,5/5 Flügeln für dieses packende erste Buch!
 
 


 
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen. 

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