Der sechzehnjährige Gideon war, dank seinem Spürsinn, bereits in jüngeren Jahren als Detektiv tätig. Doch aufgrund eines peinlichen Ereignisses, ermittelt er nicht mehr. Dies ändert sich erst wieder, als Gideons ehemals beste Freundin Lily bei ihm auftaucht und ihn um Hilfe bittet, da sie einer Sache auf der Spur ist. Schnell finden die beiden Teenager heraus, dass an diesem Fall noch viel mehr dran ist, als gedacht. Denn als ein Mord geschieht, in dessen Verschwörung auch hohe Stadtvertreter involviert sind, lassen Lily und Gideon nicht locker, bis sie alle Rätsel lösen, auch wenn sie dies in gehörige Schwierigkeiten bringt.
Da ich Detektivgeschichten unglaublich gerne mag, habe ich mich sehr aufs Lesen von „Gideon Green - Das Leben ist nicht schwarz-weiß“ von Katie Henry gefreut.
Gideon ist ein sehr eigenbrötlerischer und schlauer Teenager. Er liebt alte Filmklassiker (Film-noir) in denen Kriminalfälle gelöst werden. Er verbringt seine Freizeit daher am liebsten in seinem Zimmer beim schauen der besagten Filme. Gideon trägt auch meist einen Trench-Coat, auch wenn es in Kalifornien dazu eigentlich zu heiß ist. Gideon verbringt auch seine Schulpausen alleine und ist froh, wenn er in Ruhe gelassen wird. Er fühlt sich nirgendwo dazugehörig, auch wenn er sich dies insgeheim wünscht.
Vor einigen Jahren hat ihm auch Lily, seine bis dato beste Freundin, den Rücken zugekehrt und sich andere Freundinnen gesucht. Sie war es auch, die Gideon damals beim Lösen seiner Fälle geholfen und ihn in seiner eigenen Schüler-Detektei unterstützt hat. Doch nach einer peinlichen Aktion in der Schule, ermittelt Gideon nicht mehr und führt seither ein komplett zurückgezogenes Leben. Daher staunt er auch nicht schlecht, als plötzlich Lily, die auf etwas ungeheuerliches gestoßen ist, seine Hilfe benötigt. Zunächst will Gideon Lily, die ihn so fies fallen ließ, abblitzen lassen, doch sein Detektivherz und der interessante Fall, lassen ihn dann doch zustimmen. So macht sich Gideon gemeinsam mit Lily an die Recherche. Je mehr die Beiden herausfinden, umso gefährlicher wird es, denn sie sind einer üblen Verschwörung auf der Spur, bei der es letztendlich sogar einen Toten gibt. Gideon weiß, dass dieser ermordet wurde, auch wenn die Polizei ihm zunächst nicht glaubt. So decken die zwei Teenager dank Gideons Kombinationsgabe und Lilys ordentlichen Unterlagen Dinge auf, die allen anderen verborgen bleiben.
Gideon ist ein sehr ungewöhnlicher Junge mit einem außergewöhnlichen Hobby, das er mit niemandem teilt. Er gehört nirgendwo wirklich dazu, was ihn definitiv einsam macht. Wie sehr Gideon dies tatsächlich zusetzt, wird ihm allerdings erst bewusst, als er dank Lily ein Mitglied des Schülerzeitungsteams wird. Denn so kann sie mit Gideon viel besser an ihrem gemeinsamen Fall arbeiten, und wenn alles nach Plan läuft, einen tollen Artikel schreiben. Lily will die nächste Chefredakteurin werden, sobald Tess, die jetzige Leitung aufs College geht. Gideon wird dort als Korrekturleser eingestellt, was ihm sichtlich Spaß macht. Denn so ist er in alles rund um die Zeitung involviert, nimmt an den Sitzungen teil und ist abends mit allen anderen in der Redaktion, bis die jeweilige Zeitung komplett fertig ist. Gideon ist Teil eines Teams, was er sichtlich genießt. Er muss sich nicht verstellen, weil ihn die anderen so mögen, wie er ist.
Vor allem er und Tess verstehen sich richtig gut, und kommen sich auch näher, wodurch es auch eine schöne und authentische Liebesgeschichte gibt, die aber zu keiner Zeit im Fokus steht. Dies tut das komplette Buch über der Kriminalfall, in den Gideon und Lily immer mehr verstrickt werden, je mehr sie herausfinden. Insgesamt war es auf jeden Fall interessant und stellenweise auch spannend, Gideon und Lily zu begleiten und mit ihnen gemeinsam immer mehr Puzzleteile zusammenzusetzen. Ich konnte auch nicht umhin, Gideon für seinen Scharfsinn und sein Talent, die Dinge zu sehen wie sie wirklich sind, zu bewundern.
Gewöhnungsbedürftig sind hingegen definitiv die Passagen, in denen er, dass, was er mit Lily aufdeckt usw. mit einem Film-noir vergleicht. Gideon beschreibt die jeweilige Szene wirklich wie im Film, sprich quasi aus der Sicht eines Regisseurs, das hemmt etwas den Lesefluss, was mich allerdings nicht sehr gestört hat.
Durch Gideons verschlossene Art, vor allem in den letzten Jahren, hat auch das Verhältnis zu seinem Vater sehr gelitten. Dieser ist ein ganz anderer Charakter und Typ, der sich schwertut, sich in seinen Sohn hineinzuversetzen. Und auch wenn er Gideon liebt, haben die Beiden lange Zeit nur nebeneinander her, anstatt miteinander gelebt. Daher war es schön, mitzuerleben wie Vater und Sohn nach einigen Streitigkeiten und Missverständnissen, wieder mehr aufeinander zugehen und miteinander reden.
So behandelt die Autorin in ihrem Roman drei Handlungsstränge, die aber dennoch zusammengehören, verwoben werden und ein somit ein Ganzes ergeben. Dieses Buch ist auf jeden Fall anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe zwar nie den unbändigen Drang verspürt, unbedingt weiter lesen zu wollen und doch hat diese Geschichte und dieser ungewöhnliche Teenager, etwas in mir berührt. Und auch wenn die Themen eher ernst sind, kommt der Humor dennoch nicht zu kurz, was mir ebenfalls gefiel. Ich hätte mir aber noch mehr Nervenkitzel und packende Szenen gewünscht.
Das Ende ist richtig schön! Ich freute mich für und mit Gideon, dessen gesamtes Leben bereits während des Buchverlaufs und dann zum Schluss noch einmal mehr, eine gute und wichtige Wendung nimmt.
„Gideon Green - Das Leben ist nicht schwarz-weiß“ von Katie Henry ist ein Einzelband, der die Geschichte des jungen (Hobby)Detektivs Gideon erzählt, der mit seiner ehemals besten Freundin einen Kriminalfall löst, sich währenddessen auch das erste Mal verliebt und mit seinem Vater eine bessere und vertrauensvollere Basis findet. All dies führt letztendlich dazu, dass sich Gideons Leben zum besseren wendet und Neues für ihn bereithält. Außerdem ist er am Ende definitiv ein Held, der seinen Beitrag zu Lilys Artikel im Stillen genießt.
Ich vergebe knappe 4/5 Flügeln für Gideons Detektiv-Abenteuer!
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.
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