Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

The Isles of the Gods - Amie Kaufman - Rezension

Verlag: Fischer Sauerländer
Hardcover
ISBN: 978-3-7373-6207-8
 Seiten: 475
Preis: 19,90 €
Übersetzung: Barbara König
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 Selly, die "dank" ihres Vaters auf einem seiner Schiffe, der Lizabetta, unter einer anderen Kapitänin alles wichtige die Schifffahrt betreffend lernen soll, hofft dem entfliehen zu können. Doch es kommt ganz anders, als Prinz Leander von Alinor die Crew der Lizabetta anheuert, um der Göttin seines Landes ein Opfer zu bringen und diese zu stärken, sodass das Schiff heimlich und mitten in der Nacht ausläuft. Mit an Bord Keegan, der quasi vor seiner Familie flieht, um zu studieren und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Selly und Leanders, sowie Keegans Schicksal, wird in jener Nacht besiegelt und untrennbar miteinander verknüpft. Denn ehe sich die Drei versehen, sind sie gemeinsam auf einer geheimen und lebensgefährlichen Mission.
 
Laskia, die sich ihrer Schwester Ruby endlich beweisen und ihr zeigen möchte, wie unverzichtbar sie ist, schlägt dieser vor, Leander aus dem Weg zu räumen, um damit wiederum ihren Gott zu huldigen und diesem mehr Macht zu verleihen. Jude, den sie aufgrund der Gesundheit seiner Mutter erpresst, ist gezwungen Laskia bei ihrer Kamikaze-Aktion zu helfen und sie somit bei ihrer Jagd auf Leander zu begleiten.
 
So beginnt ein aufregendes und explosives Abenteuer, das alle Fünf an ihre Grenzen und darüber hinaus, bringt. 


Bereits als ich das erste Mal von "The Isles of the Gods" von Amie Kaufmann gehört habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. 

Die Geschichte wird im Wechsel aus den Sichten von Selly, Leander, Keegan, Laskia und Jude erzählt, was mir unglaublich gut gefallen hat, da man so die Gefühlswelt und die Gedankengänge aller Hautcharaktere hautnah und ungefiltert miterlebt und die Figuren so richtig gut kennenlernt.
 
 Zu Beginn begleiten die Leser*innen Selly, die quasi auf dem Meer bzw. auf den Schiffen ihres Vaters lebt und die Seefahrt liebt. Im Moment ist sie mit ihrer Situation allerdings nicht all zu glücklich, da ihr Vater sie bei einer anderen Kapitänin sozusagen in die Lehre geschickt hat und sie nun das Mädchen für alles ist. So plant Selly eigentlich das Schiff zu verlassen und zu ihrem Vater zu reisen, doch es kommt ganz anders als gedacht, als Prinz Leander von Alinor die Lisabetta benötigt um eine wichtige Aufgabe, die Stärkung der Göttin seines Landes, zu erfüllen. Da er möglichst unerkannt reisen muss, bricht die kleine Crew mitten in der Nacht auf, sodass auch Selly keine Möglichkeit mehr hat, das Schiff zu verlassen. Abgesehen von wenigen Matrosen befindet sich auch Keegan, der gemeinsam mit Leander zur Schule gegangen ist, an Bord. Dieser hat sich heimlich aus dem Staub gemacht, da er zum Missfallen seiner Familie nicht heiraten, sondern studieren möchte. 

Nach einigen Seemeilen überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, sodass Selly, Leander und Keegan plötzlich auf sich alleine gestellt sind und sich später sogar noch auf der Flucht befinden, die es definitiv auch in sich hat. Dafür verantwortlich ist maßgeblich Laskia, die nicht nur an einen anderen Gott wie die Drei glaubt, sondern auch einer anderen Heimatstadt angehört. Außerdem möchte sie sich unbedingt gegenüber ihrer großen Schwester Ruby beweisen, in ihrer Achtung steigen und vor allem in deren "Unterwelt- und Mafia-Business" einen wichtigeren und angeseheneren Posten übernehmen und dafür geht sie buchstäblich über Leichen. Gezwungenermaßen muss Jude sich Laskia anschließen, da er wegen seiner kranken Mutter bzw. wegen deren Sicherheit, an Ruby und somit auch an sie gebunden ist. Auch er war gemeinsam mit Leander in der Schule und einst sogar sein bester Freund. 

Allein die Tatsache, dass sich Leander, Keegan und Jude seit ihrer Schulzeit kennen, sorgt für einige sehr interessante Szenen und Entwicklungen. Selbstverständlich tut dies auch die komplette Götterthematik, die, wie der Titel des Buches bereits verrät, natürlich einen größeren Teil der Geschichte einnimmt bzw. diese bestimmt. Vor allem Leander, der unbedingt zu einer gut versteckten, da auf keiner öffentlich zugänglichen Karte verzeichneten Inselgruppe, gelangen muss, um seine Göttin Barrica zu größerer Macht und Stärke zu verhelfen und Laskia, die ihn aufhalten und vernichten möchte, um ihren eigenen Gott, Macean zu unterstützen, sind mit diesen am meisten verbunden. Aber auch die anderen glauben fest an ihre Götter.
 
Schicksalhaft verbunden sind auch Selly und Leander, die sich im Laufe der Zeit näher kommen, sowie Keegan, denn die Drei müssen zunächst zwangsläufig ein Team bilden, da bei deren Versagen nichts geringeres als der Ausbruch eines schrecklichen Kriegs die Folge ist. Umso länger die Drei zusammenarbeiten und umso mehr, auch grausames, sie gemeinsam erleben, umso mehr schweißen sie all diese Erlebnisse zusammen und sie bilden eine Einheit.
 
Ich habe Selly, Keegan und Leander unglaublich gerne begleitet, da alle drei das Herz auf dem rechten Fleck haben. Selly, die definitiv etwas mehr im Fokus steht, mag ich am Liebsten. Sie ist einfach eine coole Socke, was sie immer wieder unter Beweis stellt. Ihre Denkweise in Bezug auf sich und das Leben ändert sich, sie reflektiert, versteht und sieht so manches aus einem anderen Blickwinkel, was mir ebenfalls richtig gut gefallen hat. Auch Leander, der sich definitiv noch zum positiveren verändert, mag ich total gerne. All das, was passiert, prägt ihn sehr, stimmt ihn nachdenklich und lässt ihn erkennen, wie wichtig sein Part in all dem ist. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Selly ist sehr authentisch, ehrlich und auch berührend, steht aber zu keiner Zeit im Mittelpunkt. Besonders schön ist hier, dass Leander an Selly glaubt und ihr bei ihren Kräften hilft, wie es bisher niemandem gelungen ist. Keegan ist ebenfalls rund um ehrlich, er gibt alles um zu helfen, beschwert sich nie und tut, was getan werden muss. Auch ihn finde ich großartig!

Ich konnte verstehen, dass Laskia sich die Anerkennung und die Liebe ihrer Schwester wünscht. Wie sie diese allerdings versucht zu bekommen, lies mich mehrfach sprachlos und auch erschüttert zurück. Laskia wird immer mehr von ihrem Ehrgeiz gepackt, auch wenn ihr öfter nicht wohl bei dem ist, was sie tut, kann und will sie in ihrem Wahn auch nicht mehr zurück. Jude hat einen sehr undankbaren Part, er muss, mit allen Konsequenzen, tun, was Laskia will, denn geschieht dies nicht, ist das Leben seiner Mutter verwirkt. Er hadert sehr mit sich und rebelliert zumindest im kleinen Stil und wann immer es ihm möglich ist. Daher mochte ich auch ihn und konnte nachvollziehen, dass er seine Mum unter allen Umständen zu schützen versucht.

Ich fand die komplette Story großartig, mitreißend, packend und definitiv auch emotional. Ich mochte bzw. mag das World Building und generell die Idee hinter allem sehr. Auch die Magie, die von Magiern wie Leander und auch Selly praktiziert wird und im Einklang mit den Elementen und beim Beschwören der Geistern gewirkt wird, ist faszinierend und, wann immer sie angewendet wird, ein Highlight.
 
Zu Anfang lernt man als Leser*in die Welt und die Charaktere kennen, daher ist die Geschichte zunächst noch ein wenig ruhiger. Dies ändert sich allerdings sehr schnell, da dann ein Ereignis das Nächste ablöst. Ich konnte das Buch auf jeden Fall kaum aus der Hand legen, da ich stets wissen wollte, wie es weiter geht und was passiert. Das Ende gipfelt in einem spannenden Showdown, hält einige Überraschungen bereit und verändert einiges. Daher freue ich mich bereits jetzt extrem auf Band zwei und zeitgleich auf das Finale der Dilogie. 
 

 "The Isles of the Gods" von Amie Kaufmann ist der Auftaktband eines fantastischen Fantasy-Zweiteilers der die Geschichte von fünf jungen Menschen erzählt, deren Missionen sie untrennbar miteinander verbinden. Während Selly, Leander und Keegan alles daran setzen Göttin Barrica auf deren Insel zu stärken und zu größerer Macht zu verhelfen, sabotieren Laskia, und gezwungenermaßen auch Jude, die drei und verfolgen diese, um Leander zu vernichten, um wiederum ihrem Gott Macean mehr Kraft und Stärke zu bringen. So beginnt ein magisches, spannendes, emotionales und gefühlvolles Abenteuer und eine brutale und gefährliche Hetzjagd, die es in sich hat und mich an das Buch fesselte. Ich bin definitiv komplett begeistert von diesem Auftaktband!



Somit vergebe ich selbstverständlich 5/5 Flügel/Schwingen für diesen fantastischen ersten Band!




  Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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