Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Schneekinder - Andreas Langer - Rezension

 
Verlag: ueberreuter
Hardcover
ISBN: 978-3-7641-5252-9
 Seiten: 341
Preis: 16,00 €
Übersetzung: -
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Die Zwillinge Elin und Kjell leben in Jorland, in dem es viele Vulkane und Geysire gibt und die Winter lange sind. Da Krieg herrscht, bewohnen nur noch zwei ältere Menschen und einige Kinder deren Dorf. Kjell wurde mit den anderen Jungen zum arbeiten in eine Bergmine geschickt, seither muss er tagein, tagaus dieselben Tätigkeiten ausführen. Da die Jungen dem mehr als überdrüssig sind, bearbeiten sie eine Felsspalte, um die Mine lahmzulegen. Doch aus der ursprünglich kleinen Spalte, entsteigt ein namenloser Schrecken, der jegliches Leben vernichtet.
 
 Elin, die glaubt das Kjell das Unglück nicht überlebt hat, flüchtet mit den beiden Alten, sechs weiteren Kindern ihres Dorfes, sowie vier der Minen-Jungs, die es aus dieser heraus geschafft haben. Mit Erin als Anführerin bahnt sich die kleine Truppe ihren Weg durch Eis und jede Menge Schnee. Sie fliehen nicht nur vor besagter Macht, sondern werden auch noch von Stein-Giganten verfolgt und auch aus ihren eigenen Reihen, droht Gefahr.
 

 Da "Schneekinder" von Andreas Langer nach einer spannenden und einzigartigen Geschichte klang, war ich unglaublich gespannt darauf, diese zu lesen. 

Im Fokus stehen die Zwillinge Elin und Kjell (14), deren Gefühle die Leser*innen somit auch hautnah mitbekommen. Zu Beginn sind beide getrennt, denn da Krieg herrscht, wurden die älteren Jungen ab vierzehn Jahren zum Minendienst eingezogen. Auch deren Eltern sind längst zu verschiedenen Diensten eingeteilt, sodass Elin mit den beiden älteren Menschen Solveig und Einar und den anderen Kindern Runa und Edda (12), Floki (11), sein Bruder Dagur (10), Smilla (9), Brandur (6) und Jonna (5) bereits seit einigen Monaten allein in deren kleinen Dorf lebt.

Während sich Solveig meist um das leibliche Wohl der Kinder und darum kümmert, dass deren Kleidung intakt bleibt, sorgt Elin dafür, dass es diesen seelisch gut geht. So schauen die meisten Jüngeren zu ihr auf und hören auf das, was sie sagt. Elin geht auch regelmäßig jagen, was ein Grund dafür war sie im Dorf zu belassen, denn die Aufseher der Jungen, werden so stetig mit Nahrung versorgt und auch für die restlichen Dorfbewohner fällt dabei immer ein wenig ab. So geht es Elin den Umständen entsprechend gut.
 
Kjell hingegen, der meist eher ruhig ist, hat sich während all der Zeit in der Mine nicht nur von seinem besten Freund Johan zurückgezogen, sondern auch von seinen restlichen Mitstreitern. So fristet er, und generell natürlich alle Jungs, ein trauriges und eintöniges Dasein inklusive harter körperlicher Arbeit. Als Birger, den fast alle toll finden, die Anderen dazu anstachelt, eine kleine Spalte im Gestein zu bearbeiten und zu vergrößern, geschieht etwas Unglaubliches. Aus besagter Spalte, steigt ein schwarzer Nebel empor, der alle, die mit ihm in Berührung kommen, vernichtet. Johan (14), Henrik (14), Ville (15) und Birger (15), schaffen es zu entkommen, während Kjell verletzt zurück bleibt und drei Jungen sterben.
 
  Elin, die zunächst wie betäubt ist, da sie davon ausgeht, dass Kjell gestorben ist, lässt ihre dörflichen Mitbewohner in aller Eile das wichtigste packen, sodass sich die kleine Gruppe inklusive Ochsen Ture, eines großen Karren, Zelten, Schlitten, warmer Kleidung und Fellen sowie Nahrung, auf die Flucht vor der dunklen, zerstörenden Macht begibt. Johan, der ebenfalls ein ursprünglicher Dorfbewohner ist, sowie die drei anderen Jungs, schließen sich an. Sie bahnen sich, zunächst noch fest entschlossen, ihren Weg durch Eis und Schnee. Nicht genug, dass der schwarze Nebel unaufhaltsam näher kommt, werden sie zusätzlich von gigantischen Steinwesen verfolgt, die allerdings nur langsam vorankommen. Umso mehr Entbehrungen die Fliehenden ausgesetzt sind, umso mehr Reibereien gibt es, sodass bald eine weitere Gefahr innerhalb der eigenen Reihen droht. 

Durch die klirrende Kälte, den vielen Schnee, durch den tagelangen harten Marsch, die unruhigen Nächte, der stets drohenden Gefahr, durch den schwarzen Nebel und die Steinmenschen, den Hunger, der unweigerlich dazukommt, und durch die oft schwierigen Entscheidungen, die getroffen werden müssen, kommt es verständlicher Weise zu Streit und Unstimmigkeiten. Es gibt aber auch immer wieder Situationen, ist denen die Meisten fest zusammenhalten und dadurch auch Unglaubliches erreichen. Elin muss sich nicht nur mit dem vermeintlichen Verlust ihres Zwillingsbruders auseinander setzen, sondern auch mit der Führung Aller, was sie immer wieder an ihre Grenzen bringt. Doch vor allem das Vertrauen der Jüngeren und der meisten Jungs, gibt ihr Kraft. Die braucht sie auch, als sich ihnen eine kleine Schar Kinder und eine weitere Jugendliche mit ihrer Babytochter, aus einem anderen Dorf anschließen.

Besonders gerne hatte ich, selbstverständlich neben Elin und Kjell, die beiden kleinsten, Brandur und Jonna, sowie Runa, Smilla, Dagur und Johan und die komplette Nachzüglertruppe. Edda und vor allem Floki, sind schwierige Charaktere, ebenso wie Henrik. Von Ville wurde ich positiv überrascht und Birger war mir dauerhaft unsympathisch. Für eine sehr berührende und bewegende Szene, sind definitiv die beiden Alten und somit Einar und Solveig verantwortlich. Generell gibt es viele Momente, die unter die Haut und zu Herzen gehen.

Die komplette Geschichte ist sehr atmosphärisch, stellenweise heftig und brutal, emotional, rührend, erwärmend und vielschichtig, weshalb ich auch kaum aufhören konnte zu lesen, so gefesselt war ich von all den Ereignissen und Situationen. Verantwortlich für die größte Überraschung und für grandios fantastische Elemente, sind definitiv die Steinmenschen. Wie bereits angedeutet, überlebt Kjell dank sehr besonderer Hilfe, worüber ich unglaublich froh und erleichtert war. Ihm wird, gemeinsam mit zwei sehr interessanten und skurrilen Charakteren, eine große und wichtige Aufgabe, die mit dem schwarzen Nebel in Verbindung steht, zuteil. Den Zwillingen gilt somit auch mein uneingeschränkter Respekt!  

Das Ende ist krass, sehr passend, gefühlvoll und wunderbar zugleich, weshalb mir dieses, ebenso wie das komplette Buch, unglaublich gut gefiel bzw. natürlich immer noch gefällt. Ich kann diese einzigartige und ehrliche Geschichte, daher auch sehr empfehlen.
 
 
In "Schneekinder" von Andreas Langer wird die Geschichte der Zwillinge Elin und Kjell erzählt, die beide sehr wichtige Aufgaben übernehmen (müssen). Während Elin gemeinsam mit den verbliebenen Dorfbewohnern und somit den jüngeren Kindern und zwei älteren Menschen, vor dem todbringenden schwarzen Nebel und den gigantischen Steinwesen flieht und gegen Eis, Kälte und Schnee, Hunger, Verletzungen und Angst kämpfen muss, wird Kjell vor seinem unvermeidlichen Tod gerettet, tritt diesem allerdings erneut entgegen, als er eine unendlich wichtige Aufgabe übernimmt, die über das Überleben Aller entscheidet. Die Zwillinge und natürlich auch deren Mitstreiter, haben unglaubliches erlebt, dass nicht nur sie, sondern auch ich, nicht so schnell vergessen werden. 
 
 
Daher vergebe ich 5/5 Flügel/Schwingen für dieses gigantische, berührende und definitiv großartige und besondere Buch! 
 
 

   
   Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

1 Kommentar:

  1. Schönen guten Morgen!

    Das Cover hat mich jetzt direkt angezogen - obwohl es jetzt eher nach einem Kinderbuch ausgesehen hat (also nach einem eher kurzen Buch mit vielen Illustrationen), worin ich mich wohl getäuscht habe. Bisher hab ich das Buch noch nirgends gesehen, umso mehr freue ich mich über deine Vorstellung, denn das klingt nach einer wirklich spannenden Geschichte!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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