Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Die Oaknight-Chroniken - Werwolfjagd ist Familiensache - A. E. Leinkenjost - Rezension

Verlag: Coppenrath
Hardcover
ISBN: 978-3-649-64684-6
 Seiten: 477
Preis: 20,00 €
Übersetzung: - 
Illustrator(in): Helge Vogt
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 Als ihre Eltern verschwinden, erfahren die Adelszwillinge Scarlett und Scott deren größtes Geheimnis und somit davon, dass sie von einer langen Linie von Werwolfjägern abstammen. Dies scheint auch der Grund dafür zu sein, dass die Beiden von ihrer letzten Reise nicht zurückgekehrt sind. Familienbutler Hamish beschließt die Twins im Familienbusiness auszubilden. Einige Zeit später reisen die Drei in das geheimnisvolle Dorf, in dem die Eltern das letzte Mal gesichtet wurden. Dort stoßen Hamish, Scott und Scarlett nicht nur auf die mysteriöse Spur einer legendären Bestie, sondern auch auf ungewöhnliche Vorkommnisse.  


Die toll klingende Geschichte von "Die Oaknight-Chroniken - Werwolfjagd ist Familiensache" von A. E. Leinkenjost sowie die grandiose Aufmachung, machten mich sofort neugierig, weshalb ich mich sehr aufs Lesen des Buches gefreut habe.

Zu Beginn lernte ich die Adelszwillinge Scarlett und Scott kennen, die ein ziemlich einsames Leben führen. Die zwei Leben im Jahr 1799 in einem gigantischen Anwesen und von Personal umgeben, sodass es ihnen zumindest materiell an nichts fehlt. Deren Eltern befinden sich den Großteil des Jahres über auf Geschäftsreise, sind meist nur kurz zu Hause, um dann plötzlich, wenn ein neuer Auftrag ruft, ohne Vorwarnung wieder aufzubrechen. So fühlt sich vor allem Scarlett von ihnen alleine gelassen, unverstanden und sie und Scott, trotz des unermüdlichen Einsatzes von Butler Hamish, oft ungeliebt. Scott und Scarlett halten hingegen fest zusammen und nur er schafft es, ihre Albträume zumindest in Schach zu halten. 
 
Als die Eltern eines Tages überhaupt nicht mehr zurückkommen und somit als tot gelten, führt Butler Hamish die Twins in das Familiengeheimnis ein. So erfahren Scarlett und Scott, dass sie einer langen Linie von Werwolfjägern entstammen. Zum ersten Mal in ihrem Leben, wissen die Kinder was ihre Eltern während all ihrer Abwesenheit wirklich getan haben. Zunächst sind beide etwas geschockt, doch dann, als Hamish ihnen die komplette Waffenausstattung und die damit verbundene gigantische Bibliothek zeigt, begeistert. Sie lassen sich von Hamish einweisen, in der Theorie unterrichten und vor allem in der Bekämpfung der Werwölfe ausbilden. 
 
Als sich die Zwillinge bereit fühlen, reisen diese gemeinsam mit Hamish in das geheimnisvolle und abgelegene Dorf, in dem ihre Eltern das letzte Mal lebend gesichtet wurden. Dort stoßen sie nicht nur auf die mysteriöse Spur einer gigantischen Bestie, sondern auch auf die sonderbaren Menschen des Dörfchens, die etwas zu verheimlichen scheinen. Außerdem treffen die Drei auch auf einen ganzen Trupp von skrupellosen Jägern, die besonders Scarlett faszinieren. So werden die Zwillinge, auch aufgrund eines unerwarteten Ereignisses, von einer gefährlichen und auch skurrilen Situation in die nächste katapultiert. Ich war daher extrem gespannt, was als nächstes passiert und wie sich nach all den Geschehnissen, noch alles zum Guten wenden würde. 
 
  Die Handlung ist spannend, interessant und auch mitreißend, zum Teil definitiv seltsam und ungewöhnlich, aber dennoch irgendwie cool. Ich habe auf jeden Fall bisher kein vergleichbares Buch gelesen. Ich wusste nie was als nächstes kommt und wurde mehr als einmal überrascht. Besonders gut hat mir gefallen, dass es in dieser Geschichte nicht nur schwarz und weiß und gut und böse gibt, sondern so viel dazwischen. Denn nicht alle Werwölfe sind Monster und nicht alle Jäger die Helden. 

Auch die Kombination des vorläufigen Dreiergespanns gefiel mir. Butler Hamish ist stets an der Seite der Zwillinge. Dass er diese liebt ist unbestreitbar, doch sein Status erlaubt es ihm nicht die Beiden in den Arm zu nehmen oder sich wie eine liebevolle Bezugsperson zu verhalten. Dennoch tut Hamish was er kann, um seine Schutzbefohlenen vor Unheil zu bewahren, was ihm mal mehr, mal weniger gut gelingt. Scarlett ist unglaublich impulsiv, dementsprechend handelt sie meist bevor sie nachdenkt. Sie ist extrem schnell und eine begnadete Fechtkünstlerin. Scarlett tut sich am schwersten damit zu akzeptieren, dass nicht jeder Werwolf umgehend eliminiert werden muss. Scott mochte ich am liebsten, er denkt nach, recherchiert, betrachtet den Menschen und das große Ganze, er liebt Bücher und ist ein Meisterschütze. 
 
 Die Atmosphäre ist aufgrund des Jahrhunderts und des Verlaufs herrlich mystisch, was durch das geniale Setting, sowohl durch das Anwesen der Familie, durch die Reise und den Aufenthalt im und rund um das Dorf, noch verstärkt wird. Abgesehen von den drei Hauptpersonen, spielen natürlich auch die Dorfbewohner sowie die Jägergruppe, deren Anführer Denneval und auch Zavah die eine Art Medium/Seherin ist und ein Kutscher, größere Rollen, was ich ebenfalls toll fand. Die Perspektive wechselt zumeist zwischen Scott, Scarlett und Hamish hin und her, es kommen aber auch andere Charaktere zu "Wort", sprich die Handlung wird aus deren Sichten weitererzählt. Die Handlung wird immer wieder durch sehr realistisch aussehende Werwolfzeichnungen und Beschreibung der jeweiligen Werwolfart ergänzt, was hervorragend zur Geschichte passt. 

 Die Schlussszenen haben es definitiv auch in sich. Ein Höhepunkt dieser ist auf jeden Fall der finale epische Kampf, der die Weichen neu ausrichtet. So machen besonders die letzten Kapitel und der Epilog, der aus der Sicht einer neuen, bis dato fremden Figur erzählt wird, extrem neugierig auf die Fortsetzung. 

Absolut begeistert bin ich von diesem traumhaft schönen Cover, dem wundervollen Farbschnitt und von den fantastischen Zeichnungen des Illustrator Helge Vogt


"Die Oaknight-Chroniken - Werwolfjagd ist Familiensache" von A. E. Leinkenjost ist der Auftaktband einer Reihe, die die Geschichte der Werwolfjäger*innen Scarlett und Scott und dessen Butlers Hamish erzählt. Auf der Suche nach deren verschollenen Eltern, begeben sich die Zwillinge gemeinsam mit Hamish auf eine Reise, die alles verändert, schwarz und weiß zu grau vermischt, aufzeigt das es nicht nur gut und böse gibt, und das Leben der Zwillinge ein weiteres Mal unwiderruflich verändert. Die Geschichte ist packend, spannend, stellenweise auch seltsam, skurril, absolut ungewöhnlich und einnehmend.
 
 
Daher vergebe ich 4/5 Flügel/Schwingen für diesen ersten Band! 
 
 
 


 
 
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum/zur Autor*in, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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