Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Ein Mörder auf der Gästeliste - Alexandra Fischer-Hunold - Rezension

Verlag: ueberreuter
Hardcover
ISBN: 978-3-7641-7130-8
 Seiten: 347
Preis: 20,00 €
Übersetzung:
 Mit Klick auf das Buch, gelangt ihr direkt auf die Verlagsseite!
 

Lilly darf Weihnachten bei ihrer besten Freundin Zelda und deren Familie verbringen. Die Rileys haben ein wunderschönes Herrenhaushotel, das über die Feiertage geschlossen ist. So bereiten sich diese auf ein gemütliches Fest mit leckerem Essen, tollen Geschenken und viel gemeinsamer Zeit vor. Dank eines gigantischen Schneesturms, stehen allerdings einige ungebetene Gäste und somit eine Lehrerin, ein Architekturjournalist, sowie Zeldas Großvater samt zerstrittenen Familienangehörigen und dessen Assistentin vor der Tür. Und auch der hiesige Heizungsbauer, der vergeblich versucht hat die alte Heizung wieder zum Laufen zu bringen, kann dank der Schneemaßen und des kurz darauf ausfallenden Stroms, nicht mehr nach Hause. So ist das Hotel komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Die freundlichen Rileys wollen allen dennoch ein angenehmes Fest bereiten, doch dann wird ein Gast verletzt und gefesselt in der Bibliothek gefunden und nur kurze Zeit später, ein anderer tot im Bett. So wird schnell klar, dass sich unter allen Anwesenden ein Mörder befindet. Lilly, leidenschaftliche Krimileserin, macht sich, gemeinsam mit Zelda, beherzt daran, diesen zu überführen und den Fall zu lösen, was sich als schwieriger und gruseliger als gedacht gestaltet. 

Da ich Weihnachtsgeschichten unglaublich gerne mag und „Ein Mörder auf der Gästeliste“ von Alexandra Fischer-Hunold nach einer großartigen und atmosphärischen Geschichte klang, habe ich mich sehr aufs Lesen gefreut.

Bereits die ersten Zeilen versetzten mich sofort in Weihnachtsstimmung. Das Herrenhaushotel der Rileys, in dem Lilly mit der Familie die komplette Ferienzeit verbringen darf, ist wundervoll weihnachtlich geschmückt, es schneit in dicken Flocken und alle sechs, Lillys beste Freundin Zelda, ihr Bruder Crispian, deren Eltern, Harriet und Gerald, Mathilda das ehemalige Kindermädchen von Harriet so wie Lilly, freuen sich auf eine gemütliche Zeit mit leckerem Festtagsbraten, Plätzchen und Schlittschuh laufen. Da das Hotel über die Feiertage geschlossen ist, haben die beiden Teenagerinnen kurzerhand den aufgrund von Familienstreitigkeiten bisher unbekannten Großvater als Überraschungsgast eingeladen. 

Doch da das Schneetreiben schnell ungeahnte Ausmaße annimmt und sich zu einem gigantischen Schneesturm entwickelt, trudeln alsbald einige ungeplante Gäste ein. Darunter die Lehrerin Felicia Hamilton, ein Architekturjournalist, so wie besagter Großvater Augustus Evans der allerdings nicht alleine, sondern in Begleitung von dessen Sohn Christopher, seiner Frau Caroline, den Kindern Brianna und Parker sowie seiner zweiten Assistentin Emma, auftaucht. Dem nicht genug, muss auch Jason Morris, der Heizungsfachmann, der diese vergeblich versucht hat, noch zum Laufen zu bringen, im Hotel übernachten.

So wird aus der geplant besinnlichen Zeit schnell eine turbulente, denn der Familientwist geht viel tiefer als Zelda und Lilly erahnen konnten. Cousin Parker entpuppt sich zunächst als ziemlicher Snopp und Wahrheitsverdreher, Cousine Brianna scheint kein Interesse an ihrer Familie zu haben und Großvater Augustus ist ein tyrannisches Ekelpaket, der nicht nur beleidigend ist, sondern mit einer fiesen Enthüllung nach der anderen aufwartet. Das geht Christopher, der auch im Erwachsenenalter immer noch die Anerkennung seines Vaters sucht, ziemlich an die Substanz. Das wiederum nervt seine Frau Caroline, die ihren Schwiegervater nicht ausstehen kann, extrem, sodass die Stimmung allgemein recht angespannt ist.

Mitten drin in all dem Familienwahnsinn tummeln sich zusätzlich die beiden Gäste, eine Person, die lange nicht in Erscheinung tritt, sowie Inspektor Julian H. Cox vom Scotland Yard, der sich ebenfalls erst nach dem Mord zu erkennen gibt.

 Zuvor wird Emma am späten Abend in die Bibliothek gelockt und dort überfallen. Wer das Todesopfer ist, lässt sich daher auch bereits vor dessen Tod erahnen, was der Spannung aber keinen Abbruch tut, denn abgesehen von Lilly und Zelda, kommt absolut jeder und jede als potentielle(r) Mörder*in in Frage. Aufgrund eines Ereignisses einige Tage zuvor, konzentrieren sich Lilly und Zelda während ihrer Ermittlungen zunächst auf die komplette Familie, was bereits sehr spannend ist. Auch wie manche Charaktere und Geschehnisse zusammengehören oder in Verbindung zueinander stehen, ist so genial.

Ich hatte extrem viel Spaß dabei die beiden Freundinnen bei ihren Recherchen zu begleiten und nach und nach mit ihnen gemeinsam Namen von der Verdächtigen-Liste zu streichen. Durch den Stromausfall und dank des Schneesturms, durch den es auch am Tag recht dunkel ist, sind Kerzen und Taschenlampen, ständige Begleiter. Durch diese Komponenten schafft die Autorin die perfekte grusel-Atmosphäre was großartig ist. Da die Heizung nicht funktioniert, ist es, wenn die Feuer der diversen Kamine aus sind, auch noch ziemlich kalt, was für alle Hotelbewohner zusätzlich unangenehm ist. 

Zelda und Lilly sind zu allen möglichen Uhrzeiten im Haus unterwegs und kämmen dieses quasi auch von oben bis unten durch, sammeln Beweise und Indizien und suchen zusätzlich dazu noch nach einer Person, die sich im Hotel versteckt, was die Spannung zusätzlich erhöht. Nach und nach setzen sich einige Puzzleteile zusammen und man erfährt als Leser*in mehr über die zahlreich anwesenden Menschen, was ebenfalls toll ist. So hatte ich auch nach einiger Zeit eine verdächtige Person, doch auf die tatsächliche Auflösung, bin ich nicht gekommen, auch wenn mir die Mörderin/der Mörder von Beginn an suspekt war. 

Daher verrate ich auch nicht, welche Charaktere ich total gerne mochte und welche mir weniger sympathisch waren, interessant sind sie aber definitiv alle. Jede Person bringt ihre eigenen Geheimnisse und Charaktereigenschaften mit, was super und packend zugleich ist. 

Durch Weihnachten, die wunderschöne Deko, den Schneesturm, die Kaminfeuer und dadurch, dass auch viel gelesen wird, ist es, trotz der Leiche und des Mörders im Hotel, dennoch auch wunderbar gemütlich. Diese Cosy Crime Mischung ist daher absolut perfekt. Das Ende ist, genau wie der Rest des Buches, absolut fantastisch und rund um passend. 

 
Ein Mörder auf der Gästeliste“ von Alexandra Fischer-Hunold macht dem Genre Cosy Crime definitiv alle Ehre. Denn trotz der Tatsache, dass im Herrenhaushotel der Familie Riley ein Mord passiert und alle Anwesenden aufgrund eines gigantischen Schneesturms dort nicht nur mit dem Täter, sondern auch mit der Leiche festsitzen und die Atmosphäre angespannt ist, ist diese gleichzeitig, dank des vielen Schnees, der weihnachtlichen Deko, der Kaminfeuer, toller Bücher, jede Menge leckerem Essen und Familienangehörigen, die sich wieder annähern, auch gemütlich, herrlich einnehmend, berührend und fesselnd. Ich habe Lillys und Zeldas Ermittlungen unglaublich gerne verfolgt, habe mit ihnen gerätselt, Tatsachen, Indizien und Puzzleteile an die richtige Stelle gepackt und Lillys Mut, Enthusiasmus und Entschlossenheit bewundert und daher jede Leseminute rund um genossen. 

 

Daher vergebe ich selbstverständlich 5/5 Flügel/Schwingen für dieses fantastische Gesamtpaket! 






 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich sehr über einen Kommentar freuen.


Mit dem hinterlassen eines Kommentars, erkennst du die Speicherung deiner personenbezogenen Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) sowie eine eventuelle Nutzung und Weiterverarbeitung z. B. für Statistiken durch Google oder andere Firmen an. Nähere Informationen dazu erhältst du in der DATENSCHUTZERKLÄRUNG .