Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Spellshop - Vom Zauber der kleinen Dinge - Sarah Beth Durst - Rezension

Verlag: Fischer TOR
Hardcover
ISBN: 978-3-596-71094-2
 Seiten: 490
Preis: 25,00 €
Übersetzung: Aimée de Bruyn Ouboter
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Kiela ist nicht gerne unter Menschen. Als Bibliothekarin und in einer Bibliothek lebend, ist dies kein Problem, da sie hauptsächlich katalogisiert, Bücher heraussucht und recherchiert. Doch als in der Hauptstadt eine Revolution ausbricht und fast die gesamte Bibliothek Flammen zum Opfer fällt, flüchtet sie via Boot, mit ihrer magischen, lebenden und sprechenden Pflanze Caz sowie einigen Kisten voller Bücher, die sie bereits vorsorglich in Sicherheit gebracht hat. Kielas Ziel, eine entlegene Insel auf der sie geboren wurde und auf der ihre Familie ein Cottage besitzt. 

Die menschenscheue Kiela beginnt in dem kleinen, gemütlichen Cottage Marmelade zu kochen, die sie zum Kauf anbietet. So kommt sie zwangsläufig mit den Bewohnern der Insel, sowie ihrem attraktiven Nachbarn und Seepferd-Züchter Larran in Kontakt, was sie zunächst ängstigt. Doch bald beginnt sie diese, sowie die komplette Insel ins Herz zu schließen. So wird Kiela auch immer mehr mit den Problemen konfrontiert, die die Insel seit Jahren heimsuchen. Doch zum Glück befinden sich in vielen der geretteten Bücher Zaubersprüche, mit denen Kiela effizient helfen könnte. Allerdings ist es im gesamten Kaiserreich Alyssium und somit auch auf den Inseln, strengstens verboten, Magie anzuwenden. Daher tun Kiela und Caz heimlich was in ihrer Macht steht. Doch durch das Auftauchen einer Person, ist all das Erreichte und noch so vieles mehr in Gefahr. 


Bereits als ich die ersten Zeilen von "Spellshop - Vom Zauber der kleinen Dinge" von Sarah Beth Durst gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch lieben würde. 

Zu Beginn lernte ich Bibliothekarin Kiela kennen, die seit elf Jahren in der großen Bibliothek von Alyssium und somit in der Hauptstadt des Reichs lebt und arbeitet und unter anderem für die Grimoires sowie das Katalogisieren der Bücher zuständig ist. Genau so lange beschränkte sich ihr menschlicher Kontakt auf ein absolutes Minimum. Einzig mit ihrem Gehilfen Caz, einem magisch erschaffenen und daher extrem intelligenten Spinnenkraut, das sprechen und schreiben kann, ist sie täglich zusammen. Doch als die Revolution in der Hauptstadt immer mehr eskaliert und die ehrwürdige Bibliothek in Flammen steht, werden Kiela und Caz gezwungen zu fliehen. Mit wenigen Habseligkeiten, dafür aber mit Kisten voller geretteter und sehr wertvoller Bücher, verlassen sie auf einem kleinen Boot die Hauptstadt, ihr Ziel die sehr abgelegenen Insel Caltrey

 Kiela die dort geboren wurde und die ersten Jahres ihres Lebens verbracht hat, ist, da ihre Eltern verstorben sind, Besitzerin eines kleinen Cottages, das nach Jahren des Leerstand etwas heruntergekommen ist. So dauert es auch nicht lange, bis Nachbar und Seepferd-Züchter Larran unangemeldet auftaucht, Kiela mit Essen versorgt und beherzt zupackt, den Kamin frei macht und das Wasser ordentlich zum Laufen bringt. Auch die weiteren Bewohner der Insel, allen voran die ziegenhornige Bäckermeisterin Bryn, Zentaurin Eadie und die vierarmige Harfenistin Ulina, nehmen Kiela unter ihrer Fittiche, was ihr zunächst nicht sonderlich behagt und Angst macht. Doch schnell schließt Kiela die unterschiedlichen Frauen und auch Larran in ihr Herz, was großartig zu verfolgen war. Denn es ist rund um bezaubernd wie Kiela nach und nach ihre Scheu ablegt und es sogar bald zu schätzen weiß, wieder Gesellschaft und Personen in ihrem Leben zu haben, die sich um sie sorgen und die sie wirklich mögen.

 Daher möchte Kiela Allen und natürlich auch der Insel, deren Flora und Fauna es nach vielen Jahren der Vernachlässigung durch die Zauberer des Reichs, nicht mehr so gut geht, unbedingt helfen. Dank der zahlreichen Zauberbücher, die sich nun in Kielas Obhut befinden, gelingt es ihr eine größere Menge an Beeren wachsen zu lassen. Aus diesen stellen Caz und sie Marmelade her, um ihren Lebensunterhalt beschreiten zu können. Die Beeren verkaufen die zwei in ihrem Ladenbereich und somit in einem Teil des Cottages. Unter dem Deckmantel diverser magischer "Hausmittel", die Kiela ebenfalls an einen ausgewählten Teil der Inselbewohner verkauft, tauscht oder selbst bei kranken Bäumen und versiegten Quellen anwendet, tut sie, auch mit Hilfe von Bryn, Eadie und Ulina, die mit ihr zaubern, viel Gutes. Da das Zaubern allerdings strengstens verboten ist und sogar geahndet wird, müssen sie alle sehr vorsichtig sein. 

Doch als Radane, eine kaiserliche Ermittlerin auf Caltrey strandet und es Seepferd Sian, mit dessen Hilfe Larran diese vor einem lebensgefährlichen Sturm rettet, Zusehens schlechter geht, muss Kiela eine Entscheidung treffen, die eine wahre Kettenreaktion auslöst und einmal mehr alles verändert. 

Die besondere Magie, die in jeder Zeile dieses Buches und auch in Kiela, die himmelblaue Haut und juwelenblaue Haare hat, steckt, hat mich, ebenso wie die Bibliothekarin selbst und ihr geliebtes Schleierkraut Caz, sofort in den Bann gezogen. Kiela ist zu Beginn herrlich unbedarft und allen gegenüber zurückhaltend. Am liebsten würde sie sich mit Caz und ihren hochgeschätzten Büchern nur in ihrem Cottage aufhalten, was aufgrund der Tatsache, dass sie Nahrung zum Überleben braucht, allerdings nicht möglich ist, weshalb Kiela ihre Komfortzone verlassen muss. 

Kiela und Caz, die zunächst nur für sich und heimlich Zauber wirken, sind ein großartiges Team, das durch Miep, einen Kaktus mit Bewusstsein, der durch einen schiefgegangenen Zauber entsteht, komplettiert wird. In Bryn, Eadie und in Ulina findet sie wahre Freundinnen die zu Kiela stehen, sie bedingungslos unterstützen und ihr helfen, was ebenfalls wundervoll ist. Absolut grandios ist natürlich auch, dass die drei nur zum Teil menschliche Körper besitzen und somit magische Wesen sind. Sie sind allerdings keine Seltenheit, was mir unglaublich gut gefiel. 

Larran, zu dem sich Kiela bald hingezogen fühlt und der ihre Gefühle auch erwidert, ist mit Leib und Seele Seepferdzüchter. Die Tiere, die halb Pferd und halb Fisch sind, sind so groß, das Larran auf ihnen reiten kann. Diesen geht es, auch dank der aufopferungsvollen Pflege von Larran gut, auch wenn sie seit vielen Jahren keinen Nachwuchs mehr bekommen haben. Daher möchte sich Kiela auch diesem Problem annehmen. Sie und Larran verbringen viel Zeit zusammen, da er, zusätzlich zu den ersten Hilfsmaßnahmen auch einige Umbauarbeiten am Cottage durchführt. Die zarte Liebesgeschichte zwischen ihnen ist zauberhaft. Ich habe jeden Moment der beiden sehr genossen, musste oft schmunzeln, lächeln und habe mich während des Lesens rund um wohl gefühlt. Die Autorin wollte ein Buch schreiben, das sich ließt als würde man heiße Schokolade trinken. Das, ist ihr definitiv mehr als gelungen.

Zusätzliche zu den vielschichtigen Bewohnern leben auf Caltrey geflügelte Katzen, Meerwesen, Einhörner, Waldgeister und besagte Seepferde im Einklang, was schön und berührend zugleich ist. Generell ist die von Sarah Beth Durst geschaffene Welt wunderbar vielschichtig und lädt zum Träumen ein. Die Magie ist, auch wenn verboten, ein wichtiger und schöner Teil dieser und somit dennoch stets präsent. 

Die Atmosphäre ist wundervoll cozy und somit herrlich gemütlich, behaglich und stimmungsvoll. Dazu trägt auch das Marmeladengeschäft, Larrans Haus, die Bäckerei und generell ganz Caltrey bei. Nach Radanes Auftauchen wird die Story sogar spannend, was mir ebenfalls gefallen hat. Denn dadurch zeigt sich nicht nur der Zusammenhalt der Caltreyaner, es gibt auch eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe. So ist auch das Ende absolut großartig, stimmig, wundervoll und rund um passend.

"Spellshop - Vom Zauber der kleinen Dinge" von Sarah Beth Durst ist ein warmherziger, gefühlvoller und magischer Einzelband und Wohlfühlroman, der mich nicht nur komplett verzaubert, sondern auch sehr berührt hat. Denn als Bibliothekarin Kiela ihre geliebte Bibliothek, die aufgrund einer Revolution in Flammen steht, gemeinsam mit Caz ihrem magischen Schleierkraut und jede Menge Zauberbücher verlassen muss, verschlägt es die beiden auf Kielas Geburtsinsel Caltrey und in das Familieneigene Cottage. Kiela findet dort nicht nur Freundinnen und die Liebe, sondern verhilft der kleinen Insel dank einiger heimlicher Zauber auch zu genesen. Da diese aber strengstens verboten sind, wird Kiela bald nicht nur gezwungen zu handeln, sondern auch sich zu entscheiden, denn nicht nur ihr Leben, sondern auch das komplette Überleben der Insel, hängt davon ab. Ich habe dieses fantastische Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen, habe mit den vielschichtigen und liebgewonnenen Charakteren gehofft, gezittert, gelacht, geschmunzelt und mitgefühlt. 

 

Daher kann ich diesen magischen, Marmeladensüßen Cozy-Fantasyroman aus tiefsten Herzen empfehlen und vergebe somit selbstverständlich 5/5 Flügel/Schwingen! 

 

 
 
 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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