Das Herz ist wie ein Buch, manche dürfen einen Moment darin blättern, einige
dürfen es sich für eine gewisse Zeit ausleihen, aber nur ganz wenigen schenkt man es!

Lichterloh - Stadt unter Ruß - Sarah M. Kempen - Rezension

Verlag: magellan
Klappbroschur
ISBN: 978-3-7348-5086-8
Seiten: 314
Preis: 18,00 €
Übersetzung: -
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 Cleo und ihre Schwester Gwynnie leben in Rußstadt, in einer von Kohle dominierten Welt. Besonders in den unteren Bezirken wird es daher nie richtig hell und die Luft ist stets verrußt. Daher baut und erforscht Gwynnie umweltfreundliche Techniken, während es Cleos größter Wunsch ist, den Beruf der hochangesehenen Schornsteinfegerin zu erlernen. Doch als einfache Fabrikarbeiterin aus dem Volk, ist es unmöglich in deren Elite aufgenommen zu werden. Als in einer der unteren Schichten ein Brand ausbricht, eilt Cleo den Bewohnern verbotenerweise zu Hilfe. Da ihr Einsatz bei der ärmeren Bevölkerung großen Anklang findet, erhält die junge Frau überraschend, aber unter erschwerten Bedingungen, die Chance zur Schornsteinfegerin ausgebildet zu werden. Das wiederum ist einigen, allen voran ihrem Mitauszubildenden Leander, ein Dorn im Auge. So ist Cleo ihrem sehnlichsten Traum ganz nah, deckt aber auch unglaubliches auf und steckt alsbald mitten drin in einem perfiden Plan, den sie beherzt vereiteln will, da ihr das Wohl aller Rußstadt-Städtler am Herzen liegt. 
 

 Da die Inhaltsbeschreibung von "Lichterloh - Stadt unter Ruß" von Sarah M. Kempen großartig klingt, habe ich mich sehr aufs Lesen gefreut.
 
Bereits das Setting und somit Rußstadt ist genial konstruiert. Die Stadt ist in Schichten eingeteilt, die Ärmsten leben ganz unten, die Reichen und somit diejenigen, die die Stadt regieren, sowie die hochgeachteten Schornsteinfeger, oben. Dort wird die Luft via Filter gereinigt, sodass diese entsprechend frisch und sauber ist. Unten hingegen ist die Luft vom Ruß der Kohle, die ganz Rußstadt täglich für das Heizen sowie für das Betreiben all ihrer Maschinen und Geräte benutzt, verschmutzt. Die Kohle wird allen Bewohnern täglich durch ein Röhrensystem geliefert, die Oberschicht erhält davon reichlich und in hervorragenden Zustand, die Unterschicht so wenig, dass diese gerade so ausreicht. 
 
 Protagonistin Cleo lebt gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Gwynnie in den ärmeren Bereichen, dort allerdings im Signalturm, der sich am Rand der Stadt an einem Berghang befindet. Da es Gwynnies Job ist, den Rußgehalt anhand von Messgeräten an mehreren Standorten in der Stadt zu messen und entsprechend auch anzuzeigen, führen die beiden zumindest ein Leben ohne große Entbehrungen. Cleo arbeitet in einer Fabrik und repariert heimlich sämtliche Maschinen der Menschen aus den unteren Bezirken. Durch ihren unermüdlichen und professionellen Einsatz sorgt Cleo dafür, dass besagte Maschinen länger laufen und nicht konfisziert werden, was den Ärmeren enorm hilft und ihnen auch viel bedeutet. 
 
Cleos größter Traum ist es allerdings eine Schornsteinfegerin zu werden, doch dieser Beruf und all die Privilegien die damit einhergehen, werden von den Schornsteinfeger*innen an ihre Kinder weitergegeben. So hat sie, als Mädchen aus dem einfachen Volk, keine Chance diesen zu erlernen. Als während der großen Schornsteinfegerparade ein Brand in einem der unteren Bezirke ausbricht, dämmt Cleo diesen verbotenerweise ein, was weitreichende Folgen hat. Da die junge Frau ohne die Erlaubnis eines Schornsteinfegers gehandelt hat, soll sie eigentlich bestraft werden. Da dagegen aber viele Rußstadt-Städtler rebellieren, bietet Toska Liebkind, Vorsitzende der Schornsteinfegergilde, ihr einen Deal an, dem Cleo zustimmt. 
 
So darf sie mit drei weiteren Jugendlichen die Ausbildung zur Schornsteinfegerin beginnen. Tamino, Emilia und Leander wurden bereits von klein auf auf ihre Rolle und somit auf ihren zukünftigen Beruf vorbereitet. So halten sich vor allem Emilia und Leander für etwas besseres, nur Tamino gibt sich mit Cleo ab. Da Leanders Vater der Ausbildungsleiter ist, machen er und sein Sohn Cleo das Leben schwer und sabotieren sie, wo sie nur können. Doch dann wendet sich, durch ein unvorhergesehenes Ereignis, das Blatt, und Leander und Cleo finden sich in einer Situation wieder, die alles verändert. 
 
Ich mag Cleo unglaublich gerne, sie hat ein großes Herz, ist ein wahres Genie, wenn es um die Reparatur von allerlei Maschinen geht und erträgt, um sich ihren Traum zu erfüllen, einiges. Dennoch bietet sie ihrem Ausbilder und Leander stets die Stirn und lässt sich die Ungerechtigkeiten, denen sie ausgesetzt ist, nicht gefallen. Sie möchte etwas verändern und vor allem denen helfen, die wenig Geld haben. Denn, dass die Schornsteinfeger, die oft hart durchgreifen, auch von vielen gefürchtet werden, wird Cleo erst so richtig bewusst, als sie ein Teil dieser ist.  
 
Da Gwynnie von Cleos Entscheidungen zunächst nicht begeistert ist, zeigt diese ihr die kalte Schulter, was sie sehr verletzt. Umso glücklicher ist Cleo über die Unterstützung ihres besten Freunds Valentin. Dieser ist sowohl emotional als auch beruflich, er ist Schneider, für sie da! Auch das Verhältnis zu den Menschen, deren Maschinen sie bisher repariert hat, verändert sich Zusehens, da viele nicht mehr wissen, in wie weit sie Cleo noch vertrauen können. Auch dies ist für die Auszubildende sehr heftig, da sie definitiv zwischen ihnen und der Gilde steht und ihrem Schornsteinfegereid gerecht werden muss. So liegt auch auf den zwischenmenschlichen Beziehungen der Fokus, was mir extrem gut gefällt. 
 
Ich war von Beginn an sehr begeistert von der Geschichte, sie ist zwar stellenweise etwas ruhig, aber dennoch mitreißend und fesselnd. Ich fieberte stets mit Cleo mit und kämpfte gemeinsam mit ihr für mehr Gerechtigkeit. Gegen Ende wird es richtig spannend, genial und gefühlvoll. So macht dieses natürlich sehr neugierig auf Band zwei, auf den ich schönerweise nicht lange warten muss.  
  

 "Lichterloh - Stadt unter Ruß" von Sarah M. Kempen ist der Auftaktband einer fantastischen Trilogie rund um Protagonistin Cleo, die in einer Kohle dominierten Stadt lebt und deren größter Traum es ist, eine Schornsteinfegerin zu werden. Da Cleo zur ärmeren Unterschicht von Rußstadt und somit zu keiner Schornsteinfegerfamilie gehört, hat sie eigentlich keine Chance auf diese Ausbildung. Doch ein Brand, dem sie sich beherzt annimmt, um schlimmeres zu verhindern, verändert alles. Cleo geht einen Handel mit der Vorsitzenden der Schornsteinfegergilde ein und erlernt dadurch mit den anderen Azubis dieses Handwerk. Doch in der Schule und während der kompletten Zeit über, wird sie ausgegrenzt, sabotiert und schikaniert, findet aber auch Unterstützung und Dinge heraus, die sie zum einen zwingen zu handeln und die ihr zum anderen einen neuen Weg aufzeigen. Ich hatte tolle, spannende, gefühlvolle und einnehmende Lesestunden. 
 
 
Daher vergebe ich 4,5/5 Flügel Schwingen für diesen genialen ersten Band!  
 
 
 

 

 
 
 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.      

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